Aus welchen Gründen geht ihr jeden Tag zur Arbeit?

vom 06.03.2019, 15:06 Uhr

Grade im Radio hat man die Frage gestellt warum man arbeiten geht? So blöde und einfach die Frage klingt, genauso so vielfältig scheinen die Antworten darauf zu sein. Von der einfachen Notwendigkeit, über eine Passion bis hin zum Geld verdienen um damit prahlen zu können, scheint so ziemlich alles dabei zu sein. Deswegen mal die Frage an euch, warum geht ihr arbeiten?

Damit das ganze aber hier nicht einseitig ist, fange ich mal damit an und versuche die Frage, warum ich arbeiten gehe, mal für mich zu beantworten. In erster Linie sehe ich die Arbeit mal als Notwendigkeit. Ich muss nun mal gewisse Dinge in meinem Leben bezahlen, damit ich was zu Essen habe und ein Dach über dem Kopf habe. Auch für die Möglichkeit arbeiten zu gehen gehe ich arbeiten. Schließlich muss ich ja auch irgendwie zum meinem Arbeitsplatz kommen. Wenn es nicht grade möglich ist, mit dem Fahrrad zu fahren, muss man nun mal schauen, wie man zur Arbeit kommt. Egal ob es dann das eigene Auto ist oder die öffentlichen Verkehrsmittel, alle wollen bezahlt werden. Selbst das Fahrrad oder die Möglichkeit sogar zu Fuß zur Arbeit zu gehen, erfordern irgendwann mal neue Schuhe oder Verschleißteile am Fahrrad.

Also gehe ich in erster Linie mal arbeiten, damit ich meine Rechnungen alle bezahlen kann. Der Luxus ist mir dabei nicht wichtig. Natürlich gönnt man sich mal was, dass heißt aber nicht, dass ich arbeiten gehe, damit ich zeigen kann was ich habe. Mein Job ist interessant und Abwechslungsreich sehe Ihn deswegen aber lange nicht als eine Passion an. Ich bin auch keine Workaholic, zumindest nicht auf der Arbeit, dafür ist mir meine Freizeit und die Zeit mit Familie und Freunden einfach zu wichtig. Also ist der Job für mich eine pragmatische Notwendigkeit um mein Leben leben zu können. Das passt auch zu meinem Motto, Ich Arbeite um zu leben, ich lebe nicht um zu arbeiten.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist letztendlich eine gute Frage, so einfach sie auch im ersten Moment erscheinen mag. Ich arbeite, weil ich natürlich Rechnungen zu bezahlen habe, weil ich aber auch etwas tun möchte. Ich müsste es per se nicht machen und könnte dann vom Geld meines Mannes auch sehr gut leben, aber ich möchte auch selber etwas schaffen, mich auch weiterentwickeln und Dinge machen, die mir Spaß machen und dafür bekomme ich dann auch Geld.

Ich arbeite aber sicherlich auch, weil ich im Leben auch etwas Schönes haben möchte. Ich mag mir selber etwas Luxus leisten können, nicht immer nur auf das Geld sehen müssen und letztendlich auch die Reisen unternehmen, die ich so im Sinn habe ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen. Zwar war mein Ziel am Anfang auch etwas anders, als ich mir irgendwann mal überlegt habe, was ich machen will, aber letztendlich bin ich gut gelandet und vor allem auch recht sicher gelandet und das gibt einem doch auch eine gewisse innere Ruhe, die sicherlich nicht jeder hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Der Hauptgrund, warum ich arbeiten gehe, ist weil ich Geld verdienen muss, um mein Leben finanzieren zu können. Von meinem Einkommen bezahle ich meine Grundbedürfnisse, wie z.B. Wohnraum, Lebensmittel und Kleidung, sowie Dinge, die meine Lebensfreude erhöhen, wie beispielsweise Reisen, Kunst und Kultur.

Mein Beruf ist allerdings nicht mein Lebensinhalt und ich arbeite nicht in diesem Beruf, um mich selbst zu bestätigen oder um meinem Leben Sinn zu geben. Hätte ich die Möglichkeit, anderweitig genügend Geld zur Verfügung zu haben, dann würde ich die Arbeit nicht weiter fortführen und mir den Luxus gönnen, mich meinen persönlichen Interessen zu widmen, die mein Leben vollständig ausfüllen könnten. Ich stimme also dem Motto zu: "Ich arbeite, um zu leben. Ich lebe nicht, um zu arbeiten." Zumindest bezogen auf meinen jetzigen Beruf trifft das zu.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Geld, sprich relative materielle Sicherheit. Ich bin finanziell für mich selber verantwortlich und habe von meiner Erziehung her Unabhängigkeit und "niemandem zur Last fallen" als Werte mitbekommen und verinnerlicht. Alleine schon deswegen möchte ich nicht von "Stütze" leben oder mich von meinem Partner durchfüttern lassen, selbst wenn dieser das könnte. Es erscheint mir einfach unpassend, als leidlich gesunde und leistungsfähige Person nur daheim zu sitzen und auch das Machtgefälle gefällt mir nicht, das entsteht, wenn ein Partner finanziell erheblich mehr beitragen kann als der andere.

Aus Prestigegründen kann ich nicht sagen, dass ich arbeiten gehe, dafür ist mein Job nicht angesehen genug. Auch die Arbeit selber mache ich zwar ganz gerne, aber ich bringe weder für den Job noch für meinen Arbeitgeber wahre Passion, Loyalität oder Leidenschaft auf. Ich weiß genau, wenn ich sterbe, krank werde oder kündige, weint mir keiner eine Träne nach, und wenn meine Abteilung abgeschafft oder eingespart wird, bin ich schneller weg vom Fenster als ich schauen kann. Auch deswegen habe ich vor, in den nächsten Jahren meine Stunden zu reduzieren, da ein Vollzeitjob mir kaum noch Zeit für die interessanten Dinge des Lebens lässt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Auch deswegen habe ich vor, in den nächsten Jahren meine Stunden zu reduzieren, da ein Vollzeitjob mir kaum noch Zeit für die interessanten Dinge des Lebens lässt.

Dasselbe habe ich übrigens auch vor. Es ist ein ziemlicher Kampf hier bei meinem Arbeitgeber, weil Teilzeit nur ungern gesehen wird, und man hat in der Vergangenheit mit allen möglichen Mitteln versucht, mich von meinem Vorhaben abzubringen. Immerhin hat mein Teamleiter letzte Woche mitgeteilt, dass man möglicherweise nun doch meinem Ansinnen zustimmen würde. Falls es klappen sollte, würde ich demnächst auf eine Viertagewoche reduzieren, um mehr Zeit für die mich interessierenden Dinge des Lebens zu haben.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich muss auch arbeiten um zu überleben, habe mir dabei aber einen Job ausgesucht, der für mich akzeptabel ist und mit dem ich gut klar komme. Wenn es mir irgendwo nicht gefällt, kann ich immer noch abspringen und mir was anderes, besseres, suchen. Ich könnte mich auch durchfüttern lassen, wenn ich das wollte. Ich will aber nicht.

Abgesehen von der Notwendigkeit ist es aber auch Zeitvertreib. Ich persönlich würde es extrem langweilig und frustrierend finden, als Hausfrau zu Hause vor mich hin zu vegetieren und ich kann niemanden verstehen, der so etwas freiwillig macht. Sicherlich kann man sich da auch beschäftigen, aber Hausarbeit erledigt man doch im Autopilot. Man muss nicht besonders konzentriert oder intelligent sein um alles sauber zu machen und das würde mich chronisch unterfordern.

Ich persönlich brauche geistige Anregungen und Herausforderungen, den Austausch mit gebildeten Menschen mit denen man beispielsweise ein Projekt oder so etwas umsetzt. Bei uns arbeitet man in interdisziplinären Teams und jeder hat sein Fachgebiet. Da lernt man immer was Neues dazu, weil man ständig dazu gezwungen ist, über seinen Tellerrand zu schauen.

Sicherlich könnte sich auch eine Hausfrau irgendwie beschäftigen. Aber das wäre nicht dasselbe. Ich saß mal 6 Monate am Stück zu Hause und bin fast krepiert vor Langeweile und Unterforderung, auch wenn es genug zu putzen gab. Der geistige Input war unbefriedigend. Selbst wenn man sich am Abend mal mit Leuten trifft um sich auszutauschen deckt das meinen Tagesbedarf nicht. Am Tag sind die allermeisten Menschen ja arbeiten und haben somit kein Zeit.

Selbst wenn ich zu Hause säße und die Hobbies und Vereine richtig auswählen würde, würde das nicht meinen benötigten geistigen Input decken können. Denn Hobbies und Vereine wählt man nach Interessen aus. Ich tausche mich aber gerne mit Menschen aus, die andere Interessen haben als ich, um meinen Horizont zu erweitern und Neues zu lernen. Das klappt am besten in meinem Job bzw. in meiner Branche.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Ich persönlich brauche geistige Anregungen und Herausforderungen, den Austausch mit gebildeten Menschen mit denen man beispielsweise ein Projekt oder so etwas umsetzt. Bei uns arbeitet man in interdisziplinären Teams und jeder hat sein Fachgebiet. Da lernt man immer was Neues dazu, weil man ständig dazu gezwungen ist, über seinen Tellerrand zu schauen.

Wobei ich das wesentlich besser mit meinen privaten Interessen erreichen könnte als in der Arbeit. Mein Job erfordert nicht gerade intellektuelle Höchstleistungen, und mit dem Dazulernen von Neuem ist es auch nicht allzu weit her. Das ist zum Beispiel einer der Gründe, warum ich neben meinem Beruf noch ein weiterbildendes Studium mache, um mich intellektuell zu fordern und immer wieder über den Tellerrand schauen zu können.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Früher bin ich ganz klar arbeiten gegangen, weil ich meinen Job richtig gern gemacht habe. Geld, damit man seine Rechnungen bezahlen kann, war natürlich auch wichtig. Aber tatsächlich konnte ich den ganzen Tag genau das tun, was ich tun wollte und das Geld spielte kaum eine Rolle.

Deshalb war es damals auch nicht wichtig, dass die Einkommensmöglichkeiten in diesem Job ziemlich limitiert sind. Ich konnte davon leben und das hat mit gereicht. In meiner Freizeit wollte ich sowieso kaum etwas anderes tun als ich es im Job sowieso tat. Auf eigenen Beinen zu stehen, das hat mit vollkommen gereicht.

Das ist dann ganz anders geworden, als ich diesen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen konnte. Seitdem möchte ich nicht nur genug verdienen, um mich und meine Familie unterhalten zu können. Ich habe immer größten Wert darauf gelegt, dass ich mir meine Freizeit so gestalten kann, wie es mir wünsche. Einige Pferde und Hunde sind halt teuer. Aber wenn der Job es nicht mehr hergeben kann, dann muss er zumindest das Hobby finanzieren.

Irgendein intellektueller Austausch interessiert mich dagegen gar nicht. Das muss ich nicht mit Arbeitskollegen haben, die ich mir so gar nicht aussuchen kann. Projekte umsetzen, interdisziplinäre Ansätze verfolgen und gemeinsam Dinge umsetzen, das kann ich auch mit Freunden und Bekannten. Denn ob ich das nun im Job mache oder in der Freizeit, das ist mir piepegal. Mein Umkreis ist da extrem vielfältig und es fällt auch immer etwas an, sei es das Auftreiben von Geldern oder das Umsetzen von rechtlichen Bestimmungen im Verein, neue medizinische Erkenntnisse oder schlichtweg die Planung des Jahreshaushalts.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Sind die Gründe nicht bei den meisten Menschen ziemlich ähnlich gelagert? Man muss arbeiten, weil man von irgendwas leben muss und weil Geld nun mal nicht vom Himmel fällt. Also überlegt man sich, an was man Spaß hat, und bei welchem Beruf man sich vorstellen kann diesen über einen längeren Zeitraum hinweg auszuüben. Und wenn man eine gute Wahl getroffen hat macht man das Ganze meistens auch gerne.

Ich habe wirklich viel Spaß in meinem Beruf, ich habe tolle Kollegen und es wird nie langweilig, weil jedes Projekt anders ist. Aber ich brauche meinen Job nicht um beschäftigt zu sein, für soziale Kontakte oder intellektuelle Herausforderungen, das habe ich alles auch im Privatleben oder könnte mir das privat organisieren wenn die Zeit da wäre.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Also erstmal gehe ich generell nicht jeden Tag arbeiten. Wenn ich arbeite dann tue ich dies in erster Linie, weil ich irgendwann aus dieser Wohnung ausziehen möchte oder sie zumindest renovieren will. Auch will ich nicht immer auf staatliche Leistungen angewiesen sein.

Und ich möchte eben gewisse Rücklagen haben oder einfach mehr Geld zur Verfügung haben. Natürlich möchte ich auch die Welt verbessern, den Menschen von Jesus erzählen, die Weltmeere sauberer machen und den Klimawandel stoppen. Ohne meine Arbeit wäre mir auch sicherlich oft langweilig.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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