"kinderfeindliche" Menschen

vom 23.07.2008, 16:15 Uhr

Es gibt "frauenfeindliche" Männer und auch "männerfeindliche" Frauen.

Immer wieder muss ich aber auch feststellen, dass es kinderfeindliche Menschen gibt, die einfach nur über Kinder meckern und vergessen, dass sie selber mal Kinder waren. Ob es ist, wenn Kinder auf der Straße spielen, oder wenn man eine Wohnung sucht.

Habt ihr Beispiele, wo die Menschheit in eurer Nähe auch kinderfeindlich ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



"Kinderfeindlich" ist relativ, finde ich.

Wenn ich zum Beispiel in einem Restaurant bin und neben mir eine Familie mit Kinder sitzt erwarte ich schon, dass die Kinder so gut erzogen sind das sie wissen, dass ein Restaurant kein Spielplatz ist und das man sich in angemessener Lautstärke unterhält. Wenn man sich dann beschwert wird man schnell als "kinderfeindlich" hingestellt, aber die Kritik bezieht sich ja nicht auf die Kindern, sondern auf die Eltern die auf gutes Benehmen ihrer Sprösslinge keinen Wert legen.

Was ich aber richtig kinderfeindlich finde ist ein Vermieter, der einer Bekannten von mir deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie mit 3 Kindern keine Chance auf eine Wohnung hat - da spielt es auch keine Rolle das sie und ihr Mann gut bezahlte Jobs haben. Man will "so etwas" den Nachbarn nicht zumuten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich sehe es wie Cloudy, dass diese Kinderfeindlichkeit relativ gesehen ist. Ich mag zwar auch Kinder und wünsche mir eigentlich auch eigene, doch find ich manche Kinder mit ihren Eltern einfach nur so abartig, dass man gar nicht anders kann als sie zu hassen. Dabei sehe ich auch das Beispiel für das Restaurant, wenn dort Kinder am Nebentisch sitzen die dort ein Verhalten an den Tag legen und statt mit Messer und Gabel essen dann das Essen vom Teller lutschen oder dort rumschreien und Krach machen ist es einfach nur widerlich. Noch besser sind dann aber die Eltern, wenn man die dann auf das Verhalten ihrer Kinder aufmerksam macht, dann erntet man eine sehr abgeneigte Meinung und darf sich gleich anhören das man "kinderfeindlich" sei.

Gleiches ist auch im Sommerurlaub der Fall wenn man diesen im Hotel verbringt. Ich erinnere mich da an mehrere Tage am Pool, an denen ich eigentlich meine Ruhe haben wollte und durfte mich dann von solchen Rotznasen nass spritzen lassen obwohl ich nur meine Bahnen geschwommen habe oder auf der Sonnenliege lag um mich ein wenig zu sonnen. Als ich dann laut geworden bin gegen die Kinder, kamen die Eltern an und meinten was mir einfällt ihre Kinder so anzusprechen. Nach einer Erklärung meinerseits haben sie ihre Bälger gepackt und ich musste mir etwas anhören das ich Kinderfeindlich eingestellt sei.

Das ist jedenfalls totaler Blödsinn, soweit sollten auch Eltern denken das das Verhalten ihrer Kinder auch andere stören kann und so sollte man sie auch zu Verhaltensweisen anleiten. Und auch das Verhalten des Vermieters der sich keine Kinder im Haus wünscht, ist meiner Meinung nach nicht Kinderfeindlich sondern ein Vermieter muss auch über die Folgen nachdenken. Wenn in diesem Hause nun einmal Menschen leben die mit Kindern wenig anfangen können oder eben ihre Ruhe wollen, dann muss er sich danach auch richten um hinterher nicht jeden Tag die Bude eingerannt zu bekommen mit Beschwerden. Klar mag es für Eltern abweisend erscheinen, aber man sollte auch einmal die andere Seite betrachten und nicht nur seine Kinder in Schutz nehmen. Kinder kann man nun einmal nicht vollkommen leise in die Ecke stellen und die geben dann Ruhe, die flitzen rum, schreien in der Gegend rum und machen auch immer mal wieder etwas kaputt - und das geht auch anderen Menschen auf den Keks, selbst wenn sie sogar eigene Kinder haben !

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich hab zwar selber zwei Kinder, die nicht immer Engelchen sind. Aber solche Situationen in Restaurants stören mich auch. Zumal unsere Kinder wirklich so erzogen sind, das sie ordentlich mit Messer und Gabel essen können und auch sonst wissen wie sie sich zu benehmen haben. Klar kann auch mal was daneben gehen und der Tisch schwimmt. Haben wir schon erlebt. Aber kommt auch drauf an, ob es ein versehen war oder halt die Kinder es schon förmlich provoziert haben.

Und wenn unsere Beiden anfangen an Orten lauter zu werden, wo sich andere vielleicht gestört fühlen, dann halte ich auch mal kurz meine Hand auf das kleine Plappermaul und sage in aller Deutlichkeit, das sie nicht allein sind und sich dementsprechend leiser verhalten sollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kann mich da an eine (aus meiner Sicht) eher lustige aber dennoch kinderfeindliche Episode erinnern. Bei meiner alten Wohnung grenzte an mein Haus und das Nachbarhaus ein winziger Spielplatz mit Rutsche, Wippe und Schaukel. Ich war eines Vormittags auf dem Balkon und in dem Moment kamen drei Kinder (etwa 9 Jahre alt) mit Fahrrädern angefahren. Es war offensichtlich, dass sie weder in meinem Haus noch im Nachbarhaus wohnten.

Sie fuhren jedenfalls auf den Spielplatz zu und wollten dort spielen und als hätte die Nachbarsfrau (eine richtige alte Hexe) nur darauf gewartet, riss sie sofort ihr Fenster auf und brüllte die Kinder an, sie hätten hier nichts zu suchen und sollten schleunigst verschwinden, sonst würde sie ihren Hund (sie hatte gar keinen!) auf die Kinder hetzen.

Die haben sich natürlich wahnsinnig erschrocken und haben schnell das Weite gesucht und ich dachte mir nur, wie man so sein kann. Es war mitten am Vormittag, also keine Mittagsruhe oder Nachtruhe und es waren eben Kinder. Die wollten maximal ein bisschen wippen oder schaukeln und nach einer Stunde wären die garantiert wieder weg gewesen. Außerdem war die Frau Rentnerin und war sowieso jeden Tag den ganzen Tag zu Hause, da kann also von Erholungsbedarf und Stress keine Rede sein.

Das fand ich schon ziemlich kinderfeindlich und ich kann mich noch gut an ähnliche Situationen aus meiner eigenen Kindheit erinnern. Da haben wir es nie verstanden, wieso wir nicht auf den Spielüplätzen spielen durften nur weil wir 3 Häuser weiter weg gewohnt haben.

Also ich persönlich finde es da viel schlimmer, wenn irgendwelche Halbwüchsigen bis nachts auf dem Spielplatz sitzen und laut Musik hören und rumgröhlen. Dann lieber ein paar Kinder mitten am Tag.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich arbeite mit Kindern, und letztens erzählte mir eine Mutter, dass sie und ihr Mann mit ihren Zwillingen (die sind 10 oder 11) auf einem Fest waren. Es war schon etwas später, aber die Eltern waren nicht betrunken oder so, sondern hatten einfach Spaß und genossen die Musik. Die Kinder hielten sich auch im Zelt auf, und auf einmal kam ein Mann an und hat den Eltern deutlich zu verstehen gegeben dass sie mit den Kindern nicht erwünscht sind und gefälligst gehen sollen. Ich finde zwar auch dass Kinder spät auf einem Fest alleine nichts zu suchen haben, wenn die Eltern jedoch dabei sind und noch in der Lage, ihre Aufsichtspflicht wahrzunehmen finde ich ist das kein Problem.

Was mich allerdings extrem nervt sind Mütter oder Väter, die schreiende Kinder an der Hand hinter sich herziehen oder im Kinderwagen schieben und nicht versuchen, ihr Kind zu beruhigen, sondern am Besten noch ins Handy palavern. Mit Eltern, deren Kind im Bus/U-Bahn/ wo auch immer schreien, habe ich eigentlich eher Mitleid. Ich weiß selber wie peinlich es sein kann wenn das Kleine alles zusammenschreit und es nicht gelingt, es zu beruhigen. Aber auf Eltern, die ihre Kinder einfach schreien lassen und dadurch andere Leute nerven reagiere ich echt allergisch.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selbst kenne glücklicherweise nicht so viele kinderfeindliche Personen aus meinem Umfeld. Im Gegenteil muss ich sagen, dass die meisten Menschen, insbesondere ältere Menschen eher positiv auf Kinder reagieren.

Einen Vorfall gab es aber auch, den ich im weitesten Sinne als kinderfeindlich einstufen würde. Ein paar Tage nach der Entbindung - ich war noch nicht so fix mit dem Ein- und Ausbau des Maxi Cosi - hielt mein Bruder mit dessen Auto vor unserem Haus an und ich machte mich an den Ausbau des Maxi Cosi. Da wir zu der Zeit eine Baustelle in der Straße hatten, machten wir die Straße kurz dicht und man kam nicht mit einem anderen Auto durch - es ging schließlich auch nicht anders. Da kam eine Geschäftsfrau in einem schwarzen Cabrio, die mich anschrie, dass sie es eilig habe und ich mich gefälligst beeilen solle, dass ich von der Straße wegkomme mit meinem Kindersitz. Ich hatte einen Kaiserschnitt und war körperlich ohnehin nicht fit, aber wir waren maximal eine halbe Minute erst da gestanden. Da dachte ich mir schon "was für eine familienfeindliche Giftziege".

Ansonsten muss ich sagen, dass ich bisher zum Glück noch nie angefeindet wurde, weil ich ein Kind habe.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich war vor kurzem mit meinem kleinen Sohn einkaufen, er war eh schon schlecht gelaunt und ist noch dazu gerade im besten Trotzalter. An der Kasse ging es dann richtig los, das typische Paradebeispiel mit den dort in Kinderhöhe ausgelegten Süssigkeiten. Sohnemann wollte was haben, ich habe "Nein" gesagt und er legte einen richtig schönen Wutausbruch hin, mit allem was dazu gehört.

Ich gehöre nun nicht zu den Müttern, die dann nachgeben, nur um Ruhe zu haben, so, dass sich das Gebrüll in die schrillsten Töne steigerte. Gut, er will bocken? Soll er bocken, mich stört das nicht, er hört auch wieder auf.
Hinter mir stand ein älterer Mann, der schon völlig genervt guckte, störte mich auch nicht, ich hab meine Sachen weiter auf das Band gepackt. Dann kam der Spruch ich sollte doch dem verzogenen Balg mal den Allerwertesten (sein genauer Ausdruck war ein anderer) versohlen.

Bevor ich überhaupt zu einer Antwort kam, sagte ein junger Mann, der vor mir gerade seine Sachen bezahlte "Pass mal auf Opa, wenn du nicht gleich deine Klappe hältst, schreist du auch, aber nicht aus Wut. Ein nettes, wenn auch krasses Beispiel für Kinderfeindlichkeit und Solidarität auf einen Schlag.

Dem Mann klappte die Kinnlade runter und Ruhe war. Ich hab mir noch einen gegrinst, als ich schon im Auto sass. Ich selbst wäre zu höflich, für so eine Antwort, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, mir hat das nicht gefallen :lol:

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


So eine Situation habe ich letztens im Supermarkt auch mitbekommen. Kind wollte Schokoriegel, Mutter sagt nein, Kind flippt aus, Mutter reagiert nicht, Kind beruhigt sich wieder. Hinter den beiden war eine ältere Frau an der Kasse, und was macht die? Kauft den gewünschten Riegel und schenkt ihn dem Kind. Nett für das Kind, aber echt wohl Eltern- und Erziehungsfeindlich.

» Ashley » Beiträge: 510 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hätte den Riegel strikt abgelehnt bzw. wäre stinksauer gewesen - das ist zwar nicht kinderfeindlich, aber elternfeindlich, denn wie bitte sollen Kinder lernen, ein Nein zu akzeptieren, wenn dann jemand von außen kommt und das umgeht? Das ist auch eine Art von Familienfeindlichkeit, dieses Einmischen von außen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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