Familie und Kinder als Karrierekiller ansehen?

vom 16.03.2019, 03:11 Uhr

Nahezu die Hälfte aller Deutschen sind laut verschiedenen Studien der Ansicht, dass Familie und Kinder der Karriere im Beruf ziemlich hinderlich sind. Dabei kommt es bestimmt auch darauf an, was man als Karriere betrachtet, aber dennoch finde ich dieses Ergebnis schon sehr erstaunlich. Seid ihr auch dieser Meinung, dass man ohne familiäre Bindungen und Kinder bessere Karriereaussichten hat oder hinkt diese Einschätzung irgendwie?

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde auch, dass Familie durchaus ein Karrierekiller sein kann. Es gibt einfach Jobs, bei denen man ständig verfügbar sein möchte, wenn man erfolgreich sein will und immer für die Arbeit alles geben muss, da gibt es kein kindkrank oder solche Sachen und da stehen einem Kinder und Familie eben im Weg. Dennoch finde ich auch, dass man immer den für sich passenden Beruf finden kann und dann auch für sich Karriere machen kann. Irgendwie ist es auch schade, wenn man keine Kinder bekommt, obwohl man vielleicht welche gewollt hätte, nur wegen irgendeinem Job.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Sicher hat man mit Kinder nicht so tolle Karrierechance als ohne. Man ist doch sehr ortsgebunden und als Frau auch nicht rund um die Uhr verfügbar. Nur wegen der Karriere auf Familie und Kinder zu verzichten, wäre in meinen Augen der falsche Weg. Es kommt eben einfach auf die Einstellung zum Leben an, was einen wichtiger ist.

Benutzeravatar

» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für Frauen schon, da spricht die Statistik eine deutliche Sprache. Bei Männern gilt es unfairerweise oft sogar als Vorteil: Wer Weib und Kind(er) versorgen muss, gilt als strebsam, sozial angepasst und hat jemanden, der ihm privat den Rücken freihält und dafür sorgt, dass seine Hemden gebügelt sind, dass er seine Tabletten nimmt und dass Timmi und Celina leise spielen, wenn Papa am Wochenende von zu Hause aus arbeiten muss.

Aber wenn man wirklich Karriere machen und sich nicht nur auf einem bequemen Pöstchen einrichten möchte, muss gerade die "fruchtbaren" Jahre auf Abruf bereitstehen und kann nicht zwischendurch mal Home Office machen oder ein wichtiges Meeting sausen lassen, weil Timmi die ganze Nacht gekotzt hat. Das ist auch eine Tatsache. Nicht umsonst nutzen manche Frauen die Möglichkeit, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, um nicht mit dem gammligen Rest versuchen zu müssen, mit 40 plus noch eine Familie zu gründen. Auch die Natur spricht hier eine deutliche Sprache.

Persönlich sehe ich es als ungerechtfertigte Benachteiligung an, dass es immer noch als Aufgabe der Frauen gesehen wird, Beruf und Familie zu vereinbaren, und dass immer noch mehr oder weniger stillschweigend davon ausgegangen wird, dass Frauen, die wirklich lieber eine Karriere (oder ihre Ruhe) haben wollen als Kinder, mit blutendem Herzen ihre wahre Bestimmung als Mutter dem schnöden Mammon oder der egoistischen Selbstbestimmung geopfert haben.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^