Bei Essenseinladung zur Sicherheit vorher noch essen?

vom 30.08.2016, 17:40 Uhr

Meine Mitbewohner und ich sind in etwa einer Stunde bei einem gemeinsamen Freund zum Essen eingeladen. Dieser möchte für uns alle kochen. Dennoch sind zwei meiner Mitbewohner gerade in der Küche und haben sich Nudeln gekocht. Sie meinten, dass sie Angst hätten, das Essen würde nicht schmecken oder sie nicht satt machen, so dass sie zur Sicherheit eben jetzt noch etwas essen würden. Eine normale Portion würden sie nachher trotzdem noch schaffen.

Etwas Richtiges koche ich mir eigentlich nie, wenn ich bei jemandem zum Essen eingeladen bin. Trotzdem mache ich es gerne so, dass ich mir einen Riegel einpacke und nicht komplett ausgehungert losgehe. Man weiß ja nie, ob es dann nicht etwas gibt, was man nicht mag oder nicht verträgt. Esst ihr zur Sicherheit zu Hause, wenn ihr bei jemandem zum Essen eingeladen seid?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Jein. Wenn ich bei anderen Leuten esse, dann möchte ich nicht, dass die Konversationen durch mein ständiges Magenknurren gestört werden, weswegen ich nicht mit einem komplett leeren Magen aufkreuzen würde. Aber vor einer Essenseinladung Nudeln kochen? Nein, das würde ich nicht machen, vielleicht würde ich ein Brot essen.

Bei meinen Freunden weiß ich eigentlich, dass es mir halbwegs schmecken wird, denke ich. Außerdem sind meine Freunde auch bemüht, dass sie mir vegetarische Alternativen anbieten können, weswegen es vorherige Absprachen gibt. Das finde ich eigentlich auch okay, bis jetzt wurde ich bei Freunden noch nie zum Essen eingeladen ohne den Hauch einer Ahnung zu haben, was serviert wird.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9239 » Talkpoints: 26,10 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Rein gefühlsmäßig finde ich es schon ein bisschen zimperlich und verzogen, "sicherheitshalber" etwas zu essen, weil es ja sein könnte, dass das Essen später nicht mundet. Wenn man bei Freunden oder Bekannten eingeladen ist, kann man doch zumindest grob einschätzen, ob es sich um begeisterte oder weniger begabte Hobbyköche handelt, und welches Gericht ungefähr vorgesetzt wird. Ob man Vegetarier ist und ob und welche Allergien existieren, sollten die Gastgeber auch vor der Einladung herausgefunden haben, zumal da man ja eigentlich nicht gleich jeden zum Essen einlädt, den man erst 20 Minuten kennt.

Wenn ich also beispielsweise wissen würde, dass der Gastgeber oder die Gastgeberin Lachs für "vegetarisch" hält oder nur Rohkost konsumiert oder sonst einen Nahrungsstil pflegt, der mit dem meinen absolut nicht kompatibel ist, würde ich mir eventuell schon vorher ein Brot schmieren, damit ich nicht allzu hungrig drein schaue, wenn ich das angebotene Essen leider ablehnen muss.

Aber wenn man generell vergleichbare Werte in Bezug auf Nahrungsaufnahme pflegt, finde ich, dass man schon riskieren kann, unbekanntes Essen vorgesetzt zu bekommen. In meinen Augen ist es ein Zeichen von guten Umgangsformen und geistiger Reife, auch mal etwas zu essen, was einem nicht zu einhundert Prozent zusagt, einfach weil es sich so gehört. Es muss ja nicht gleich ein Schweinsbraten sein, wenn man Veganer ist oder etwas ähnlich Extremes. Zumindest Beilagen, Salat oder Dessert sollten eigentlich im Regelfall essbar sein, und man kann ja auch einen schönen Abend verbringen, wenn man nicht völlig pappsatt ist und kaum noch schnaufen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Also aus Sicht von Veganern oder Vegetarier könnte ich das schon halbwegs nachvollziehen. Gerade wenn man vorher nicht sicher ist, ob dann auch so gekocht wird, dass man es bedenkenlos essen könnte und dann noch dabei satt wird. Bei Allergikern dürfte das weniger ein Problem sein, weil da die Unverträglichkeiten vermutlich bekannt sein werden, gerade bei Freunden. Ich halte es für ansonsten eher befremdlich, wenn man privat eine Fressorgie startet, weil man Angst hat, später verhungern zu können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich mache es bei einer anstehenden Essenseinladung bei Freunden oder vor einem Restaurantbesuch eher genau umgekehrt und versuche gerade, den Tag über möglichst wenig zu essen, um dann mit größtmöglichem Appetit zum gemeinsamen Essen aufzuschlagen. Es wäre mir viel zu schade um die Mühe und die Kosten, wenn ich schon halb gesättigt bei dem Termin ankäme und deswegen nicht mehr als nur eine kleine Portion der leckeren Speisen schaffen würde und womöglich noch auf Beilagen und Dessert verzichten müsste, um nicht aus allen Nähten zu platzen. Daher belasse ich es zu solchen Anlässen oftmals dabei, ein gutes Frühstück zu mir zu nehmen. Den Rest des Tages schlage ich mich dann in freudiger Erwartung ohne Zwischenmahlzeit durch.

Erfahrungsgemäß gibt es, wenn Freunde von mir zum Essen einladen, auch immer mehr als genug zu speisen und meistens auch tatsächlich noch einen Nachtisch oder zumindest etwas Süßes oder Salziges zum Naschen und Knabbern hinterher. Da verhungert auf jeden Fall niemand, auch ohne vorherigen Sicherheitssnack. Außerdem habe ich auch keine Allergien oder bestimmten Ernährungsformen, die ich beachten muss, sodass ich so ziemlich alles essen kann. Es gibt auch allgemein nur sehr wenige Lebensmittel, die mir überhaupt nicht schmecken, sodass ich eigentlich nie Bedenken habe, dass ich das servierte Gericht auch genießen kann.

Natürlich kann ich verstehen, dass sich jemand, der nahrungsmitteltechnisch nicht ganz so flexibel ist, schon etwas mehr Gedanken im Vorfeld macht, aber dann kann man den Freunden, die einen einladen, doch nochmal eine kurze Erinnerung zukommen lassen, dass man eben vegetarisch, vegan, laktosefrei oder fettarm speisen muss oder möchte. Ansonsten besteht auch immer noch die Möglichkeit, sich im Anschluss an das Essen zuhause noch etwas zuzubereiten, wenn die Einladung entgegen aller Erwartungen tatsächlich ein Super-Gau werden sollte. Diese Variante würde ich dann in jedem Fall dem Teller Nudeln vor dem Event vorziehen, denn so hat man immer noch einen Plan B in der Tasche, ohne sich den Plan A durch zu große Vorsicht zu verderben.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Das mache ich eigentlich nur, wenn man meinen Magen bereits von der Auffahrt her hört noch bevor ich geklingelt habe. So etwas finde ich halt einfach unpassend, dass man direkt so lautstark in der Tür des Gastgebers sich bemerkbar macht mit seinem Hunger.

Aber es kommt dabei auch darauf an, wie stark der Hunger bereits ist und wann die Einladung ist. Eine Stunde vorher fange ich sicherlich nicht an zu kochen und mir Nudeln zu machen. Aber wenn es noch 3-4 Stunden Zeit sind dazwischen, dann wäre es durchaus eine Überlegung Wert etwas mehr zu essen als nur ein einfaches Brot.

Einen Riegel mitnehmen falls man etwas nicht mag oder nicht verträgt. Was ist das denn für eine Aussage? Ich gehe schon einmal davon aus, dass der Gastgeber nach Allergien gefragt hat und ansonsten ist es nur selten alles in einem Gericht, dass man sich auch an anderen Beilagen bedienen kann. Packt jemand seinen Riegel aus weil er das Essen nicht mag oder nicht verträgt, dann würde ich mich als Gastgeber schon sehr vor den Kopf gestoßen fühlen und diese Person auch nie wieder einladen. Denn zur Not gibt der Kühlschrank immer noch andere Alternativen her, die man seinem Gast anbieten kann. Gezwungen etwas selbst mitzunehmen ist keiner.

Auch finde ich deine Mitbewohner reichlich seltsam, wenn man die Angst hat nicht satt zu werden was spricht denn dagegen, dass mach erst im Anschluss Zuhause Nudeln kocht und diese noch isst wenn man wirklich nicht satt geworden ist? Alleine wegen dem nicht schmecken ging mir auch der Gedanke durch den Kopf, dass die zwei verwöhnte Blagen sind und vermutlich selbst nichts kochen können außer Nudeln.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich hab einige Allergien und müsste eigentlich diese Angst haben. Aber so richtig habe ich mir deswegen eigentlich noch nie Gedanken gemacht, dass ich eventuell hungrig bleiben könnte und ich deshalb vorher schon etwas essen sollte.

Es gibt jedoch etwas aus meiner Kindheit, das mir spontan einfiel, als ich diese Überschrift las. Wir waren damals öfter mal bei meiner Tante zum Festessen eingeladen, weil sie damals groß die Firmung ihrer Kinder feierte. Und leider kann meine Tante einfach kein Essen richtig abschmecken.

Sie benutzt nur die besten Zutaten, daran liegt es also wirklich nicht. Und sie lässt auch nichts anbrennen, das Essen gelingt ihr optisch gesehen eigentlich immer. Das Brot und der Kuchen gehen also auf, sie kommen aus der Form etc. Aber wenn man es probiert, dann schmeckt es einfach nicht. es fehlt oft ganz viel Gewürz bzw. von irgendeinem Gewürz ist zu viel drin. Sie schafft es einfach nicht, alles so ab zu schmecken, dass es wirklich schmeckt.

Ich weiß, dass Geschmack sehr subjektiv ist und man sich darüber nicht streiten sollte. Aber hinter vorgehaltener Hand sagte unsere ganze Verwandtschaft, dass es eigentlich nicht geschmeckt habe. Mein Bruder und ich waren also nicht die einzigen, die es nicht mochten. Wir blieben daher dann doch eher hungrig trotz reich gedeckten Tisches.

Mein Bruder und ich waren damals noch recht klein und meine Mutter hatte es einmal erlebt, dass mein Bruder ein Riesentheater gemacht hat, weil er eben Hunger hatte, das Essen aber nicht essen wollte. Daher gab es für uns jedes Mal, wenn wir bei meiner Tante zum Essen eingeladen waren, vorher reichlich zu essen für uns Kinder. Und wenn ich mich recht erinnere, haben meine Eltern dabei auch noch das ein oder andere verdrückt, bevor wir los gefahren sind.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es reichlich unfair einen Gastgeber vorher schon abzustempeln. Ich esse vorher nicht noch mal extra etwas um etwas im Bauch zu haben. Eine Ausnahme wäre es, wenn ich einen knurrenden Magen habe, aber da würde ich auch nur eine Kleinigkeit essen.

Jeder kann mal einen schlechten Tag haben und mal mies kochen, aber letztendlich findet sich doch immer etwas, was man mag und wenn es komplett nicht schmeckt, merkt das ja auch die Person, die gekocht hat und bietet dann Alternativen an. Ich bin aber auch nicht furchtbar wählerisch und esse eigentlich viele Sachen und probiere auch gerne etwas Neues aus.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich mache es nicht so, dass ich noch etwas esse, bevor ich zu jemandem gehe, der mich zum Essen eingeladen hat. Ich esse ohnehin eher nur kleinere Portionen und dann würde ich nicht mehr viel dort essen können, wo ich doch etwas essen sollte. Ich muss allgemein aber sagen, dass ich beim Essen nicht sonderlich anspruchsvoll bin und die meisten Dinge schon mag.

Somit finde ich eigentlich immer etwas, das ich mag und habe es so noch bei jeder Einladung zum Essen geschafft, satt zu werden. In der Regel finde ich es immer richtig lecker, was ich vorgesetzt bekomme und dann würde ich mich schon sehr ärgern, wenn ich mich zu Hause quasi schon satt gegessen hätte und nichts mehr schaffen würde. Auch dem Gastgeber gegenüber würde ich das nicht fair finden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde es davon abhängig machen, was für eine Essenseinladung das ist. Wenn man nur zu Kaffee und Kuchen eingeladen wird, dann würde ich vorher schon eine Kleinigkeit oder zwei Essen, auch wenn das eine halbe Stunde vor dem Kuchen ist. Denn Süßes ist für mich Nachtisch und ich esse keinen Kuchen auf leeren Magen. Davon bekommt man nur Heißhunger und ich vertrage das auch nicht so gut. Also wenn ich weiß, dass es nur Kuchen gibt und nichts richtiges, esse ich vorher schon etwas, wobei ich dann aber nicht pappsatt bin, wenn ich ankomme.

Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass man den Kochkünsten des Gastgebers misstraut oder so. Wenn es allerdings darum geht, beim Gastgeber richtig zu essen, würde ich das nicht machen, weil ich ja dann viel weniger essen würde und das würde den Gastgeber beleidigen. Wenn ich Gäste einlade, dann gehe ich schon davon aus, dass diese Hunger haben werden und koche ausreichend. Wenn dann alle satt ankämen, weil sie meinen Kochkünsten misstrauen, dann würde ich ja voll viele Reste übrig haben, die ich unter Umständen sogar entsorgen müsste und das finde ich nicht richtig und auch nicht fair.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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