Umweltbilanz Dosen- und Flaschenpfand

vom 21.05.2009, 09:26 Uhr

Seit 2003 haben wir in Deutschland einen einheitlichen Dosenpfand und zusätzlich dazu auch noch einen Flaschenpfand auf verschiedene Artikel. Hauptsächlich betroffen sind Artikel wie Wasser, Bier und Limonadengetränke. Doch was hat dieses Pfand bis jetzt gebracht? Ist die Unterteilung zwischen Einwegpfand und Mehrwegpfand sinnvoll?

Seit zwei Jahren kommen immer mehr Einwegflaschen auf den deutschen Markt. Dabei handelt es sich um Plastikflaschen, die auf der Rückseite mit einem Pfeil gekennzeichnet sind und 25 Cent Pfand bringen. Viele Discounter bieten nur noch diese Flaschenarten an und auch bei den meisten Trinkhallen kann man insbesondere im Bereich des Wassers sehr viele Einwegflaschen sehen. In meinen Augen ein Unding! Durch das Pfand sind die Flaschen erst so richtig in Erscheinung getreten, sie sind aber wahre Klimakiller und sorgen für eine schlechte Klimabilanz.

Man muss sich einmal vorstellen, dass die in Deutschland gekaufte Einwegflasche nach dem benutzen erst einmal zerstört wird. Sie kommt in einen speziell dafür angefertigten Automaten, welcher die Flaschen zerdrückt und unbrauchbar macht. Daraufhin kommen diese Flaschen nicht mehr in den deutschen märkt zu zurück. Viel mehr werden diese zerdrückten Falschen mit Schiffen nach China und in andere Entwicklungsländer geschifft, welche diese dann als billigen Rohstoff benutzen und aus diesen Flaschen entweder Kunstfasern oder Automobilteile machen. Anschließend werden die dort angefertigten Teile in der Regel wieder in die westliche Welt geschifft. Für die Umwelt ist es aber eine Katastrophe! Die Einwegflaschen benötigen die doppelte Energie als normale Mehrwegflaschen, die Schiffe müssen bezahlt werden, die Meere werden durch den Treibstoff stark geschädigt und zusätzlich dazu werden Unmengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgegeben. Da kann man dann nicht mehr von einem Vorteil des Pfandes reden, sondern von einer Ermutigung, das Klima zu schädigen!

Viel schlimmer als diese Tatsache ist, dass die meisten Menschen nicht einmal über das Pfandsystem Bescheid wissen. Über 80 % der Käufer gehen davon aus, dass es sich bei den 25 Cent Pfandflaschen um Mehrwegflaschen handele und somit der Umwelt hilft. Generell sind die Verbraucher über den Flaschenpfand mehr als unwissend. In ganz Deutschland hat das Pfand für Unmut gesorgt und viele können Einweg nicht von Mehrweg unterscheiden.

Bei Bier müssen laut Gesetz 80 % aller Bierflaschen wieder verwendbar sein und hier hat sich gezeigt, dass Einwegflaschen keine Zukunft haben werden. Insbesondere in der Wasserbranche werden die Verbraucher mehr und mehr verwirrt. So gibt es mittlerweile Einwegflaschen in Kästen. Die Produzenten spielen ein gefährliches Spiel mit den Verbrauchern und schädigen dabei die Umwelt in starkem Maße. Allein 90 % der Verbraucher ging davon aus, dass e sich um Mehrwegflaschen handelt, wenn sie im Kasten sind. Das ist schon eine erschreckende Bilanz uns zeigt, was der Pfand gebracht hat.

Einziger erkennbarer Vorteil des Pfandes ist das Dosenpfand gewesen. Denn durch das Dosenpfand sind so gut wie alle Dosen vom Markt verschwunden. Für die Umwelt ist das ganz wichtig, denn Dosen sind wahre Klimakiller. Allein eine Mehrwegflasche kann 65 Dosen ersetzen und ist somit deutlich umweltfreundlicher. Dennoch machen mir die Einwegflaschen große Sorgen. Im Wasserbereich sind 67 % der Flaschen schon Einwegprodukte, zwar zu Gunsten des Preises, aber gegen die Umwelt! In meinen Augen müssen die Pfandsysteme für den Verbraucher transparenter gemacht werden, wenn nötig muss in jedem Geschäft eine Information ausliegen.

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» You » Beiträge: 548 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Da kann ich dir eigentlich in den meisten Punkten zustimmen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich wirklich anfangs gedacht habe, dass das ganze zum Ziel hat, dass alle Flaschen und auch das Material von den Dosen wieder verwendet wird. Bei Dosen ist es sowieso so, dass das Pfand da lediglich eine Preissteigerung gebracht hat. Eine offene Dose, in der ja immer noch ein kleiner Getränkerest zurückbleibt, steckt sich keiner in die Tasche bis er an der nächsten Rückgabestelle vorbei kommt.

Dass es auch Einwegflaschen in Kästen gibt, habe ich gerade zum ersten Mal gehört. Das finde ich wirklich irreführend und da sollten die Verbraucher besser informiert werden. Wir kaufen immer die festeren Plastikflaschen im Kasten, weil es bei den dünnen Dingern klar ist, dass die nicht mehrmals gebraucht werden können. Woran erkennt man denn, dass es wirklich Mehrwegflaschen sind, die da im Kasten verkauft werden?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diese Einweg-Pfandflaschen der Discounter finde ich selbst zwar auch sehr bedenklich, allerdings finde ich sie in der gesamten Ölobilanz nicht ganz so schlimm. Durch das geringe Gewicht werden enorme Mengen an Energie bei der Herstellung und beim Transport eingespart, zudem entfällt die Reinugung, bei der neben Energie für warmes Wasser eben auch Abwasser anfällt.

Tolle wäre es, wenn endlich auch alle anderen Getränke, wie Fruchtsäfte oder isotonische Sportgetränke in Pfandflaschen angeboten werden müssten. Damit könnte viel weiterer Müll vermieden werden.

Das Dosenpfand halte ich auch für einen sensationellen Erfolg: die umweltschädlichste aller Verpackungen ist damit zum Glück so gut wie ganz vom Markt verschwunden.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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