Klimaschutz soll Atomenergie rechtfertigen?

vom 17.05.2007, 14:53 Uhr

Was haltet Ihr denn von dem Argument, dass man jetzt, trotz des angepeilten Atomausstiegs, jetzt wieder stärker zugunsten des Klimaschutzes auf Atomenergie setzen will, um die CO² Emissionen zu senken? Ich finde das ja einen ziemlich plumpen Versuch seitens der Konservativen, ihre Lobby zu bedienen und um der Stromindustrie weitere Rekordgewinne zu bescheren, sowie den Atomausstieg damit kippen zu wollen. Dabei ist das ganze doch eine Milchmädchenrechnung, wenn man mal die Folgeschäden miteinbezieht und nicht nur denkt "Oha, da kommt ja nur Wasserdampf aus dem Schornstein, super umweltfreundlich!".

Dass dann jemand wie der frühere CDU Umweltminister Töpfer dann darauf Wert legt, dass ein schneller Wechsel erfolgen muss und wir Energie endlich effizienter nutzen müssen, macht es für mich nicht besser, schließlich steht er damit ziemlich allein da. Seine Parteikollegin Frau Schavan redet da den meisten ziemlich aus der Seele, wenn sie von "Brückentechnologie" redet - was für mich nur heißt: "Na ja, solange wir mit dem Atomstrom noch hinkommen, können wir das andere ja mal langsam angehen.". Der Koalitionsvertrag gilt schließlich nur bis 2009, und da die CDU im Moment nicht darum fürchten muss, so schlecht wie bei der letzten Wahl abzuschneiden, denkt man schon wieder an einen Atomausstieg.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Folgeschäden? Klar die Endlager sind nicht gerade gesund für den menschen, doch wenn man bedenkt wie die Kohle Kraftwerke die Umwelt belasten, aber das kennen wir ja schon. Da wo die Medien am meisten Berichten oder gerade aktuell ist, da wird auch "nachgebessert". Vor paar Jahren war es halt die Atomkraft und da wurde einfach gesagt, abschaffen... aber das die Kohleverbrenneung weitergeht, das interessiert keinen.

Oder denkt ihr wirklich das die Parteiangehörigen von Bündnis den Grünen zu Hause im Garten eine Windenergie Anlage stehen haben und auf dem Dach Photovoltaik... :roll: Es geht nur darum, wer kann sich besser dem Volk verkaufen und alles so hinzureden das der andere der böse Umweltverschmutzer ist und man selbst, nur mit Fahrrad fährt und nur Altpapier benutzt.

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» Lumpy » Beiträge: 492 » Talkpoints: -0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich müssen die Kohlekraftwerke auch heruntergefahren werden, nur warum sollte man das mit Atomkraft ausgleichen? Mal abgesehen davon, dass die Folgeschäden von Kohlekraftwerken trotz ihrer Emissionen zeitlich und kostenorientiert Atomkraftwerke leider unterbieten.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Leider sind heutzutage die "modernen Energieanlagen", oder wie soll ich sie nennen, ziemlich teuer, womit als "umweltschonende Energieanlagen" momentan die Atomkraftwerke ins Auge fallen. Sicher - Atomkraftwerke liefern viel Energie und sind sauber - doch, wenn ein Unfall passiert, können wir im Prinzip alle einpacken. Das wird häufig leider nicht bedacht. Ich würde auf Sonnenenergie setzen.

» Rüdi » Beiträge: 33 » Talkpoints: -0,03 »



ich bin absolut gegen atomenergie! also was umweltschädlicheres als müll den wir noch unseren kindeskindern überlassen gibt es jawohl gar nicht! endlage ist klasse gesagt, aber giftigen müll unter uns zu begraben der noch jahrhunderte lang mehr als gefährlich ist, würde ich nicht unbedingt als LÖSUNG eines problems ansehen. außerdem sind die atomkraftwerke in deutschland mehr als unsicher. diese einfach weiter zu betreiben wäre viel zu unsicher! dann lieber das geld in "alternative" energien stecken!

» Sinda » Beiträge: 358 » Talkpoints: -0,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Gut für die Umwelt ist eine Verzögerung des Atomaustiegs sicher nicht wirklich! Es ist wirklich ganz schön kurzsichtig gedacht, denn die Folgeschäden sind definitiv da! Und wo vor ich am meisten Angst habe ist ein Unfall des Atomkraftwerkes! Denn die Risiken, dass ein Fehler passiert, sind einfach unweigerlich da, entweder durch menschliches Versagen oder aber auch durch Defekte an den Maschinen!

Meiner Meinung nach müssten, aber nicht nur die deutschen Atomkraftwerke stillgelegt werden, sondern auch die anderen Länder müssten nachziehen, denn gerade z.B. in Russland, sind die Kraftwerke noch unsicherer, da es dort nicht ganz so strenge Richtlinien wie in Deutschland gibt! Und wenn nur in Deutschland die Atomenergie abgeschafft wird, dann wird in den anderen Ländern aufgestockt, da die Energie ja irgendwo herkommen muss!

Umweltfreundlicher und besser sind Kohlekraftwerke mit Sicherheit auch nicht! Deswegen finde ich, ist es dringend notwendig, dass "alternative Energien" mehr ausgebaut werden und dann langsam aber sicher die umweltschädlichen "Energieerzeuger" abgeschafft werden müssen!

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» angel777 » Beiträge: 420 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


sinda, hast du dich schon ein mal mit den Thema Atomkraftwerke in Deutschland befasst? Ich habe selber habe gesehen wie sie funktionieren, von der Urananreicherung bis hin zu Energiegewinnung. Ich bin überzeugt, dass absolut keine Gefahr besteht, auch ein Unfall oder nach einem Unfall irgendwas passiert.

Ich will aber nicht abstreiten dass die anderen Atomkraftwerke im Ausland sicher sind. Und genau da ist auch eine gewisse Gefahr. Der Atommüll ist auch nicht zu unterschätzen. Doch da finde ich eine Erderwärmung von 3°C um einiges gefährlicher, dadurch direkt Menschen betroffen sind und Sterben werden. Und die guten und braven Atomkraftgegner werden weiter ihre Autos fahren...:roll:

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» Lumpy » Beiträge: 492 » Talkpoints: -0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



oh ja, und wie ich mich damit beschäftigt hab! allerdings muss ich zugeben, dass ich das thema immer von der "greenpeace-seite" aus betrachtet hab, also durchweg negativ und skeptisch! und was überzeugt dich davon, dass absolut keine gefahr besteht? ich meine deine aussage steht ja ohne irgendwelche erklärungen schön hier im raum rum, bringt aber nicht viel...

ich meine, natürlich sind die meisten "unfälle" in akw's auf menschliches versagen zurück zu führen, aber wie willst du dieses ausschließen können? ist ja klasse wenn die technik gut ist, bringt aber im endeffekt nicht viel wenn, wie in biblis damals, die techniker falsche entscheidungen treffen und radioaktives kühlwasser ausläuft.

natürlich, man hat glück gehabt und es ist "nicht viel passiert", aber wäre es zu ner kernschmelze gekommen hätte wohl niemand mehr gesagt "och, es hätte aber auch gut gehen können..."! und, dass, leider auch in deutschland, oft profit VOR sicherheit geht, davon bin ICH überzeugt. und die guten atomkraftgegner bauen sich photovoltaikanlagen aufs dach und produzieren somit guten strom!

» Sinda » Beiträge: 358 » Talkpoints: -0,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Skepsis ist angebracht. Besonders bei solch einem Thema. Nicht das du mich falsch verstehst, ich bin auch kein Fan von Atomenergie, doch ich finde es immer noch umweltfreundlicher als andere nicht erneuerbare energiequellen. Und wirkliche alternativen haben wir auch nicht, zumindest keine die Wirtschaftlich vertretbar wären.

Jetzt zu atomkraftwerken.
Sehr hohes Sicherheitsstandard.
Jedes System mindestens drei-fach abgesichert, bei wichtigsten noch mehr.
Fehlertolerantes System.
Staatlich geprüft und geregelt.
Notfallpläne, bei Unfall.
Automatische Notabschaltungssysteme.
Weiterentwicklung und Erhalt der Qualifikationen des Personals. (vorgeschrieben von Staat)
Terrorgesicherte Anlagen.
Fehlerselbsterkennungssysteme.
Regelmäßige Komplettwartungen. (kurzzeitige Stilllegung)

Klar kann man nie sicher sein. Doch ich vertraue denen. Und wie viele Menschen sind bis jetzt in Deutschland wegen Atomkraftwerken gestorben? Ich denke mal weniger als durch Erderwärmung und ihre Folgen.

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» Lumpy » Beiträge: 492 » Talkpoints: -0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielleicht sind in Deutschland bereits Menschen an den Folgen der Atomkraft gestorben :wink:, nur redet niemand gerne darüber.

Ich weiß nur, dass an der Elbe bei Hamburg mal extrem gehäuft viele Leukämiefälle in der Nähe von zwei Kernanlagen auftraten, aber weil bisher noch alles hin- und herverhandelt wird (vor Gericht) gibt´s natürlich noch keinen Verantwortlichen oder Schuldigen, sondern nur Vermutungen. Aber man nimmt an, dass das GKSS-Forschungszentrum oder das KKW Krümmel als Verursacher in Frage kämen (Urteil fehlt dazu), da von beiden mit behördlicher Genehmigung hochradioaktive Stoffe in den 80ern in die Elbe abgeleitet wurden - durch damalige Überschwemmungen wurde das Zeug womöglich dann an den Ufern breitgehauen.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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