Bleiben eher negative Erlebnisse in Erinnerung?

vom 28.12.2018, 11:28 Uhr

In einem Text habe ich gelesen, dass es meistens so ist, dass einem eher die negativen Erlebnisse in Erinnerung blieben würden. Oftmals denkt man wohl eher an diese zurück, als an positive Momente.

Ich frage mich, wieso das so ist und warum viele Menschen eher das Negative im Gedächtnis behalten. Bei mir ist es eher dieses Jahr so, dass ich viele negative Erlebnisse hatte und diese auch direkt in den Kopf kommen, wenn man nochmal an das Jahr zurück denkt. Die Jahre zuvor hatte ich eher eine Mischung aus positiven und negativen Ereignissen. So würde ich nicht sagen, dass es nur die negativen Dinge waren, die mir dann einfielen.

Denkt ihr selbst meist zuerst an negative Erlebnisse? Bleiben euch diese durchaus eher in Erinnerung? Was meint ihr wieso das häufig der Fall ist? Hat das mit der eigenen Einstellung zu tun? Kommt es darauf an, wie es einem selbst gerade geht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin nicht so ein Pessimist und daher sehe ich eigentlich nur die positiven Dinge, die ich dieses Jahr erleben durfte. Natürlich habe ich auch negative Dinge erlebt und dennoch versuche ich mich immer eher an die positiven Dinge zu erinnern und denke auch, dass man damit eine bessere Einstellung bekommt und die Dinge nicht immer nur negativ sieht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das ist reine Spekulation, aber ich vermute, dass die Fähigkeit sich besser an negative Erlebnisse zu erinnern tatsächlich mal nützlich und überlebenswichtig war. Es ist zwar nett, wenn du dich gut an den schönen Spaziergang durch den Wald erinnern kannst, aber eigentlich viel wichtiger, dass du dich gut an die Horde Wildschweine erinnern kannst, die dich im Wald angefallen hat.

Und natürlich kann man die Erinnerung an schöne Erlebnisse üben und lernen. Wobei es bei der Achtsamkeit, die in dem Zusammenhang oft genannt wird, aber gar nicht so sehr um das Erinnern geht sondern um das bewusste wahrnehmen. Also dadurch, dass du am Abend über den Tag nachdenkst und dich an positive Dinge erinnerst nimmst du die positiven Dinge irgendwann genau dann bewusster wahr wenn sie passieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Das ist reine Spekulation, aber ich vermute, dass die Fähigkeit sich besser an negative Erlebnisse zu erinnern tatsächlich mal nützlich und überlebenswichtig war.

Ich halte das für logisch. Denn wenn man gerade die negativen Erlebnisse in Erinnerung behält, dann hat man die Chance, das noch einmal im Kopf durchzuspielen und sich beim nächsten Mal eventuell besser vorzubereiten. Um mal bei dem Beispiel mit den Wildschweinen zu bleiben: dann lernt man eben für nächstes Mal, besser auf die Signale zu achten und vorher entsprechende Schutzmaßnahmen oder Präventionsmaßnahmen einzuleiten, damit das nicht noch einmal passiert.

Abgesehen davon lässt sich auch das trainieren, wie Cloudy schon richtig mit der Achtsamkeit angesprochen hat. Man muss es nur wollen. Wenn man allerdings gar nicht das positive sehen möchte, sondern viel lieber in Selbstmitleid zerfließt und herumjammern will, dann muss man das akzeptieren.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei mir bleiben eher positive Dinge in Erinnerung. Wenn ich an Urlaube zurückdenke, fallen mir eher die schönen Sachen ein. Auch gemeinsame Erlebnisse mit den Kindern habe ich meist in positiver Erinnerung, obwohl es natürlich auch negative Erlebnisse gab. Vielleicht ist das von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei mir passt oft der Ausdruck "verklärte Erinnerung".

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei mir bleiben auf jeden Fall negative Erinnerungen im Gedächtnis. Wenn ich an meine Kindheit und Jugend denke, fallen mir leider als erstes sehr viele schlechte Erlebnisse ein. Ich kann mich an nicht so viele tolle Sachen erinnern und wenn, dann auch nicht so gut. Ich kann die Emotionen bei den positiven Erlebnissen nicht mehr nachempfinden, bei den negativen aber schon, so dass ich mich da wesentlich besser zurückversetzen kann.

Ich denke, dass das aber normal ist. Um mal ganz krasse Beispiele zu nennen: Wenn jemand misshandelt wurde oder etwas anderes ganz Schlimmes erlebt hat, dauert es ja auch einfach lange, so etwas zu verarbeiten. Solche Personen sind oft nachhaltig geschädigt und haben teilweise ihr ganzes Leben damit zu kämpfen. Solche traumatischen Erfahrungen hat man mit positiven Erlebnissen natürlich nicht.

Schlimme Erfahrungen verfolgen einen in Gedanken immer wieder und man erinnert sich dann in ähnlichen Situationen auch oft wieder daran. Positive Ereignisse bleiben ja aber hingegen nicht so sehr im Gedächtnis hängen, als dass sie einen quasi verfolgen. Das ist zwar schade, allerdings eben normal. Es hilft ja aber, am Abend den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und bewusst an die schönen Momente zu denken.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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