Auf Fehler nicht hinweisen, die eigene Person betreffen?

vom 19.04.2019, 21:50 Uhr

Vor kurzem ist es einem Bekannten passiert, dass er von jemandem auf einer Feier mit dem falschen Vornamen angesprochen wurde. Man hatte sich lange nicht gesehen und die Frau sprach meinen Bekannten mit dem Vornamen seines Bruder an. Ich kenne ihn schon recht gut und wusste, dass er dies sicherlich nicht aufklärt und auf den Fehler hingewiesen hatte. Auf Nachfrage bestätigte sich dies auch und er meinte, wieso er denn hätte darauf hinweisen sollen, dass dies eben nicht sein Vorname war.

Mir ist es schon passiert, dass jemand mir einen Tag zu früh oder zu spät zum Geburtstag gratuliert hatte. Ich habe dann auch nicht darauf hingewiesen. Ich habe mich eher darüber gefreut, dass die Person überhaupt daran gedacht hat und fand das nicht weiter schlimm. Ich hätte da niemanden verletzten oder irgendwie peinlich berühren wollen.

Auf welche Fehler weist ihr nicht hin, wenn sie euch selbst betreffen? Gibt es da keine Momente, in denen ihr einfach still wart und einen Fehler nicht aufgeklärt habt? Was hat euch dazu gebracht, nicht auf darauf hinzuweisen? Oder klärt ihr da Fehler oder Missverständnisse und Verwechselungen immer gleich auf?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde schon dass man das ansprechen sollte und auch klarstellen muss. Was bringt es einem denn, wenn man mit dem falschen Vornamen angesprochen wird?Wenn man sich dann näher kennenlernt findet das ja dann auch häufiger statt und das wäre doch albern. So etwas kann man doch einfach kurz sagen und gut ist, ebenso wie andere Fehler, die die eigene Person betreffen. Ich bin da einfach zu ehrlich und würde es immer kurz ansprechen. Mit einem Lächeln kann einem da auch keiner böse sein und Fehler passieren nun mal, das ist ja auch gar nicht schlimm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Auf meinen Namen lege ich schon recht großen Wert, und generell möchte ich durchaus, dass die Leute in meinem Umfeld zumindest die Eckdaten zu meiner Person richtig hinbekommen. Auch wenn es an sich keinen Unterschied macht, wenn ein flüchtiger Bekannter glaubt, ich sei verheiratet oder hätte einen anderen Beruf oder was auch immer - soviel Stolz oder Selbstwertgefühl bringe ich dann doch auf, dass ich klar stelle, was es mit mir auf sich hat.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, mir zu denken:" Jetzt hat der Typ mich doch glatt Angelika genannt - na ja, auch egal!" Für die meisten Menschen stellt ihr Name einen wichtigen Teil ihrer Identität dar, und ich finde, dass man schon sehr schüchtern oder unlocker sein muss, um nicht mit einem Lächeln sagen zu können: "Eigentlich heiße ich Reinhardt und nicht Robert, aber schön, Sie kennenzulernen!"

Anders sieht es für mich mit Verwechslungen aus. Ob ich nun am 12. oder 13. Geburtstag habe, ist weder für mich noch für andere wirklich relevant, und ich setze auch nicht voraus, dass sich Fremde das Datum merken. Deswegen würde ich über Gratulationen, die am eigentlichen Ziel vorbeischießen, auch hinwegsehen, oder auch darüber, wenn jemand mein Heimatkaff 20 Kilometer in der falschen Richtung verortet oder ähnliches. Aber die Eckdaten zu meiner Person möchte ich schon korrekt haben.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wo ist denn das Problem, wenn mich jemand mit "Hallo Kuschelmaus" anspricht und ich sage "Ich bin die Quasselfee"? Am Namen anderer hängen ja schließlich auch Identitäten dran. Ich bin ich und dazu gehört auch mein Name. Lächerlich ist doch, würde ich die Falschnennung nicht richtigstellen. Anders mein früherer Chef.

Der schmückte entweder die Vornamen der Mitarbeiter aus, in dem er z.B. aus Eva eine Evelyn machte, was harmlos war. Allerdings hatte er auch die Angewohnheit, Menschen die er nicht mochte, mit völlig falschem, in der Abteilung aber existenten, Nachnamen anzusprechen. Das tat er dann einfach aus Verachtung.

Dann hatte es auch wenig Sinn, das ganze aufzuklären, denn der boshafte Mensch kannte ja die wirklichen Namen. Die Geburtstage meiner Familie kenne ich alle. Das setzte ich auch beim damaligen Gatten voraus. Der war auf Auslandsmontage und ich erfragte daher den Geburtstag seiner Mutter.

Zum genannten Termin schickte ich ihr Glückwünsche und einen teuren Blumenstrauß mit Valentin.de. Beim Anruf stellte sich dann heraus, dass sie erst einen Tag später Geburtstag hatte. Das war mir schon peinlich und ich war verärgert über die Ignoranz meines Mannes.

Denn der blamierte sich schließlich nicht, der Kronsohn. Allerdings fand ich, dass sie sich das hätte sparen können, die Schwiegermutter. Aber sie konnte mich sowieso nicht leiden, daher kam ihr das sicher sehr recht. Und Taktgefühl konnte man ihr sowieso nie nachsagen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde, dass es darauf ankommt, um was es geht. Wenn man sich bei meinem Geburtstag um einen Tag vertut, ist mir das so ziemlich egal. Eine Freundin von mir hat zum Beispiel einen Tag nach mir Geburtstag, wobei sie das einmal in all den Jahren verwechselt hat und mir einmal einen Tag nach ihren Geburtstag - also zwei Tage nach meinem eigentlichen Geburtstag - gratuliert hat und das einfach verwechselt hatte wegen Stress, ob ich jetzt vor ihr oder nach ihr dran bin. Da habe ich auch nichts gesagt, weil ich eben wusste, dass sie viel um die Ohren hat und dass das nur ein Versehen war, weil sie ansonsten immer richtig lag.

Aber auf den richtigen Namen lege ich schon wert und kann nicht verstehen, wie man da so feige sein kann, das richtig zu stellen. Ich meine, was macht man dann, wenn Nachfragen kommen zum Beruf beispielsweise? In dem oben genannten Beispiel werden die beiden Brüder dann nicht denselben Beruf ausüben, jedenfalls gehe ich davon aus. Erzählt man dann abgesehen vom Namen dann vom eigenen Leben oder aus dem Leben des Bruders? Warum ist man da zu feige, den Mund aufzumachen und das richtig zu stellen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Versuche dich doch einfach in die Person hinein zu versetzen, die sich den Namen falsch gemerkt hat. Was fändest du besser? Wenn dich der andere einmal korrigiert, man macht einen Scherz darüber, nach dem Motto "mein Gedächtnis ist wohl auch nicht mehr das beste" und dann weißt du in Zukunft wie der andere heißt? Oder du wirst nicht korrigiert, sagst den Namen immer wieder falsch und fällst dadurch spätestens dann negativ auf wenn andere das mitbekommen?

Bei meinem Geburtstag würde ich wohl auch darauf hinweisen wenn mir jemand zu früh gratuliert, zu spät würde mir wohl nicht auffallen wenn es sich nicht gerade um Wochen handelt, weil man ja nicht immer am tatsächlichen Geburtstag dazu kommt mit jemandem zu sprechen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde auch, dass es immer darauf ankommt, um was es geht, wobei ich in dieser Hinsicht aber schon lieber ehrlich bin. Wenn jemand mich mit falschem Namen anspricht, würde ich das immer sagen, auch wenn ich nur wenig mit der Person zu tun hätte. Es ist doch aber wirklich nicht schlimm, das Missverständnis kurz aufzuklären und man hat es doch auch ganz rasch wieder vergessen.

Es ist doch für beide Seiten viel peinlicher, wenn man so etwas nicht anspricht und dann immer wieder mit falschem Namen angesprochen wird. Nachdem man sich schon mehrere Wochen kennt, wird man das ja auch nicht mehr ordentlich aufklären können, ohne dass es dann extrem peinlich wird. Und auffliegen wird so etwas doch so oder so irgendwann.

Bei Geburtstagen sage ich auch gerne etwas. Wenn mir jemand einen Tag zu spät gratuliert, bedanke ich mich beispielsweise und sage, dass ich gestern einen schönen Tag hatte. Das macht ja wirklich nichts und so vermeidet man zumindest, dass die Person sich etwas völlig Falsches gemerkt hat.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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