Ideen gesucht - Wie fängt man an ein Buch zu schreiben?

vom 04.09.2008, 02:14 Uhr

Mir schwebt schon längere Zeit im Kopf herum, dass ich einmal ein Buch schreiben möchte. Ich denke, das würde mir Spaß machen, und im Schreiben bin ich eigentlich (glaube ich zumindest) ganz gut.

Mein Problem ist nur, dass ich gar nicht weiß, wie ich mit diesem Projekt anfangen soll. Einfach anfangen zu schreiben? Stoffsammlung machen, Stichwörter aufschreiben? Wie machen das denn die Profis? Und hat vielleicht jemand von euch schon mal einen Lehrgang zu diesem Thema mitgemacht? Es gibt ja Fernstudienanbieter, die solche Kurse im Programm haben. Aber ich bin mir unsicher, ob die auch wirklich ihr Geld wert sind. Was meint ihr? Vielleicht habt ihr mir ja ein paar Tipps, würde mich freuen!

» Kindness » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,14 »



Hi Kindness,

also ich schreibe zwar keine Bücher, dafür aber Fanfiction. Genauer gesagt schreibe ich eine Spin-off Serie zu Buffy im Bann der Dämonen. Ich kann dir ja mal sagen, wie ich dabei vorgehe.

Zu erst habe ich mir eine Rahmenhandlung überlegt. Was genau ich überhaupt erzählen will. Welche Personen sollen dabei sein und in welcher Beziehung stehen sie zueinander. Ich würde beides aufschreiben, am besten für jeden Charakter festlegen wer er ist, wie er zu den anderen steht, wie er aussieht, ob er direkt dabei sein soll oder erst später dazu stößt. (Natürlich kann man seine Meinung auch noch später ändern und noch Charaktere hinzu kommen lassen, an die man anfangs nicht gedacht hatte und von denen man später meint, dass sie das ganze gut ergänzen würden.)

Da es sich um eine Serie handelt, habe ich mir überlegt, wie viele Episoden sie enthalten soll. Als das klar war, habe ich mir den Inhalt zu jeder Folge überlegt, in Einbezug der Rahmenhandlung. - Ähnlich würde ich es in deinem Fall mit den Kapiteln machen. Überlegen, wie viele Kapitel das Buch beinhalten soll, und was in welchem Kapitel "grob" passieren soll und wie sich die Charaktere dabei entwickeln. Und das ganze natürlich im Hinblick auf die Rahmenhandlung, was überhaupt passieren soll und darauf hin arbeiten. Diese Planung ist bei mir recht grob und läßt noch viel Handlungsfreiraum für Blitzideen oder Änderungen, weil ich merke, dass das so nicht funktioniert. Mehr als 5-6 Zeilen (Times new Roman, größe 12) nimmt das bei mir pro Episode nicht ein, das nur mal als kleiner Richtwert.

Wichtig ist, dass du dir nun überlegst, wie du das ganze erzählen willst. Gegenwart, ich-perspektive, Vergangenheitsform und als Erzähler, wörtliche Rede, indirekte Rede, da gibt es einzge Möglichkeiten. Da solltest du dir die raussuchen, die du am besten beherrschst. Ganz wichtig ist, dass du nie umschwenkst, wenn du erst mit einem angefangen hast. (Natürlich sind 2 ich-Erzähler ok, wenn es von der Story her passt, aber ich denke du verstehst worauf ich hinaus will.)

Wenn das alles steht. würde ich anfangen, relativ frei das erste Kapitel zu schreiben. Die Leute vorstellen und all das einbauen, was du dir bei der Kapiteleinplanung vorgenommen hast. Dann siehst du ja, wie gut und flüssig sich das schreiben läßt, oder ob es eher steif und schlecht wirkt, und noch geändert werden muss.

So, wichtig ist, dass das meine Methode ist. Ich will nicht sagen, dass das die Beste ist, oder dass sie für jeden so funktioniert, aber mir hat sie geholfen auf Kurs zu bleiben. Ich glaube nicht, dass bei mir irgend was brauchbares raus käme, wenn ich mich an ein leeres Blatt setzen würde und dann einfach drauf los schriebe, ohne mir vorher Gedanken gemacht zu haben, was ich überhaupt schreiben will.

Dem einen oder anderen reicht es sicher, all die Schritte die ich schriftlich festhalte, einfach mal im Kopf durchgehen zu lassen, und dann einfach los zu schreiben, mit der kleinen Rahmenhandlung die man sich im Kopf überlegt hat. Ich denke das muss jeder für sich selber austesten, wie es für einen selbst am besten funktioniert.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Spass beim schreiben!

Gruß Endy

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das wichtigste ist die Springende Idee. Du brauchst eine Vorstellung von der Story, etwas was du ganz besonders toll findest und bei dem du dir vorstellen kannst das du vor Spannung nicht aufhören kannst zu schreiben. Schließlich brauchst du ja einen Anreiz. Wenn du die Idee hattest solltest du schon mal wissen wie das Buch enden soll. Ab besten überlegst du dir noch ein paar Wendungen und Höhepunkte. Oder so was wie Kniffligestellen wo der Leser nicht weiß wer jetzt was denkt oder was getan hat. Es muss ja immer Spannung da sein.

Dann solltest du dir viele Gedanken machen bis du die Geschichte schon grob im Kopf hast. Dann kannst du dir Stichpunkte zu den Szenen aufschreiben um immer zu wissen wie es weiter geht. Nicht das dir mitten im Buch die Ideen ausgehen und du auch nicht mehr weißt wie du dir das mal vorgestellt hast. Dann finde ich es noch gut wenn man sich eine Vorstellung der Charaktere macht in dem man sie charakterisiert. Das alles sind aber nur Anhaltspunkte, da jeder Schriftsteller seine ganz eigene Art hat ein Buch zu schreiben. Ich wünsche dir viel Spaß beim schreiben und hoffe das dir nie die Lust vergeht.
LG Tinke

» Tinke Langenbahn » Beiträge: 313 » Talkpoints: 0,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Fang mit kleineren Geschichten, also Kurz- oder Kürzestgeschichten, an, um ein Gefühl fürs Schreiben zu entwickeln. Das ist enorm wichtig, meiner Meinung nach, weil bei einem Roman als ersten Versuch garantiert nur Schrott bei rum kommt. In Kurzgeschichten kannst du viel, viel üben: Szenendarstellung, Beschreibungen, Charakterdarstellung, Sprache und Stil.

Erst wenn du das einigermaßen beherrscht, solltest du über einen Roman nachdenken. Für den brauchst du viel Geduld: überleg dir, über was du schreiben möchtest und welchem Genre man es wahrscheinlich zuordnen muss. Um Recherchearbeit wirst du auch nicht drumherumkommen - das fängt von Örtlichkeiten an bis zur Frage, wie man ein Auto tatsächlch knackt oder wie die Rille in Holzleisten heißt.

Dazu kommt das Plotten, also was passiert wann im Roman und wohin soll das führen. Auch die gewählte Erzähltechnik ist wichtig. Erzähl ich alles als auktorialer Zähler? Mit Rückblenden? Und eine Übersicht deiner Charaktere solltest du anfertigen. Welchen besonderen Eigenschaften haben sie? Wie stehen sie zueinander?

» Nothlia » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein wohl bester Tipp für dich ist einfach der, dass es sinnlos ist, nach einer Art Anleitung zu suchen, die einem vorgibt, wie man ein Buch zu schreiben hat. Und es gibt auch keinen besonderen Geheimtipp, an den Erfolgsautoren sich halten, denn das macht jeder Autor anders. Was aber wohl alle gemeinsam haben, ist dass keiner von ihnen mit einem Roman anfängt, sondern sich alle erstmal an Kurzgeschichten und dergleichen üben, um eben ein Gespür dafür zu bekommen und seinen Schreibstil zu verbessern. Um gut zu schreiben braucht man kein Studium anzufangen, wie es beispielsweise die ''Schule des Schreibens'' anbietet. Diese Fähigkeiten müssen gegeben sein, man kann höchstens noch ein bisschen dazulernen, was den Schreibstil angeht.

Was die Vorgehensweise, wie man an so ein solches Buch anfangen soll, angeht, so sollte die Idee eigentlich da sein. Man hat eine Idee und entscheidet dann, diese fortzuspinnen und zu einem Buch auszuweiten. Es ist nicht so, dass man verkrampft dasitzt und sich überlegt, wie genau man ein Buch schreiben soll und worüber es handeln soll. Das macht auf jeden Fall kein Autor und so kommt auch kein vernünftiges Werk zustande. Du musst das Thema haben und die Grundidee muss da sein, ansonsten gibt es auch kein Buch.

Was schreiben selbst angeht, so macht das auch jeder Autor anders. Manche Autoren kennen die Geschichte, bevor sie sie aufschreiben. Sie wissen Bescheid über alle Charaktere und jede Handlung und schreiben diese dann nur noch nieder, als würde es sich um eine Erinnerung handeln. Andere Autoren hingegen kennen zwar Grundzüge, aber nicht den exakten Verlauf und entwickeln dann daraus die Geschichte. Dann wiederum gibt es Autoren, die nur allein mit der Grundidee arbeiten, so wie das beispielsweise J. K. Rowling macht. Die Erfolgsautorin der ''Harry Potter'' Reihe wusste über die genaue Entwicklung der Geschichte nicht Bescheid, dass kam alles mit der Zeit, wenn sie von verschiedenen Geschehnissen inspiriert wurde. So fällt ihr dann beispielsweise irgendwo bei einer Fahrt im Zug ein, dass Dumbledore jetzt sterben muss oder so ähnlich.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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