Ökostrom - Die Alternative?

vom 02.05.2011, 19:28 Uhr

Hallo, nach dem großen Erdbeeben vor Japan und dem damit verbundenen Atomunglück in Fukushima stehen die Atomkraftwerke ja wieder mehr denn je in der Kritik und jeder Politiker gibt wieder seinen Senf dazu. Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis viele Personen, die auf dem Öko- und Umwelt-Trip sind und so hat mir heute morgen beim gemeinsamen Frühstück ein Bekannter erzählt, dass er den Stromanbieter gewechselt hat.

Er hat zu einem Stromanbieter gewechselt, der ihm "Ökostrom" zusichert. Ökostrom ist dabei nur der Strom, der aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, also aus Biogasanlagen, Wasserkraftwerken, Windkraftanlagen, etc. Dieser Strom sei zwar minimal teurer als der konventionelle Strom aus nicht erneuerbaren Energien, aber dies ist es ihm wert.

Wäre Ökostrom auch eine Alternative für euch? Ist es euch wichtig, eure Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu ziehen und seid ihr dafür auch bereit, wenn es nötig ist, etwas mehr zu zahlen?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Atomfreier Strom: wieviel ist er euch wert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich persönlich muss zugeben das ich das billigere holen würde, in dem Fall der Atomstrom. Der Hauptgrund ist natürlich der Preis, wäre der Preis des Ökostroms billiger würde ich natürlich auf den umsteigen, ist ja klar. Aber es soll ja Ökostromanbieter geben die Atomstrom als Ökostrom verkaufen und deswegen macht mir dieses Thema ein wenig Sorgen. Leider wird nur ein geringer Teil des Stroms aus diesen Stromgewinnen entnommen und so viele Menschen könnten nicht damit versorgt werden.

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» Atze94 » Beiträge: 154 » Talkpoints: -1,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich nur wenig Geld im Monat zur Verfügung hätte würde ich sicherlich den günstigsten Anbieter wählen. Ich weiß, dass dieses Denken vielleicht nicht richtig ist und ökologisch nicht vertretbar ist, aber ich muss schon sehr darauf achten wie viel ich ausgebe. Allerdings habe ich neulich festgestellt, dass Ökostrom nicht unbedingt der teuerste Strom ist. Bei einem Preisvergleich auf check24 war ich über die Ergebnisse teilweise wirklich sehr erstaunt.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Atze94 hat geschrieben:Ich persönlich muss zugeben das ich das billigere holen würde, in dem Fall der Atomstrom.


Da unser bisheriger Stromanbieter, wie so viele, in diesem Jahr die Preise angezogen hat, bin ich frisch zum Anbieter energieGUT gewechselt, und zwar dort in einen Ökostromtarif. Dieser Ökostrom ist gerade einmal 5€ teurer als der günstigste Anbieter (Anbieter mit Vorkasse oder sonstigen Rabattsystemen ausgeschlossen) und trotzdem noch weit aus günstiger als unser örtliocher Anbieter (Stadtwerke).

Ökostrom muss als nicht unbedingt teurer sein. Es kommt auf viel mehr auf die Möglichkeiten des Anbieters an der Strombörse an und wie er dann den Preise an seine Kunden weiter gibt.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Eigentlich würde ich ja sagen, dass es eine gute Idee ist, auf Ökostrom umzustellen. Aber versuchen wir doch mal logisch zu denken. Wenn jetzt der größte Teil der Bevölkerung sich für Ökostrom entscheiden würde, was würde dann passieren? Die Ökostromanbieter wären dann ja gar nicht in der Lage, so viel Strom bereitzustellen, wie benötigt würde. Auch lässt sich der Strom ja nicht so einfach umstellen, wie du dir das vorstellst. Selbst wenn du zu Ökostrom wechselst, kommt dann immer noch derselbe Strom aus der Steckdose wie zuvor.

Somit ändert sich vordergründig also erst mal nicht viel. Klar bekommen die Ökostromanbieter dann den von ihnen angebotenen Strom auch bezahlt und die großen Energiekonzerne bekommen weniger Geld ab. An der Strommenge, die verbraucht wird, ändert das erst mal gar nichts. Dabei gebe ich dir Recht, dass dem Ökostrom die Zukunft gehört und auch die angebotenen Strommenge mit jedem Jahrzehnt steigen wird. Immerhin brauchen wir ja gute Alternativen zum sicheren Atomstrom.

Aber ohne Kohlekraftwerke werden wir so schnell nicht auskommen. Der Wasserenergie und der Windenergie sind da viel zu strikte Grenzen gesetzt. So sind Wasserkraftwerke ohne große Flüsse oder Meere nicht zu denken. Damit ist die Energiemenge, die damit bereitgestellt wird, stark begrenzt. Außerdem sind die Wasserkraftwerke nicht immer gut für die Umwelt. Nehmen wir doch mal als Beispiel die großen Wasserkraftwerke in Russland an der Angara. Durch die Stauung der Angara wurden viele Gebiete überflutet, Dörfer mussten umgesiedelt werden, ganze Landschaften wurden aus dem ökologischen Gleichgewicht gebracht. Das kann ja wohl kaum unsere Zukunft sein.

Mit Wind Energie zu erzeugen ist eine sehr unsichere Sache, da es nicht immer genügend Wind gibt. Die Windkraftanlagen erscheinen zwar auf den ersten Blick eine saubere Sache zu sein, aber es ist ja noch nicht mal geklärt, ob es irgendwelche Langzeitwirkungen hat, in der Nähe von solchen Anlagen zu wohnen. Durch das häufige Ausbleiben des Windes kann eine Windkraftanlage auch nicht kontinuierlich Strom liefern. Somit kommt der Windkraft auch nur eine nebensächliche Rolle bei der Ökostromerzeugung zu.


Letztendlich bleibt noch die Solarenergie. Die Sonne strahlt natürlich eine enorme Menge Energie ab. Diese können wir leider auch nur bedingt nutzen. Zunächst spielt das Wetter in unseren Breiten nicht immer mit, so dass nicht genügend Sonnenstunden im Jahr gewährleistet sind. Klar ist es eine schöne Sache, wenn man auf dem Dach Sonnenenergie sammelt. Auch in großem Maße könnte sich das lohnen. Allerdings gibt es dabei ein Problem. Da diese Energie nicht konsequent genutzt werden kann (nachts scheint nun mal keine Sonne), müsste man sie speichern können. Und genau das ist nur sehr begrenzt möglich.

Insofern können wir sehen, dass der Ökostrom immer nur eine unterstützende Funktion haben kann, da wir nur mit alternativen Methoden niemals unseren hohen Energiebedarf decken könnten. Daher stelle ich mir die frage, ob nicht eine ganze Menge normaler Strom dann einfach als Ökostrom deklariert wird. Dann wäre es ja wiederum wirklich kontraproduktiv, den teureren Ökostrom zu bestellen, um dann trotzdem Strom aus herkömmlichen Kohlekraftwerken oder Atomkraftwerken zu beziehen. Daher bleibe ich vorerst noch bei konventionellen Stromtarifen.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir bekommen schon seit Jahren Ökostrom aus Wind- und Wasserenergie. Dass immer gesagt wird, dass Ökostrom teurer sei, als der "normale" Atom- und Kohlestrom, kann ich nicht nachvollziehen!

Wenn ich mal überlege, dass wir vor Jahren bei der "Eon" schon mehr bezahlt haben als heute bei "Hamburg Energie", finde ich das immernoch unverschämt! Hinzu kamen jährlich Nachzahlungen von über 100,00€! Nun haben wir von "Hamburg Energie" sogar über 150,00€ zurückerhalten. Als wir das letzte mal den Anbieter gewechselt haben, waren wir kurzzeitig (3 Monate) wieder beim Grundversorger "Eon" und sollten monatlich plötzlich 118,00€ zahlen. Nach den drei Monaten sollten wir dann noch fast 100,00€ für den Zeitraum nachzahlen. Da soll mir mal einer erzählen, dass Ökostrom teurer ist. In meiner Welt ist das jedenfalls nicht so.
:wink:

Atomstrom ist doch sowieso total überteuert! Das Geld stecken sich die feinen Herren ja selbst in die Tasche. Das ganze Ökostrom-Thema ist natürlich perfekt, um die Preise mal wieder in die Höhe zu treiben und mit Stromausfällen Panik zu machen. Hinzu kommen die zig Milliarden Steuern die wir alle zahlen, für die marode Asse, die "Neuentdeckung" von Gorleben als Endlager, das Polizeiaufgebot bei den Demos etc. etc. und wohin mit dem Müll aus unseren maroden AKWs weiß ja auch immernoch keiner!

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» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich wäre Ökostrom schon sehr wichtig, da ich der Meinung bin, dass Atomstrom zwar billig produziert werden kann, unsere Nachfolgegeneration aber große Probleme mit dem Atommüll bekommen wird. Denn wo soll man mit den ausrangierten Brennstäben hin? Keiner will diese Brennstäbe doch in seiner unmittelbaren Nachbarschaft haben, auch wenn diese unterirdisch gelagert werden.

Ich bin jedenfalls ein Fan von erneuerbaren Energien. Unsere Heizung läuft weder auf Öl- noch auf Gasbasis und auf unserem Dach steht eine Photovoltaikanlage, die wir regelmäßig ins Netz einspeisen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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