BAföG erhöht - maximal 58 Euro mehr

vom 18.11.2007, 11:32 Uhr

Die große Koalition aus CDu/CSU und SPD hat am Freitag im Bundestag für eine Bafög-Erhöhung um zehn Prozent im kommenden Jahr gestimmt. Die Einführung erfolgt allerdings erst zum Wintersemester, also ab Oktober.

Damit steigt der Höchstsatz für Studenten um 58 Euro von derzeit 585 Euro auf 643 Euro pro Monat. Rund 500.000 Studenten und 320.000 Schüler erhalten derzeit Leistungen aus dem BAFö-Gesetz. Eine Zustimmung des Bundesrates muss noch erfolgen, da Bildung ja Ländersache ist. Sie erfolgt aber voraussichtlich und zwar auf der letzten Sitzung diesen Jahres am 20. Dezember 2007.

Zumindest für die Empfänger wird dies eine Erleichterung im normalen Alltag darstellen, ob es wirklich so eine große Entlastung ist und das Joben nebenbei eingeschränkt werden kann und das Studium dadurch schneller abgeschlossen werden darf man getrost anzweifeln. Und auch die Hoffnung, dass nun mehr Studierende aus Familien kommen, die nicht so viel Geld haben, wird wohl nicht wirklich aufgehen.

Einzig die Tatsache, dass auch die Bemessungsgrundlage bei den Eltern um 8% angehoben wurde und somit mehr Kinder in den Genuss von BAföG kommen können, erleichtert vielleicht einigen mehr, tatsächlich ein Studium zu beginnen.

Bedenkt man allerdings, dass die Studiengebühren die Erhöhung schon längst aufgefressen haben, so ist es wohl durch nur eine kleine Anpassung, mehr nicht.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war damals froh über Bafög aber ich hatte es zum Beispiel im ersten Semester im Oktober beantragt und habe meine Überweisung erst im März erhalten. Das war ein harter Kampf und ohne ein paar kleine rücklagen hätte ich nicht "überleben" können. Durch die Studiengebühren sind die 58 Euro natürlich nichts aber 58 Euro sind 58 Euro.Man kann damit besser leben als ohne.Mir hat damals sicherlich ein wenig die Konzentration auf das Studium gefehlt wegen des Geldes aber was mich nicht umhaut macht mich stark.

» grimmer » Beiträge: 149 » Talkpoints: 1,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es ja auch toll, dass es mehr gibt, aber ausreichend ist es nicht. Und die Erhöhung der Bemessungsgrundlage war dringend überfällig. Ich hab damals wegen ein paar Euros kein BaföG bekommen und musste dann halt etwas mehr nebenbei jobben mit dem Ergebnis, dass ich mein Studium nicht beendet habe, weil ich ein Jobangebot nach dem anderen bekommen habe und dann irgendwann nicht mehr nein sagen konnte. Meine Semester waren im Prinzip also verschenkt, für mich, weil ich keinen Abschluss habe und auch für die Uni und den Staat, weil es nur viel Geld gekostet hat, ohne Ergebnis.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Auch ich habe damals Bafög bezogen und muss sagen das 58 Euro zwar nicht viel, aber immerhin etwas sind. Alles an Geld, was man als Student extra bekommt nimmt man dankend an. Wobei wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind die 58 Euro ja auch nur eine zusätzliche Maximalgrenzen und nicht jeder wird in den Genuss kommen, sondern eher die wenigsten.

Zum Thema Studiengebühren, ich konnte meine Gebühren ganz gut so bezahlen trotz eigener Wohnung und Auto ich habe halt nach dem Studium 3-4 Tage gearbeitet und in den Semesterferien halt 4 Wochen hart gearbeitet um mit dem Geld die Semester zu finanzieren. Das war eigentlich gar nicht so schwer. Ich habe mein Studium zwar abgebrochen was aber nicht mit dem Arbeiten zusammenhing sondern das ich einfach kein Spaß dran hatte.

» mfalk » Beiträge: 135 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich kann nur von meiner Erfahrung aus der Ausbildung berichten, aber bei mir machen sich die etwas über 50 Euro mehr, die ich im 2. Lehrjahr ausgezahlt bekomme schon deutlich bemerkbar! Und damit es für ein bisschen mehr reicht als Auto und Unkosten bezahlen und was zu essen zu haben, gehe ich halt nebenbei noch arbeiten. Das ist also durchaus nicht nur ein Problem das Studenten haben, dass das Geld kaum reicht.

Allerdings war die Erhöhung wie ich finde auch längst überfällig.

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Von dem Geld werde ich wohl nichts mehr zu sehen bekommen. Gilt die Erhöhung um die 58 € denn für Ost und West?

Ich komm mit meinem BAföG gut klar, zumindest solange keine unerwarteten Kosten auftauchen. Es reicht halt für Wohnung, Essen und einige studentische Aktivitäten.

» Tommy Tulpe » Beiträge: 50 » Talkpoints: 1,61 »


Gilt für Ost und West die Erhöhung, auch die Freibeträge der Eltern sind überall gültig. Eine Erhöhung ist zwar nett, aber mit Reform hat das halt gar nix zu tun... Die zusätzliche Belastung der Studiengebühren fließt da überhaupt nicht mit rein. Wie auch immer, gut ist es trotzdem!

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die BAföG Erhöhung von 10 % ist jetzt in trockenen Tüchern – nach dem Bundestag steht auch der Bundesrat der neuen Regelung zu. Neben der Erhöhung des BAfögs steigt auch der Elternfreibetrag um 8 % an womit man hofft, zukünftig 100.000 Studenten mehr fördern zu können und somit größere Anreize für ein Studium für Kinder aus sozial schwachen Familien zu schaffen.

Maximal gibt es jetzt also 643 Euro, inkl. der Zuschläge fürs Wohnen und für die Krankenversicherung. Gefördert wird nun auch ein Auslandsstudium vom ersten Semester an in der EU. Zusätzlich gibt es einen Kinderbetreuungszuschlag für das erste Kind von bis zu 113 Euro, für jedes weitere 85 Euro.

Weiterhin bleibt die Regelung bestehen, dass es zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehen gewertet wird der Betreuungzuschuss muss übrigens nicht zurückgezahlt werden, den gibt es sozusagen geschenkt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es ist schön, dass es nun mehr Geld geben soll aber reichen tut das bafög allein leider nicht. Zumindest ist es bei mir so. Bekomme leider nur rechtschaffend wenig bafög und auch bei einer Erhöhung des Geldes wird es vorne und hinten nicht reichen. Finde das ganze System wer überhaupt in den Genuss des Bafögs kommt recht unfair. Ich bin der Meinung, dass bei Bafög von einer Elternunabhängige Finanzierung des Studiums keine Rede sein kann. Alleine der höchssatz an Mietzuschüssen ist ein Witz.

» Turin » Beiträge: 11 » Talkpoints: 0,40 »


Ich fange gerade wieder an zu studieren und ich freue mich natürlich sehr über die Erhöhung, muss nur noch das BAFÖG beantragen. Aber auch die Erhöhung wird nicht dafür sorgen, dass ich ohne Nebenjob studieren kann. Alleine Mietkosten, Strom, GEZ und der ganze Mist kosten mich im Monat 500 Euro, bleiben noch knapp über 100 Euro zum leben. Das man da kaum hinkommt, vor allem wenn man sich doch ab und zu mal was gönnen will und sein Auto betanken muss, bleibt einem nichts anderes übrig als eine 400 Euro Stelle nebenher anzunehmen.

Aber ich freue mich natürlich trotzdem drüber, denn mit 58 Euro kriege ich wenigstens das Auto einmal richtig voll.

» jayson » Beiträge: 121 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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