Lohnt es sich Produkte mit Omega-3 zu kaufen?

vom 13.01.2011, 23:33 Uhr

Lohnt es sich wirklich die Produkte zu kaufen, denen Omega-3 zugesetzt wurden? Wie gesund ist es wirklich? Sollte man auf diese Produkte zurückgreifen oder kann man auch bedenkenlos andere, günstigere Produkte kaufen? Was bewirkt zu viel Omega-3 in unserem Körper oder sind den Lebensmitteln so geringe Mengen zugesetzt, dass man auch wirklich verzichten könnte?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Omega-3-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die essentiell für den menschlichen Körper sind. Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass es sich dabei nichtsdestotrotz um Fett handelt, die Menge sollte sich also in Grenzen halten. Sich an die Normwerte zu halten, ist also mehr oder weniger der richtige Weg.

Was Omega-3-Fettsäuren im menschlichen Organismus für Aufgaben haben, ist variabel: Viele Studien konnten belegen, dass Omega-3-Fettsäuren Arteriosklerose vorbeugen kann und weiterhin cholesterinsenkend wirkt. Solche Aussagen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da jeder Körper unterschiedlich drauf reagieren kann. Wichtig ist aber zu wissen, dass ungesättigte Fettsäuren besser für den Körper sind als gesättigte Fettsäuren oder sogenannte trans-Fettsäuren, die u.a. kanzerogen sein sollen.

Um aber dennoch essentielle Sachen herauszuarbeiten: Fette sind genauso lebenswichtig für den Körper wie Zucker oder Eiweiß. Hormone oder bestimmte Entzündungsreaktionen werden erst mit Hilfe von Fettderivaten, die u.a. von essentiellen Fettsäuren stammen, im Körper synthetisiert. Es ist also nicht empfehlenswert komplett auf Fette zu verzichten, das wäre genauso schlimm, wie als würde man unkontrolliert Schokolade in sich stopfen.

Kommen wir nun zur Frage, ob man Omega-3-Kapseln mit der Nahrung aufnehmen sollte: Meines Erachtens macht sowas keinen Sinn, denn isoliert solche Stoffe zu sich zu nehmen, kann gewisse Gleichgewichte im Körper aus den Fugen bringen. Omega-3-Fettsäuren sind ohnehin reichlich in Rapsöl oder Olivenöl enthalten, auch in Fisch gibt es neben den Omega-3-Fettsäuren viel Omega-6-Fettsäuren, die ebenfalls zu den essentiellen Fettsäuren gehören. Extra isoliert würde ich keine Omega-3-Präparate empfehlen, dafür aber, wenn möglich, die Zubereitung mit Raps- oder Olivenöl.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie in deinem anderen Beitrag schon geantwortet, kannst du bei einer halbwegs ausgewogenen Ernährung durchaus auf dieses Functional Food verzichten, zumindest wenn du eben auch gelegentlich fettreichen Fisch wie Lachs, Heringe oder Makrelen isst. Aber auch Leinsamen enthält viel von diesen Fettsäuren und der ist zusätzlich auch noch gut für die Verdauung und stärkt den Magen.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



getku hat geschrieben: Omega-3-Fettsäuren sind ohnehin reichlich in Rapsöl oder Olivenöl enthalten, auch in Fisch gibt es neben den Omega-3-Fettsäuren viel Omega-6-Fettsäuren, die ebenfalls zu den essentiellen Fettsäuren gehören. Extra isoliert würde ich keine Omega-3-Präparate empfehlen, dafür aber, wenn möglich, die Zubereitung mit Raps- oder Olivenöl.

Die Mengen an Omega-3-Fettsäuren, die im Olivenöl und Rapsöl enthalten sind, sind aber nicht sonderlich hoch. Ein Teelöffel Rapsöl enthält etwa 1,8 Gramm Omega-3-Fettsäuren. Besser wäre da Leinöl, das enthält nämlich pro Teelöffel 7,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren und ist somit eine bessere Quelle für diese essentielle Fettsäure. Auch sollte man darauf achten, dass die Aufnahme von Omega-6 zu Omega-3 in der Nahrung ein Verhältnis von 1:1 hat. Leider nimmt der Mensch tendenziell mehr Omega-6 zu sich, daher schadet es im Allgemeinen nicht, wenn man Omega-3 noch isoliert aufnimmt.

Ich habe oft gehört, dass Leute, die wenig Fisch essen, darauf achten sollen andere Lebensmittel zu sich zu nehmen, die auch Omega-3 enthalten. Ob man solche Kapseln nehmen sollte, ist sicherlich abhängig davon, ob man Omega-3-Fettsäuren anderweitig über die Nahrung aufnimmt oder nicht. Ich denke, dass diese Kapseln, wenn sie hochwertig sind, auch einen guten Dienst leisten können. Und da ist dann auch keine Chemie enthalten sondern, abhängig vom Anbieter, hochwertiges Fischöl. Ich nehme solche Kapseln ab und zu weil ich keinen Fisch esse und soviel Leinöl oder Walnüsse (auch eine gute Quelle für Omega-3 Fettsäuren) einfach nicht schaffe zu essen. Und ich bin einfach überzeugt, dass es wichtig ist, genügend Omega-3 zu sich zu nehmen. aber natürlich wenn möglich besser in natürlicher Form, wenn das machbar ist.

Neuere Studien beschäftigen sich auch damit, wie Omega-3 auf den Gehirnstoffwechsel wirkt, was wohl auch bei Depressionen eine Rolle spielen soll. So haben Forscher bisher schon heraus gefunden, dass depressive Menschen gehäuft einen niedrigen Omega-3 Spiegel im Organismus haben. Die Studien sind wohl noch nicht abgeschlossen, die Forscher halten das Omega3 aber jetzt schon für sehr wichtig in diesem Zusammenhang. Aber auch Omega-3 sollte man natürlich nicht überdosieren. Da kann es dann u.a. möglicherweise passieren, dass der Cholesterin-Spiegel ansteigt.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Yazz hat geschrieben:
getku hat geschrieben: Omega-3-Fettsäuren sind ohnehin reichlich in Rapsöl oder Olivenöl enthalten, auch in Fisch gibt es neben den Omega-3-Fettsäuren viel Omega-6-Fettsäuren, die ebenfalls zu den essentiellen Fettsäuren gehören. Extra isoliert würde ich keine Omega-3-Präparate empfehlen, dafür aber, wenn möglich, die Zubereitung mit Raps- oder Olivenöl.

Die Mengen an Omega-3-Fettsäuren, die im Olivenöl und Rapsöl enthalten sind, sind aber nicht sonderlich hoch. Ein Teelöffel Rapsöl enthält etwa 1,8 Gramm Omega-3-Fettsäuren. Besser wäre da Leinöl, das enthält nämlich pro Teelöffel 7,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren und ist somit eine bessere Quelle für diese essentielle Fettsäure. Auch sollte man darauf achten, dass die Aufnahme von Omega-6 zu Omega-3 in der Nahrung ein Verhältnis von 1:1 hat. Leider nimmt der Mensch tendenziell mehr Omega-6 zu sich, daher schadet es im Allgemeinen nicht, wenn man Omega-3 noch isoliert aufnimmt.


Also das Verhätlnis von Omega-6-FS zu Omega-3-FS sollte möglichst nah an 5:1 liegen, laut ernährungsphysiologischen Aspekten :)

Der Bedarf an Omega-6-FS beträgt nämlich im menschlichen Organismus rund 1-2 % des gesamten Energiebedarfs, während der Bedarf an Omega-3-FS sich zwischen 0,2-0,6 % des Gesamtenergiebedarfs liegt. Von daher hat es schon einen Sinn, warum die Omega-6-FS Aufnahme so hoch ist (zumindest relativ). Bei unzureichender Omega-6-FS Zufuhr können nämlich Mangelsymptome auftreten, die mit dem oben genannten Anteil vermieden werden können. Nebenbei ist Linolsäure ein wichtiger Bestandteil der Haut, weshalb sie auch rein quantitativ eine größere Rolle einnimmt.

Um aber mal auf Omega-3-FS zu sprechen zu kommen, hier mal wichtige Nahrungsquellen für Omega-3-FS: a-Linolensäure in Leinöl, Walnussöl, Sojaöl, Rapsöl, Margarine. Eicosapentaensäure in Seefischen (z.B. Makrele, Lachs, Hering, Sardine, Thunfisch). Docosahexaensäure ebenfalls in Seefischen. Ist zwar richtig, dass überwiegend Fische dieses hochwertige Fett enthalten, aber wenn man bedenkt, wie beispielsweise das Essen mit Rapsöl o.ä. zubereitet wird, kommt man dann absolut gesehen auch hier zu großen Mengen an Omega-3-FS. Nichtsdestotrotz sollte man nicht meinen, dass das Eine wichtiger sei als das Andere. Beide Fettsäuren sind von großer Bedeutung und müssen ausreichend aufgenommen werden, wobei das eigentlich in den meisten Indrustiestaaten kein allzugroßes Problem mehr darstellt.

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge


getku hat geschrieben: Also das Verhätlnis von Omega-6-FS zu Omega-3-FS sollte möglichst nah an 5:1 liegen, laut ernährungsphysiologischen Aspekten :)

Dieses Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren von 5:1 ist aber auch keine feste Größe und ist zum Teil schon längst wieder veraltet. Nach neuesten Erkenntnissen verschiedener Forscher, wird ein Verhältnis von 1:1 als ideal angesehen. Dieses Verhältnis lag auch in der Ernährung der Steinzeitmenschen vor und auch bei der Ernährung von den Eskimos liegt es in diesem Verhältnis vor. In der Ernährung der westlichen Welt ist dieses Verhältnis viel zu unausgewogen und Omega-6 überwiegt zu sehr. Dies wird mit vielen Zivilisationskrankheiten in Verbindung gebracht. Sicher ist auch Omega-6 wichtig, aber da braucht man kaum Sorge zu haben, dass man es nicht genug aufnimmt, im Gegenteil. Aber da gehen die Meinungen der Wissenschaftler eben auseinander, was das Verhältnis der Fettsäuren zueinander angeht. Aber wie oft werden solche Vorgaben korrigiert, von daher glaube ich an die neueren Erkenntnisse.

Omega-3 hat im übrigen anti-entzündliche Eigenschaften, was das Omega-6 nicht hat. Die beiden Fettsäuren konkurrieren ständig miteinander. Und da wir eh schon zu viel Omega-6-Fettsäuren aufnehmen in der westlichen Welt, bin ich weiterhin der Meinung, dass man Omega-3 dann ruhig extra zuführen kann, um eben einen ausgeglichenes Verhältnis der Fettsäuren zueinander zu schaffen.

getku hat geschrieben: Ist zwar richtig, dass überwiegend Fische dieses hochwertige Fett enthalten, aber wenn man bedenkt, wie beispielsweise das Essen mit Rapsöl o.ä. zubereitet wird, kommt man dann absolut gesehen auch hier zu großen Mengen an Omega-3-FS. Nichtsdestotrotz sollte man nicht meinen, dass das Eine wichtiger sei als das Andere. Beide Fettsäuren sind von großer Bedeutung und müssen ausreichend aufgenommen werden, wobei das eigentlich in den meisten Industriestaaten kein allzugroßes Problem mehr darstellt.

Es ist schon richtig, dass keines wichtiger ist als das andere, nur sind wir in der westlichen Welt, wie eben schon erwähnt, mit Omega-6 über versorgt und das Omega-3 kommt einfach zur kurz, so dass bei einer westlichen Ernährung ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 von bis zu 20:1 entstanden ist. Da sollte man schon darauf achten, dass man das ausgleicht, egal ob man nun daran glaubt, dass ein Verhältnis von 5:1 oder 1:1 ideal ist. Man erreicht wahrscheinlich noch nicht einmal das 5:1 Verhältnis oder kommt dem nahe. Ich denke, es genügt nicht, sich darauf zu verlassen, dass man mit Rapsöl ab und an schon so große Mengen an Omega -3 aufnimmt, denn gleichzeitig nimmt man damit nämlich auch Omega-6 wieder mit auf bzw. hat zuviel davon aus anderen Quellen. Aber letztendlich soll das einfach jeder entscheiden, wie er will und Omega-3 n nicht. Es kommt halt darauf an, welchen Empfehlungen man eher glaubt.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Yazz

Wie die heutigen Empfehlungen aussehen, kann ich nicht genau sagen, da bin ich leider nicht up-to-date. Das Verhältnis der beiden Fettsäuren, welches mir in Erinnerung geblieben ist, ist rund 3 Jahre alt, gut möglich, dass man heute wieder ganz andere Richtlinien rausgegeben hat.

Was aber in diesem Zusammenhang viele Menschen unterschätzen bzw. nicht wissen: Jeder Organismus reagiert verschieden auf die gleichen Substanzen! Man muss also auch immer wieder für sich finden, wo das gesunde Gleichgewicht liegt und dementsprechend auch seine Ernährung gestalten. Es ist nicht damit getan, dass man sich an die Richtwerte hält und daraus dann schließt, dass man sich gesund ernähre, keineswegs. In diesem Sinne sollte man auch, falls man beispielsweise Diabetes oder sonstige Erkrankungen hat, auf andere Faktoren Acht geben, die evtl. mit Fettzufuhr eng vernetzt sein können.

Übrigens möchte ich noch anmerken, dass Linolsäure (Omega-6-Fettäsure) im Metabolismus sowohl in entzündungshemmende (Dihommogamalinolensäure) als auch in entzündungsinduzierende (Arachidonsäure --> Prostaglandine) Derivate verstoffwechselt werden kann, ist also nicht so, dass eine Fettsäure mehr oder weniger nur eine Funktion im Körper hat :)

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» getku » Beiträge: 883 » Talkpoints: 11,06 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Yazz hat geschrieben:Dieses Verhältnis lag auch in der Ernährung der Steinzeitmenschen vor und auch bei der Ernährung von den Eskimos liegt es in diesem Verhältnis vor.


Naja ich bin da immer sehr skeptisch, wenn solche Vergleiche herangezogen werden. Das mag in der Theorie stimmen, aber glaubst du tatsächlich, dass der Steinzeitmensch darauf geachtet hat, genug Omega3 und Omega6-Fettsäuren zu sich zu nehmen? Ich denke eher nicht und vorallem bezweifle ich, dass der Steinzeitmensch dies kontinuierlich in besagtem Verhältnis tun konnte. Der hat gegessen, was auf den Tisch kam und sich über sowas keine Gedanken gemacht.

Und wenn wir uns viel schlimmer ernähren als Eskimos und Steinzeitmenschen, frage ich mich auch warum wir mittlerweile bei der 2,5-3fachen Lebenserwartung angekommen sind und das liegt nicht daran, dass um die Ecke kein Mammut mehr steht, dass uns auffressen will.

Übrigens Getku sehe ich den Quotienten von 1:1 ähnlich wie du nicht als richtig an. Die Lehrmeinung die ich da zu hören bekam, ist auch noch nicht so alt und da hieß es noch früher war mal 1:1 anerkannt, ist aber mittlerweile veraltet und man sollte sogar eher in Richtung 25:1 von Omega6/Omega 3 gehen, also sogar noch viel weiter als du es gelernt hast.

Damit wäre übrigens Leinöl gar nicht so gut, da dort ja sogar mehr Omega3 als Omega 6 enthalten ist. Besser wäre da eigentlich Sonnenblumenöl, da es sehr viel Omega 6 enthält, aber eben auch Omega 3. Man bekommt also beides und das in einem verträglichere Verhältnis. Und im Endeffekt finde ich diese Omega3-Diskussion eh viel zu übertrieben und eine zusätzlich Aufnahme völlig unnötig. Da wir eigentlich alle genug davon zu uns nehmen. Natürlich kommt viele immer damit, dass es ja in Öl und vorallem in fettreichen Fischen enthalten ist, was ja grundsätzlich auch nicht verkehrt ist. Aber eben nicht nur da. Selbst Fleisch und Eier enthalten Omega3 und das auch ohne, dass es extra den Hühner zugegeben werden muss. Da ist zwar sicher nicht soviel drin wie in Fisch, gerade wenn man unsere herkömmlichen Stallrinder und Supermarkteier nimmt und nicht zum Beispiel Büffelfleisch, was viel Omega3 enthält heranzieht.

Aber man muss ja auch das Verhältnis sehen, von dem was wir davon zu uns nehmen. Wenn ich zu meinem Salat nur einen kleinen Schuss Öl dazugeben, habe ich ja auch nicht viel von dem hohen Gehalt an den Fettsäuren. Dagegen gleicht zum Beispiel beim deutschen Essverhalten die große Menge an Fleisch, die wir zu uns nehmen und die vielen Eier den geringeren Gehalt ja auch wieder aus.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Klehmchen hat geschrieben:aber glaubst du tatsächlich, dass der Steinzeitmensch darauf geachtet hat, genug Omega3 und Omega6-Fettsäuren zu sich zu nehmen? Ich denke eher nicht und vorallem bezweifle ich, dass der Steinzeitmensch dies kontinuierlich in besagtem Verhältnis tun konnte. Der hat gegessen, was auf den Tisch kam und sich über sowas keine Gedanken gemacht.

Natürlich hat der Steinzeitmensch nicht bewusst darauf geachtet, dass er ausreichend Omega-3 oder Omega-6 zu sich nimmt. Das wäre ja mehr als blödsinnig das anzunehmen. er hat aber automatisch nur natürliche Nahrung aufgenommen, die nicht verändert wurde oder denen irgendwelche Stoffe zugesetzt worden sind, wie es mit unserer heutigen Nahrung der Fall ist. daher musste sich der Mensch früher keine Gedanken darum machen, es ist automatisch geschehen, dass seine Ernährung ausgewogener war.

Klehmchen hat geschrieben: Die Lehrmeinung die ich da zu hören bekam, ist auch noch nicht so alt und da hieß es noch früher war mal 1:1 anerkannt, ist aber mittlerweile veraltet und man sollte sogar eher in Richtung 25:1 von Omega6/Omega 3 gehen, also sogar noch viel weiter als du es gelernt hast.

Die Quelle würde ich gerne mal wissen. Denn das erscheint mir bei weitem viel zu hoch. Mal davon abgesehen, sind auch viele sogenannte Lehrmeinungen überholt. Auch der Rest deiner Ausführungen, dass man lieber kein Leinöl zu sich nehmen soll und dafür eher Sonnenblumenöl, ist wirklich absolut entgegen dem, was man überall lesen kann. Woher nimmst du das denn? Hast du dich denn wirklich mal intensiv damit auseinander gesetzt? Dann wüsstest du, dass diese Fettsäuren im Körper um die gleichen Stoffwechselwege konkurrieren. Wenn Omega-6 zu viel da ist, dann kann im Körper alpha-Linolensäure nicht zu EPA und DHA umgewandelt werden, und das braucht der Mensch aber unbedingt. Und nochmal; wir nehmen schon genug Omega-6 durch den Verzehr von Käse, Margarine und ähnliche Produkten auf und bei Weitem nicht genug Omega-3. Dann kann man sich ja ausrechnen, was da im Körper geschieht.

Klehmchen hat geschrieben:Aber man muss ja auch das Verhältnis sehen, von dem was wir davon zu uns nehmen. Wenn ich zu meinem Salat nur einen kleinen Schuss Öl dazugeben, habe ich ja auch nicht viel von dem hohen Gehalt an den Fettsäuren. Dagegen gleicht zum Beispiel beim deutschen Essverhalten die große Menge an Fleisch, die wir zu uns nehmen und die vielen Eier den geringeren Gehalt ja auch wieder aus.

Ich glaube wirklich, dass du dich damit nicht wirklich auseinander gesetzt hast. Es geht nicht darum einfach nur Fettsäuren zu sich zu nehmen, sondern eben ein gesundes Verhältnis zu erreichen. Da macht es nicht die Masse an Fleisch oder Eiern aus. Denn auch dann nimmt man mehr Omega-6 auf, als Omega-3 und da sind wir wieder bei dem Problem des Verhältnisses. Mir soll es aber egal sein, wenn du glaubst du musst 25 Mal mehr Omega-6 als Omega-3 aufnehmen, dann ist das mir persönlich einerlei aber gesund ist das nicht und für mich käme es nicht in Frage.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Yazz hat geschrieben:daher musste sich der Mensch früher keine Gedanken darum machen, es ist automatisch geschehen, dass seine Ernährung ausgewogener war.


Alles klar der Steinzeitmensch hatte eine ausgewogene Ernährung. Wie soll denn bitte schön jemand, der gar keine regelmäßige Ernährung hat und auf das Glück beim Jagen angewiesen ist, eine ausgewogene Ernährung gehabt haben? Gut man kann sagen, er hat mehr natürliche Nahrung zu sich genommen, da gehe ich durchaus mit. Aber wo konnte sich ein Steinzeitmensch oder ein Eskimo bitte schön ausgewogen ernähren? Sie mögen in einzelnen Punkte ein besseres Essverhalten haben, gerade die Eskimos bei ihrem Fischverzehr, aber doch keine ausgewogene Ernährung.

Die Quelle meines Wissens war mein Klinisches Chemie Professor, der das so vor wenigen Jahren in seiner Vorlesung zum besten gab. Hatte ich vorhin in meinem alten Skript nochmal nachgeschlagen. Da es eine handschriftliche Notiz war, wäre natürlich möglich dass ich aus 2-5:1 25:1 gemacht habe. Das wäre durchaus möglich, würde aber prinzipiell erstmal nichts daran ändern, dass man mehr Omega6 als Omega3 zu sich nehmen soll. In jedem Fall aber wurde da von einem Verhältnis von 1:1 abgeraten und dies als veraltet anerkannt. Ich habe aber eben auch das von dir genannte 1:1 Verhältnis als angeblich neu im Internet gefunden, allerdings auch mit der Kritik, dass dies von sehr vielen Omega3-Befürwortern so vereinbart wurde und von sehr wenigen Fachgesellschaften und in wenigen Ernährungsempfehlungen von anerkannten Gesellschaften übernommen wurde, da es als zu Omega3-lastig angesehen wurde.

Und im übrigen liegen die Empfehlungen zur Omega3-Fettsäureaufnahme im Bereich vom mehreren hundert Milligramm bis 1-2 Gramm am Tag. Wenn du nun bedenkst wieviel allein in deinem Teelöffel Leinsamen enthalten ist, kannst du damit ja schnell hochrechnen, dass man da eher zu viel Omega3 aufnimmt, wenn man noch speziell die Ernährung danach umstellt. Und es gibt eigentlich keinen wissenschaftlichen Beweis dass man damit etwas gutes für den Körper tut.

Lebensverlängerung oder Krankheitsvorbeugung konnte nie in Folge hoher Omega3-Fettsäurezufuhr nachgewiesen werden und bislang scheint nur das ein belegbarer Fakt zu sein. Gerade gesunde Menschen, scheinen nie einen Mangel an EPA und DHA aufzuweisen, völlig egal wie sie sich ernähren. Es gibt sogar Wissenschaftler die mit ihren Arbeiten nahelegen, dass zuviel Omega3 sogar schädlich sein kann, da es über Wechselwirkungen mit LDL-Partikel zu einer Artherosklerose kommen kann. Das ist aber bisher genauso wenig endgültig gesichert wie der positive Nutzen.

Von daher halte ich es einfach damit, dass mir der Quotient völlig egal ist, da eh kein Wissenschaftler und keine wissenschaftliche Gesellschaft bisher nachweisen konnte, wie hoch er nun wirklich sein muss und wieviel Omega3 mir wirklich etwas bringt. Mit meiner normalen halbwegs ausgewogenen Ernährung führe ich genug zu mir um in dem Bereich zu landen (um die 0,5-2 Gramm/Tag), der als halbwegs gesichert gilt und das reicht mir. Das muss ich nicht noch künstlich erhöhen indem ich jetzt anfange Designerfood zu essen oder mein Geld der Pharmaindustrie in den Rachen schmeiße. Denn das ist gesichert, die vermarkten das so stark, weil sie damit viel Geld verdienen und nicht weil sie wollen, dass es jedem besser geht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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