Eure emotionalsten Augenblicke in der Weltgeschichte

Die emotionalsten Augenblicke von denen ich aus der Weltgeschichte gehört, gelesen oder gesehen habe ist der Anschlag vom 11. September. Den habe ich zwar nicht bewusst mitbekommen, weil ich damals noch zu jung war, aber alles, was ich im Fernsehen gesehen habe, war wirklich ein sehr emotionaler Augenblick.

Auch der Mauerfall und die Wiedervereinigung war, wenn man im Nachhinein sieht, wie sich die Leute gefreut haben, sehr emotional. Obwohl ich das auch wie vieles andere nur von Bildern im Fernsehen und vom Erzählen her kenne.

Ich selber habe eigentlich keinen emotionalen Augenblick selber mit erlebt. Aber mich würde mal interessieren, was für euch der emotionalste Augenblick in der Weltgeschichte war. Was hat euch bis heute noch emotional mitgenommen?

Der 11. September 2001 war für mich der emotionalste Augenblick. Es waren Stunden, in denen klar wurde, dass wieder eine Ära beginnt, in der Massenmorde mit Religion gerechtfertigt werden.

Was man in unserer aufgeklärten Welt nicht für möglich gehalten hätte, geschah dort vor unseren Augen: Menschen starben in Massen, weil es einigen wenigen so gefiel.

Leider setzt sich das bis in unsere heutige Realität fort. Immer noch werden an vielen Orten der Welt Menschen dazu gebracht, andere Menschen im Namen eines Glaubens zu töten.

Für mich war das eine erschreckende Erfahrung, weil ich so etwas, wie gesagt, in unserer aufgeklärten Welt nicht für möglich gehalten hätte.

An den 11. September kann ich mich auch noch gut erinnern. Damals war ich 9 Jahre alt und hatte gerade eine Freundin zu besuch und wir haben uns mein Buch angeschaut wo 1000 schöne Gebäude und Orte der Welt zu finden waren. Auf einmal kam meine Mutter ins Zimmer und hat gemeint wir sollen mal schnell nach unten kommen es gab einen riesigen Anschlag auf das World Trade Center und so haben wir das dann im Fernsehen gesehen.

Der Mauerfall war sicher auch ein sehr emotionaler Augenblick wie ich schon in Dokus gesehen habe. Allerdings gab es mich damals noch nicht ich bin erst 3 Jahre später geboren.

Ansonsten würden mir auch jetzt keine emotionalen Momente der Weltgeschichte in der jüngeren Zeit einfallen. Sicherlich war das in der Vergangheit auch das Ende des Krieges aber das liegt ja schon ziemlich weit zurück.

Ich habe den 11. September auch mitbekommen durch die Medien, auch wenn ich damals noch klein war. Aber so wirklich interessiert hat mich das nicht. Jetzt könnte man argumentieren, dass ich vielleicht zu klein gewesen bin, um zu begreifen, was da passiert ist und ich deswegen nicht emotional oder betroffen reagiert habe. Das kann gut sein.

Allerdings bin ich auch als Erwachsene bei solchen Sachen nicht wirklich emotionsgeladen und eher nüchtern und sachlich. Es gab ja in den letzten Jahren immer wieder irgendwelche Anschläge (Nizza, Berliner Weihnachtsmarkt) aber auch andere Vorfälle wie die Kölner Silvesternacht beispielsweise oder irgendwelche Flugzeugabstürze oder so. Das lässt mich einfach kalt, so hart wie das auch klingt.

Ich bin bei so etwas nicht emotional involviert. Für mich ist das nur eine Mitteilung von Fakten und wichtig zu wissen, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich bei jeder Meldung in Tränen ausbrechen würde, die nur ansatzweise traurig ist, dann würde ich mich schneller zu einem emotionalen und psychischen Wrack entwickeln als mir lieb ist.

Der elfte September war ein völlig anderes Kaliber als alle anderen Anschläge der letzten Jahre zusammen. Wer damals schon alt genug war, um die Dimensionen zu begreifen, der wird das wohl auch bis ans Ende seiner Tage nicht mehr vergessen. Ich tippe, dass die meisten, die zu dem Zeitpunkt schon erwachsen waren, nie vergessen werden, wie und wann sie davon erfuhren.

Für mich war das definitiv ein extremes Ereignis, zumal ich durch Zufall relativ früh davon erfahren hatte und zuhause den Fernseher einschaltete, dort sah ich dann nach einiger Zeit live wie einer der Türme in sich zusammensackte. Auch wenn Vergleiche unpassend erscheinen mögen, ist das wirklich etwas anderes gewesen als die "kleineren" Attentate der letzten Jahre. Es hatte etwas von einer extremen Urgewalt, die da seinen Ausbruch erfuhr. Die nächsten Tage war selbst hierzulande überall eine seltsame Stimmung und es gab, egal wo man war, kein anderes Thema.

Die Wiedervereinigung war natürlich auch ein großes Ding, aber da war ich noch zu sehr kleiner Teenie, um das Ausmaß so richtig zu begreifen. Ich kann mich nur noch an all die rollenden Trabbis auf den Straßen erinnern, die mich erstaunten und mir das alles etwas begreiflicher machten. Unsere amerikanische Austauschschülerin, die später zur UNO wollte und schon ein anderes politisches Verständnis hatte, war ganz aus dem Häuschen, das live miterleben zu dürfen.