Schließung von Krankenhäusern

Habe gerade im Radio gehört, dass viele Krankenhäuser in Deutschland geschlossen werden sollen. Das kann doch nicht sein. Was ist mit kranken Menschen? Müssen die erst eine Weltreise machen, um ein Krankenhaus zu finden. Und als ob das nicht genug sei, soll auch noch die Liegezeit nach einer Operation um die Hälfte verkürzt werden. Und wie man die Politik kennt, setzen die das auch noch durch. Die Liegezeiten wurden doch schon vor ein paar Jahren um die Hälfte verkürzt. Wo soll das noch alles hinführen? Was ist eure Meinung dazu?

Ich gebe dir absolut recht, das Gesundheitswesen ist der falsche Ort zum Sparen. Zwar ist in größeren, zentraleren Krankenhäusern die Versorgung meist besser und es gibt auch viele Ärzte in ländlichen Gebieten, die einen bis zu einiem gewissen Grad versorgen können, trotzdem sollte jeder, ausgenommen er lebt in den Bergen oder in irgendeiner Einöde, keine vierzig Kilometer ins nächste Krankenhaus fahren müssen. Ich lebe zwar nur in einer Kleinstadt mit 14.000 Einwohnern, zum Glück haben wir trotzdem ein großes "Landeskrankenhaus". Allerdings werden überall Betten gestrichen, was immer noch ein besserer Weg ist, als Krankenäuser komplett abzureißen.

Es gibt genug andere Bereiche, bei denen der Staat etwas einsparen könnte, wie zum Beispiel beim Militär. Warum wird immer bei den grundlegendsten Sachen eingespart, wie soziale Leistungen. Das ist absolut unverständlich.

Nun ja, deine Informationen sind ja doch recht spärlich ausgefallen, darf man vielleicht fragen wo genau du etwas davon gehört hast und wie das ganze begründet wird? Es wäre sehr interessant zu erfahren, wieso auf bundesweiter Ebene viele Krankenhäuser geschlossen werden sollen und auch warum man die Liegezeiten nach den Operationen erneut verkürzen will - Zumal das eine ja mit dem anderen zusammenhängen könnte. So weit ich informiert bin steht diese Debatte schon seit über 18 Monaten auf dem Tisch, oder gibt es jetzt etwas neues?

Bisher wurde eben immer bemängelt, dass es bei sich für private Krankenhäuser kaum noch lohnt "offen" zu haben, da die Kosten für Personal, Sachgüter, Betrieb, etc. immer weiter steigen, daher werden auch viele Krankenhäuser ganz einfach aufgekauft von größeren Gesundheitskonzernen, die direkt an der Quelle sitzen und sich so selbst re-finanzieren. Das Personal und alles weitere wird natürlich übernommen und geschlossen an sich wird soweit eigentlich nichts - Zumindest mein Stand des Wissens soweit.

Was man davon halten kann und soll kann man sehr umstritten sehen. Sicherlich ist es nicht gerade die beste und einfachste Methode alles aufkaufen zu lassen und angestellte zu übernehmen und diese dann mit weniger Lohn abzuspeisen - Auch leiden die Patienten darunter, indem diese vielleicht qualitativ nicht mehr gleichwertig versorgt werden und man die Ruhezeit nach Operationen nicht mehr genießen kann und nach Hause geschickt wird - Landet man so nicht unter Umständen schneller wieder im Krankenhaus, als man denkt?

Es handelt sich um eine Forderung der Krankenkasse Barmer GEK. Das deutsche Krankenhaussystem sei zu teuer. Ginge es nach ihr, sollten ganze Krankenhäuser zugemacht werden. Sie sollen auch zu viel Betten enthalten. Unzeitgemäß sei die Trennung von stationärer Versorgung und ambulanter. Das heißt, dass auf den Kranken auch die Kosten des Hin- und Herfahrens von und zum Krankenhaus zukommen. Oft muss man das mit einer Taxe erledigen, die aber nicht bezahlt wird. Ich habe das selbst erlebt. Entlassen wurde ich mit offenen Wunden und musste jeden Tag mit der Taxe ins Krankenhaus fahren zum Verbinden. Dagegen werden den Krankenkassen Vorwürfe gemacht, dass ein Viertel der Gesamtausgaben für die Verwaltung draufgehen, immerhin sind das 176 Milliarden Euro. Meint ihr nicht auch, dass die Krankenkassen da erst einmal anfangen sollten bei sich zu sparen?