Wie beim Autofahren auf Kröten und Frösche acht geben?

Im Radio wurde heute ständig gesagt, dass die Frösche und Kröten wieder wandern und man beim Autofahren auf den Straßen acht geben soll, dass man keine dieser Tierchen überfährt. Mal ehrlich, wie gebt ihr darauf acht, dass ihr keine Kröten und Frösche tot fahrt? Wenn ich auf der Landstraße 70 oder gar 100 fahre, dann kann ich nicht ausweichen oder sehen, ob ein kleiner Frosch auf der Straße sitzt und wie sie auch im Radio erzählten, schadet es schon den Fröschen und Kröten, wenn sie unter das Fahrzeug geraten, weil der Fahrtwind sie wohl schon tötet.

Wie achtet ihr auf Kröten und Frösche? Fahrt ihr extra langsam und langsamer als erlaubt? Ab wieviel Stundenkilometer kann man wirklich auf diese Tierchen acht geben und vermeiden, dass die sterben?

Ich habe das am Wochenende erlebt. Ich fuhr im Dunklen eine Landstraße entlang und ich habe dann im Scheinwerferlicht die Frösche gesehen und habe versucht, um diese herumzufahren. Ich war ungefähr mit 80 km/h unterwegs, auch mal schneller. Ausweichen kann man ja schon, aber ich hatte immer den Eindruck, dass ich zwar aus weiche, aber der nächste sie bestimmt überfahren wird. Einige waren auch überfahren, das konnte man sehen, wenn der Scheinwerfer kurz auf sie leuchtete. Mir taten die Tiere so leid, weil ich sie teilweise am Straßenrand sitzen sah und wusste, dass sie 10 Minuten später wohl nicht mehr leben würden, weil der nächste sie überfährt.

Irgendwann habe ich angehalten und wollte diejenigen einsammeln, die noch leben. Aber ich hab die im Dunklen mit meiner nicht sehr hellen Taschenlampe nicht gefunden. Zudem hatte ich irgendwann Angst, dass mich auf der Straße noch jemand anfährt. Also bin ich wieder eingestiegen; retten konnte ich keinen. Ich war dann richtig traurig. Zum einen hab ich mich über die Tiere geärgert, denn warum können die nicht einfach auf ihrer Straßenseite bleiben? Warum sehen die das nicht, dass da Artgenossen überfahren wurden und bleiben von der Straße weg? Und zum anderen habe ich mich darüber geärgert, dass nicht an den Stellen überall diese kleinen Zäune aufgestellt werden, die die Tiere davon abhalten, über die Straße zu laufen.

So sehr ich Tiere mag und als schützenswert empfinde, diese Warnung im Radio finde ich sehr zweifelhaft. Ich denke, es könnte sehr gefährlich werden, wenn jeder versucht, Fröschen und Kröten auszuweichen. Natürlich ist es traurig, wenn diese Tiere bei ihren Wanderungen haufenweise überfahren werden. Aber Verkehrsunfälle zu provozieren, ist sicherlich nicht die richtige Lösung.

Sinnvoller wäre es, Fahrten im Dunkeln in dieser Jahreszeit zu vermeiden. Schön wäre es, wenn Straßen gesperrt werden würden, wenn viele Frösche und Kröten rüberwandern wollen. Oft kommen sie ja regelrecht in Scharen. Es gibt auch immer wieder Aktionen, bei denen Freiwillige die Tiere einsammeln. Und am allerbesten sind natürlich die Tunnel unter den Straßen, wodurch für die Tiere gar keine Gefahr mehr besteht.

Zum einen hab ich mich über die Tiere geärgert, denn warum können die nicht einfach auf ihrer Straßenseite bleiben? Warum sehen die das nicht, dass da Artgenossen überfahren wurden und bleiben von der Straße weg?

Die Tiere folgen ihren Instinkten. Ihr Lebensraum ist auf der einen Seite, ihre Laichgewässer auf der anderen Seite. Und das bleibt über tausende Generationen genauso. Sie gehen zu dem Gewässer, in dem sie selber schon geschlüpft sind. Dass doofe Menschen dazwischen eine Straße bauen, war einfach nicht vorgesehen. Sie müssen dennoch unbedingt auf die andere Seite.

Auf dieser Seite vom NABU wird erklärt, dass man zum Schutz der Kröten und Frösche höchstens 30 km/h fahren sollte. Die Tiere treten ja nicht einzeln auf, sondern meist in Massen. Man muss also keine weiten Strecken so langsam zurücklegen. Aber wenn man eine Kröte sieht, kann man ja abbremsen und die nächsten hundert Meter schleichen. So verschont man wenigstens die, die bei schnellerer Fahrt durch den Strömungsdruck sterben würden. Und die Autos hinter einem müssen auch abbremsen und verschonen somit ebenfalls ein paar Tiere.

Um die Zeit der Krötenwanderung werden Warnschilder aufgestellt, die jeder Autofahrer sehen kann. Wenn du also auf einer Landstraße mit bis zu 100 Stundenkilometern unterwegs bist, wie du schreibst, dann ist das von dir unverantwortlich und nicht zu verstehen. In der Zeit der Krötenwanderung und der Frösche gibt’s in den Zeitungen Warnhinweise und an den Straßenrändern die Schilder. Da dürfte es dir für die kurze Zeit wohl mal möglich sein, dein Tempo zu drosseln.

Ja, der Fahrtwind tötet sie schon, wenn sie am Straßenrand sitzen bei 30 Stundenkilometern, dadurch, dass er ihre inneren Organe platzen lässt. Deshalb kann man auch erwarten, dass Autofahrer so vernünftig sind und das kurze Stück, wo Gefahr für die Tiere besteht, langsamer als 30 km/h fahren. Du kannst das alles noch einmal nachlesen in diesem Thread. Da siehst du auch, wie andere Menschen den Tierchen helfen, ohne über sie hinweg zu fahren.

@Cid: Ich soll auf einer Landstraße, wo man 70 oder 100 Stundenkilometer fahren darf unter 30 fahren? Sicher platzen dann die Frösche nicht, weil dies wohl erst durch den Fahrtwind über 30 Stundenkilometer passiert. Aber soll ich dann mit unter 30 Stundenkilometern Schlangenlinien fahren, weil die Frösche auf der Fahrbahn sind? Das ist in deinen Augen verantwortlicher, dass dann hinter mit ein Auto mit 70 oder 100 angebraust kommt und mit dann in einer Kurve hinten drauf fährt, weil ich unter 30 Stundenkilometer fahre? Sorry, aber das halte ich für unverantwortlich. Denn keiner rechnet mit einem Schleicher auf der Landstraße, besonders, wenn diese auch Kurven hat.

Sicher ist es toll, wenn man vorsorgt mit solchen Eimern in deinem verlinkten Thread. Aber wenn ich auf der Straße Frösche sehe und bremse, ist das unverantwortlich dem Leben der anderen Autofahrer gegenüber und auch meinem Leben und das meiner Kinder, die mit im Auto sitzen. Nicht umsonst darf man nicht mal einem Hasen ausweichen sondern muss drauf halten, wenn der Verkehr es nicht erlaubt. Und wegen Fröschen werde ich nicht den Verkehr aufhalten und einen Stau verursachen oder gar einen Unfall in Kauf nehmen.

@Supermami, die Warnschilder für Autofahrer stehen am Straßenrand und jeder Autofahrer sollte sie sehen können! Der Fahrtwind bewirkt auch schon bei 30 Stundenkilometern, dass die Tiere platzen. Eine Landstraße ist meistens sehr übersichtlich und nicht überall sind laufend Kurven. Jeder Autofahrer hat Augen, die er zum Fahren benutzen sollte. Somit sieht er sowohl die Warnschilder und merkt auch, dass der vor ihm Fahrende langsam fährt. Warum sollte er ausgerechnet in der Kurve dem Auto vor ihm hinten hinein fahren? Auch du wirst mit deinen Kindern nicht ausgerechnet in der Dämmerung über eine Landstraße fahren, wenigstens nicht so oft.

Die Krötenwanderung findet nur auf einem kurzen Stück auf der Landstraße statt. Da kann man schon erwarten, dass ein Autofahrer Rücksicht auf Tiere nimmt. So unverantwortlich ist das nicht, wie du es hinstellst. Ein Autofahrer sollte mit allem rechnen und stets seine Augen offen halten. Außerdem gibt es noch eine Warnblinkanlage, falls ein Autofahrer gezwungen wird anzuhalten, weil vielleicht die Tiere in Massen gerade am Überqueren der Straße sind. Wenn du glaubst, nur ein Tier überfahren zu haben, irrst du dich oft. Denn die weiblichen Kröten tragen oft noch mehrere männliche Exemplare auf ihrem Rücken.

Ist es wirklich so schlimm, wenn einmal pro Jahr Autofahrer die Krötenwanderung beachten? Die restliche Zeit des Jahres können sie doch dann wieder ihre 100 Stundenkilometer fahren. Ich bin selbst Autofahrer und würde auf jeden Fall die Warnschilder beachten und mein Tempo für die kurze Strecke anpassen. Damit habe ich kein Problem!

Wenn du von einem Hasen sprichst, ist es keine jährliche Hasenwanderung! Und kein Schild warnt davor, dass ein Hase unterwegs ist.