Kleinkindern ein Haustier schenken?

vom 10.11.2010, 11:28 Uhr

Eine Bekannte von mir schenkt ihrem Sohn zu seinem dritten Geburtstag zwei Zwerghamster. Der Junge Mann hat wohl bereits alles mögliche an Spielzeug und kümmert sich immer rührend mit um die Fische, so zumindest ihre Begründung. Persönlich muss ich allerdings sagen finde ich so was schrecklich verantwortungslos den Tieren gegenüber. Ich selbst habe eine Tochter in dem Alter und denke nicht das sie verstehen würde das ein winziger Zwerghamster kein Schmusetier ist und bereits einzuschätzen weiß wie sie ihn handhaben muss. Manchmal bekomme ich es ja schon mit der Angst zu tun wenn sie sich auf unseren vergleichsweise riesigen Kater schmeißt! Es ist sicherlich schön wenn er hilft den Hamster zu füttern aber mehr kann er doch sicher nicht damit anfangen. Vor allem da ich aus Erfahrung spreche wenn ich behaupte das die meisten nicht einmal zahm werden.

Ich denke in dem Alter reicht es vollkommen wenn sie erst einmal lernen für die Familienhaustiere zu sorgen, in dem Fall Hund und Fische, und dann eigene Tiere bekommen. So ein Tier ist immerhin nicht zur reinen bespaßung da. Wie seht ihr das? Denkt ihr ich übertreibe wenn ich meiner Tochter frühestens mit 6 Jahren ein eigenes Haustier kaufe (dann auch ein eher etwas robusteres wie ein Kaninchen)

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Verantwortungslos dem Tier gegenüber bzw. an Tierquälerei grenzend ist das nur, wenn hier wirklich von einem Dreijährigen erwartet wird, sich wirklich um das Tier zu kümmern. Hier sollte man sich darüber bewusst sein, dass man als Eltern hier mitdenken und mitpflegen muss. Ein Tier muss gefüttert werden, auch wenn man lieber mit Freunden spielen will. Ebenso ist es ungut, wenn die Eltern sich auf die Position zurückziehen, dass der Käfig entweder vom Kind gesäubert wird oder eben gar nicht.

Ansonsten sehe ich nichts Verwerfliches in der (symbolischen) Schenkung. Evtl. kann man da sogar ein pädagogisches Konzept dahinter sehen, um eben dem Kind ein gewisses Verantwortungsbewusstsein beizubringen. Auch wenn das in meinen Augen deutlich zu früh wäre.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ob das zu früh ist, von der Tierart mal abgesehen, muss man beim jeweiligen Kind einschätzen. Wenn er sich wirklich schon mit um die Fische kümmert ohne das man ihn zur Mithilfe animieren muss, dann ist es nicht verwerflich. Wobei es eben hier auch darauf ankommt, ob die Eltern ihr Kind untersützen oder ob das Kind das wirklich ganz allein meistern soll.

Meine Kinder kamen auch frühzeitig mit dem Wunsch nach einem Haustier und ich habe ihnen erklärt, das man damit eben nicht so spielen kann, wie mit dem Teddy oder einer Puppe. Dazu auch berichtet, was täglich zu erledigen ist und das es auch dazu gehört, das man die Ausscheidungen beseitigen muss.

Der Wunsch hielt sich dann bis zum letzten Jahr in Grenzen, aber dann wurden dauerhaft Wellensittiche gewünscht. Um diese Vögel kümmern sich die Mädels nahezu allein und ich helfe nur bei der Käfigreinigung. Die Fütterung obliegt ihnen selbst und ich übernehme das nur, wenn sie in den Ferien und am Wochenende bei ihrem Vater sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wir hatten einen Dsungarischen Zwerghamster, es war aber ein Familientier, wo die meiste Zeit ich mich darum gekümmert habe. Meine Kinder haben mir dabei nur sehr sporadisch geholfen. Außerdem ist das Tier doch sehr klein, passt in meine Handfläche und ist wirklich nicht für kleine Kinder gedacht. Außerdem leben die Zwerghamster nur maximal 2-3 Jahre. Da wäre doch die Trauer schon vorprogrammiert. Da wir eine ganze Familie hatten, weiß ich aus Erfahrung, dass sie nicht besonders zahm sind. Außerdem schlafen sie fast den ganzen Tag und kommen nur am Abend oder in der Nacht raus. Also wirklich nichts für ein kleines Kind.

Wir haben auch Kaninchen. Die sind robuster. Aber auch in diesem Fall würde ich für ein 3 jähriges Kind kein eigenes Haustier kaufen. Sie können sich nicht wirklich um die Tiere kümmern und so bleibt die Arbeit sowieso an der Mutter hängen. Mein kleiner ist 9 Jahre alt, und nur sehr sporadisch nimmt er den Hasen raus zum streicheln. Die Arbeit mit der Pflege und mit dem füttern habe natürlich ich übernommen, obwohl es eigentlich sein Tier ist.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Als meine Tochter ein knappes Jahr alt war, habe ich Zwergkaninchen angeschafft, aber nicht, damit sie sich darum kümmert, sondern damit sie von klein auf Tiere um sich hat, die sich auch mal streicheln und bei deren Versorgung sie helfen kann. An unseren beiden Katzen hatte sie zu dem Zeitpunkt nicht viel Freude, die sind Freigänger und waren von der doch noch recht grobmotorischen Kleinen nicht so sehr begeistert. Sie war auch ganz hin und weg von den niedlichen Häschen, aber natürlich konnte sie außer dabeistehen, wenn ich den Käfig sauber gemacht oder die beiden gefüttert habe, nicht viel tun und verlor daher auch recht schnell die Freude daran, was ja altersbedingt auch zu erwarten war.

Ich würde einem Kleinkind kein eigenes Haustier holen, ohne mir darüber im Klaren zu sein, daß dessen Versorgung an mir hängen bleiben wird, und das definitiv. Ein Kind von drei Jahren hat noch nicht die benötigte Aufmerksamkeitsspanne, um einem Tier gerecht zu werden. Von der ausreichenden Versorgung mal ganz abgesehen. Von den Hamstern wird der Sohn Deiner Bekannten zudem wenig haben, da das erstenes mal nachtaktive Tiere sind, und ich mal davon ausgehe, daß der Kleine nachts schläft, und zum andern sind das keine Streicheltiere. Meine Schwester hatte einen Hamster, als meine Tochter so zwei oder drei Jahre alt war, und als die den Finger zwischen die Gitterstäbe steckte, hat der Hamster zugebissen, aber heftig.

VIelleicht sollte der Sohnemann vorerst doch noch bei der Fischfütterung helfen, Fische stellen wenig Ansprüche und man kann sie immer bewundern. Bei einem Tier im Käfig sieht das schon anders aus.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mit dem verscheneken von Tiere ist das natürlich so eine Sache, wie Diamante in ihrem Thread Tiere sollte man generell nicht verschenken auch schon thematisiert hat. Ich denke aber, dass es durchaus helfen kann, einem Kind schon in jungen Jahren Verantwortung beizubringen, indem man ihm ein Haustier überlässt. Bei mir war das damals auch so, ich habe schon sehr früh gelernt, mich um Haustiere zu kümmern und diese nicht als Schmusetiere zu missbrauchen. Egal wie man es betrachtet, ich finde sowas kann in der Erziehung von Kindern eigentlich nur förderlich sein. Ist das Kind noch jünger, sollte man natürlich als Mutter oder Vater darauf achten, wie das Kind mit dem Tier umgeht und ob es auch wirklich gut behandelt wird oder sich das Kind irgendwann langweilt und das Tier vernachlässigt. Aber im Endeffekt finde ich, dass es völlig in Ordnung ist, einem Kind ein kleineres Haustier anzuvertrauen.

Ich würde übrigens auch nicht mit deiner Aussage übereinstimmen, dass man Hamster in den meisten Fällen nicht zähmen kann. Ich habe schon seit ich klein bin Hamster und mir ist noch keine Hamsterart untergekommen, die nicht zahm wäre, wenn man mal den Roborovski Hamster raus lässt, der als Haustier für Kinder eh nicht geeignet ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich sehe es so, dass Hamster generell einfach nicht in die Hände von Kindern gehören. Hamster sind nun mal sehr kleine Lebewesen, und ich weiß auch nicht, warum gerade diese oftmals das Pech haben, dann für ein Kleinkind gekauft zu werden.

Man kann mit ihnen nicht knuddeln, die haben ihren eigenen Kopf, Sie wollen einen Auslauf haben, der beaufsichtigt werden muss und einen Käfig, der auch groß genug ist, da Sie in der Natur auch enorme Strecken an eine Tag zurück legen, ich meine mehrere hundert Meter. Nun kann man Hamster auch nicht problemlos zusammen halten, und muss sich da erst einmal informieren, was überhaupt geht!

Ein Hamster braucht auch Beschäftigung und ebenso Ruhe, ein kleines Kind ist dieser Aufgabe alleine nicht gewachsen, da es sich ja noch nicht einmal das nötige Wissen selbstständig aneignen kann. Hat man als Mutter (oder Vater) wirklich Zeit, sich täglich mit dem Hamster zusammen mit dem Kind zu beschäftigen?

Ich denke ein Hamster ist ungeeignet für Kinder, auch aus dem Grund, weil er normalerweise eher in der Dämmerung und Nacht aktiv ist. Ich habe hier den Eindruck, dass man sich noch nicht mal mit den grundlegenden Informationen zu einem Hamster vertraut gemacht hat.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Haustiere im allgemeinen sind und sollten Familientiere sein und nicht einem Kind alleine gehören. Die Eltern sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass nicht das Kind die Verantwortung hat, sondern die Eltern und da sollte man sich natürlich auch überlegen, welches Tier dann zu der Familie passt. Und wenn ein kleines Kind im Haushalt wohnt und das Tier auch für das Kind sein soll, dann ist ein Hamster das denklich ungeeignetste Haustier, was es gibt. Denn ein Hamster ist nachtaktiv und nicht selten kommen Hamster erst kurz vor Mitternacht aus dem Häuschen, machen krach und verschwinden dann wieder im Schlafhaus, bevor das Kind erwacht. Das Kind hätte also nie und nimmer was von dem Haustier.

Ein Hamster darf auch über Tag nicht geweckt werden, weil er sonst eine noch geringere Lebenserwartung hat als er sowieso schon hat. Deswegen sollte man wirklich schauen, welches Tier man sich anschafft, wenn kleine Kinder mit im Haushalt leben und die Kinder auch was von dem Tier haben sollten.

Auf keinen Fall sollte man einem so kleinen Kind überhaupt ein Tier schenken, wo er sich alleine drum kümmern muss. Das Kind kann den Umgang mit Tieren lernen, indem sich die Eltern ein Tier anschaffen. Im Kinderzimmer sollten überhaupt keine Tiere landen. Denn Tiere sollten auch vor den Kindern geschützt werden, so wie die Kinder auch vor den Tieren geschützt werden sollten. Gerade Hamster können der gut und tief beißen, wenn sie sich gestört fühlen und nicht selten hängen dann die kleinen Hamster an einem Kinderfinger und beißen tiefe Wunden und verletzen sehr stark.

Wenn du es schaffst, die Mutter davon zu überzeugen, dass ein Hamster auf keinen Fall ein geeignetes Tier ist, wäre das sicher für Hamster und Kind das Beste. Es kann eigentlich nicht gut gehen, wenn ein kleines Kind die Hauptverantwortung übernimmt und das Tier auch noch im Kinderzimmer steht. Das Tier würde tagsüber gestört werden und das Kind würde nachts gestört werden. Und das ist wohl für keinen sehr angenehm.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Natürlich jammert meine kleine Tochter auch immer, dass sie ein Haustier möchte. Das einzige Haustier, wo ich ein wenig an di Kleine gedacht habe, aber großteils an mich, ist unsere Katze. Die haben wir bekommen als die Kleine etwa zweieinhalb Jahre alt war. Das arme Kätzchen ist aber nun total eingeschüchtert von der Kleinen, weil sie überhaupt nicht wusste, mit dem Tierchen umzugehen, dass sie sogar wenn sie sehr großen Hunger hat, auf dem Fenster kehrt macht und zurück nach draußen geht.

Darum mein Tipp: So lange Kinder nicht in die Schule gehen oder im Kindergartenalter nicht ausnahmsweise vernünftig handeln, würde ich kein Tier hertun. Ich würde generell erst ein Tier anschaffen, wenn die Kinder geistig und motorisch in der Lage sind, dieses auch selber zu versorgen. Natürlich bleibt der Großteil der Versorgung an dir oder deinem Partner hängen, allerdings finde ich schon, dass man Kinder mit einem Tier zur Verantwortung erziehen kann, allerdings eben erst in einem gewissen Alter.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also das finde ich auch ein wenig überrieben und in einem gewissen Sinne auch unlogisch.Da sich ein 3-jähriges Kind garnicht um ein Haustier,geschweige denn 2,kümmern kann,wird die Mutter wohl für die Tiere sorgen müssen.Na,ob sie sich mit dem Geschenk nicht mal ein Eigentor geschossen hat?;)

Meine Schwester hat selbst mit 6 Jahren 2 Hasen gekriegt.Sie hat es nicht geschafft,sich um diese Hasen zu kümmern.Das größte Problem ist wohl das Ausmisten und Neu Einstreuen des Käfigs,da das beinahe täglich gemacht werden muss.Ich denke ich,dass die Haustiere eine totale Überforderung für sie waren.Und es ist zugleich verantwortunglos von den Eltern.Da sich meine Schwester nicht richtig um die Hasen kümmerte,blieb die ganze Arbeit an uns hängen.Da wir aufgrund eines Haus-Kaufs,einer Geburt einer neuen Schwester und der Anschaffung eines Hundes schon genug um die Ohren hatten und meine Schwester trotz wachsenden Alters keine größere Einsicht zeigte,ist einer der beiden Hasen letzten Monat gestorben.

Aufgrund dieser persönlichen Erfahrung bin ich strikt dagegen,Kindern in so jungen Jahren schon mit einm Haustier zu konfrontieren und zu belasten.Das ist verantwortungslos und grenzt meiner Meinung nach schon an Tierquälerei.

» IsJaWitzig » Beiträge: 34 » Talkpoints: 0,11 »


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