Als Lehrer Toilettengang verbieten - Anzeige machen?

vom 25.01.2018, 11:15 Uhr

Inzwischen ist es sogar gesetzlich verankert, dass Lehrer einem Schüler nicht verbieten können auf die Toilette zu gehen. Die Toilette aufzusuchen wird als menschliches Grundbedürfnis bezeichnet, was man nicht einfach unterdrücken darf. Auch wenn die Lehrer noch so genervt sind, weil schon so viele Schüler auf die Toilette gegangen sind, darf der Toilettengang eigentlich nicht verboten werden. Ich hatte ähnliche Situationen schon erlebt, wo der Lehrer es verboten hat, dass jemand auf die Toilette gehen durfte.

Ich habe mitbekommen, dass bei meiner ehemaligen Schüler ein Lehrer angezeigt wurde, weil dieser einem Schüler verwährt hat auf die Toilette zu gehen. Dieser musste sich dann fast in die Hose machen und es ist ein großes Drama darum entstanden. Der Schüler hat dies seinen Eltern erzählt und die haben daraufhin Anzeige erstattet, weil sein Sohn nicht auf die Toilette gehen durfte, obwohl er nachgefragt hatte.

Findet ihr es gerechtfertigt, dass es gar nicht mehr verboten werden darf, auf die Toilette zu gehen? Wie würdet ihr als Eltern reagieren, wenn das eigene Kind erzählt, dass es nicht auf Toilette gehen dufte. Ist eine Anzeige der richtige Weg?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als erstes wäre sicherlich eine Unterredung mit der Schulleitung angebracht, sollte es danach immer noch zu solchen Verboten kommen, auch bei anderen Schülern, würde ich die Schulleitung noch einmal ansprechen und klar kommunizieren das es beim dritten Mal eine Anzeige gibt. Wenn es dann wieder passiert finde ich, macht man das schon mit Absicht und so was gehört dann auch bestraft.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Direkt eine Anzeige zu machen finde ich ehrlich gesagt übertrieben. Man sollte dem Lehrer schon eine Chance geben sein Verhalten zu verbessern und sein Fehlverhalten einzusehen. So wäre ein Gespräch mit dem Lehrer angebracht und wenn dieser sich nicht einsichtig zeigt würde ich als Mutter zum Schuldirektor gehen und mit dem ein Gespräch führen. Wenn das immer noch nichts bringt würde ich tatsächlich eine Anzeige in Erwägung ziehen, wenn dadurch weiterhin Toilettengänge verboten werden. Eine Anzeige ist für mich nur das äußerste Mittel, wenn wirklich gar nichts mehr hilft.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt ja darauf an, was da so alles passiert ist. Im ersten Moment denkt man sicherlich, dass da eine Anzeige überzogen ist. Hier steht aber auch die Frage im Raum, warum man das einen Schüler verbietet. Hat der Lehrer vielleicht vorher schon ein gewisses Verhalten an den Tag gelegt? Hat er gemobbt? Außerdem kann man ja auch erwarten, dass nach so einem Vorfall einiger Spott auf den Schüler zukam und gerade bei einem Teenager kann das doch einiges auslösen und schlimmer machen.

Ich denke, dass man das von außen schlecht beurteilen kann, was da sinnvoll gewesen wäre und was nicht. Würde es mein Kind betreffen, würde ich mit der Schulleitung und auch ganz direkt nochmal mit dem Lehrer reden. So ein Verbot geht einfach gar nicht und da würde ich ihm auch einfach eine Ansage machen wollen und dafür sorgen, dass er da intern Ärger zu erwarten hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Eine Anzeige gegen den Lehrer erscheint mir auch übertrieben. Natürlich ist es bescheuert, wenn mal wieder ein Erwachsener seine Machtposition über Minderjährige ausspielen muss, weil er daheim nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt, aber ohne Details zu kennen, könnte ich mir durchaus auch alternative Lösungen vorstellen, die nicht die Staatsgewalt mit Sohnemanns Pipi-Problem konfrontieren müssen.

Beispielsweise stellt sich die Frage, wie alt der Schüler denn war. Ein Sechsjähriger kommt natürlich in arge Schwierigkeiten, weil man sich in dem Alter für gewöhnlich nicht traut zu sagen: "Leck mich, Herr Gnöttgen, was raus muss, muss raus!" und einfach aufs Klo zu gehen. Aber ein solide pubertierender Jungbursche findet schon seine Möglichkeiten. :D

Außerdem stellt sich für mich die Frage, wie der Lehrer den Knaben denn gehindert hat. Bei einem körperlichen Übergriff würde ich den Herrn auch sofort vor den Kadi zerren, aber wenn der gute Mann es bei einem verbalen Verbot belassen hat, ist es natürlich wieder schwierig. Ich selber bin in der Grundschule beispielsweise auch in langweiligen Unterrichtsstunden zum Zeitvertreib dreimal aufs Klo gegangen, und in dem Fall wäre es nicht die Schuld des Lehrers gewesen, wenn er nach dem 20. Mal ein Machtwort gesprochen hätte, und Klein Gerbera hätte akkurat dann wirklich "gemusst".

Schon allein aus dieser Erfahrung heraus würde ich solche Fälle eher schulintern regeln und meinem Nachwuchs sicherheitshalber vermitteln, dass er oder sie in der Schule immer aufs Klo gehen darf, wenn es nötig ist. Mama und Papa streiten sich dann schon mit den Autoritäten.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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