Als Schüler für 20 Cent Stifte verleihen?

vom 13.06.2017, 08:17 Uhr

Ein Fünftklässler besitzt viele Stifte und bringt immer ein gut gefülltes Mäppchen in die Schule, während andere Klassenkameraden nachlässiger mit ihren Stiften sind und diese auch oft vergessen. Oftmals wird X nach Stiften gefragt, die teilweise eingesteckt werden oder beschädigt werden.

X verleiht an seine Klassenkameraden Stifte für zwanzig Cent, es handelt sich dabei also auch um einen Pfand und um eine Entschädigung, falls ein Stift verloren geht. Die Klassenkameraden bezahlen das, aber mittlerweile haben auch die Lehrer davon Wind bekommen.

X musste zum Schulleiter und hat richtig viel Ärger bekommen. Was haltet ihr von dieser Situation? Ist die Geschäftsidee von X schlecht? Wie würdet ihr reagieren, wenn euer Kind für zwanzig Cent Stifte verleiht und mit viel Taschengeld nach Hause kommt?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also ganz ehrlich, es wird ja keiner gezwungen die Stifte anzunehmen. Man kann ja auch durchaus eigene Stifte mitbringen und wenn so etwas wie ein Füller wegkommen sollte, dann kostet das ja auch deutlich mehr als so ein paar Cent. Deswegen finde ich es eigentlich nicht schlimm. Dass sich Lehrer da so einmischen kann ich nicht verstehen.

Letztendlich ist das in meinen Augen eine Sache, die die Schüler unter sich ausmachen sollten. Allerdings wäre ich schon einigermaßen sauer, wenn ich meinem Kind Stifte kaufe und es sich dann für 20 Cent bei einem Mitschüler Stifte leiht. Die Stifte sind aber Eigentum des Schülers und deswegen denke ich auch, dass dieser so etwas festlegen kann, wenn er möchte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wir kennen die Hintergründe nicht. Es kann doch auch sein, dass die Eltern zwar die Ausstattung für die Schule bezahlt haben, aber wenn das Kind Stifte verleiht und nicht wieder bekommt, muss das Kind die Stifte dann vom eigenen Taschengeld nachkaufen. In so einem Fall würde ich als Schüler auch dazu tendieren, einen kleinen Pfandbetrag zu verlangen, damit ich meine Sachen eben wieder bekomme. Gerade in dem Alter bekommt man gar nicht so viel Taschengeld und je nachdem wie viele Stifte weg kommen, geht das ganz schön ins Geld.

Daher verstehe ich die Handlungsweise schon sehr und finde die Reaktion der Lehrer total übertrieben. Wenn sie nicht wollen, dass der Schüler sich bereichert, dann bleibt dem Schüler ja nur noch, gar keine Sachen mehr zu verleihen und sich unkollegial den Mitschülern gegenüber zu verhalten. Ist das etwa die bessere Alternative? Das wage ich zu bezweifeln.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Warum nicht? Mein Kind würde als Geschäftstüchtig direkt mal einen Handschlag auf die Schulter bekommen. Denn alles kostenlos verleihen und anbieten geht auch nicht, immerhin nutzen sich die Stifte auch ab, gehen verloren oder kommen kaputt zurück. Warum sollte ich das zahlen wenn es andre kaputt machen und die anderen Blagen können ihr Zeug doch selbst mitnehmen wenn sie es brauchen und müssen es sich nicht bei meinem Kind leihen gehen.

Von daher finde ich es komplett unangebracht wenn man das Kind für die Gebühr hier tadelt, sondern mal eher die anderen heranzieht die ihren Mist nicht mitbringen und immer sich dort durch schnorren und alles haben wollen und dann noch kostenlos erwarten am besten. Ganz gleich ob die Dinge vom Taschengeld bezahlt werden müssen oder nicht, im Endeffekt kommen die Eltern dafür auf die das bezahlen und warum Fremde Bruten mit durchfüttern? Dafür sind deren Eltern verantwortlich, sollen diese ihren Kindern eigene Stifte kaufen oder sie müssen damit leben, dass sie hier eine Gebühr bezahlen wenn sie einen Ausleihen müssen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Es ist ja schon irgendwo nachvollziehbar, dass sich der Schüler absichern möchte, weil er schon einige verliehene Stifte in der Vergangenheit nicht zurück bekommen hat. Es ist doch ärgerlich, wenn man etwas ausleiht und dann hinterher laufen muss, dass man es wieder bekommt oder sich sogar etwas neues kaufen muss.

Von daher kann ich schon verstehen, dass der Schüler mittlerweile eine Leihgebühr nimmt. Man könnte ja auch meinen, dass die anderen Schüler mittlerweile dadurch auch mal an eigene Materialien denken. Auch wird ja niemand gezwungen die 20 Cent zu zahlen und sich von diesem Schüler einen Stift zu leihen. Von daher finde ich das auch nicht so gravierend, dass gleich die Schulleitung eingreifen muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich den Schüler hier gut verstehe. Wenn er so schlechte Erfahrungen gemacht hat, als er seine Stifte verliehen hat, dass er sie in schlechtem Zustand oder auch mal gar nicht zurück bekommen hat, dann kann man es doch verstehen, dass er sich absichern möchte. Und wenn es eine Art Pfand ist, dann bekommen die Schüler, die die Stifte in gutem Zustand zurück bringen, das Geld doch wieder.

Es geht doch nur darum, dass er das Geld als kleine Entschädigung hat, wenn er die Stifte nicht zurück bekommt. Und für die 20 Cent kann er sich doch noch nicht einmal einen neuen Stift kaufen, wenn das der Fall ist. Deswegen finde ich den Betrag auch nicht unverhältnismäßig hoch und verstehe es ehrlich gesagt nicht, dass die Schulleitung sich eingemischt und dem Jungen Ärger gemacht hat.

Mit dem Pfandsystem können alle doch nur lernen. Der Junge muss die Buchführung machen und die Klassenkameraden lernen es so vielleicht, dass die Dinge auch Geld kosten, wenn es ihnen nicht so bewusst war und bringen die Stifte in gutem Zustand zurück. Eine Alternative wäre es doch nur, wenn der Junge keine Stifte mehr verleihen würde und da finde ich die von ihm gewählte Variante deutlich besser.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann den Gedankengang schon gut verstehen und nachvollziehen. Ich weiß gar nicht, wie viele Stifte ich als Schüler "verliehen" und nie wieder bekommen habe. Es müssen wirklich eine ganze Menge sein. Außerdem war es auch immer so, dass es immer Schüler gab, die ihren Collegeblock vergessen hatten und denen ich Blätter geben musste. Im Endeffekt sind da sicherlich auch mehrere Collegeblöcke zusammengekommen. Bei Tintenpatronen sieht es ähnlich aus.

An sich finde ich es ja nicht schlimm, wenn mal ein Kugelschreiber oder ein paar Blätter zusammenkommen. Wenn man sich die Menge im Gesamten dann aber ansieht, dann ist es durchaus viel - vor allem dann, wenn man selbst immer alle Sachen dabei hat und sich nie etwas leihen muss. Und wenn man als Schüler für einen Teil der Schulsachen vom eigenen Taschengeld aufkommen muss, dann ist das natürlich sehr ärgerlich.

Ich hatte auch schon gekaufte Stifte verliehen, also keine kostenlosen Werbekulis, die an sich auch nicht so günstig waren. Wenn die dann verloren wurden, war das einfach ärgerlich. Von daher finde ich die Idee mit dieser Gebühr an sich wirklich gut, wobei man sich damit aber sicherlich nicht besonders beliebt bei den Mitschülern macht. Ich würde daher wahrscheinlich nun einfach nur so viele Stifte und Blätter mitnehmen, dass es für mich gut reichen würde oder Stifte in einem Extrafach in meinem Rucksack "verstecken" und diese nur dann rausholen, wenn ich sie brauchen würde. So muss man dann quasi nichts verleihen, weil man ja keine zusätzlichen Sachen dabei hat.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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