Wie lernt man mit der "Nichtarbeitshand" umzugehen

vom 27.11.2011, 15:40 Uhr

Meine Freundin hat sich die rechts Hand gebrochen und kann nun nicht schreiben. In der Schule stehen aber wichtige Arbeiten aus und sie muss irgendwie sehen, wie sie diese Arbeiten mit schreibt, wenn sie nicht in 6 Wochen (solange soll der Gips dran bleiben) zig Arbeiten nachschreiben will. Gibt es Tipps und Tricks, wie man schnell lernen kann mit der Hand zu schreiben, mit der man es nicht gewohnt ist? Wie macht man es, damit man einigermaßen schnell und leserlich schreiben kann? Seid ihr schon mal in dieser Situation gewesen? Wie habt ihr es gelöst?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich selber hatte dieses Problem zum Glück nie. Aber eine Freundin hatte in der Schule auch mal einen Gipsarm und konnte nicht richtig schreiben. Sie hat dann mit den Lehrern gesprochen und durfte die Arbeiten dann auf dem Laptop mitschreiben (das geht zumindest irgendwie mit einer Hand, auch wenn es nervig ist und nicht unbedingt schnell). Der Laptop wurde halt vorher mal grob durchgeschaut vom Lehrer, dass keine Hilfsmittel drauf waren, aber das war es auch. Das ist auf jeden Fall die bessere Variante, als jetzt zu versuchen, plötzlich mit links zu schreiben.

Ich denke nicht, dass man sich so schnell das leserliche schnelle Schreiben mit der anderen Hand angewöhnen kann. Wie lang sind eure Arbeiten denn noch hin? Ich habe immer mal wieder aus Spaß versucht, mit der linken Hand zu schreiben und das war total unleserlich und alles andere als schnell. So hätte ich nie im Leben eine Klassenarbeit (wie viele Stunden gehen eure Arbeiten denn?) durchhalten können und bei der Korrektur stünde wohl überall dran "falsch, da unleserlich". Ich denke, bis sie sich angewöhnt hat, mit der "falschen" Hand schnell und lesbar zu schreiben, ist der Gips schon fast wieder ab. Ich würde daher die Variante mit dem Laptop bevorzugen (sofern die Lehrer sich darauf einlassen - aber die haben dann auch weniger Arbeit, als wenn sie sich noch eine Nachklausur einfallen lassen müssen), oder vielleicht kann sie stattdessen eine mündliche Abfrage bekommen?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Eine Möglichkeit wäre, dass man deiner Freundin vielleicht erlaubt, dass sie für die Arbeiten einen Computer mit einem Schreibprogramm benutzen kann. Dadurch kann sie dann mit einer Hand etwa so schnell schreiben wie andere Leute, die mit Füller oder Kugelschreiber schreiben. Jedoch könnte sie damit nicht zeichnen, zum Beispiel eine Skizze.

Jedoch hatte eine Freundin von mir schon mal das gleiche Problem. Ihr wurden an der rechten Hand, sie ist Rechtshänderin, Metallstäbe zur Korrektur eingesetzt und deswegen konnte sie lange Zeit nicht mehr mit rechts schreiben (außerdem sahen die Stäbe echt gruselig aus). Darum hat sie sich bei Tests und Arbeiten immer mit einem Lehrer, der grade eine Freistunde hatte, geschrieben. Sie hat dem Lehrer gesagt, was er da hinschreiben soll und der Lehrer oder die Lehrerin haben dann ihre Antworten geschrieben. Das Lustige war, dass manche Lehrer ihr auch geholfen und ein bisschen vorgesagt haben.

Ich hatte das mal in der Grundschule durchmachen müssen. Nach einem Fahrradunfall hatte ich ein paar Wochen lang einen Verband um meine rechte Hand und musste mit links schreiben. Jedoch waren die Lehrer da noch ein bisschen großzügiger und haben die Wörter dann irgendwie versucht zu entziffern.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es stehen Klassenarbeiten in Mathe, Englisch, Deutsch, Physik, Chemie und Geschichte an, die teilweise 2-4 Schulstunden lang sind und die fangen nächste Woche schon an. Laptop ist ausgeschlossen. Das hat schon eine andere Schülerin versucht, als sie den Arm in Gips hatte. Sie hat die Arbeiten alle nachgeschrieben und musste dafür sogar eine Ferienwoche opfern und hatte dann jeden Tag eine Klassenarbeit, was meine Freundin aber nicht will.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bei uns wurde damals dann auch teilweise der Laptop als Hilfsmittel zugelassen. Der jeweilige Schüler stand dann natürlich unter etwas größerer Beobachtung als sonst so, und der Laptop wurde vorher grob durch geguckt ob da auch nirgends ein "digitaler Spickzettel" drauf war. Teilweise musste der Schüler dann auch auf dem Laptop des Lehrers schreiben, den er vor der Arbeit gar nicht in die Hand bekam und somit keine Möglichkeit hatte irgendwelches Material darauf zu verstecken.

Einige Lehrer ließen sich auf so was grundsätzlich nicht ein. In Mathe war das zum Beispiel weniger ein Problem, da man dort ja nur Zahlen und Rechenwege notieren musste, was deutlich weniger Schreibarbeit erfordert. Fairerweise haben manche Lehrer dem Schüler dafür mehr Zeit als den anderen gegeben, zum Beispiel die Pause davor und danach zusätzlich, weil man ja auch für das Notieren der Rechenwege schon ein bisschen Zeit braucht und mit der anderen Hand nun mal langsamer ist. Die Zahlen waren in der Regel dann zwar nicht schön, aber wenigstens noch lesbar.

Und so viele Arbeiten schreibt man innerhalb von einer so kurzen Zeitspanne in der Regel ja auch nicht, sodass bei den einzelnen Lehrern, die sich nicht auf die Laptop-Lösung einlassen wollten, dann eben nur eine oder zwei Arbeiten am Ende nachdem der Gips ab war nach geschrieben werden mussten.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich hatte vor Kurzem eine Sportverletzung an der rechten Hand. Durch diese Verletzung war ich zwar nicht komplett eingeschränkt, sprich ich konnte noch schreiben, aber das Schreiben war nur noch schmerzhaft und so entschloss ich mich immer mit der Linken Hand zu schreiben. Auch mein Arzt meinte, ich solle die rechte Hand schonen, damit sie wieder gesund wird.

Also habe ich angefangen: Stift in die linke Hand! Das war sehr gewöhnungsbedürftig, obwohl ich sogar früher als Kind teilweise Linkshändlerin war. Ich habe mit kleinen Schreibübungen angefangen, um mehr Gefühl für den Stift zu bekommen. Es klingt nun vielleicht nach Kindergarten, aber ich habe erstmal Kreise und Linien gemalt und ein wenig rum experimentiert. Nach einiger Zeit konnte ich auch halbwegs leserlich schreiben.

Im Normalfall- vor allem in der Schule- wird darauf Rücksicht genommen, dass man schreibtechnisch beeinträchtigt ist- und die Lehrer geben sich mehr Mühe, das Geschriebene zu entziffern. Vielleicht geben die Lehrer sogar ein paar Minuten extra Zeit, um den Nachteil auszugleichen? Immerhin schreibt man mit der anderen Hand deutlich langsamer.

» blumenmädchen<3 » Beiträge: 125 » Talkpoints: 4,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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