Einteilung in "Eulen" und "Lerchen" nicht mehr zeitgemäß?

Wissenschaftler sind zu der Erkenntnis gelangt, dass nur knapp 40 Prozent der Menschen entweder echte Lerchen oder Eulen wären. Dies soll eine neuere Studie von 2012 gezeigt haben. Es soll von den Eulen und Lerchen etwa gleich viele geben. Allerdings wollen die Wissenschaftler herausgefunden haben, dass 60 Prozent der Menschen nichts von beidem seien.

Heißt das also im Umkehrschluss, dass die Einteilung in die bisherigen Chronotypen überholt und damit nicht mehr zeitgemäß ist? Wie seht ihr das und warum? Würdet ihr euch eher den Lerchen oder den Eulen zuordnen? Oder seid ihr keins von beidem? Heißt das, dass die übrigen Menschen ihren Rhythmus anpassen können und damit sowohl das Verhalten von Eulen oder das Verhalten von Lerchen annehmen könnten?

Ehrlich gesagt, habe ich noch nie von so einer Einteilung je gehört. Auf stern.de habe ich da eine interessante Ausführung gefunden. Normalerweise wäre ich dann eine Lerche. Dank der Ex-Nachbarn aus dem nichteuropäischen Raum wurde ich teils zur Eule, weil ein Einschlafen wegen des Lärms vor 1 Uhr nachts nicht möglich war. Ich liebe es aber auch, früh aufzustehen, also war ich längere Zeit wohl halb Eule halb Lerche.

Celles, nur weil du aufgrund äußerer Einflüsse nicht deinen genetisch festgelegten Rhythmus leben konntest, ändert sich der nicht. Eulen, die immer früh aufstehen müssen, werden nicht zu Lerchen. Das ist genauso unsinnig wie glauben, dass sich die Augenfarbe durch Wünschen verändert.

Täubchen, wie kommst du darauf, dass die Einteilung plötzlich unsinnig ist, nur weil es Mischtypen gibt? Das verändert doch nichts an der Tatsache, dass es beide stark ausgeprägten Varianten gibt. Da muss man nur genauer schauen, so die individuellen Hochphasen liegen. Schließlich müssen die meisten Menschen zu vorgegebenen Zeiten arbeiten. Und Hochphasen differieren bei Eulen und Örtchen immerhin um ziemlich genau zwei Stunden.

Ich habe das Gefühl, dass ich verschiedene Phasen habe. Im Moment bin ich eher eine Lerche, allerdings habe ich mich vorher immer deutlich als Eule eingestuft und so auch gesehen. Ich war wirklich der festen Überzeugung gewesen, dass meine Nachtaktivität genetisch bedingt ist, jedoch lebe ich momentan gar nicht mehr so.

Ob die beiden Chronotypen nicht mehr zeitgemäß sind oder ob es nicht mehr gültig ist, kann ich nicht beurteilen. Mich würde es eher interessieren, ob sich diese Typen im Laufe der Jahre verändern. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein Mischtyp und kann mich nicht deutlich einteilen.

@Soulsofsorrow wie alt bist du? Die Mehrzahl der Menschen wird in der Pubertät hormonell bedingt zur Eule. Die meisten Kleinkinder sind Lerchen. Auch im hohen Alter verringert sich das Schlafbedürfnis wieder, der Volksmund spricht von seniler Bettflucht.

So richtig ausgeprägt ist der genetische Typ in etwa im Alter zwischen 25 und 60 bis 70. Es schwankt halt deutlich, wie lange der natürlich angelegte Rhythmus läuft. Wobei man auch nicht vergessen darf, Eulen und Lerchen sind die Extreme, die zusätzlich auch noch unterschiedlich sind. Es gibt auch den Normaltyp dazwischen, der fällt nur nicht so auf, weil sein Rhythmus gut in den Alltag passt.

Es kommt halt darauf an, wie die Hormone im Körper arbeiten. Lerchen haben am Morgen mehr Cortisol im Blut. Männliche Eulen haben mehr Testosteron als andere. Ich bin beispielsweise schon immer Eule. Ich gehörte zu den wenigen Eulen im Kleinkindalter, als Jugendliche war der ideale Zeitpunkt zum Schlafen zwischen sechs und sieben Uhr morgens, und heute auf dem Weg zur Menopause bin ich immer noch bis zwei Uhr morgens fit und erst ab zehn Uhr vormittags zu gebrauchen.