Doula beanspruchen, die während der Geburt zur Seite steht?

vom 29.03.2023, 09:46 Uhr

Wenn man niemanden aus dem Familien- oder Freundeskreis hat, der einem bei der Geburt unterstützend zur Seite stehen könnte oder wenn man auch niemanden aus dem Familien- und Freundeskreis dafür beanspruchen will, kann man auf eine Doula zurückgreifen, um dennoch nicht allein zu sein. Bei einer Doula handelt es sich um eine Frau, die in der Regel selbst Mutter ist und die einem als mentale Unterstützung bei der Geburt dient.

Im Gegensatz zu einer Hebamme hat eine Doula jedoch kein medizinisches Wissen, soweit ich weiß und ihr steht es damit auch nicht zu, irgendwelche Entscheidungen zu treffen oder selbst einzugreifen. Im Gegensatz zu einer Hebamme weicht eine Doula einem während der Geburt jedoch nicht von der Seite, so dass man eine 1:1 Betreuung hat, wie sie im Krankenhaus ja meist nicht gegeben ist.

Im Normalfall finden vor der Geburt schon einige Treffen zwischen werdender Mutter und Doula statt. Schließlich ist es wichtig, dass die Doula auch als sympathisch wahrgenommen wird und man ihr so weit vertraut, dass man sich bei der Geburt fallenlassen kann. Habt ihr schon einmal eine Doula in Anspruch genommen und könntet ihr euch das vorstellen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Nein, ich könnte mir das nicht vorstellen. Viel wichtiger ist mir eine Beleghebamme, damit ich eine Betreuung habe, der ich vertraue und nicht ewig ohne fachliche Unterstützung dastehe oder unter der Geburt einen Schichtwechsel habe. Ich habe alle drei Kinder mit der gleichen Hebamme in der Uniklinik bekommen und würde das jederzeit wieder so machen. Die Frau war einfach Spitze. :D

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich könnte mir das nicht vorstellen, aber ich bin da auch nicht das Maß der normalen Dinge. Ich hatte lieber einen Kaiserschnitt, habe dann auf Hebammen verzichtet und war auch schnell wieder aus dem Krankenhaus raus, ich denke nicht, dass ich da eine typische Frau bin. Ich würde es eher nervig finden, wenn jemand immer an meiner Seite wäre, wenn man stundenlang zu tun hat, Schmerzen hat und der Partner ja auch schon dabei ist. Natürlich gibt es aber sicherlich viele Frauen, denen das Sicherheit gibt und das ist ein wichtiger Punkt. Sieht man das so, dann sollte man es auch nutzen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ist das eine geschützte Berufsbezeichnung, für die fachliche Qualifikationen nötig sind, oder darf sich jede dahergelaufene Tussi mit einem Wochenendkurs und übersteigertem Sendungsbewusstsein Doula nennen? Bei "Coach" beispielsweise ist es ja ähnlich, und selber mindestens ein Kind gekriegt zu haben qualifiziert dich leider für nichts. Das glauben manche Mütter zwar nicht, aber es macht schon einen Unterschied, vergleichbar damit, ob man den Blinddarm rausoperiert bekommt oder selber rausoperiert.

Mich würde auch der Stundensatz interessieren, den so eine Dame (hier kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass es männliche Doulos (Doulis? Douletten?) gibt) dafür berechnet, mir ohne medizinisches Wissen oder irgendeine Kompetenz nicht von der Seite zu weichen, während ich mich gerade konzentrieren muss, da medizinische Ausnahmesituation und so. Nach Kassenleistung klingt der ganze Zirkus für mich nicht. Und am Ende redet die noch auf mich ein wie auf ein krankes Pferd oder (ganz schrecklich) versucht mich zu massieren oder so Zeug. Da würde ich lieber dafür bezahlen, in Ruhe gelassen zu werden.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mich hat schon mein Mann genervt. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn nur eine Hebamme und ein Arzt dabei gewesen wären. Außerdem war mir wichtig, dass ein Kinderarzt zur Verfügung stand, falls mit dem Kind etwas gewesen wäre.

Bei meinem ersten Sohn standen gegen Ende plötzlich ganz viele Leute um mich herum. Ich konnte gar nicht weitermachen. Ich dachte in meinen Wahngedanken, dass die unglücklicherweise gerade irgendeine Führung machen und wollte warten, bis die wieder weg sind. Aber die hatten wohl alle ihre Aufgabe mit Saugglocke holen, mir die Rippen brechen und ich weiß nicht was.

Eine fremde Frau hätte ich nie dabei haben wollen, egal ob Mutter oder nicht. Eine Mutter ist genauso gut oder schlecht für eine Geburtsbegleitung qualifiziert wie eine Frau, die noch nie geboren hat. Geburten können sehr unterschiedlich sein.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Gerbera: Ich könnte mir schon vorstellen, dass das auch ein Mann sein könnte, der einem da Händchen hält. Und am Ende geht es mehr oder weniger auch um nicht viel mehr. Händchen halten, Schweiß abwischen, loben, verbal unterstützen. Also das was man vom werdenden Vater im Kreißsaal so erwartet.

Wobei ich mir nicht vorstellen kann, da jemanden zu buchen, den ich nur vorher ein paar Mal getroffen habe. Selbst wenn man sich dabei sympathisch ist, ist eine Geburt doch wieder eine ganz andere Hausnummer.

Ich kenne das auch nicht, dass eine Hebamme da von Bett zu Bett hüpft. Pro entbindende Frau war damals bei mir im Krankenhaus eine Hebamme dabei. Somit war da eine komplette Versorgung und Unterstützung vorhanden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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