Gefährliches Piercing

vom 23.10.2007, 18:48 Uhr

Die 19 Jahre alte Kunststudentin Jessica Colins aus Wales wäre fast von ihrem Bauchnabelpiercing "erschossen" worden. Zum ersten Mal hat die junge Frau jetzt erzählt wie das Schmuckstück sie lebensbedrohlich verletzte: Eine 25 Zentimeter (!) lange Narbe auf ihrem Bauch wird Jessica Colins immer daran erinnern, was das Piercing mit ihr gemacht. Die Studentin war mit einem Freund auf der Autobahn nach München unterwegs, als dieser einen Auffahrunfall baute.

Der Sanitäter, der wenig später eintraf, wusste noch nicht wie dramatisch Jessicas Zustand war. "Er dachte mir geht es gut. Wissen sie, ich stand da und der Sanitäter schaute auf meinen Bauch. Ich sah aus als ob ich schwanger wäre. Ich hatte so starke innere Blutungen, dass mein Bauch wie ein Ballon anschwellte.", sagte die 19-Jährige jetzt in einem interview aus. Im Krankenhaus stellte sich dann heraus, dass das Bauchnabelpiercing nur wenige Milimeter neben der Wirbelsäule steckte. Der Sicherheitsgurt hatte das drei Zentimeter lange Schmuckstück beim Aufprall durch Jessicas Magen geschoben - fast bist zum Rückgrat!!

Dadurch kann es dann wie es bei Jessica der Fall war zu ateriellen Blutungen kommen, die letztendlich auch zum Tod führen können. In einer dreistündigen Notoperation retteten die Ärzte Jessicas Leben. Aber nicht nur phsyisch sondern auch psychisch hat der Unfall Spuren hinterlassen: "Ich bin jetzt sehr nervös beim Autofahren, gerate leicht in Panik und ich sitze so im Auto, dass der Sicherheitsgurt von meinem Bauch weg ist", sagt sie selbst.

Als ich die Geschichte gehört habe, habe ich direkt Bauchschmerzen gekriegt und auch jetzt wieder, wo ich das niederschreibe merke ich das im Magen. So ein Unfall muss schrecklich sein, weil das ja eigentlich nichts anderes als ein Geschoss wie bei einer Pistole ist, das sich einmal durch den Körper bohrt und wer lässt sich schon gerne anschießen? Und dabei hatte sie noch Glück im Unglück, dass nicht auch noch die Wirbelsäule getroffen wurde, denn das hätte auch zu einer Lähmung führen können.

Ich finde es aber ungeheuerlich, dass der Notarzt die Verletzung übersehen hat. Vorallem wenn man davon ausgeht, dass die Frau schwanger ist, sollte man doch auch mal den Bauch untersuchen, um zu überprüfen ob das Kind Schaden genommen hat (Abhorchen sollte da doch schon für das erste reichen?). Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass soetwas ohne äußere Spuren bleibt - da muss doch Blut oder Ähnliches gewesen sein. Ich denke, das Ganze muss sicher auch unheimlich schmerzhaft gewesen sein. So wie ich das nämlich verstanden habe, wurde das Bauchnabelpiercing offensichtlich auch durch den Magen gerammt.

Naja zumindest kann ich jetzt nachvollziehen, wieso wir im Sportunterricht früher immer Schmuckstücke etc. abnehmen mussten. So wie es aussieht, rettet der Sicherheitsgurt manchmal wohl doch nicht immer Leben ... eine Bekannte meiner Eltern hatte auch vor etwa zwanzig Jahren (lang ist's her) einen Autounfall. Sie hatte sich beim Überholen auf einer Landstraße verschätzt und ist frontal mit einem anderen Auto zusammengestoßen. Da sie nicht angeschnallt war, rutschte sie bei dem Aufprall in den Fußraum und hat nur deswegen überlebt - also auch wieder: Glück im Unglück. ;)

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» Eddy » Beiträge: 137 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo zusammen,

das der Gurt nicht immer Leben rettet, das ist aber schon lange bekannt.

Aber mal zu dem Piercing.
So wie sich das anhört, hat die Frau aber auch nichts gesagt, so das der Notarzt nicht unbedingt gleich reagieren konnte. Aber irgendwer muß ja gesehen oder gemerkt haben, dass mit der Frau was nicht stimmt, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie, wenn sie nicht gleich operiert worden wäre, die inneren Blutungen lange überlebt hätte.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich habe in der Zeitung darüber gelesen, ist aber bestimmt schon eine Woche oder so her.
Da stand, dass zufällig ein Sanitäter am Unfallort war, der die Lage mehr oder weniger sofort erkannte, sodass der eintreffende Notarzt schon von dem Piercing wusste und man dann im Krankenhaus direkt operieren konnte.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mit piercings ist es wirklich nicht zu spaßen, auch Zungenpiercings können bei einem Autounfall zu einem Geschoss werden und einem alle Zähne aus dem Mund schlagen.
Von intimpiercings will ich gar nicht erst Anfang^^.

Die Frau ist auch meiner Meinung nach selber schuld, ich denke das man den Notarzt wenigstens hätte sagen können dass man ein Bauchnabel piercing hat. Das hätte den Notarzt sicherlich auf die Idee gebracht, dass da etwas nicht in Ordnung ist.

Im Endeffekt ist nochmal alles gut gegangen, und die Frau hat sicherlich etwas daraus gelernt.

Mit freundlichen Grüßen
thumper

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ob die Frau da wirklich gleich in der Lage war, dem Notarzt vom Piercing zu erzählen?

So ein Auffahrunfall ist ja doch ein ziemlicher Schock und dass man danach hier und da ein paar Schmerzen hat ist wohl völlig normal! Da denkt man sicher nicht gleich an das Bauchnabel-Piercing.
Allerdings Hut ab, vor dem Notarzt, der ja scheinbar sehr schnell und vor allen Dingen richtig gehandelt hat.

Für mich noch ein Argument contra Piercings. Nicht dass ich mir eines stechen lassen wollte (außer den obligatorischn Ohrlöchern, die ich aber schon von Kindheit an habe)...

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das hätte ich nicht gedacht, dass sich das Bauchnabel-Piecing durch den Druck des Sicherheitsgurts auf den Nabel wegschieben kann, und die Symptome bei ihr waren lebensbedrohlich. Da wundert es mich, dass sowas nicht schon mal passiert ist, weil es das Piercing an sich sicher schon eine Weile gibt.

» Jenna » Beiträge: 1270 » Talkpoints: -1,27 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


thumper hat geschrieben:Von intimpiercings will ich gar nicht erst Anfang^^.

Boah...die Vorstellung ist echt mehr als böse! :lol: Obwohl ich auch die Vorstellung einens solchen Piercings an sich schon fies finde... :o

Aber das ist schon eine krasse Sache! Dass Piercingsoftmals alles andere als ungefährlich sind ist ja alles andere als unbekannt. Aber dass sowas möglich ist, hätte ich dann doch nicht gedacht.
Gut, dass ich keine Piercings habe. Und jetzt wird es auch erst recht so bleiben! :D

MfG
Phantomlord

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist aber eine wirklich skurrile Geschichte. Es gibt glaube ich von fast allen Dingen solche Schaudermärchen, wobei ich mir auch ganz schwer vorstellen kann, dass sich ein Piercings weiter als 20cm durch einen Bauch bohrt!? Dass es von den Gurt reingedrückt werden kann - klar. Aber ab einem gewissen Punkt kann der Gurt doch gar nicht mehr weiterschieben, es sei denn, er geht mit in den Bauch. Wie soll sich das denn durch sämtliche Organe drücken?

» Mauchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich verstehe auch nicht wirklich, wie das Piercing irgendwo hin "geschossen" wurde. Bei Aktivitäten, wo man Piercings und anderen Körperschmuck entfernen sollte, geht es vielmehr darum, dass man nicht an diesem hängen bleibt und ihn sich dadurch rausreißt. Bei können bei bestimmten Piercings bei einem Sturz auch die betreffenden Körperregionen anschwellen und das Piercing würde zusätzlich zu Problemen führen.

Es mag stimmen, dass etwas passiert ist, aber das das ausschließlich mit dem Piercing zu tun hatte, glaube ich nicht! Innere Verletzungen erleiden die meisten Menschen auch vollkommen ungepierct bei entsprechenden Unfällen.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


An sich können alle Metallgegenstände am und im Körper zu gefährlichen Geschossen werden oder zu einer Gefahr für Leid und Leben werden. Sei es bei einem Unfall oder durch eine Infektion. Bei dem Unfall haben einfach mehrere Faktoren eine Rolle gespielt, so wie es scheint.

Zuerst einmal die Wucht des Aufpralls, dann der Sicherheitsgurt und dann erst das Piercing, welches durch das Zusammenspiel aller Faktoren zum Geschoss wurde. Außerdem denke ich nicht, dass die junge Frau dem Notarzt wirklich sagen konnte, dass sie ein Piercing hat, ein Schock kann sich schließlich auch verschiedenartig auswirken.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12547 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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