Linke für Legale & Kontrollierte Abgabe von Drogen

vom 23.10.2011, 01:08 Uhr

Jetzt geht es also bei den Linken auch schon los. Der Ruf nach Verstaatlichung der Banken ist ja nicht so neu, aber das man jetzt auch noch beim Thema Drogen derart vorprescht ist doch schon sehr bemerkenswert. Mir gefällt das gesamte Fahrwasser momentan überhaupt nicht, wo unsere Politik scheinbar etwas orientierungslos herum schippert. Natürlich passiert dies alles unter dem Deckmantel einer prognostizierten Entkriminalisierung.

Was meint ihr dazu, wenn man jetzt schon Heroin und Kokain legalisieren möchte, wie weit ist es dann noch bis ein jeder der es braucht sich seine 2 Flaschen Wodka pro Tag abholen kann? Wer kommt hier noch mit und kann diesen Kurs vielleicht mal anders beleuchten? Was ist das bitte für eine Politik: Angeblicher Fachkräftemangel ohne Ende aber ein bisschen Koksen in der Gesellschaft muss schon gehen … :whistle:

» Curly » Beiträge: 122 » Talkpoints: 39,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Koks ist eine Gesellschaftsdroge und ich möchte gar nicht wissen, wieviele Politker sich schon mal ein Näschen gezogen haben. Ich muss sagen, dass ich die Legalisierung solcher Drogen einfach unverantwortlich finde. Meine Heimat ist in der Nähe der holländischen Grenze. Ich bin quasi mit der Legalisierung von Gras aufgewachsen und ich habe viele drogenabhängige Menschen kennengelernt und auch Beziehungen dadurch scheitern sehen und dabei handelte es sich nur um Gras.

Ich habe in der Verwandtschaft leider 2 drogenabhängige Menschen gehabt. Beide sind zum Glück wieder clean und ich möchte nicht wissen, wo sie jetzt wären, wenn sie so ohne weiteres an Heroin gekommen wären. Ich meine, dass man die Gesetzte da eher schärfer machen sollte als lascher. Irgendwoher müssen ja dann die Drogen kommen. Gehen dann die Politiker hin und holen das Heroin aus dem Ausland und schmuggeln es, damit man hier in Deutschland legal an Koks und Heroin kommen kann?

Es ist meines Erachtens völliger Blödsinn. Die Politiker gehen hin und wollen, dass alle aufhören zu rauchen, weil Rauchen ja so schädlich ist. Aber im Gegenzug legalisieren sie Koks und Heroin? Wo ist die Logik? Ich verstehe es nicht und ich denke, dass sie einfach zu wenig zu tun haben und zu viel Leute sind und nicht wissen, was sie beschließen sollen. Vielleicht geht ihnen auch langsam das Diskussionsthema aus und sie brauchen irgendwas worüber sie quatschen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Der Grund für solch einen Kurswandel bei den Linken ist wohl die Gunst weiterer Wähler zu kriegen, wie auch immer sie das schaffen wollen. Ehrlich gesagt erschließt sich mir auch gar nicht, wie das mit der Legalisierung von Drogen gelingen soll, aber ein anderer Beweggrund für so einen Schritt fällt mir nicht ein.

Selbst die Politiker müssten inzwischen wissen, wohin der Weg mit Heroin und Kokain führen kann: Jetzt schon, wo Drogen als illegal tituliert werden und der Besitz entsprechend sanktioniert wird, driften überwiegend viele Jugendliche bzw. Menschen ab und verbauen damit prompt ihre Zukunft. Von der Abhängigkeit des Stoffes und dem Schaden, den er anrichtet - sei es jetzt körperlich für den Betroffenen oder sozial -, will ich erst gar nicht reden. Durch eine Legalisierung käme man dem Ganzen nicht mehr hinterher und alles würde aus dem Ruder laufen. Wenn sie denken, dass man dem einen Riegel vorschieben kann, wenn man Drogen legalisiert, dann habe ich echte Bedenken, was für Politiker das Land zu regieren versuchen.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Ich habe in der Verwandtschaft leider 2 drogenabhängige Menschen gehabt. Beide sind zum Glück wieder clean und ich möchte nicht wissen, wo sie jetzt wären, wenn sie so ohne weiteres an Heroin gekommen wären.


Es geht bei einer kontrollierten Abgabe und Entkriminalisierung doch nicht darum, jeden mit Heroin zu versorgen. Auch verstehe ich es keineswegs so, dass jeder ohne Probleme an alles herankommt. Auch jetzt kommen Süchtige schon an Methadon. Was aber auch nicht bedeutet, dass es sich jeder so abholen kann, sondern es ist ein betreuter Weg, der den Suchtkranken aus seiner Sucht herausbringen soll. Ähnlich stelle ich mir zum Beispiel kontrollierten Cannabiskonsum bei chronisch Kranken vor. Nikotin wurde auch jahrzehntelang an Minderjährige vertickt und auch heute noch dürfte fast jeder Teenie Zugang zu Zigaretten und harten Alkohol haben. Wobei man sich auch mit Bier in die Ausnüchterungszelle beamen kann oder gesundheitliche Schäden davon tragen kann.

Ja es ist schlimm, wenn Menschen abhängig sind und wenn ein Stoff ihr Leben zerstört! Dabei macht es für mich jedoch kaum einen Unterschied, ob dieser Stoff nun promillelastig ist, viereckig und bunte Bilder liefernd oder ob es sich um Kalorien handelt. Ein Zuviel kann immer schädlich sein! Zu viel Einkaufen, zu viel Computerspiele, zu viel Sport, zu viel Risiko, zu viel Geschwindigkeit, zu viel Tabletten, zu viel Sex, zu viel Sonnenstudio, zu viel Bodymodification ist schädlich. Soll das nun alles verboten werden, weil Einzelne nicht damit umgehen können?

In den Niederlanden ist es doch auch längst nicht so, dass sie alle dauerbreit in der Ecke liegen und vor sich hin grinsen. Obwohl man ganz legal die Möglichkeit hat. Und bei uns trinkt auch nicht jeder durchgehend Wodka, nur weil dieser legal ist. Abschießen kann man sich mit Beidem. Da ist jeder für sich Selbst verantwortlich.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dieser Vorschlag ist natürlich wieder einmal totaler Unsinn, denn die Linke hat leider wieder einmal nicht nachgedacht. Jeder Mediziner wird bei einem solchen Vorschlag nur den Kopf schütteln, denn ein Süchtiger muss total von der Sucht weg. Hier sollte man die Kräfte bündeln und danach handeln, denn andere Optionen werden wohl überhaupt keinen Nutzen bringen. Es gibt eben nur schwanger und nicht halbschwanger, um es einmal etwas bildlich zu machen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@Trisa! Ich habe in der Nähe der holländischen Grenze gewohnt. Ich weiß, dass es so ist, dass die Jugendlichen abends dauerbreit sind. Zumindest ein großer Teil dieser Gruppe sind es und ich fand es echt schlimm, wenn man in den Niederlanden mal weggegangen ist und die Leute einen auf Wolke 7 begegneten.

Anstatt, dass man es legalisieren will, sollte man den drogenabhängigen viel mehr Hilfe bieten, dass sie von dem Mist loskommen. Aber daran scheitert es doch. Selbst, die Menschen, die los kommen wollen von den Drogen wird da oft Steine in den Weg gelegt. Welcher Drogenabhängige will denn noch von der Wolke 7 runter, wenn er sie legal bekommt und noch zugeteilt bekommt? Welcher Drogenabhängige holt sich dann nicht die legale Droge ab?

Wenn das so ist, dass es so gemacht wird, dass die Abgabe kontrolliert ist, dann müsste man ja sehen, dass man sich ab und zu "das Näschen pudert" und dann bekommt man das Zeug auf "Krankenschein"? Sorry, aber damit kann man gar nichts erreichen. Das Geld sollten sie lieber in Aufklärung stecken und in die Hilfe für drogenabhängige Menschen von dem zeug loszukommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Linke will hierbei ganz schlau sein, nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Kriminalität senken und natürlich die Sucht kontrollieren. Allerdings kann und wird die Sache so genau ins Gegenteil verlaufen, denn vor einigen Jahren kam dieser Vorschlag schon einmal auf. Im Endeffekt war es aus rein logischer Sicht nicht machbar.

Mit einen solchen Vorschlag gebe es dann noch mehr Konsumenten von Drogen, denn legal macht auch neugierig. Wie viele haben schon einmal eine Zigarette probiert? Nur eben mit den Drogen ist es viel schlimmer in puncto Abhängigkeit. Ohne jeglicher medizinischer Hilfe kommt man von den Drogen nicht los. Selbst die Kriminalität wird auch weiter dann steigen, denn was legal ist macht bald auch kein Interesse mehr. Es werden dann neue Drogen mit viel stärkeren Wirkungen gefunden und schon ist auch wieder das Verbrechen mit von der Partie.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also liebe Leute, eines müsst ihr mir nur erklären. Ich könnte mir jeden Tag 4 Flachen Wodka kaufen und mich besaufen. Super, das ist sogar legal. Warum tue ich das nicht? Ich könnte mich sofort starke Medikamente beim Arzt besorgen. Super, das ist sogar legal. Warum tue ich das nicht? Ich könnte mir Pflänzchen besorgen und mit 2 oder 3 Pflänzchen meinen Bedarf an Gras decken. Illegal, aber wer sieht das schon? Warum tue ich das nicht? Ich könnte sofort zum Düsseldorfer Hauptbahnhof fahren und könnte mir so ziemlich alles besorgen, was ich wollte. Super, leider ist es illegal, aber nicht weiter schwierig. Ein kurzer Blick, ein Gang ins Bahnhofsklo, Geld gegen Ware und fertig. Warum tue ich das nicht? Mit legal oder illegal hat das - zumindest für mich - herzlich wenig zu tun.

Habt ihr vielleicht in eurer Jugend kein Gras geraucht oder keinen Alkohol getrunken, weil es illegal war?

Was nützt es denn eigentlich, wenn man Drogenkonsumenten kriminalisiert? Nehmen die Konsumenten deswegen keine Drogen mehr? Sogar im Knast bekommt man Drogen, wenn man Geld hat. Also wohl kaum.

Wäre es da nicht viel sinnvoller, die Knete, die man in die entsprechende Repression Infrastruktur steckt, in Prävention zu investieren? Wäre eine kontrollierte Abgabe nicht auch ein Weg, die Beschaffungskriminalität einzuschränken?

Das sei nur mal so in den Raum geworfen.

Übrigens: Symptomatisch, dass man das Parteiprogramm der Linken mal wieder nur auf diesen Punkt reduziert.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:@Trisa! Ich habe in der Nähe der holländischen Grenze gewohnt. Ich weiß, dass es so ist, dass die Jugendlichen abends dauerbreit sind. Zumindest ein großer Teil dieser Gruppe sind es


Ein großer Teil einer bestimmten Gruppe? Oder möchte du wirklich die Mehrheit der grenznahen niederländischen Jugendlichen als Kiffer abstempeln? Natürlich gibt es jene, die dauerbreit sind und das viel zu oft. Auch hier gibt es Jugendliche, die quasi schon ihren Alkoholpegel brauchen und sonst Entzugserscheinungen bekommen. Je nachdem wo ich abends hingehen, sitzt unter Umständen auf einer Parkbank eine Gruppe Teenies, von denen die Mehrheit besoffen ist. Doch deshalb würde ich niemals behaupten, dass alle deutschen Jugendlichen saufen.

Ansonsten wundere ich mich auch, wie Richtlinie2, dass alles zusammengeworfen wird und man sich nur einen Punkt aus dem Programm sucht, um mit dem Finger drauf zu zeigen.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Richtlinie2 hat geschrieben:Also liebe Leute, eines müsst ihr mir nur erklären. Ich könnte mir jeden Tag 4 Flachen Wodka kaufen und mich besaufen. Super, das ist sogar legal. Warum tue ich das nicht? Ich könnte mich sofort starke Medikamente beim Arzt besorgen. Super, das ist sogar legal. Warum tue ich das nicht? Ich könnte mir Pflänzchen besorgen und mit 2 oder 3 Pflänzchen meinen Bedarf an Gras decken. Illegal, aber wer sieht das schon? Warum tue ich das nicht? Ich könnte sofort zum Düsseldorfer Hauptbahnhof fahren und könnte mir so ziemlich alles besorgen, was ich wollte. Super, leider ist es illegal, aber nicht weiter schwierig. Ein kurzer Blick, ein Gang ins Bahnhofsklo, Geld gegen Ware und fertig. Warum tue ich das nicht? Mit legal oder illegal hat das - zumindest für mich - herzlich wenig zu tun.

Habt ihr vielleicht in eurer Jugend kein Gras geraucht oder keinen Alkohol getrunken, weil es illegal war?

Was nützt es denn eigentlich, wenn man Drogenkonsumenten kriminalisiert? Nehmen die Konsumenten deswegen keine Drogen mehr? Sogar im Knast bekommt man Drogen, wenn man Geld hat. Also wohl kaum.

Wäre es da nicht viel sinnvoller, die Knete, die man in die entsprechende Repression Infrastruktur steckt, in Prävention zu investieren? Wäre eine kontrollierte Abgabe nicht auch ein Weg, die Beschaffungskriminalität einzuschränken?

Das sei nur mal so in den Raum geworfen.

Übrigens: Symptomatisch, dass man das Parteiprogramm der Linken mal wieder nur auf diesen Punkt reduziert.

Was du hier uns nennst hat auch etwas mit Moral zu tun und da habe ich allerdings so meine Probleme mit den Linken, denn ihre Forderungen sind doch fast immer nur reine Berechnung. Und im Endeffekt wird oder besser gesagt kann es keine Besserung geben. Real wäre allerdings eine Forderung nach mehr Anti Drogenprogrammen mit wirklich breiter Unterstützung. Aber den Kuchen will die Linke ja alleine backen. Um eine Legalität oder Illegalität geht es dabei doch in Wirklichkeit gar nicht sondern nur um reine Polemik.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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