Etwas Besonderes, aus unförmigem Gemüse Suppe zu machen?

vom 12.09.2021, 21:30 Uhr

Maggi hat eine neue Kampagne, wo dafür geworben wird, dass aus unförmigem Gemüse Suppe gemacht wird. Das sei ihr Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung. Ich bin sehr überrascht, dass darüber so eine große Werbung gemacht wird und so viel Aufhebens. Ich dachte eigentlich, dass es völlig normal sei, dass man für Suppen, Pürrees oder vielleicht Suppenpulver immer unförmiges bzw. einfach nicht vorzeigbares Gemüse nimmt, denn das "ordentliche" braucht man ja für anderes.

Findet Ihr es etwas Besonderes, wofür Maggi auch noch Lob verdient, wenn sie unförmiges Gemüse zu Suppen verarbeiten? Hättet Ihr gedacht, dass man dafür überhaupt etwas anderes nehmen würde? Ich weiß nicht, wie teuer diese Produkte im Laden sind, aber würdet Ihr dafür mehr Geld ausgeben als für andere Suppen, weil es der Lebensmittelverschwendung entgegenwirkt?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



350 Milliliter kosten 2,49 Euro. Die letzte Fertigsuppe, die ich gekauft habe, war teurer, aber die war auch hausgemacht. Von daher würde ich das schon als realistischen Preis bezeichnen, aber mir geht es genau wie dir - ich bin bisher auch immer davon ausgegangen, dass Obst und Gemüse in der Industrie sortiert wird und alles, was nicht so vorzeigbar ist, landet dann in den Produkten, bei denen das egal ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich befürworte eigentlich alle sinnvollen Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung und finde, dass es selbstverständlich sein sollte, dass auch "unförmiges" Gemüse nicht weggeworfen, sondern verwertet wird. Es gibt sogar spezielle Läden, die solche Ausschussware verkaufen, und ab und an verirrt sich ein Stück auch in die regulären Supermarktregale. Tatsächlich habe ich ein großes Herz für krumme, seltsam geformte oder auch schon etwas mitgenommen aussehende Lebensmittel und greife nicht selten ganz bewusst dazu.

Geschmacklich unterscheiden sich die Waren ja nicht von ihren "optisch ansehnlicheren" Brüdern und Schwestern, sodass ich der Meinung bin, dass man sie auch problemlos für Salate, Eintöpfe, Aufläufe und Co zuhause und in Restaurants verwenden kann, wo sie sowieso kleingeschnitten und zum Teil gegart werden. Ansonsten wäre ich sehr dafür, wenn man aus ihnen Gemüsebrühenpulver, Fertiggerichte oder ähnliches zubereitet, was man dann weiterverkaufen kann. Eigentlich sollte das auch ohne Publicity und besondere Erwähnung funktionieren, aber die Realität sieht da vermutlich doch noch anders aus.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Man denkt immer, dass es so sein müsste und das es normal ist, wenn man dann eben auch unförmiges Gemüse verwendet, aber leider ist es nicht so. Selbst im Supermarkt wird so etwas oft nicht verkauft und landet im Müll. Es wird ja nicht umsonst so viel Lebensmittelmüll produziert.

Für mich liegt das ganz klar daran, dass uns immer gezeigt wird, wie etwas auszusehen hat und wenn man Gemüse natürlich anbaut sieht man dann einen großen Unterschied, nämlich dass das nicht perfekt ist. Meiner Meinung nach müsste man dies als normal bezeichnen und nicht das perfekte Gemüse, was es zu kaufen gibt.

Ich finde es auf jeden Fall gut, dass man sich diese Sache nun traut und es einfach macht. Normal sollte es sein, ja, aber wenn es bisher nicht der Fall war, dann eben jetzt. Das Ergebnis wird zählen und nicht wann das Umdenken stattgefunden hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Generell empfinde ich jede Art von Lebensmittelverschwendung als Schande einer „über durstigen“ Gesellschaft, welche offenbar auf ihrem hohen Ross sehr gut lebt, während anderswo Menschen leiden müssen, weil sie nicht geregelt essen können. Doch ist einigen schon mal aufgefallen, woher dieses „Gemüse muss so aussehen“ kommt? Aus „reichen Ländern“!

Da kommt dann natürlich Maggi als Tochterunternehmen von Nestlé sehr gut dazwischen, um mal wieder die Werbung zu puschen und sich als „Super-Unternehmen“ dazustellen. Das dieses Unternehmen anderswo hochwertige Wasserquellen ausschöpft und teuer an Menschen verkauft, die kaum Geld haben oder auch einfach an Leute, die es haben, darf man bitte nicht vergessen. In vielen Ländern ist Nestlé aktiv am Wasserklau beteiligt.

Natürlich ist der Grundgedanke nicht schlecht und ich freue mich, wenn das Leute dazu animiert, dass sie bitte nicht immer das akkurate Gemüse kaufen! Das reicht jedoch bei Weitem nicht und dieses Problem muss teils auch politisch mehr Tragweite erhalten.

Nicht nur, dass wir Industrieländer seit Jahren schon die Ressourcen der Erde abschöpfen, sodass teils Mitte des Jahres die Meldung kommt:“Ab jetzt leben wir über den Verhältnissen“ und den ärmsten Ländern nichts lassen, sodass sie mit dem „Müll“ von uns leben müssen, da erdreisten wir uns noch, das Gemüse gewissen Standards zu unterziehen.

Ob die Gurke schief ist, die Banane ein wenig angebräunt, die Möhre krumm usw. All das sollte und darf einfach keine Rolle beim Verkauf spielen. Wir reden hier von Lebensmitteln! Jegliche Lebensmittelverschwendung muss unterbunden werden und wenn es nicht anders geht, dann per Gesetz. Auch ein ähnliches Gesetz wie in Frankreich, welches dann zur Tafel geben muss, was nicht mehr verkauft werden kann, muss her.

Allerdings benötige ich dafür nicht Maggi, um das schon seit Jahrzehnten zu predigen. Doch bei all den Menschen, denen es noch zu gut geht, läuft das teilweise nicht so rund im Hirn ( nicht jeder ist gemeint!). Drum merken sie es erst, was die Möhre, die krumm ist, wert ist, wenn sie nichts mehr zu fressen haben.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich war damals auch sehr schockiert als ich erfahren habe, dass unförmiges Obst und Gemüse so schnell entsorgt wird und es nicht mehr in den Supermarkt schafft. Dabei sind es den Vorgaben gemäß wirklich oft Kleinigkeiten, wie ein paar Hagelschäden oder ein paar Zentimeter zu viel oder wenig Biegung. Ich finde das unglaublich traurig und es ist unfassbar, wie viele Menschen man mit diesen Lebensmitteln versorgen könnte.

Von Maggi kannte ich diese Kampagne ehrlich gesagt noch nicht, jedoch von anderen Herstellern, die sich beispielsweise darauf spezialisieren, unförmiges Gemüse als Box an den Endverbraucher zu verkaufen. Leider ist das Obst und Gemüse dann häufig sehr teuer, sonst vermute ich, dass entsprechende Angebote noch besser angenommen würden. Für mich lohnt sich der Preis allerdings, da es sich auch noch um Bio-Produkte handelt, welche ich ohnehin versuche vorrangig zu kaufen.

Den wesentlichen Gedanken kann ich daher auch bei Maggi nur begrüßen. Besonders finde ich es jetzt nicht wirklich, da die meisten Unternehmen entsprechend nachhaltige Aspekte integrieren - allen voran in der Lebensmittelindustrie. Auch muss man natürlich immer bedenken, dass Greenwashing nicht nur in der Nestle-Gruppe in aller Munde ist und das mit der Deklarierung viele Grauzonen hat. Allerdings finde ich es trotzdem nicht schlecht, da eventuell die Aufmerksam auf solche Themen an sich einige Leute zum Nachdenken bewegt.

Kaufen würde ich mir die Produkte von Maggi jedoch nicht explizit deshalb. Hierfür sind mir einfach zu viel ungesunde Inhaltsstoffe in den Produkten, sodass man den Rest an Gemüse bei den meisten Sachen kaum noch als solches bezeichnen könnte. Hier greife ich dann lieber auf "unschönes" aber echtes Gemüse zurück und verarbeite dies selbst zu Suppen.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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