Besonders schwere Themen beim Lernen bewusst auslassen?

vom 07.11.2015, 15:50 Uhr

Wenn ich für die Schule oder die Uni lernen musste, dann habe ich einfach alles gelernt, auch wenn es sich um sehr viel Stoff handelte. Ich habe dann aber immer versucht, so früh wie nur möglich zu lernen, so dass ich dann einige tage vor der Klausur nur noch wiederholen musste. Das hat auch meistens ganz gut geklappt.

Eine Freundin von mir macht es jedoch ganz gerne so, dass sie besonders schwere Themen bewusst beim Lernen auslässt, wenn es sich um sehr viel Stoff handelt, den sie lernen muss. Solange die schweren Themen nicht relevant zu Verständnis der anderen Themen sind, lässt sie diese gerne aus und lernt den Rest dafür umso besser.

Sie meint, dass die schweren Themen sie nur bremsen und abhalten und auch zu viel Zeit fressen, so dass sie dann gar nicht genug Zeit hat, den Rest richtig zu lernen. Und wenn die wenigen schweren Themen dann auch gar nicht einmal abgefragt werden, dann hätte sie auch umsonst so viel Zeit verschwendet, sie zu lernen. Macht ihr es auch gerne so, dass ihr besonders schwere Themen beim Lernen ganz bewusst auslasst?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich persönlich halte generell nicht besonders viel vom Prinzip "auf Lücke lernen" - einerseits, weil ich mich einfach nicht wohl dabei fühle, mit unvollständigem Wissen in eine Prüfung zu gehen und dabei eine schlechte Note oder sogar das Durchfallen zu riskieren, und andererseits, weil ich als kleiner Perfektionist meistens auch den Anspruch an mich selbst stelle, den Lernstoff komplett durchgehen und verstehen zu wollen.

Natürlich gibt es immer Fächer, die einen weniger interessieren oder die einem nicht so gut liegen, und dementsprechend ist der Zeitaufwand beim Lernen höher. Trotzdem bin ich der Meinung, dass diese Zeit nicht verschwendet ist, solange man am Ende das Gefühl hat, ein besseres Verständnis für die Problematik entwickelt zu haben.

Ich erinnere mich an einige schwierige Themen in der Schule und in der Uni, bei denen ich anfangs der Überzeugung war, dass ich sie nie richtig verstehen würde. Trotzdem habe ich nicht aufgegeben und mich weiter mit der Thematik beschäftigt, und wenn ich am Ende die dazugehörigen Aufgaben lösen konnte, war ich auch ein wenig stolz auf mich und hatte den Eindruck, dass sich der Aufwand ausgezahlt hat.

Außerdem haben gerade im späteren Abschnitt der Bildung, also in der Universität und der Ausbildung, auch die schwierigen Themen oftmals große Relevanz für den Beruf. Wenn man sich also gar nicht erst mit ihnen beschäftigt, dann bereitet einem dies möglicherweise Probleme bei der Ausübung seiner Tätigkeit.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich habe das auch gemacht, wenn es die Grundbedinungen zuließen. In der Regel habe ich dann so die Klausuren bearbeitet, dass ich erst das gemacht habe, was ich definitiv gut konnte und mich erst danach an Probleme begeben habe. Meist reichte das erst mal für das Gefühl, mindestens die Hälfte der Punkte erreicht zu haben, der Rest kam dann quasi als Bonus oben drauf. Es bot sich auch immer wieder an, Stoff auszulassen, wenn man beispielsweise zwischen den Prüfungsthemen selbst wählen konnte.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mit so einem Lernverhalten kann man ja nur auf die Nase fliegen. Ich lerne gerade Sachen, die aufwendig oder schwer sind zuerst und baue dann darauf auf und lerne die leichteren Sachen. Dann weiß ich alles und hatte den Stress zuerst. Ich denke, dass es nichts bringt, wenn man bestimmte Dinge weglässt, weil ja genau die dann gefragt werden können und dann hat man sich die Note versaut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bei manchen Lehrern oder Dozenten weiß man ja auch vorher schon, welche Themen in der Prüfung thematisiert werden und wenn man eben weiß, dass manche schweren und komplexen Themen auch dran kommen werden, würde ich definitiv nicht auf Lücke lernen, sondern mir den Stoff so lange einprügeln, bis ich das eben kann, egal wie viel Zeit das eben braucht. Ich habe aber auch schon Themen beim Lernen ausgelassen, wenn von vorne herein klar war, dass das sowieso nicht prüfungsrelevant sein würde - was sich hinterher bestätigt hat. In meinen Augen wäre es dumm, seine Zeit mit Dingen zu verschwenden, die nicht prüfungsrelevant sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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