Bisexuelle Freundin - Wie verhalten?

vom 16.12.2009, 16:46 Uhr

Hallo,

ich habe heute nach langer Zeit wieder einmal an die alte Schulzeit zurückgedacht und mir ist dabei etwas eingefallen. Ich bin damals in eine neue Klasse gekommen und habe mich mit einem Mädchen angefreundet was nicht sehr beliebt war, weil sie anders als die Anderen war.

Eines Tages habe ich sie mal zu Hause besucht und sie hat mir erzählt, dass ihre Schwester bisexuell ist. Mir hat das nichts ausgemacht, denn mit der Schwester hatte ich nie großartig viel zu tun. Später hat sie mir aber gebeichtet, dass sie auch bisexuell ist. In dem Moment war ich wirklich geschockt und habe mich die ganze Zeit unwohl gefühlt und wollte so schnell wie möglich wieder nach Hause.

Ich habe eigentlich nichts gegen bisexuelle Menschen, aber ich habe mich wirklich sehr unwohl gefühlt, weil sie mich in der Schule immer lange angeschaut hat. Als der letzte Tag vor den Sommerferien war, habe ich ihr gesagt, dass ich mit bisexuellen Leuten nicht klar komme, was natürlich gelogen war und habe den Kontakt abgebrochen. Wie würdet ihr Frauen mit so etwas umgehen? Würdet ihr weiter mit der Person befreundet bleiben?

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» Marina_1 » Beiträge: 1089 » Talkpoints: 55,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was ist denn das für eine Frage? Bisexuelle Menschen oder auch lesbische oder schwule Menschen sind Menschen wie du und ich und mit den Menschen geht man genauso um wie mit anderen Menschen, die deiner Meinung nach wohl "normal" sind, um.

Wenn du den Kontakt abgebrochen hast, weil du dich unwohl gefühlt hast, hättest du mit ihr sprechen müssen, warum du den Kontakt abgebrochen hast. Dass du gesagt hast, dass du mit bisexuellen Menschen nicht klar kommt war also nicht gelogen. Denn du kommst ja damit nicht klar.

Noch ehrlicher von dir wäre es gewesen, wenn du gesagt hättest, dass du damit nicht klar kommst, weil du dich in ihrer Nähe unwohl fühlst. Dann hättet ihr darüber sprechen können. Man kann sich nämlich auch viel einbilden. Ich denke nicht, dass dieses Mädchen etwas von dir wollte. Ich finde es sehr intollerant, dass du den Kontakt einfach abbrichst.

Ich habe sehr viele Bekannte, die sexuell anders orientiert sind wie ich. Ich akzeptiere und respektiere ihre sexuelle Gesinnung und sie akzeptieren und respektieren mich, so wie ich bin. Warum sollte man sexuell anders orientierte Menschen anders behandeln. Wenn sie etwas von dir gewollt hätte, hätten immer zwei dazu gehört und sie hätte dich bestimmt nicht vergewaltigt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Frage, ob Du weiter mit der Personbefreundet sein sollst oder nicht, ist ja nur eine theoretische Frage. Denn wenn sie ein wenig Verstand hat, wird sie ihrerseits eine Freundschaft mit Dir nicht mehr eingehen wollen. Und mal ehrlich, wie Du es jetzt auch drehen magst, hast Du ihr genug Anlass geboten, sich von Dir fern zu halten.

Aber ganz allgemein verstehe ich Dein Problem nicht. Ich selber bevorzuge Frauen als Geschlechtspartner. Dennoch bin ich nicht im Geringsten Dein Typ, so dass Du deinerseits kein Interesse an mit hast. Wenn wir uns nun aber mal einen Fahrstuhl teilen müssten, weil wir nun beide vom Erdgeschoss ins 27te Stockwerk müssten, hätte ich die Möglichkeit, Dich ganz lange anzusehen. Welches Unwohlsein hättest Du denn dann verspürt? Und würdest Du befürchten, dass ich über Dich herfalle? Wäre dieses Unwohlsein ein anderes, wenn ich Homosexuell wäre?

Ebenso Deine Bekannte (jetzt ja nicht mehr Freundin). Wie hoch schätzt Du die Gefahr, dass sie sich an Dir - gegen Deinen Willen - vergeht. Und wieso kommst Du überhaupt auf die Idee, dass Du ihr in der Richtung als Partnerin (oder auch nur Gespielin) gefallen solltest? Schließlich fällst Du auch nicht über jeden Mann her. Noch nicht einmal über die, die Dir gefallen. (OK, das sind jetzt Unterstellungen - aber sehr wahrscheinliche Unterstellungen).

Ich jedenfalls verstehe nicht, wieso Du geschockt gewesen sein willst. Aber vielleicht kannst Du das ja mal beschreiben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@ Diamante
ich kann doch auch nichts dafür, dass ich mit sowas nicht klar komme, vielleicht bin ich auch noch zu jung. Gegen Schwule habe ich auch nichts, im Gegenteil, ich bin mit einem Schwulen befreundet. Bevor ihr mich jetzt alle angreift, ich habe generell nichts gegen Menschen die sexuell anders orientiert sind, aber in dieser Situation wusste ich einfach nicht mehr weiter.

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» Marina_1 » Beiträge: 1089 » Talkpoints: 55,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die alte Geschichte mal wieder - wie süß und zugleich doch erschreckend. Ich finde es faszinierend, dass sehr viele heterosexuelle Menschen immer direkt davon ausgehen, dass jemand, der bisexuell oder homosexuell ist, sich direkt nymphomanisch auf sie stürzt. Wenn eine heterosexuelle Frau eine Lesbe oder eine bisexuelle Frau kennenlernt, läuft es fast immer darauf hinaus, dass die Heterosexuelle abcheckt, ob die Lesbe irgendwie etwas von ihr will. Bei Schwulen ist das nicht anders, wenn sie auf heterosexuelle Männer treffen.

Ich frage mich, woher diese Sorge kommt, dass einem Menschen, der gleichgeschlechtliche Partner bevorzugt, direkt unterstellt wird, dass er Interesse an allem und jedem hat, was nicht bei drei auf dem Baum ist und zufällig das passende Geschlecht besitzt. Nur weil dieses Mädchen dich mal einen Moment länger angeschaut hat, musst du doch nicht davon ausgehen, dass sie mit dir etwas anfangen will. Lesben und Schwule rennen eben nicht jedem Rock hinterher, sondern sind ganz normale Menschen, die eben auch Vorlieben und Abneigungen haben. Die meisten Männer, Frauen und Transgender finde ich überhaupt nicht sexy. Sollte ich nun, nur weil ich Menschen im allgemeinen anziehend finde, allem und jedem hinterherjagen?

Ich glaube nicht, dass es gelogen war, als du dem Mädchen gesagt hast, dass du mit bisexuellen Leuten nicht klarkommst. Natürlich ist das politisch nicht korrekt, aber ich habe den Eindruck, dass du im Grunde deines Herzens schon ein Problem mit der Bisexualität dieser Schulkameradin hast. Mir persönlich ist es egal, ob jemand auf Männer oder Frauen steht oder ob jemand ausschließlich Transvestiten über 190 Zentimeter Körpergröße mit lila Haaren gut findet. Wenn ich mit jemandem befreundet bin, mache ich mir keine Gedanken über dessen Sexleben. Warum sollte ich auch? Natürlich würde ich weiterhin mit jemandem befreundet sein, der mir erzählt, dass er schwul, lesbisch oder bisexuell ist. Ich verurteile ja auch niemanden für seine Heterosexualität. :wink:

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Die alte Geschichte mal wieder - wie süß und zugleich doch erschreckend. Ich finde es faszinierend, dass sehr viele heterosexuelle Menschen immer direkt davon ausgehen, dass jemand, der bisexuell oder homosexuell ist, sich direkt nymphomanisch auf sie stürzt.

Erschreckend finde ich solch ein Verhalten erst dann, wenn die Person erwachsen ist und sich ihre Meinung bzw. ihr Verhalten gegenüber Menschen, die nicht in die heterosexuelle Schublade passen nicht geändert hat. Von der Sorte gibt es ja leider immer noch genug.

Aber jemandem der noch sehr jung ist, in seiner Erziehung und seinem Umfeld bisher noch nicht mit dem Thema konfrontiert worden ist, und sich noch nicht sehr lange überhaupt mit dem Thema Sexualität befasst - seiner eigenen und der von anderen - kann man doch zu Gute halten, dass er sich eben selber noch in einer Art Orientierungsphase befinden und sich erst mal selber akzeptieren muss bevor er sich damit befassen kann andere zu akzeptieren und dumme Vorurteile zu hinterfragen.

Vorurteile, so falsch sie auch sein mögen, haben ja auch den Sinn und Zweck, dass sie erst einmal eine Orientierungshilfe bieten und gerade im jugendlichen Alter braucht man so etwas doch auch. Deshalb finde ich eben, dass es schon einen gewissen Unterschied macht, ob ein Jugendlicher oder ein Erwachsener solch eine Aussage macht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hallo!

Ich kann dein Verhalten gar nicht verstehen. Nur weil dir das Mädchen gesagt hat, dass sie bisexuell ist und dich im Unterricht einmal länger angesehen hat, brichst du den Kontakt ab? Das finde ich sehr unreif und kann es gar nicht nachvollziehen. Bis zu dem Tag hatte ihr doch anscheinend eine gut laufenden Freundschaft. Ich finde es schade, dass du nur wegen der Sexualität des Mädchens, die Freundschaft gleich beendest.

Hast du dich nicht mal gefragt, wieso du gerade mit ihr befreundest warst? Vielleicht war es gerade, weil sie eben anders als die anderen ist. Ihre Ausstrahlung scheint dir ja gefallen zu haben und du fandest sie nett. Nur, weil sie dich mal etwas länger angeschaut hat, heißt es doch nicht, dass sie gleich etwas von dir will. Schwule, Lesben und Bisexuelle sind doch alles genauso Menschen, wie wir auch. Daran ist doch nichts unnormales. Deine Freundin wird sicher sehr traurig und verletzt über dein Verhalten sein. Ich würde versuchen, die Sache wieder gerade zu biegen und mich bei ihr entschuldigen. Sprich doch mit ihr über deine Beweggründe, dann könnt ihr das sicher alles klären.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann aus deinem Bericht nur schließen, daß du entweder noch sehr jung bist oder noch zu unreif um mit dem komplexen Thema "Sexualität" vollkommen umgehen zu können. Aber ich kann dich beruhigen. Normalerweise wird man im Laufe der Zeit in diesem Punkt immer vernünftiger und geht auch mit schwierigeren Themen rationeller um. Nur bei wenigen Menschen, kommt auch im Alter nicht an, daß ein Mitmensch nicht über seine sexuelle Neigung ver- oder beurteilt werden kann.

Wahrscheinlich hat dir das Mädchen Angst eingejagt, weil sie dir so anders erscheint, als wie du dich selbst siehst. In einer bestimmten Altersgruppe kann das schon mal vorkommen. Selbstverständlich ist das nicht der richtige Weg, sich von diesem Menschen zu distanzieren. Besonders weil du dem Mädchen einfach den Kontakt entzogen hast, ist dein Verhalten nicht in Ordnung gewesen.

Stelle dir mal den umgekehrten Fall vor. Du wolltest doch bestimmt auch nicht, daß dich vermeindliche Freunde auf einmal meiden und du weißt nicht mal wieso.

Das bisexuelle Mädchen scheint dir gegenüber eine gewisse Vertrauensbasis gefühlt zu haben. Umso trauriger ist es, daß du dieses Vertrauen mit den Füßen getreten hast. Das Mädchen ist doch nicht plötzlich ein anderer Mensch, nur weil sie eine bisexuelle Neigung hat. Oder hast du geglaubt, daß sie sich in der nächsten freien Minute auf die stürzen wird? Dieser Gedanke ist absurd. Du hast wahrscheinlich auch männliche Bekannte/Freunde von denen du ausgehen kannst oder auch weißt, daß sie auf weibliche Personen stehen. Dann dürftest du mit denen auch keinen Kontakt mehr pflegen.

Man kann nicht immer davon ausgehen, daß jeder gleich ein sexuelles oder nicht platonisches Verlangen nach einem hat. Möglicherweise bist du nicht mal ihr Typ. Schon mal daran gedacht. Und selbst wenn doch, dann hat sie sich bestimmt so weit im Griff, sich dir nicht aufzudrängen.

Außerdem ist Bisexualtität nicht ansteckend. Für den Fall, daß du glaubst du würdest irgendwann durch den Kontakt mit ihr, ebenfalls auf Frauen stehen. Das ist völliger Unsinn.

Wenn du mit dem Mädchen über deine Befürchtungung geredet hättest, wäre das wohlmöglich sehr verstörend oder beleidigend für sie gewesen, da sie mir selber noch zu jung erscheint, um mit deinen Zweifeln erwachsen umgehen zu können. Die meisten Erwachsenen können über derartige Probleme reden aber bei den noch zu "kleinen", führen solche Gespräche nicht unbedingt ins Ziel.

Für sie scheint ihre Neigung ganz normal zu sein. Was ich auch beführworte. Aber wenn sie nun auf Ablehnung trifft, kann sie das in ihrer Festigung verletzen. Du hättest zu jemanden gehen sollen, der reifer und erwachsener ist, als du. Ich gehe schwer davon aus, daß dieser dir deine Ängste hätte ausreden können. Hier in diesem Forum sind dir auch schon ein paar nützliche Tipps geschrieben worden. Es wäre wohl besser gewesen, wenn du dir erstmal einen Überblick über die Situation gemacht hättest, bevor du zu solch drastischen Mitteln greifst und einfach eine Freundschaft beendest.

Zum guten Schluß möchte ich dir noch die Antwort zu deiner Frage geben, ob es gut war den Kontakt abzubrechen. Das kann ich dir mit einem ganz klaren Nein beantworten. Dafür bestand gar kein Grund.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Du hast nicht gelogen - scheinbar kommst du damit wirklich nicht klar. Wobei ich das ehrlich gesagt total zum Lachen finde. Man kann doch mit jemandem befreundet sein und gut ist. Wüsstest du nicht, dass sie bisexuell ist, hättest du dir auch keine Gedanken gemacht, wenn sie dich anschaut.

Und was sie sonst macht, kann dir auch egal sein - solche Details will man doch selten wissen. Zum mindest ich will sowas auch von richtig guten Freunden nicht wissen ;) Solange sie dich nicht anbaggert. Und das wird sie wohl kaum machen. Aber selbst da kann man das Gespräch suchen, dass man sowas eben nicht will.

Es ist eben so, dass sie dir das im Vertrauen gesagt hat und was machst du? Du benimmst dich vollkommen unreif und entfernst dich von ihr - aufgrund ihrer sexuellen Neigung (die dich eigentlich sowieso nicht zu interessieren hat. Ob schwul, lesbisch oder bi, kann dir doch egal sein).

Mich würde es absolut nicht tangieren, wenn mir nun eine meiner Freundinnen sowas sagen würde - es ändert ja nichts zwischen unserer Freundschaft.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo,

ich denke gerade da sollte man dann auch zu seiner Meinung stehen, wenn Du Sie doch eigentlich mochtest, ist es doch egal, ob Sie in der Schule beilebt ist oder nicht, aber im Schulleben ist das halt auch oft schwierig.

Ich persönlich kenne schon Leute, die bisexuell sind, ebenso wie Schwule und Lesben, wenn mich mal eine Frau angeflirtet hat, empfand ich das bisher immer als supertolles Kompliment und das ist mir schon häufiger passiert, ebenso bei bisexuellen Männern komme ich manchmal gut an. Das freut mich dann und damit hat es sich dann auch schon wieder. Also mir gefällt es auch für das eigene Geschlecht attraktiv zu sein.

Angst zu haben, dass Dir gleich jemand an die Wäsche will, brauchst Du glaube ich noch lange nicht, nur weil Dir jemand etwas über seine sexuelle Orientierung anvertraut und selbst wenn es so wäre, da kann man dann auch "nein" sagen, ist ja nichts anderes, wie bei einem Typen, der Dir nicht gefällt.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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