Für Essen aus anderen Kulturen offen sein?

vom 16.05.2009, 00:05 Uhr

Hallo John,

Ich glaube, das größte Problem bei diesem Thema ist das "Wir". In welche Restaurants gehst du, in welche gehe ich? Zumindest in Berlin gibt es schon authentische asiatische Küche. Aber hier gibt es auch eine sehr große Vielzahl von Restaurants. Dass die Rezepte regional variieren, weiß ich auch. "DIE asiatische Küche" gibt es demnach gar nicht, es sei denn, man versteht den Begriff als Sammelbegriff für alle verschiedenen Traditionen asienweit. Das wären natürlich etliche, denn Asien ist so schon sehr groß und wenn man das alles in einzelne Regionen unterteilen würde, dann würde man dazu sehr lange benötigen. ;)

Übrigens glaube ich schon, dass ich das asiatische Essen in Asien und das in Deutschland vergleichen kann. Ich bin in Thailand aufgewachsen und war seitdem noch das eine oder andere Mal dort. Außerdem hat meine Mutter immer nach Familienrezepten gekocht und ich selbst habe diese Rezepte auch noch zur Hand und koche danach. So wird in einigen asiatischen Restaurants hier in der Gegend übrigens auch verfahren. Klar gibt es auch welche, wo Tiefkühlkost aufgewärmt wird, weil das schneller und einfacher ist, aber so ist das längst nicht bei allen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich meine Essen aus anderen Kulturen muss ja nicht gleich etwas Extremes wie Maden oder Mehlwürmer sein.
Ich für meinen Teil esse gerne anderes Essen als typisch deutsche Küche auch wenn ich so aufgewachsen bin. Dennoch würde ich mich nie an etwas versuchen wie Maden oder Mehlwürmer. Da habe ich einfach einen Riesenekel vor und würde es aus Prinzip nicht anfassen. Menschen sind ja unterscheidlich, manche können und mögen alles probieren, andere widerum nicht.

Ich denke man sollte auch mal Gerichte kosten die man nicht kennt, allerdings müssen es dann nicht irgendwelche Insekten sein. Für viele ist schon ein "normales" Essen aus anderer Küche eine Herausforderung.

» hayatirami » Beiträge: 139 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@wawa
Ja, dass könnte sein, Berlin ist vielleicht eine Ausnahme, genauso wie asiatische Küche in Chinatowns in anderen Städten. Da wird natürlich noch etwas originaler gekocht, weil die Nachfrage auch da ist. Mir ist klar, dass es nicht DIE asiatische Küche gibt, ich meine das auch nur als allgemeinen Sammelbegriff für alles, was es dort gibt.

Aber mal außerhalb von Orten, die eine überdurchschnittliche Bevölkerungsanzahl von Asienstämmigen Menschen haben, ist dass Essen doch sehr angepasst. Ich wohne in der Nähe von Mannheim, und was dort alles auf dem Tisch landet, ist, nun ja. Als Paradebeispiel führe ich auch gerne die gebackene Banane an. Dieses Produkt ist in keinem fernöstlichen Land anzutreffen, aber in Deutschland ist sie eine sehr beliebte Nachspeise aus China.

Ich denke, dass die Wurzeln in „Ba Si Ping Guo“ liegen. Das sind Äpfel, die in karamellisierten Zucker gegeben werden und dann „gezogen“. Auf dem Tisch landet dann ein kleiner Haufen pappsüßer Äpfel, die schnell in eine Wasserschale getunkt werden müssen und dann möglichst schnell verzehrt werden sollen. Gibt es auch in einer Variation mit Bananen und kommt ursprünglich aus Nordchina. Wahrscheinlich hat das ein Kolonialherr aus Europa mal gegessen, war begeistert und hat es versucht zu Hause nachzukochen. Und dass ist dann dabei herausgekommen.

Langer Rede, kurzer Sinn: In den chinesischen „Exklaven“ gibt es sicher verhältnismäßig gute asiatische Küche, aber davon abgesehen ist die Variationsfreudigkeit außerhalb dieser doch recht groß und verdient meiner Meinung nach nicht den Namen „Asia fünf Sterne“ oder wie sie alle heißen.

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» Schweinebraten John » Beiträge: 181 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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