Das Hochwasser in Deutschland - Panik ?

vom 07.01.2011, 23:44 Uhr

Überall in den Nachrichten werden Hochwasserwarnungen gesendet und thematisiert. Was denkt ihr dadrüber, reine Panikverbreitung oder ernst zunehmendes Problem? Zum Glück wohne ich nicht in der Nähe eines Sees oder Flußes. Meine Schwiegereltern jedoch schon, sie haben schon große Angst vor den schmelzenden Schneemassen. Auch meine Arbeitskollegin räumt ihren Keller leer, da sie letztes Jahr knietief im Wasser stand.

Vor ca. 6 Jahren hat der Bruder meines Freundes seine Verlobte während eines Hochwassers kennengelernt. Sie waren zu der Zeit beide in der Feuerwehr und haben sich während eines Hochwassereinsatzes kennen und lieben gelernt, somit hatte das Hochwasser einen positiven Nebeneffekt, zumindest für die Beiden.
Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Hochwasser ? Welche Positiven, Welche Negativen ?

» Nena-Alina » Beiträge: 72 » Talkpoints: 32,31 »



Bei uns die Weisse Elster hat zwar schon gut zugelegt beim Pegel, aber eine Gefahr besteht derzeit noch nicht. Wird auch auf den Hochwasserseiten nicht mit erwähnt. Allerdings hat man die ganze Zeit an unseren beiden Talsperren schon mehr Wasser abgelassen als üblich. Damit ist man jetzt für Regen und Tauwetter gerüstet, so das man halt Ortschaften vor Überschwemmungen schützen kann.

Allerdings habe ich heute auch Beiträge von der Mosel gesehen. Ok, die sind Hochwassererprobt. Aber erst jetzt wo es akut wird, wird dort reagiert. Und das Tau- bzw. Regenwetter war ja seit Tagen angekündigt. Da muss man doch vorher schon handeln und nicht erst den Keller räumen, wenn das Wasser drin steht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Feuerwehr und THW sind gut gerüstet. In den gefährdeten Gebieten schieben die Freiwilligen Sonderschichten und füllen Sandsäcke. Einheimische Bauunternehmer und Kiesgruben spenden Tonnenweise Sand und Säcke und stellen schweres Gerät. Anwohner bauen sich Barrieren vor Ihre Häuser. Sicherlich ist die Lage mittlerweile dramatisch, wenn nicht sogar bedrohlich. Steigt das Wasser noch weiter an, wonach es ja mittlerweile leider aussieht, sind wohl auch die Kräfte von THW und der Feuerwehr machtlos. Natürlich muss man sich als Betroffener Sorgen machen. Dennoch ist das wohl die beste Vorberreitung auf ein Hochwasser seit langem gewesen.

» Bischbrunn » Beiträge: 155 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dass frühzeitig vor Hochwasser etc gewarnt wird, finde ich wichtig und richtig. Dass jetzt aber schon wieder so ein Drama darauf gemacht wird, ist allerdings übertrieben. Klar muss man etwas dagegen tun und es kann zu schweren Schäden kommen, aber ist das nicht jedes Jahr so? Sollte man sich da nicht irgendwann eine gute Lösung parat legen und dann rechtzeitig so handeln?

Ich weiß zum Beispiel von einer Bekannten, die nahe am Main wohnt, dass es bei denen oft schon so viel Hochwasser gab, dass man die Eingangstür des Mehrfamilienhauses nicht mehr nutzen konnte. seit langer Zeit haben sie daher jetzt eine Notfalltreppe (wie eine Feuertreppe), die aus einem höheren Stockwerk auf die Straße (weiter oben) führt.

Statt in Panik zu verfallen, sollten einfach alle potentiell Betroffenen Vorkehrungen treffen. Vieles ist ja auch schon geschehen und dann einfach mal abwarten, ob es überhaupt so schlimm kommt, wie manche befürchten. Denn Panik hat noch niemandem geholfen.

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» dassi87 » Beiträge: 279 » Talkpoints: -1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke nicht, dass es eine Panikmache ist. In manchen Teilen Deutschlands ist es eben sehr naheliegend, dass das Hochwasser wieder mal großen Schaden anrichtet. ich wohne zum Glück nicht in einer Gegend, wo es zu Hochwasser kommt und ich bin ganz froh darum. Wenn ich sehe, was schon alles in vielen Gegenden passiert ist, tun mir die Leute schon leid, die in den letzten Jahren mit dem Hochwasser zu kämpfen hatten.

Ich finde gut, dass man schon ein paar Tage vorher sagt, wann das Hochwasser kommen könnte. Wenn es nicht kommt, dann kann man nur froh sein. Wenn es aber kommt, dann kann man wenigstens Vorkehrungen treffen und eventuell die Leute früh genug evakuieren.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,

Ich finde schon gut, dass darüber berichtet wird, da somit alle gewarnt sind und die nötigen Vorkehrungen getroffen werden können. Es ist meiner Meinung nach keine direkte Panikmache. Sicherlich wird auch oft übertrieben, aber in dem Falle sehe ich das nicht so.

Ich habe noch nie derart großes Hochwasser erlebt, glaube aber kaum, dass es dabei viel positive Apekte gibt. Toll ist das auf jeden Fall nicht mit dem Hochwasser. Ich denke aber nicht, dass man deswegen jetzt gleich in Panik verfallen sollte. Man muss es halt nehmen wie es kommt.

» bebiii » Beiträge: 71 » Talkpoints: 23,88 »


Die Elster in Plauen hat heute innerhalb weniger Stunden locker einen Meter beim Pegelstand zugelegt. Damit sieht man schon, das die Warnungen eine Panikmache sind, sondern berichtigt. Und wenn ich dann bedenke, das es seit gestern nichtmal geregnet hat, dann ist es schon bedenklich, das der Pegel so steigt.

Dazu gibt es auch Meldungen, das vor allem an der Oder, schon Pegelstände erreicht sind, welche die Jahrhunderflut schon übertreffen. Wenn dann noch die Welle aus dem Süden dazu kommt, dann ist dort mit Sicherheit wieder Land unter.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Zwar kann man angesichts der sich häufenden schlechten Nachrichten schon mal auf den Gedanken kommen, dass alles reine Panikmache ist, allerdings würde ich nicht so weit gehen, gerade die Hochwasserwarnungen selbst als Panikmache zu bezeichnen.

Ich wohne in einer Region, die ganz nahe der Elbe liegt und so ein jährliches Hochwasser ist da nichts Neues und man reagiert da eher gelassen. Die meisten Meldungen bringen einen da nicht mehr aus dem Konzept. Aber es gibt dann doch einige Meldungen, die einen misstrauisch werden und auch Vorsichtsmaßnahmen ergreifen lassen. Aber es ist dann eher doch die stoische Ruhe und da kann ich den Einwohnern Koblenz' schon nachfühlen, dass es dann doch so schlimm kommt, dachte man dann ja nicht und auch dass man dann erst etwas tut, kenne ich auch aus meiner Heimat.

Was man an einem Hochwasser positiv finden kann, ist mir unbegreiflich. Gut, dass sich da ein Paar kennen gelernt hat ist ja ganz schön. Mir stellt sich aber die Frage, ob die beiden sich nicht über lang oder kurz auch so durch ihr gemeinsames Interesse kennen gelernt hätten.

Negatives kann ich dagegen als Anrainer der Elbe vieles finden: man muss oft genug enorme Umwege fahren, da Fähren und teilweise auch Brücken nicht passierbar sind. Wenn das Hochwasser länger dauert, steigt das Grundwasser doch sehr und das teilweise bis in die Keller, weswegen man ständig auf der Lauer sein und auch schon mal pumpen muss. Nach einem Hochwasser ist auch fast immer mit einer Mückenplage zu rechnen, was für Mensch aber Tier unangenehm ist. Etliche Sportanlagen in der Elbaue und auch Denkmäler sind nicht nutzbar. Und das ist nur das, was mir spontan einfällt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Als reine Panikmache würde ich Hochwasserwarnungen nie abtun, jedenfalls keine konkrete Hochwasserwarnung. Ein diffuses "Überall Wasser! Werden wir alle weggeschwemmt?" ist ja nun auch nicht wirklich eine Hochwasserwarnung, sondern halt ne Schlagzeile.
Das in den letzten Jahren öfter als früher gewarnt werden musste ist beunruhigend, aber: Es ist und bleibt trotzdem wichtig vor kommenden Hochwasser zu warnen, das sich die Leute vorbereiten können. Und Vorbereitungen sind wichtig, da vieles an Unglück schon im Vorfeld vermieden werden kann.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wer davon betroffen sein könnte, sieht die Hochwasserwarnungen garantiert nicht als Panikmache. Schon als die Schneemassen plötzlich da waren und mögliche Folgen absehbar gewesen sind, hat die Feuerwehr zusätzliche Übungnseinheiten eingelegt. Mit den anderen freiwilligen Hilfsdiensten und freiwilligen Leuten übt man sogar die Evakuierung - auch wenn es nicht so aussieht, als wenn es so weit kommen würde. Man möchte trotzdem für alles gewappnet sein.

Ich wohne direkt am Rhein und bin so gut wie täglich mit meinem Hund am Deich. Seit 2005 wohne ich hier und der Wasserstand war noch nie so hoch wie die letzten Tage. Wenn man oben auf der Deichkrone steht und sich seitlich hinstellt, also so, dass man beide Seiten gleichzeitig sieht, und dann direkt Haushöhe und Wasserstand vergleichen kann, ist das schon ein seltsames Gefühl. Das Wasser ist nicht nur ein wenig über das Ufer gestiegen. Vom Deich bis hin zum Rhein gibt es einen ziemlich breiten Grünstreifen. Dieser ist komplett verschwunden. Das Wasser klettert bereits den Deich hoch. Auf der anderen Seite ist die Erde schon ziemlich matschig. Der See, der auf der bebauten Seite liegt und als Ausgleich genutzt wird, hat bereits einen Teil des Naturschutzgebietes eingenommen.

Dennoch mache mir eigentlich weniger Sorgen darum, dass der Deich nachgeben könnte. Viel mehr Kopfzerbrechen bereitet mir der Regen und ich bin wirklich froh, dass es aufgehört hat zu regnen. 2006 gab es einen kleinen Bauschub und es wurden 2 große Weiden mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Es sind wirklich schöne Gebäude aber die Geldgier hat sich schon bald gerächt. Schon kurz danach gab es auch nicht endende Regenfälle. Da die Abwasserkanäle ziemlich alt und nun mal nicht für so viele Häuser ausgerichtet sind, stieg das Wasser in den niedriger liegenden Straßen und einige Keller wurden geflutet. An den Abwasserkanälen hat sich bis heute nichts geändert - weitere Häuser wurde dennoch gebaut. Da bekommt man bei länger anhaltendem Regen schon ein mulmiges Gefühl. Vor allem, wenn man an den alten Hochwassermarken, die an einigen Häuser zu finden sind, vorbeiläuft. Auch wenn sie aus der Zeit, als der Rhein noch nicht verlegt wurde, stammen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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