Ändert eine Impfberatung die Einstellung von Impfgegnern?
Seit 2015 ist es laut Präventionsgesetz verpflichtend, dass Eltern bei der Anmeldung bei einer Kita an einer Impfberatung teilgenommen haben müssen. Nicht alle Eltern sind dem bisher nachgegangen, was aber mittlerweile verschärft und konsequenter kontrolliert werden soll laut neuem Gesetzesentwurf.
Ich frage mich aber offen gesagt, was so eine verpflichtende Impfberatung bringen soll. Wenn ich Impfgegner und dann noch dazu Verschwörungstheoretiker wäre, dann würde ich sowieso nichts glauben, was man mir bei einer Impfberatung oder im Gesundheitsamt sagt. Da würde ich die ganze Zeit denken, dass diese Menschen bezahlt dafür worden sind, um die Risiken in Bezug auf Impfschäden zu relativieren und dass entsprechende Statistiken gefälscht worden sind, damit ich mein Kind impfen lasse.
Daher kann ich mir nicht vorstellen, was eine Impfberatung an sich da helfen soll. Wie seht ihr das? Wird eine einfache Impfberatung schon dazu führen, dass vehemente Impfgegner ihre Einstellung ändern? Oder ist das reine Utopie und viel zu naiv gedacht?
Impfgegner sind keinesfalls auch immer Verschwörungstheoretiker. Viele beschäftigen sich nicht mal wirklich mit dem Thema, um wirklich als Impfgegner bezeichnet werden zu können. Sie lassen es halt einfach bleiben.
Ich war wirklich sehr schockiert, als meine Schwägerin mal nebenbei erwähnte, dass sie meinem Neffen nicht alle Impfungen zukommen lässt. Ihr war das einfach zu viel auf einmal, ihm eine Siebenfachimpfung in so jungem Alter geben zu lassen. Er war von einer Impfung eben ein paar Tage krank gewesen. Und dann sagte sie, dass einiges ja einfach nicht wirklich nötig wäre. Masern beispielsweise.
Als ich ihr dann sagte, dass Masern sehr wohl nötig sei, weil das eine potentiell tödliche Krankheit ist, war sie richtig perplex. Sie hat nicht gewusst, dass ein Kind an Masern sterben kann!
Also sie hat einfach aus dem Bauch heraus entschieden, dass sie diese und jene Impfung nicht machen lässt. Wahrscheinlich hat sie hier und da etwas gehört, dass Impfungen auch als schlecht und unnötig empfunden werden. Und da es in ihr Bild gepasst hat, nachdem ihr Baby nach einer Impfung krank geworden war, ist sie auf den Zug aufgesprungen.
Aber eben ohne sich wirklich zu informieren. Das war für mich besonders schockierend. Sie ist keine Assi-Mutter, die einen Scheiß auf ihre Kinder gibt und lieber vorm Fernseher trinkt, als sich um deren Gesundheit zu sorgen. Sie ist ganz normal gebildet und liebt ihr Kind. Sie hat es einfach nicht gewusst.
Vielleicht liegt es auch an den Medien. Es ist nicht mehr so einfach wie früher. Die Süddeutsche ist gut, die Bild ist schlecht. Man liest jeden Tag so viel, ohne die Quellen zu beachten. Da bleibt viel hängen, was man dann ohne Hintergrundinformationen abspeichert.
Jedenfalls hat ihr schon unser kleines Gespräch die Augen geöffnet. Das wäre in einem professionellen Beratungsgespräch natürlich genauso geschehen. Mittlerweile hat sie auch ein zweites Kind und schon sind zwei Kinder mehr ordentlich geimpft. Genau in solchen Fällen wäre eine Beratung von großer Bedeutung. Die Hardcore-Impfgegner, die sich wirklich "informieren" und mit der Materie beschäftigen - nur eben auf den falschen Quellen beruhend - erreicht man damit wahrscheinlich nicht.
Ich glaube für eine Grundlage braucht man schon gute Beratung und Aufklärung. Natürlich gibt es Menschen, die total komisch drauf sind und Verschwörungstheorien haben, aber an die soll sich das Ganze ja auch nicht unbedingt richten, sondern an die, die davon einfach keine Ahnung haben und dann vielleicht aufgrund der schlechten Worte anderer Menschen eine falsche Entscheidung treffen.
Wenn du mich fragst hätte man es auch einfach mit einer generellen Impfpflicht lösen können, das wäre besser gewesen und da gehört Aufklärung ja auch dazu. Eine Beratung finde ich aber auf jeden Fall für alle Eltern wichtig, da man einfach mehr Wissen über das Thema haben sollte, wenn man sich für einen Menschen dafür oder dagegen entscheidet.
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