Sollte eine Hundehaftpflichtversicherung Pflicht werden?

vom 29.04.2008, 14:35 Uhr

Wir haben für unseren Hund sofort, nachdem wir ihn gekauft hatten, eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen. Die ist ja im Gegensatz zu einer Familienhaftpflichtversicherung richtig teuer, aber wenn man es in Realation mit den Kosten von dem Hund bringt, ist es ja auch nicht so schlimm. Meine Frage hierzu ist, sollte die Hundehaftpflichtversicherung nicht Pflicht werden, so das sie mit der Anmeldung über die Hundeversicherung auch vorhanden sein muss, ähnlich wie, wenn man ein Kraftfahrzeug anmeldet? Wir haben unseren Hund 13 Jahre lang gehabt und 13 Jahre lang in die Haftpflichtversicherung eingezahlt, ohne auch nur einen einzigen Schaden durch ihn gehabt zu haben, zum Glück natürlich.

Dennoch passieren immer wieder Unfäller oder schwere Verletzungen durch Bisse durch Hunde, dann hauen auch noch viele ab, weil ihr Hund nicht versichert ist und sie sich vor Schadenersatzansprüchen drücken wollen. Wenn da ein Hund pflichtversichert wäre, dann würden sich bestimmt auc viele Besitzer von Hunden nicht aus dem Staub machen, wenn ihr Hund jemand beisst oder wenn er vor ein Auto läuft und es deswegen einen Unfall gibt.

Also, brauchen wir eine Pflichtversicherung oder wird uns von der Regierung eh schon zu viel vorgeschrieben und Geld abgeknöpft?

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meiner Meinung nach ist s eine Versicherung zwar sinnvoll, aber ich bin auch der Meinung, dass das jeder Hundehalter selbst bestimmen sollte, ob er nun eine Haftpflichtversicherung für seinen Hund ablegt, oder eben nicht. Und ich denke, dass in diesem Fall der Staat sich heraushalten sollte, weil besonders die sozial etwas schwächeren Menschen und Familien an einer solchen Versicherung ziemlich zu knuspern hätten. Denn schließlich sitzt das Geld bei diesen nicht unbedingt so flüssig, das diese im Monat noch einmal mindestens fünfzig Euro für eine Versicherung ausgeben können, die man vielleicht gar nicht brauchen wird. Sicherlich kann es nicht schaden, dass man versichert ist, aber wenn eine allgemeine Ordnung, also mit Gesetzen herauskommen würde, die die Hundehaltung ohne Versicherung verbietet, so müsste man sich auch darum kümmern, dass dies kontrolliert wird und, dass den Menschen, die sich eine Versicherung im Zweifelsfall nicht leisten können, geholfen wird. Denn es kann nicht sein, dass man keinen Hund haben darf, weil man keine Versicherung für diesen abgeschlossen hat.

Außerdem sehe ich diese Sache auch noch aus der moralischen Sicht. Denn für mich ist ein Hund ein Lebewesen und keine Sache, an der man einfach eine Versicherung dran machen kann und dann hat sich die Sache gegessen. Sicherlich haben wir Menschen auch Versicherungen, aber es gibt keine Haftpflichtversicherung für den Menschen, die geschehenes Ungeschehen macht und einem die möglichen Strafen erleichtert, nur weil man versichert ist. Und genauso sehe ich aus meiner persönlichen Sicht den Hund auch. Denn der Hund ist auch ein eigenverantwortliches Wesen, das lebt um respektiert zu werden und nicht, um als Sache herum geschmissen zu werden, weil die Versicherung ja zahlen würde, falls etwas passiert.

Außerdem wird eine Versicherung auch nicht viel übernehmen, wenn man zum Beispiel mit dem Hund nicht an der Leine geht, dieser plötzlich ausbricht und gegen ein Auto rennt, sodass ein Unfall entsteht. Denn auch dann müsste man einen erheblichen Eigenanteil selber bezahlen, der im Zweifelsfall genauso teuer sein kann, wie ohne Versicherung. Dann muss man auch noch die hohen Kosten der Versicherung bedenken, die sich in den meisten Fällen nicht mit den Leistungen decken. Das heißt, dass die meisten Versicherungen für Hundebesitzer viel zu überteuert sein würden und im Endeffekt nichts bringen würden, sodass man diese nicht abschließen muss.

Meiner Meinung nach ist eine Hundehaftpflichtversicherung eine reine Geldverschwendung und die Vertreter und die Versicherungen wollen einem das Geld aus den Fingern ziehen, sodass ich generell gegen eine Haftpflichtversicherung bin und eher dazu tendieren würde, den Hund anderweitig zu helfen.

Ich bin also dagegen, dass eine Hundehaftpflichtversicherung als Pflicht eingeführt wird.

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» You » Beiträge: 548 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin zwar selber kein Hundehalter (noch nicht?), aber ich finde das Thema durchaus interessant. Wenn ich mir überlege, dass wir doch um einiges intelligenter sind als ein Hund und eher wissen, wann wir ein Risiko eingehen und wann etwas passieren kann und trotzdem haben wir (fast) alle eine Haftpflicht, dann denke ich mir, für einen Hund ist es noch sehr viel angebrachter. Ein Mensch weiß, dass es, wenn ein Ball auf die Straße rollt, es sinnvoller ist, den Ball vom Ferrari kaputt fahren zu lassen und sich einen neuen Ball zu kaufen, als den Ferrari in einen Unfall zu verwickeln. Einem Hund ist so was nur schwer beizubringen.

Ich habe von Bekannten gehört, die einen Hund aus dem Tierheim haben. Dieser Hund rastet aus, wenn er eine Alkoholfahne riecht. Wahrscheinlich wurde er vom Vorbesitzer immer misshandelt, wenn das Herrchen zu viel getrunken hat. Im ersten Moment denkt man, dass das ein harmloses Problem bei dem Hund ist, man geht einfach nicht mehr durch die Parks, auf denen auf jeder Parkbank ein besoffener liegt. Aber er ist auch ausgerastet, wenn eine Businessgesellschaft aus einem Lokal gekommen ist und jeder ein Glas Wein getrunken hat. Ruckzuck hat er da ein paar Anzüge zerbissen. Und Armanianzüge können teuer sein ;-). Das Herrchen hat seine Beiträge in der Hundehaftpflicht sehr gut angelegt und war heil froh, dass er eine Haftpflicht abgeschlossen hat.

Ich finde also eine Haftpflichtpflicht durchaus sehr sinnvoll und werde meinem Hund, wenn ich mir denn einen zulege, auch eine Haftpflicht gönnen.

» Hunzlipunzli » Beiträge: 95 » Talkpoints: 0,58 »



Ich finde es genauso, dass ein Hundehalter es sich selbst überlegen sollte ob er oder sie eine Haftpflichtversicherung für seinen Vierbeiner abschliessen möchte oder ob er im Schadensfall das ganze selbst aus eigener Tasche finanziert. Allerdings könnte ich mir schon vorstellen, dass es sich bei Hunden die auf der Liste stehen und damit unter die Kampfhundeverordnung fallen irgendwann verpflichtet werden eine Versicherung zu haben. Das soll jetzt nicht das Vorurteil schüren, dass alle Kampfhunde gefährlich sind, aber die Rassen stehen nicht umsonst auf dieser Liste drauf.

Für meine beiden Hunde habe ich keinerlei Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen. Wie du bereits erwähnt hast, sind diese extrem teuer und als ich damals geschaut habe wäre es schon pro Hund 400 Euro im Jahr gewesen und das ist es mir nicht Wert. Sollte unverhofft etwas durch meine Hunde angestellt werden, dann haue ich auch nicht ab sondern bezahle den Schaden aus eigener Tasche. Nun hab ich meine Hunde nicht erst seit gestern sondern schon ein paar Jahre und noch nie hätte ich diese Versicherung gebraucht oder habe ich mehr als 50 Euro bezahlt gehabt. Und diese 50 Euro waren auch nur eine Widergutmachtung, da meine Hunde im Garten der Nachbarin gewühlt haben und ein paar Blumen dabei das Leben gelassen haben. Diese konnte meine Nachbarin locker mit den 50 Euro ersetzen und hatte sogar noch was gut, denn ich hab ihren Garten wieder hergerichtet, da ich auch ein schlechtes Gewissen hatte. Ansonsten passe ich auf meine Hunde auf wenn ich mit ihnen unterwegs bin, dass sie dort keinen Blödsinn machen und solche Schäden anrichten könnten, bis sich diese Versicherung für mich lohnen würde. Meistens ist man aber erst hinterher schlauer, aber früher ging es auch alles ohne Versicherungen und wie oft kommt es schon vor, dass ein Hund an einem Millionenschaden schuld ist.

Zudem sehe ich diese Versicherungen auch sehr kritisch, denn bei Fahrlässigkeit des Halters bezahlen sie nicht. Und das fängt schon damit an, wenn das Gartentor nicht richtig verschlossen war oder eben der Hund nicht angeleint war in der nähe eines Spielplatzes etc. Dann stehst du als Halter alleine auf den Kosten da, egal ob du vorher Jahrelang eine riesen Summe an die Versicherung an Beitrag gezahlt hast. Ich würd mir die Konditionen sehr genau anschauen, und drauf achten, dass man nur bei grober Fahrlässigkeit weiter als Halter belangt werden kann, alles andere aber mit der Versicherung abgedeckt ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Also ich habe einen Hund und selbstverständlich eine Hundehaftpflichtversicherung. Ich weiß nicht, bei welchem Versicherer eine Hundehaftpflichtversicherung 400 Euro im Jahr kostet, wenn ich ehrlich bin. Ich habe einfach mal gegoogelt und alle beliefen sich so um die 35-40 Euro pro Jahr. Das kann man durchaus investieren, denke ich. Nun aber zu den Gründen, warum ich der Ansicht bin, dass eine Hundehaftpflichtversicherung sinnvoll ist.

Man ist nie davor gefeit, dass sich zum Beispiel ein Hund los reißt und über die Straße läuft. Wenn er dann ein Auto beschädigt, tritt diese Versicherung für den Schaden ein. Das ist jetzt nur mal ein Beispiel für einen so genannten Sachschaden. Wenn der Hund allerdings einen Personenschaden verursacht, aus welchen Gründen auch immer, tritt diese Versicherung auch ein. Als Tierbesitzer haftet man mit seinem Vermögen. Selbst wenn einen selbst daran keine Schuld trifft. Man muss sich nur einmal vorstellen, die Person wird so geschädigt, dass sie nicht mehr arbeiten gehen kann. Ich möchte diese Kosten nicht tragen müssen und deswegen werde ich keinesfalls so ein Risiko eingehen. Im BGB steht zum Beispiel, dass wenn durch ein Tier ein Mensch getötet oder er verletzt wird, so muss die Person, der das Tier gehört, den entstehenden Schaden ersetzen.

Im Umkehrfall sollte man sich überlegen, wenn ein fremder Hund das eigene Auto beschädigt oder man selbst einen körperlichen Schaden davon trägt und der Halter keine Haftpflichtversicherung hat, zusätzlich aber auch kein Vermögen, dann zahlt einem keiner den Schaden. Ich wäre in so einem Fall froh zu wissen, dass der Hundehalter auf jeden Fall eine Haftpflichtversicherung hat. Deswegen bin ich dafür, dass jeder Hundehalter eine Haftpflichtversicherung haben sollte.

» Fienchen » Beiträge: 115 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als Hundehalter hier in NRW muss man bei bestimmten Rassen und Hunden, die schwerer als 20kg oder mehr als 40cm Schulterhöhe haben, eine Haftpflicht abschließen. Find es, bis auf die Bestimmungen, ganz gut. Auch ein kleiner Hund kann Schaden anrichten aber bei denen bleibt es den Haltern selbst überlassen :evil:

Es muss nicht immer ein Unfall sein auch Kleinigkeit, bei Besuch Lampe umhauen, ein Welpe der Möbel ankaut oder sich auf dem Teppich erleichtert etc, können teuer werden und nicht immer kann man sagen, daß der Halter besser hätte aufpassen sollen. Die meisten HH werden es kennen. Man geht spazieren und plötzlich grabscht einer einfach nach dem Hund. Nicht jeder Hund nimmt es so locker und könnte, wenn die Hand von hinten kommt, vor Schreck schnappen.

Selbst wenn es keine Pflicht wäre, hätte ich eine Haftpflicht abgeschlossen. Man hofft zwar, daß nie etwas passiert aber wenn möchte ich auf der sicheren Seite sein.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da auch sehr kleine Hunde sehr großen Schaden anrichten können, wenn sie sich von der Leine reissen oder einfach so abhauen, bin ich persönlich für eine Haftpflichversicherung , die auch Pflicht ist. Denn Hunde (egal, wie groß und wie alt sie sind) können sehr teuren Schaden anrichten.

Lasst einen Hund mal abhauen und vor ein Auto laufen. Das Auto lenkt gegen einen Baum und der Fahrer erleidet Verletzungen, die ihn sein Leben lang zeichnen. Der Hundehalter kommt aus dem Zahlen nicht mehr raus.
Deshalb finde ich es genauso wichtig eine Hundehaftpflichtverischerung anzulegen, wie eine normale private Haftpflicht, die fast jeder hat. Eine Haftpflichtversicherung ist mit eine der wichtigsten Versicherungen, die es überhaupt gibt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Zudem sehe ich diese Versicherungen auch sehr kritisch, denn bei fahrlässigkeit des Halters bezahlen sie nicht. Und das fängt schon damit an, wenn das Gartentor nicht richtig verschlossen war oder eben der Hund nicht angeleint war in der nähe eines Spielplatzes etc. Dann stehst du als Halter alleine auf den Kosten da, egal ob du vorher Jahrelang eine riesen Summe an die Versicherung an Beitrag gezahlt hast. Ich würd mir die Konditionen sehr genau anschauen, und drauf achten, dass man nur bei grober Fahrlässigkeit weiter als Halter belangt werden kann, alles andere aber mit der Versicherung abgedeckt ist.

Habt ihr den oberen Text einmal gelesen ? Bei Fahrlässigkeit zahlen diese Versicherungen keinen Cent. Und das ist immer eine Auslegungssache, wenn der Hund sich losreißt hat der Halter die Leine nicht festgehalten oder war körperlich gar nicht in der lange einen solch großen Hund zu halten ... Die Argumentationsfläche ist sehr weitreichend und wenn man es daruf anlegt, dann findet man auch immer etwas um eine Fahrlässigkeit nachweisen zu können. Versicherungen sind ebenfalls darauf bedacht, möglichst wenig Leistungen auszubezahlen und wenn sie es müssen, dass es auch abgesichert ist. Das ist nicht anders als auch bei Menschen und mit deren Haftpflichtversicherungen. Und inzwischen werden sogar Hunde missbraucht um mit Versicherungen eine neue Wohnungseinrichtung zu bekommen indem behauptet wird, der Hund hat an der Couch gefressen und solche Dinge. Deswegen braucht ihr euch nicht wundern, wenn irgendwann mal ein Sachverständiger vor der Türe steht und eure "Geschichte" in Frage stellt.

Passt mal ein wenig auf was für Vertragsklauseln in den Verträgen stehen und die 400 Euro Jahresprämie beziehen sich auf eine Versicherung, die ebenfalls fahrlässige Handlungen des Halters mit ersetzen würden außer die grob oder vorsätzlich getroffenen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich bin schon der Meinung, dass das Pflicht sein sollte. Natürlich behauptet jeder Halter gerne, dass der eigene Hund ja nie was macht und nie was böses will, aber eine Garantie gibt es selbst beim liebsten Hund nicht. Davon mal abgesehen muss es ja nicht aus Böswilligkeit geschehen sein,dass er was kaputt macht.

2 Huskys aus der Nachbarschaft haben mal ein paar Hasen meiner Oma gerissen. Da hat die Haftpflicht auch gegriffen und natürlich ist es Auslegungssache, ob es sich dabei um Fahrlässigkeit gehandelt hat oder nicht. Ich bin der Meinung das war fahrlässig womit die Versicherung nicht hätte zahlen müssen - hat sie aber zum Glück.

In den meisten Fällen komtm aber auch bei Hundehaftpflichversicherungen ein Gutachter der prüft, ob sich das so zugetragen hat wie behauptet wird, eben ob der Hund tatsächlich die Couch zerbissen hat oder nicht. So "einfach" kommt man damit nicht unbedingt durch. Wenn aber wirklich mal was ist ist es schon besser,wenn man eine Hundehaftpflichtversicherung hat. Wir haben in unserer Haftpflichtversicherung automatisch eine dabei. Unabhängig davon was es für ein Hund ist, wie groß ist,wie schwer und so weiter, ich glaueb nur ein als Kampfhund ausgeschriebener darf es nicht sein.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Da eine Privat-Haftpflichtversicherung bisher nicht Pflicht ist (kostet gerade mal ca. 40€ für einen Single) denke ich nicht das eine Hunde-Haftpflichtversicherung zur Pflichtversicherung für Hundehalter wird. Persönlich würde ich diese Versicherung stark befürworten. Was ist, wenn es zu einem Angriff gegen einen Menschen kommt und der betreffende Hundehalter dies selbst nicht zahlen kann bzw. möchte. Am Ende ist immer das Opfer der Dumme und steht mit leeren Händen da. Vielleicht würde sich durch so eine Pflichtversicherung auch nicht jeder x-beliebige einen Hund anschaffen.

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» toedo » Beiträge: 363 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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