Lehrer schickt Schüler vor die Tür!?

vom 25.09.2008, 19:05 Uhr

Was haltet ihr davon, wenn der Lehrer sich keinen anderen Rat weiß, als den Schüler vor die Tür zu schicken. Als ich noch Schüler war, was ja schon 30 Jahre her ist, durften die Lehrer keine Schüler vor die Tür schicken.
1. weil die Schüler ein Recht auf Unterricht hat
2. weil der Lehrer die Pflicht hat den Schüler zu unterrichten
3. weil die Versicherung nciht eintritt, wenn dem Schüler vor der Tür was passiert (durch Unachtsamkeit oder "Blödsinn")
4. weil der Schüler vor der Tür unbeaufsichtigt ist

Die Lehrer haben sich auch dran gehalten und hatten andere Methoden. Damit Punkt 1 und 2 gewährleistet war, bekam der Schüler meist ein Arbeitsblatt über den Unterricht, der zur Zeit lief und damit Punkt 3 und 4 gewährleistet war, musste der Schüler dieses Arbeitsblatt im Büro des Direks ausarbeiten. Das hielt viele Schüler schon vom Blödsinnmachen ab , weil keiner ins Büro des Direx wollte.

Warum können sich Lehrer heutzutage nicht anders durchsetzen, als die Schüler vor die Tür zu setzen? Wie ist das in eurer Schule oder der Schule eurer Kinder? Was haltet ihr davon, wenn Schüler vor die Tür gesetzt werden und den Unterricht nicht mitbekommen?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ab der Oberstufe halte ich es für ein durchaus angebrachtes Mittel. Die Schüler sind freiwillig im Unterricht. Wenn sie diesen nun stören, halte ich es für gerechtfertigt diese vom Unterricht auszuschließen. Immerhin haben die anderen genauso ein Recht auf den Unterricht.

Wir haben einen Lehrer, der, wenn seine Grenze erreicht ist, sehr hart durchgreift. Stört ein Schüler, so darf er die Stunde in der Bücherei arbeiten. Mündliche Note für die Stunde: 6. Stört er anschließend weiterhin, so darf der Schüler eine Woche den Unterricht in der Bücherei erarbeiten. Anschließend droht ihm ein Monat.

Ich habe zwar noch nie erlebt, dass dies durchgezogen wurde, aber allein die Drohung bewirkt schon einiges.

Generell halte ich das Rauswerfen für eine angebrachte pädagogische Maßnahme, wenn man den Schüler nicht nur loswerden möchte für die Stunde, sondern ihm auch androht, dass es schlimmere Konsequenzen haben kann, wenn er weiterhin stört.

Benutzeravatar

» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin jetzt in der zehnten Klasse eines Gymnasiums und wenn ich den Untericht störe und rausgeschickt werde mach ich das Kommentarlos und lache erstmal kräftig drausen, da ich sowieso nur den Untericht störe, der mich langweilt. Also gelernt hätte ich im Untericht sowieso nichts (was ja an mir liegt). Drausen auf dem Gang ist sowieso immer jemand den ich kenne und mit dem ich dann halt 5 Minuten rede oder ich geh halt schnell in die Mensa und esse was. Also wenn man vor die Tür muss, dann find ich das nicht sehr schlimm.

Viel besser ist des den Untericht so zu gestalten, dass der Schüler schon gar nicht mehr stören will, da der Untericht spannend ist. Oder irnischerweiße gestaltet man ihn so, dass der Schüler nur noch schlafen will.
Mit dem Schüler nach der Stunde persönlich unter vier Augen zu reden bringt auch schon etwas und ihm dann Konzequenzen aufzählen, die eintreten, wenn er weiterhin den Unterricht stört. Ganz nett ist es auch Texte auswendig vor der Klasse aufsagen, die keinen Sinn ergeben oder sehr schwer sind, doch da ich soetwas hasse, sollte das niemand durchführen der an meienr Schule unterichtet. :lol:

» felixdoll » Beiträge: 77 » Talkpoints: 0,02 »



An der Schule meines Sohns gibt es eine Englisch Lehrerin, die regelmäßig Kinder vor die Tür stellt. Wenn er an denen vorbei geht, dann sagte er auch schon mal: Lass raten...Englisch bei Frau A...? Die Kleinen sind total verstört und stehen bedröbbelt vor der Tür. Die Großen, also Oberstufe sagen ihr aber eben genau den Punkt 1 und 2, sie haben ein Recht auf Unterricht und sie würden nicht raus gehen. Die Lehrerin legt sehr großen Wert darauf, dass Englisch gesprochen wird in ihrem Unterricht uns versucht dann auch schon mal einen Schüler vor die Tür zu setzen, der ihr auf Deutsch antwortet.

Da ich Elternvertreterin war, hatte ich eigentlich drei Jahre darauf gewartet, dass sich mal jemand beschwert, oder bei mir um Hilfe für eine Beschwerde bittet, aber da kam nie etwas. Sie ist immer noch da und sie setzt immernoch die Kinder vor die Tür. Und ganz ehrlich, wenn mein Sohn nach Hause kommen würde und wirklich Schei** gemacht hätte, dann würde ich bei der Lehrerin auch nicht vorstellig werden und mich zum Affen machen. Da er sich aber nie bei mir beschwert hatte, dass er rausgeflogen wurde, kam ich also auch nicht in die Predullie etwas zu unternehmen.

Klar haben die Kinder Recht auf Unterricht, aber wenn sie dieses Recht nicht wahrnehmen, dann müssen sie mit Konsequenzen rechnen. Strafarbeiten sind natürlich besser, weil sie da wenigstens noch etwas für das Fach machen müssen, aber auch da gibt es Lehrer, die es echt übertreiben. Mein Sohn durfte Strafarbeiten schreiben, weil er Morgens besonders freundlich (er war echt gut drauf) die Lehrerin begrüßte, sie fühlte sich vorgeführt und er durfte schreiben. Kommentar seines Bruders: kein Wunder, dass du so gut bist, wenn du so viele Strafarbeiten aufbekommst.

Benutzeravatar

» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich persönliche kenne das auch, dass meine Mitschüler teilweise vor die Tür geschickt wurden und finde das eigentlich vollkommen ok. Teilweise ist es echt lästig, wenn man dem Unterricht folgen möchte, dies aber nicht kann, weil andere nur Blödsinn machen und teilweise auch den Lehrer damit vollkommen aus seinem Konzept bringen. Durch das "vor die Tür setzen" wird wieder ein wenig Ruhe in die Klasse gebracht.

Zumindest aus meiner Realschulzeit kenne ich auch die Methode mit den Aufgaben im Zimmer des Direx, jedoch finde ich dies persönlich für Überflüssig. Zum einen wird der Unruhestiftende Schüler dafür (vielleicht mit einer schlechten Note) Bestraft und es ist hier auch sehr viel Interpretationsspielraum. Wenn man wegen 1 mal kurz Schwatzen gleich solch ein Arbeitsblatt ausfüllen muss und eine schlechte Note bekommt, sich aber sonnst nichts zu Schulden kommen lässt, dann würde ich dies Unfair finden. Zudem kommt noch hinzu, dass in der heutigen Zeit viele Schüler "keinen Bock" mehr auf Schule haben und eh nichts machen würden, Noten sind da egal, hauptsache die Zeit wird abgesessen, da es Pflicht ist.

Zumindest denke ich, dass sehr viele der heutigen Kinder und Jugendlichen nicht mehr zur Schule gehen würden, wenn es die Schulpflicht nicht gäbe.

» Flyer » Beiträge: 139 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ob das rechtlich in Ordnung ist, weiss ich nicht. Jedoch wird das von vielen Lehrern trotzdem praktiziert. Auch ich wurde schon einmal vor die Tür geschickt - meines Erachtens überhaupt nich gerechtfertigt, aber das sei jetzt mal dahingestellt. Auch wurden viele meiner Klassenkameraden schonmal vor die Tür geschickt. Ich denke innerhalb des Schulgeländes ist der Schüler eh von der Schule versichert. Und viel passieren kann auf dem Gang ja eigentlich auch nicht.

Übrigens glaube ich, dass das in der Oberstufe grundsätzlich nicht mehr angewand wird, weil ich es da auch gar nicht mehr erlebt habe. Ich denke mal das würde den Lehrern dann auch nen bisschen blöde vorkommen fast Erwachsene vor die Tür zu setzen, oder aber es liegt auch einfach daran, dass man sich in dem Alter einfach meist so verhält, dass der Leher erst gar nicht zu einer solchen Maßnahme greifen muss.

» tobi@s » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,18 »


In meiner Schulzeit wurden bei bestimmten Lehrern die Schüler immer vor die Tür geschickt, wenn sie den Unterricht massivst gestört haben. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich bei unserem Klassenlehrer vor der Türe stand (oder eigentlich stehen sollte, bin dann eher spazieren gegangen, oder nach Hause gefahren).

Ich finde es in Ordnung, denn was soll der Lehrer denn machen, wenn ein oder mehrere Schüler den Unterricht so doll stören, und auch nach mehrmaligem Ermahnen keine Besserung eintritt?

Viel Auswahl bleibt ja nicht mehr. Und unser Lehrer damals war definitiv keine Respektperson, der hätte uns sonstwas erzählen können, das hätte niemanden interessiert. Von daher habe ich da vollstes Verständnis für, wenn Lehrer ihre Schüler vor die Tür schicken.

Benutzeravatar

» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich selbst wurde in meiner Schulzeit maximal zweimal vor die Tür geschickt, auch wenn ich oft nicht aufgepasst habe, aber ich habe dann einfach vor mich hingedöst. Ich finde es richtig, wenn Lehrer ihre Schüler raus schicken, denn klar, der Schüler hat das Recht auf Unterricht, aber das Recht haben auch die anderen Schüler und somit muss der Lehrer den Störfaktor beseitigen.

Ich würde dieses "vor die Tür stellen" aber nicht bei Schülern von der 1-4 Klasse anwenden, denn die Grundschule ist für die Kleinen noch was neues, sie müssen sich erst daran gewöhnen, dass sie aufpassen müssen und ihren natürlichen Spieltrieb im Unterricht unterdrücken müssen. Bei mir in der Grundschule war der Unterricht aber auch so gestaltet ,dass es keine Störenfriede gab, interessant, abwechslungsreich und kindgerecht.

Solche Schüler die dann nach Hause gehen, wenn sie vor die Tür geschickt werden, stellen tatsächlich einerseits ein Risiko für die Versicherung dar, aber wenn ein Schüler während dem Unterricht aufs Klo muss, dann darf der Lehrer ihm das ja auch nicht verweigern und dann hätte der Schüler ebenfalls die Gelegenheit abzuhauen.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin nun 30 Jahre alt, und kam mit 15 Jahren aus der Schule. Zu der Zeit war es auch ein Mittel Störenfriede aus dem Unterricht vor die Tür zu schicken, damit die ganzen anderen Kinder in Ruhe lernen können.

Ich denke auch, wenn einer wirklich so ein Störenfried ist sollten die Eltern mal ein ernstes Wort mit dem Kind reden, und nicht von den Lehrern verlangen die halbe Erziehung zu übernehmen. Ich war als Kind auch oft vor der Tür, gerade in der Pubertät fände ich es Cool aufzumucken.

Also wenn beim besten Willen der Lehrer sich nicht mehr zu helfen weiß, und Ermahnungen nichts helfen, dann bleibt wohl nur die Tür. Strafarbeiten zu hause nützen ja auch nicht viel, da die Eltern es dann schnell als zu viel empfinden und beim Lehrer anklingeln. So geschah es gerade in der Klasse meines Sohnes. Ein Mädchen störte ununterbrochen, sollte darum eine Strafarbeit anfertigen. Die Eltern zu hause auf 180 weil es für das kleine Mädchen zu viel sei.

Zwickmühle vorprogrammiert...

Benutzeravatar

» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Auch wenn ich es selbst in der Schule nie erfahren musste, vor die Tür zu gehen, da ich immer ganz lieb war :lol: , gab es bei uns natürlich auch einige Kandidaten, welche oft den Unterricht gestört haben. Besonders in den kleineren Klassen wie 7. oder 8. kam es dann schon ab und zu mal vor, dass sich ein Schüler vor die Tür setzen musste und dort ein paar Extraaufgaben bekommen hat. In den größeren Klassen, besonders in der Oberstufe ist dies eigentlich nicht mehr vorgekommen. Ich kann mich nur an ein Ereignis erinnern, welches vielleicht damit zu vergleichen werde: Im Englischunterricht hat ein Schüler bei uns echt respektlos mit der Lehrerin geredet und sie pausenlos angemotzt.

Das fanden wir alle ziemlich daneben, weshalb wir es auch verstehen konnten, als sie ihn raus in den Gang geschickt hat. Nachdem wir anderen eine Aufgabe bekommen hatten, ist sie dann raus gegangen und hat ihn erst mal ordentlich zusammengefaltet, sodass sicher nicht nur unsere Klasse dieses kleine Debakel mitbekommen hat. Der Schüler ist dann wütend ab gezischt und hat sich erst am nächsten Tag bei der Lehrerin entschuldigt und durfte wieder am Unterricht teilnehmen. Solche Aktionen finde ich eigentlich ganz ok und der Kandidat hat ja am Ende auch seinen Fehler eingesehen. Außerdem war ihm die ganze Sache so peinlich, dass er von da an nicht einmal mehr gestört hat.

Man sieht also, in einigen Fällen kann so eine Strafe, natürlich nur, wenn sie berechtigt ist und es dann auch zu einer effektiven Aussprache mit dem Schüler kommt, etwas helfen. Total sinnlos finde ich es dagegen, einen Fünftklässler eine halbe Stunde vor der Tür stehen zu lassen und dann einfach so zu tun, als wäre nichts gewesen. Der Schüler freut sich dann nämlich nur, dass er ein bisschen Aufmerksamkeit erregt hat und nicht am Unterricht teilnehmen musste und wenn es keine weiteren Konsequenzen gibt, ist so was für ihn sicher sogar ein Anreiz, weiter in der Schule zu stören.

Sehr viel effektiver finde ich dagegen, wenn Lehrer den Störenfrieden Extraaufgaben verteilen, welche sie auch benoten, oder wenn sie z.B. einen Vortrag aufgeben, welcher der Störer vor der ganzen Klasse halten muss und eine Note dafür bekommt. Auch wenn so was vielleicht nicht gleich das erste Mal zu einem Ergebnis führt. nach dem 3. oder 4. mal, wenn er sich vor der Klasse blamiert hat und eine miese Zensur abgesahnt hat, macht es ihm sicher nicht mehr so viel Spaß und er wird sein Verhalten im Unterricht vielleicht mal überdenken.

Benutzeravatar

» Katara » Beiträge: 1294 » Talkpoints: 5,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^