Wohin auswandern?

vom 20.02.2011, 17:06 Uhr

Hallo!
Eine Tante von mir ist vor einigen Wochen nach Spanien ausgewandert. Sie hatte hier eine Kneipe, die sie aber nicht mehr weiterführen wollte. Durch den Verkauf hatte sie genug Geld um sich eine Existenz in Spanien auf zu bauen. Dort möchte sie auf Mallorca eine eigene Bar eröffnen um im Sommer die Touristen bedienen zu können

Generell erachte ich Auswandern schon für eine mutige Sache, vor allem wenn man die neue Kultur kaum kennt. Wenigstens beherrscht meine Tante die Sprache ganz gut, so dass sie sich verständigen kann. Ich habe mir dann auch einmal Gedanken darüber gemacht, wohin ich auswandern würde und konnte nicht so richtig darauf antworten. Aber der Gedanke weit weg von zu Hause zu sein, für immer, kann traumhaft, aber auch sehr traurig sein.

Wohin würdet ihr auswandern wollen und wie würdet ihr euren Lebensunterhalt verdienen. Würdet ihr euch versuchen, wie meine Tante selbständig zu machen, oder lieber eine Arbeit suchen, in der ihr als Angestellter arbeitet?

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ehrlich gesagt halte ich nicht so viel von Leuten, die einfach so auswandern, ohne sich vorher mal eigehend mit dem Land beschäftigt zu haben. Das ist auch etwas, das ich nie verstehen kann, wenn ich solche Leute im Fernsehen mal sehe. Die meisten von ihnen waren noch nie in dem jeweiligen Land, sie sprechen die Sprache nicht und sie haben dort erstmal keinen Job. Hier beschwert sich jeder darüber, wenn Ausländer kommen und sich nicht bemühen, umgekehrt machen wir es gerade genauso.

Ich habe gar kein Interesse daran, in einem anderen Land zu leben. Dort ist es auch nicht besser wie hier oder schlechter. Wenn ich allerdings Interesse daran hätte, würde ich wohl in ein nordisches Land auswandern, Dänemark oder Schweden vielleicht. Zuvor aber würde ich mich über die dortigen Gegebenheiten informieren, ich würde dort öfter in Urlaub hinfahren und mich umsehen. Ich würde mir einen Job besorgen, Selbständig machen würde ich mich nicht. Zudem würde ich die Sprache lernen wollen, denn das ist einfach sehr wichtig bei so einer Sache.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Zunächst einmal: Ich stehe dem Auswandern recht positiv gegenüber. Ich habe mir auch schon so meine Gedanken gemacht, wo es mich nach dem Studium hinverschlagen könnte. Ob ich es dann wirklich mache, ist wieder eine andere Sache.

Die Sendungen bei VOX und co. bieten da schonmal sehr gute Anreize was die "Do's and Don'ts" angehen. Teilweise sind katastrophale Beispiele dabei, die, wie meine Vorrednerin schon sagte, sich nicht mal mit dem Land großartig vorher auseinander gesetzt haben. Dies kann allerdings auch wieder Vor-als auch Nachteile haben. Man geht zum Beispiel sehr unbefangen in das Land hinein, was zum Beispiel Gesetztesdschungel oder ähnliches angeht. Wenn dann der bürokratische Auswand geringer ist, freut man sich, oder man wird eben bitter enttäuscht.

Ein absolutes Muss meiner Meinung nach ist allerdings, dass man die Sprache zumindest grundlegend beherrscht. Das ist nicht nur zum Überleben wichtig, sondern ich finde es den Einheimischen gegenüber auch mehr als unverschämt, wenn ich dort ankomme und so tue als wäre Deutsch die Weltsprache schlechthin und kann nicht mal fragen, wo der Weg zum Rathaus o.ä ist.

Im Ausland selbstständig machen würde ich mich auch nur dann, wenn ich die dortigen Märkte und die Mentalität schon kenne. Was bringt es mir, wenn ich irgendwo hinziehe, wo 30 Tage im Monat die Sonne scheint und ich den Nischenmarkt schlechthin mit Regenschirmen entdeckt habe. Außerdem bedarf es zum Selbstständigmachen im Ausland mit Sicherheit einiges anGrundkapital. Wenn ich dieses schon nicht stellen kann und hier mit Ach und Krach so über die Runden kam, hat es im Ausland garantiert keinen Sinn. Hut ab allerdings vor den Leuten, die es trotzdem so geschafft haben und ihre Träume verwirklicht haben.

» pst1410 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 14,56 »



Wow, das ist wirklich mutig von deiner Tante ihre gesicherte Existenz hier aufzugeben und nach Spanien auszuwandern. Wenn sie die Sprache kann und auf Mallorca vermutlich größtenteils deutsche Gäste bedienen möchte, dann finde ich das ganze wirklich toll. Denn wie von meinem Vorredner schon gesagt, nichts ist schlimmer als unvorbereitet in ein fremdes Land zu gehen, sich aber darüber aufregen, dass sich die Ausländer in Deutschland nicht intergrieren.

Über das Auswandern habe ich mir bis jetzt eigentlich noch keine Gedanken gemacht und möchte es auch eigentlich garnicht. Der deutsche Sozialstaar hat zwar Nachteile, aber auch dermaßen viele Vorteile, die ich nicht missen möchte. Beispielsweise in Amerika schwer krank zu werden kann entweder den finanzielle Ruin oder den Tod bedeuten. Auch von meiner Familie möchte ich nicht so weit entfernt wohnen, dass ich schon fliegen muss, um sie zu sehen. Ab und an wäre es bei dem Schmuddelwetter in Deutschland natürlich schöner in einem wärmeren Land zu wohnen, aber ich glaube dafür bin ich entweder zu feige oder zu bequem, ich mag Deutschland.

» Monella » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo,

also wenn ich einmal auswandern sollte, dann vorallem in ein Land, dessen Sprache ich mächtig bin. Mein bevorzugtes Lieblingsland ist Schottland, auch wenn das Wetter oftmals trüb und verregnet ist. Ich liebe einfach diese unberührte, wilde Natur mit ihren wunderschönen alten Burgruinen. Man spürt förmlich die Magie dieses Landes in der Luft. Da eine Selbstständigkeit immer schwierig ist, selbst im eigenen Land, würde ich wohl ein Arbeitnehmerverhältnis bevorzugen.

» *Kati* » Beiträge: 407 » Talkpoints: 3,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Generell würde ich niemals in ein Land auswandern, in der ich die Sprache nicht verstehe. Sätze wie: "Lass uns doch nach Brasilien gehen, die Sprache lernen wir bestimmt ganz schnell" sind für mich völlig unverständlich. Darum kämen dann für mich auch nur Länder in Frage, in denen Englisch oder Französisch gesprochen wird.

Ein weiterer Punkt ist natülich auch das Staatssystem. Ich bin wirklich unglaublich froh darüber, dass ich hier in Deutschland lebe, wo Demokratie herrscht. Jetzt z.B. nach Ägypten auszuwandern stelle ich mir schwierig vor. :lol: Und Amerika ist mir viel zu liberal. Eigentlich möchte ich die EU auf keinen Fall verlassen.

Das einzige Land, das mich wirklich reizt, ist England. So eine kleine britische Küstenstadt... Zumal ich auch die Sprache sehr gern spreche und mich fremde Kulturen sowieso immer interessieren. Außerdem bin ich Fan des Königshauses. :wink:
Wahrscheinlich ist aber, dass ich Deutschland nicht verlasse. Ich liebe dieses Land einfach, vor allem, weil es so vielseitig ist. Meer, Gebirge, Großstädte- da ist für jeden was dabei. Und unsere Sprache ist doch eigentlich auch toll. Es gibt nur wenige Sprachen, die so vielseitig ist wie die unsere.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde ja tierisch gerne nach Schweden auswandern in die einsame Wildnis und mir dort ein richtig schönes Hausholz kaufen. Dann kann ich mir meine Kamera umschnallen und erst mal ein paar schöne Landschaftsfotos machen. Auch die Natur dort lädt ja förmlich zum Wandern ein, sowie nördlich in Schweden das Polarlicht. Aber im Winter ist Schweden ein richtiger Traum, alleine durch die Schneemengen.

Auch würde ich eventuell nach Spanien auswandern, weil es dort auch richtig schöne Gegenden gibt, welche ich mit meiner Kamera noch gar nicht festhalten konnte. Weiterhin wäre auch das kulinarische Angebot von Spanien echt mal einen Ausflug oder sogar ein Lebensabend wert. Finnland wäre auch noch eine interessante Alternative zu Schweden oder Norwegen.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn ich auswandern würde, dann würden für mich vermutlich nur drei Länder in Frage kommen. Auf Nummer eins würde Frankreich stehen. Dabei habe ich da besonders an Paris gedacht, weil ich mich einfach in diese Stadt verliebt habe und mich dort definitiv wohl fühlen würde. Ich mag Französisch, ich mag das Essen und einfach die ganze Stadt. Aber ich würde nicht im Banlieue leben wollen und das Leben in der Innenstadt ist sehr teuer, aber dafür auch umso traumhafter.

Das andere Land wäre Italien. Italien mag ich wegen der lockeren Mentalität, die Menschen dort sind einfach irgendwie fröhlicher und temperamentvoller, als die Deutschen oder andere ''Völker''. Nach Italien bin ich immer sehr gerne gereist und ich liebe auch Pasta und Pizza einfach über alles und wo schmecken diese Gerichte besser, als im Ursprungsland? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man in Italien Depressionen bekommen könnte, das ganze Land strahlt einfach so eine Energie aus, dass mich das einfach fasziniert.

Das dritte und letzte Land, in das ich möglicherweise auswandern würde, wenn ich wollte, wäre wohl Australien, obwohl das eher meine letzte Wahl wäre, weil es mir da eigentlich doch eher etwas zu heiß ist. Aber mir gefällt die Natur und Landschaft dort, die Vielfalt an Tieren und auch wieder die Mentalität der Menschen, die im Vergleich zu uns Deutschen auch nochmal deutlich lockerer ist.

Was meinen Beruf angeht, so würde ich nicht versuchen, mich dort auf gut Glück irgendwie selbstständog zu machen. Das wäre mir zu riskant und ich hätte da auch keine Kraft und keine Lust zu. Stattdessen würde ich mir einfach vorher schon einen Job suchen und dann dort direkt zu arbeiten anfangen. Das wäre sicherer und ich würde mich nicht so mittellos fühlen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin mir sicher, dass ich nicht auswandern werde, weil ich meinen Beruf in einem anderen Land nicht weiter ausüben könnte. Also müsste ich mir eine andere Arbeit suchen, studieren oder eine erneute Ausbildung machen, denn ich würde nicht einfach irgendeinen Aushilfsjob annehmen.

Früher habe ich jedoch oft über das Auswandern nachgedacht. In Frage kamen für mich immer Neuseeland oder Großbritannien. Auch skandinavischen Ländern gegenüber wäre ich nicht abgeneigt, jedoch müsste ich vorher noch die Sprache lernen. Denn ohne zumindest Grundlagen der Landessprache zu können, würde ich nicht auswandern. Außerdem habe ich bereits eine Weile im Ausland gelebt und weiß dadurch, dass wir es in Deutschland gar nicht so schlecht haben, wie viele Leute immer behaupten.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Südafrika - ja, ich denke schon lange drüber nach, aber leider wartet da keiner auf einen. Englisch ist kein größeres Problem, Afrikaans ist auch nicht allzu schwierig, zumal es unserem Platt hier und dem Niederländischen mehr als verwandt ist. Würde sich eine Möglichkeit ergeben und bestünde Aussicht auf ein halbwegs anständiges Leben, wäre ich weg. Leider weiß man auch nicht ganz genau, ob das mit Südafrika auf Dauer gut geht und das ist bei unserer "Versicherungsmentalität" so eine Sache. Ansonsten ist das das Land, das ich vor Jahren erstmals betreten hatte und das seltsame Gefühl hatte: Junge, du bist zu Hause angekommen. Und das ist bis heute jedesmal so geblieben. Große Sehnsucht, starkes Heimatgefühl. Komisch, aber ist so. Wäre ich jünger, würde ich mir da einen Job im Tourismus suchen und mich dann mit Wilderness Touren selbstständig machen.

Wir haben vor Jahren mal in Namibia auf einem Campingplatz bei einem Auswanderer übernachtet, okay eigentlich haben wir einige Freaks kennengelernt, bei denen wir übernachtet haben. Nur der war anders. Bei dem fuhren wir auf sein Grundstück, meine Frau sah ihn und rief: "Denn kenne ich doch, den kenne ich." Das kommt davon, wenn man diese komischen Sendungen guckt. Seine Frau hat den gleichen Namen wie der Freak in Texas. Das war ein interessanter Abend, jetzt weiß ich, wie die diese Sendungen zurechtfrickeln. Er lebte dort zwar einfach, aber er schien zufrieden. Petersilienzucht, Schafe oder Ziegen, Hühner, weitestgehend Selbstversorger, ein paar Campingmöglichkeiten im Garten - geht alles.

Gleichzeitig haben wir dort einen älteren Mann kennengelernt, der dort unten mit seiner kleinen deutschen Rente mit einem umgebauten LKW durch das südliche Afrika tingelte. Im Gepäck einige Pässe (natürlich alles illegal), südafrikanische Krankenversicherung und ein gewiefter Hallodri. Nicht ungefährlich, aber er lebte dort unten seit Jahren und fährt von Land zu Land. Mal als Tourist und für den Notfall die anderen Pässe. Unstet, aber auch er war zufrieden, mit der Aussicht auf einen Lebensabend mit Krankenversicherung in Südafrika.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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