Traumberuf arbeiten

vom 05.09.2008, 03:46 Uhr

Hallöchen,

jetzt mal ehrlich: Habt ihr euren Traumberuf, oder arbeitet ihr nur, um euer Leben zu finanzieren? Macht euch euer Beruf Spaß oder sitzt ihr mehr oder weniger nur die Zeit ab? Arbeitet ihr in einem Beruf, den ihr euch immer gewünscht habt, oder seid ihr seitens der Eltern oder durch andere Umstände irgendwo hinein geraten, wo ihr eigentlich gar nicht hin wolltet?

Man hört eigentlich die Menschen nur noch über ihre Jobs schimpfen. Ich kenne eigentlich kaum jemanden, der Montag morgens gerne zur Arbeit geht und Spaß daran hat. Mich mit eingeschlossen. Aber irgendwann werde ich meinen Traum leben und eine kleine Galerie eröffnen. Mir fehlt nur noch das Eigenkapital dazu, woran ich aber schon fleißig spare. Wie ist das bei euch?

» Federmäppchen » Beiträge: 212 » Talkpoints: -0,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Federmäppchen,

auch ich kann mir nicht vorstellen einmal in einem anderen beruf zu arbeiten, als in meinem Traumberuf. Ich möchte zu gerne Schauspielerin werden. Ich mache das einfach so gerne und kann mir nicht vorstellen, dass ich in einem anderen beruf jemals so aufgehen und mich wohlfühlen könnte, wie in diesem. Ich bin kein sonderliches Genie, was Mathe oder Naturwissenschaften anbelangt- ich werde nie ein zweiter Einstein oder ein großer Wissenschaftler. Ich bin eher ein künstlerisch- kreativer Typ.

Ich finde, dass jeder Mensch genau das machen sollte beruflich, was er wirklich gut kann und wobei er vollkommen aufblüht. Ich denke immer, dass man alles andere nur halbherzig machen wird und deswegen nur halb so gut sein wird. Aber ein Beruf auf den man sich einmal festgelegt hat, wird man höchst wahrscheinlich sein ganzes Leben lang ausführen müssen und dass doch auch möglichst erfolgreich, deswegen muss dieser Beruf auch zu hundert Prozent zu einem passen, sonst geht das schief- so meine Theorie.

Ich bin auch bereit alles dafür zu tun, um diesem Beruf ausführen zu können. Das heißt also erst einmal ein Schauspielstudium ausüben zu können. Ich habe mich schon beworben und in ein paar Monaten habe ich mein Vorsprechen. Ich werde wirklich alles geben um meinem Traum ein Stück weit näher zu kommen. Mein Berufswunsch steht vor allem anderen. Mir ist egal, wo ich studieren werde oder mit welchen Leuten. Mir ist auch absolut sicher, dass mein Partner sich später einmal hinter meinem Beruf anstellen muss, weil mir das eben am aller wichtigsten ist. Ich hoffe, dass mir mein großer Wille zum Erfolg verhelfen wird. :wink:

» Katjaactress » Beiträge: 246 » Talkpoints: 1,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich wollte seit ich denken kann immer Erzieherin werden. Das war so mein absoluter Traum. Also habe ich die dafür notwendige Ausbildung zur Sozialassistentin begonnen (und inzwischen beendet) und da stelle ich doch fest, dass ich mit Kindern zwar ganz gut umgehen kann, aber dass es mich weiter überhaupt nicht vom Hocker reißt! Es hat mich überhaupt nicht zufrieden gestellt, aber ich musste auch ein Praktikum im Altersheim machen und das hat mir nach anfänglichen riesigen Startschwierigkeiten unheimlichen Spaß bereitet.

Es hat ein halbes Jahr gedauert, ehe ich begriffen habe, dass die Pflege mein Traumbereich ist. Ich habe jede Nacht davon geträumt und viel nachgedacht und irgendwann war mir klar: das muss es sein und sonst nichts. Also machte ich auch mein Prüfungspraktikum dort und nun werde ich Krankenschester (Gesundheits- und Krankenpflegerin).

Letzteres hatte ich nach meinen Pflegepraktika immer so im Hinterkopf gehabt, aber mich nie so richtig getraut, es auszusprechen. Dann habe ich mich mit meiner Mutter unterhalten und sie meinte: werde doch Krankenschwester! Und das tue ich jetzt und es ist wirklich mein absoluter Traumberuf. Es ist mein Traum, Menschen in schwierigen Lebensphasen zu begleiten, Menschen gesund zu pflegen oder sie bis zum Tod zu begleiten, es ist mein Traum Sterbenden noch einmal Gutes zu tun und dafür zu sorgen, dass sie nicht alleine sind und es ist mein Traum Kranken etwas Gutes zu tun, dass sie ihre Krankheit überstehen und ein bisschen als neuer Mensch wieder ins Leben starten.

Es ist ein total anstrengender Beruf, aber man wird auch so sehr belohnt. Es gibt mir so vieles, es macht mich einfach glücklich! Klar stehe ich frühs auch nicht gerade besonders begeistert auf, lieber würde ich bis 9 durchschlafen und mich erst dann zum Zwischendienst auf die Socken machen, aber das geht nunmal nicht immer, man muss oft sehr früh raus und auch mal nachts arbeiten. Aber einen Haken gibt es immer irgendwo, ohne meinen Beruf wäre ich auch nicht zufrieden.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So als Fünfzehnjähriger hat man doch in der Regel überhaupt keine Vorstellung was Arbeit in einem Beruf bedeutet und ob das wirklich Spaß macht. Ich denke da nur an die Traumberufe aus meiner Jugendzeit, die damals überglücklichen Friseure, Tierpfleger und Automechaniker sind jetzt im mittleren Alter und nagen immer noch am Hungertuch oder sind arbeitslos.

Bei mir hatten die Eltern mir meinen Ausbildungsplatz besorgt und mir was es auch recht so. Es war mir eigentlich völlig egal, es sollte nur nichts handwerkliches sein. Gelandet bin ich in einem Bürojob mit Außendienst der auch recht spannend und abwechslungsreich ist. Ich kann eigenständig Arbeiten und auch im Rahmen bestimmter Möglichkeiten etwas Entscheiden. Die Kasse stimmt übrigens auch. An sich also die besten Voraussetzungen für einen Beruf.

Früher bin ich auch gerne zur Arbeit gegangen und habe mich darauf gefreut was der Tag so bringt. Inzwischen quäle ich mich eigentlich nur, ich will einfach nicht mehr. Man kommt keinen Millimeter weiter, kann sich nicht entwickeln und die Schreiben die ich vor zwanzig Jahren rausgeschickt habe schreibe ich heute noch genau so. Letztendlich fehlt mir aber auch der Wille für eine völlig andere Arbeit oder eine andere Ausbildung. Im Prinzip sitze ich hier nur meine Zeit ab.

Mein Bruder hat sich damals seine erste Lehrstelle selber gesucht, er wollte trotz Fehlen völligen handwerklichen Geschickes wie alle seine Kumpels Heizungsmonteur werden. Nach dem zweiten Lehrtag saß er zu Hause und er wollte nicht mehr hin weil die Arbeit auf der Baustelle ein Knochenjob ist und er sich das vorher nicht überlegt hatte. Soviel zu den eigenen Vorstellungen die man bei einem Traumberuf vielleicht in diesem Alter hat. Das mit den Traumberufen ist so eine Sache. Sicherlich gibt es sie, aber meiner Meinung nach nur bei Leuten die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben oder wo eine gehörige Portion Berufung mit im Spiel ist.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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