Bei Gewinnrückgang gleich von Verlusten sprechen?

vom 25.10.2017, 14:14 Uhr

Was euch ja bestimmt auch schon aufgefallen ist, dass wenn ein Unternehmen in einem Geschäftsjahr weniger Gewinn als noch im Vorjahr macht, dann wird immer gleich von Verlusten gesprochen. So etwas macht mich immer halb rasend, weil man macht doch trotzdem und nicht selten sogar noch einen satten Gewinn. Was haltet ihr denn von derartigem Verlustgejammere? Haltet ihr das für bedeutungslose Floskeln oder steckt da eine besondere Strategie dahinter?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei manchen ist es bestimmt Strategie um Leute aus dem Betrieb los zu werden. Das Gejammer macht die Angestellten unsicher und wenn dann eine Kündigung kommt dann glauben sie dass eine Kündigungsschutzklage nicht durch kommt und nehmen die Kündigung hin. So war es bei meinem Mann und seinem alten Arbeitgeber. Es wurden einige gekündigt und nur mein Mann ist zum Gericht gegangen und konnte somit noch eine Abfindung bekommen. Denn wer noch ein dickes Auto vor der Tür stehen hat und 5 x im Jahr in Urlaub fahren kann, wie dieser Exchef meines Mannes, dem kann es so schlecht nicht gehen.

Der Wenigste zahlt drauf und erst dann ist es meines Erachtens ein Verlustgeschäft und solange kann man auch vielleicht einfach mal überlegen, was man ändern kann, damit man nicht jammern muss. Ich bin auch halb rasend, wenn ich so was höre.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Aber es bleibt doch trotz bestehender Gewinne bei einem Gewinnrückgang zum vorherigen Betrachtungszeitraum bei Verlusten. Das ist doch auch dann so, wenn noch genug Gewinn übrig bleibt. Außerdem sind solche Verluste ein wichtiger Indikator für das weitere Vorgehen.

Denn schließlich gibt es Gründe für den Verlust. Das können unter anderem Verluste von Marktanteilen an Mitbewerber sein, gestiegene Rohstoffkosten oder Profuktionskosten, die den Gewinnanteil schrumpfen lassen. Eine schlechtere Wirtschaftslage in den Absatzmärkten, die die Nachfrage schrumpfen lässt. Und so weiter und so fort.

Wenn ein Unternehmen diese Verluste nicht als Verluste ansieht, sondern einfach stumpf weitermacht, dann kann das je nach Ursache ganz schön ins Auge gehen. Davon haben die Mitarbeiter dann auch nichts, denn unter Umständen sind dann alle Jobs weg. Genauso interessieren sich Investoren und Aktionäre für diese Verluste. Wenn ein Unternehmen das nicht offen kommuniziert, dann fehlt das Vertrauen. Denn in schlechtere Kennzahlen investiert man nicht ohne genaue Informationen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich sehe so etwas auch als Irreführung an, da auch im steuerlichen Bereich Verlust als Gegenteil von Gewinn gesehen wird. Die Firmen machen immer noch Gewinn. Außerdem kommt es immer darauf an, woher der Gewinnrückgang kommt. Manchmal wird einfach etwas anders gebucht. Oder es wurden verstärkt Neuanschaffungen betrieben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde das ehrlich gesagt unlogisch. Denn meiner Ansicht nach kann man nur von einem "Verlust" sprechen, wenn man etwas besessen hat und es dann wieder verloren hat. Wenn aber der Jahresgewinn in diesem Jahr niedriger ist als vom letzten Jahr, dann kann man ja wohl schlecht von Verlusten sprechen, weil man die Differenz zum Vorjahr nicht hatte und sie dann aber verloren hat. Ich finde es ziemlich utopisch, davon auszugehen, dass sich Gewinne jedes Jahr steigern können, das ist realitätsfern, irgendwann ist der Markt übersättigt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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