Weihnachtsbräuche, Weihnachtssitten und Traditionen

vom 17.12.2007, 20:41 Uhr

Weihnachten, bald ist es schon wieder vorbei. ;) Aber welche Bedeutungen, Rituale, Bräuche gibt es?

Wusste jemand das Advent Ankunft bedeutet, in diesem Falle die Ankunft Jesus Christus. Die Christrose, auch Schneerose genannt, für neue Hoffnungen steht (für diejenigen die nicht wissen wie eine Christrose aussieht: Es sind weiße Blumen mit gelben Blumenstempeln Bilder).

Wer hätte das gedacht? Früher wurden 24 Striche an die Wand gemalt und jeden Tag wurde einer wieder weg gewischt. Dies war der Anfang der Adventskalender. 1908 wurde der erste Adventskalender raus gebracht, allerdings war darin keine Schokolade versteckt und auch Türchen gab es damals noch nicht, sondern es waren einfach 24 kleine Bildchen. Die Türchen des Adventskalenders kamen erst 1920 zum Vorschein, aber auch hier war von Schokolade noch keine Spur. Diese Kalender wie wir sie heute kennen gab es erst 1958.

Der Adventskranz ist eine Erfindung von Johann H. Wichern. Dieser stellte auf ein Holzrad 24 Kerzen für die Weisenkinder in Hamburg. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet. Dies geschah bereits im Jahre 1839. Auch hier gab es bereits 4 große Kerzen und 20 kleine. Die großen Kerzen wurden wie heute auch, am Sonntag angezündet. Später dann, etwa 1860, wurde das Holzrad dann zusätzlich zu den Kerzen noch mit Tannenzweigen verziert. Erst nach dem ersten Weltkrieg wurden die 20 kleineren Kerzen weg gelassen und es entstand der Adventskranz wie wir ihn heute kennen.

Weihnachtsbäume sind schon eine ganz alte Tradition. Allerdings wurden sie im Mittelalter noch draußen aufgestellt und auch nicht geschmückt. Erst später, um das 1800 Jahrhundert rum wurden die Tannen dann ins Haus geholt und mit allen möglichen Dingen geschmückt. Allerdings waren es zu dieser Zeit keine klassischen Kugeln wie wir sie heute kennen, sondern es wurden noch viele Dinge selbst geschnitzt.

Mistelzweige sind einige der wenigen Gewächse die im Winter ihre Blätter behalten (mal von Zimmerpflanzen abgesehen), daher sind sie auch Symbole des Lebens. Die Beeren dieser Mistelzweige reifen Anfang Dezember, welches auch der Zeitpunkt ist, an denen die Zweige aufgehängt werden. Einer Legende nach heiratet der Mann, der eine Frau darunter küsst diese dann im nächsten Jahre.

Der Barbaratag, der bereits am 04.12. gefeiert wurde, wurde nach der heiligen Barbara benannt. Barbara wurde von ihren Vater angeklagt, da sie sich während der Christenverfolgung taufen lies. Hierfür musste sie später sterben. Während ihrer Gefangenschaft hatte sie in ihrem Kerker einen Zweig in ihr Gefäß gestellt und fühlte sich mit dem Aufblühen der Knospen getröstet. An ihrem Namenstag schneidet man daher heute noch Obstbaumzweige ab und stellt sie ins Wasser.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Beim Stöbern bin ich über diesen Thread hier gestolpert und ich finde diese Bräuche sehr interessant und ich habe auch früher immer Mistelzweige unter der Tür hängen gehabt in der Weihnachtszweig. Auch die Barbarazweige habe ich früher oft aufgestellt und fand es faszinierend, dass sie in der Wohnung anfingen zu blühen, wo es draussen schon frostig war (früher war im Dezember immer Frost ).

An viele Rituale haben wir uns früher auch gehalten. aber mit der Zeit ist vieles eingeschlafen. So haben wir keinen Adventskalender mehr, der Bararazweig ist schon lange nicht mehr im Wohnzimmer gewesen und auch die Mistelzweige sind nicht mehr so aktuell.

Haltet ihr euch noch an diese weihnachtlichen Rituale? Oder kanntet ihr diese gar nicht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Den Barbarazweig kannte ich gar nicht. Der Rest ist mir ungefähr geläufig, allerdings nicht so ausführlich mit Jahreszahlen ;)

Einen Mistelzweig hatten wir nie hängen und das habe ich auch nie irgendwo gesehen, immer nur im Fernsehen. In zahlreichen Comedyserien war das Dilemma um den Mistelzweig ja immer sehr beliebt. Aber wozu hätte bei uns zu Hause auch einer hängen sollen, wo meine Eltern ja längst verheiratet sind.

Den Adventskalender habe ich übrigens inkl. im letzten Jahr immer von Mutter bekommen. Als ich noch zu Hause wohnte gab es ein tolles, selbst gemachtes Filzdeckchen mit 24 Fächern das jedes Jahr wieder verwendet wurde, und darin dann verschiedene Süßigkeiten. Nur letztes Jahr, als ich am 01.12. zu Hause ausgezogen bin hat meine Mutter mir dann einfach "nur" einen gekauften Adventskalender in der neuen Wohnung hingestellt. Das fand ich damals auch sehr tröstlich, doch nicht ganz so erwachsen sein zu müssen ;)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Der Mistelzweig ist ja auch für Besucher da. Wer sich unter diesem Zweig küsst der heiratet im nächsten Jahr. Oder wie ich es auch schon gehört habe, Die Liebe des Pärchens, was sich unter dem Zweig küsst hält ein Leben lang. OK, das hat bei mir nie ganz geklappt bisher. aber irgendwie ist es auch schön, so ein bisschen "Kitschglauben" zu haben.

Die Mistezweige gab es bei uns schon seit Jahren in jeder Gärtnerei zu kaufen und anfangs war auch immer eine kleine Geschichte dabei. Eben , warum man sich die aufhängen soll und dass man sie unter die Tür hängen soll.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Taline hat geschrieben:Nur letztes Jahr, als ich am 01.12. zu Hause ausgezogen bin hat meine Mutter mir dann einfach "nur" einen gekauften Adventskalender in der neuen Wohnung hingestellt. Das fand ich damals auch sehr tröstlich, doch nicht ganz so erwachsen sein zu müssen ;)

Das kann ich nachvollziehen! Adventskalender sind bei uns in der Familie auch ewig Tradition, wobei meine Mutter seit einigen Jahren immer "nur" den Andere Welten? Andere Zeiten? Adventskalender verschenkt, auf dem an jedem Tag ein leicht christlich angehauchter Spruch, eine Geschichte oder ein Gedicht stehen. Den bekommen mein Bruder und ich sowie einer meiner besten Freunde, den meine Mama quasi adoptiert hat - er ist katholischer Priester und freut sich darüber immer riesig. Für meine Oma hole ich immer einen Edel-Pralinen-Kalender, für meinen Papa einen mit Diabetiker-Schokolade, und für Mama meist auch einen wirklich guten... immerhin ist sie ständig auf Diät, und dann sollten es schon leckere Kaloriensünden sein.

In den Niederlanden wird Weihnachten ja auch ganz anders gefeiert; zuerst einmal feiert man mit kleinen Kindern eigentlich am 5.12., da gibt es dann den Umzug und über Nacht alle Geschenke. Erst wenn die Kinder älter werden, wird Weihnachten wichtiger, und dann natürlich erst der 25.12. und nicht wie in Deutschland schon der 24. Adventskalender gibt es dort auch nicht (was ich sehr schade finde), Weihnachtsdeko aber schon - was in NL besonders schön ist, da man ja in fast alle Wohnungen reinschauen kann beim Spazierengehen.

Bei uns wird dieses Weihnachten ruhig, nur meine Mama weiß noch nichts davon - mein Bruder und seine Freundin (die in Italien wohnen) werden nämlich nicht nach Hause kommen. Das wird noch Geschrei geben. Letztes Jahr haben wir ganz groß gefeiert, mit unserer Familie sowie der von meiner Schwägerin; diesmal werden es nur meine Eltern, meine Oma und ich werden.

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» gilowyn » Beiträge: 169 » Talkpoints: 7,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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