Welcher Hund ist der Richtige für mich?

vom 05.01.2010, 03:48 Uhr

Vielen Dank für die Links, sie sind wirklich sehr aufschlussreich und geben einen guten Einblick. Jedoch bin ich der Meinung das es sich in diesen Fall um einen besonders schwierigen Hund handelt. Mit anderen Worten, es zeigt wie problematisch es werden kann, wenn man von Anfang an nicht konsequent an die Erziehung des Welpen geht.

Mittlerweile habe ich mir aber auch von Freunden und Bekannten Tipps und Ratschläge geben lassen und so bin ich zu der Meinung gekommen, dass meine Freundin und ich es gemeinsam schaffen werden einen kleinen Labby erfolgreich großzuziehen.

» Stoppelhopser » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,17 »



Ich bin mir sicher, dass es für euch den perfekten Hund gibt. Allerdings solltet ihr nicht beim Züchter oder im Tierheim nach einem solchen Super-Hund suchen, sondern bei Steiff oder Sigikid. Einem Lebewesen kann man die Umstände, die ihr dem Hund zumuten wollt, wohl kaum zumuten.

Vorab muss ich dazu sagen, dass ich ebenfalls einen Labrador habe, der mir in der ersten Zeit durch sein Beissen und seine kleinen Ausraster, sein Anknabbern und seine Ignoranz so ziemlich den letzten Nerv geraubt hat. Auch wenn ich wochenlang nicht ausschlafen konnte, weil der Hund immer wieder wach war und das auch von mir erwartete und sich nachts gerne an meinen Möbeln vergriff oder ins Bett kam, bin ich froh, dass ich durchgehalten habe und dass wir mittlerweile ein gutes Team geworden sind. Natürlich ist noch viel zu tun und der Kleine muss noch viel lernen.

Dass ihr nur eine kleine Wohnung bewohnen wollt und mitten in der Stadt lebt, ist wohl eher kein Problem. Ich will auch nach dem Studium in Berlin leben, vielleicht auch vorher schon und ich werde meinen Hund mitnehmen und denke, dass man immer einen Weg findet, um dem Hund dennoch gerecht zu werden. Der Schichtdienst ist auch kein Problem. Ob man morgens oder nachts arbeiten geht, ist sicher sekundär, solange man in seiner Freizeit bereit ist, seine Zeit zu einem großen Teil mit dem Hund zu verbringen. Die meisten Leute, die einen Hund haben, haben auch noch andere Dinge zu tun, als sich 24 Stunden am Tag um das Tier zu kümmern. Drei bis vier Stunden kann jeder Hund pro Tag alleine sein, wenn man ihn frühzeitig daran gewöhnt. Ich lasse meinen Hund zwischendurch auch immer mal wieder für einige Stunden alleine und ich muss demnächst auch an der Uni noch ein paar Pflichtveranstaltungen wahrnehmen, zu denen ich ihn natürlich nicht mitnehmen kann. Hunde verschlafen ohnehin mehr als die Hälfte des ganzen Tages, so dass man sie auch nicht permanent beschäftigen muss.

Ganz problematisch finde ich allerdings den Wunsch nach einem Hund, der keinen Auslauf braucht. So einen Hund gibt es nicht. Auch ein kleiner Mops will Bewegung haben und möchte Zeit mit seinem Herrchen verbringen. Ihr habt jeden Tag viel um die Ohren, habt eure Jobs, euch selbst und sicher Freunde, Hobbies und andere Dinge. Der Hund hat aber nur euch und er wartet täglich nur darauf, dass er mit euch Zeit verbringen kann - und diesem Anspruch muss man gerecht werden können und vor allem WOLLEN. Letzteres scheint hier eher das Problem zu sein.

Ob der Hund kinderfreundlich ist oder nicht, kann man sicher bei einem Welpen nicht komplett vorherbestimmen. Die meisten Hunde, die vernünftig behandelt und erzogen werden, werden mehr oder weniger gut mit Kindern zurechtkommen. Es kommt nicht nur auf den Hund an, sondern auch auf den Umgang des Kindes mit dem Hund. Kinder wollen viel ausprobieren und ärgern die Hunde oftmals. Das ist zwar erst dann interessant, wenn das Kind kein Säugling mehr ist, aber ein Hund lebt eben auch eine ganze Weile bei euch.

Zudem kann man auch nicht mit einer hundertprozentigen Sicherheit sagen, dass der Hund definitiv keine Krankheiten bekommt. Natürlich versuchen Züchter, Krankheiten herauszuzüchten, aber selbst wenn der Hund keine HD oder andere typische Probleme bekommt, kann es ja auch sein, dass er irgendwann unter Epilepsie, einer Allergie oder einer anderen Erkrankung leidet, die man vorher nicht feststellen kann. Mit Krankheiten musst du immer rechnen, wenn du ein Haustier aufnimmst.

Ich würde euch keinen Hund empfehlen, keinen Labrador und auch sonst keinen Hund. Vielleicht wäre ein Hamster oder auch eine Katze die bessere Wahl für euch.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich weiß ja nicht inwiefern du diesen Thread verfolgt hast aber ich habe ja zugestanden das die anfänglichen Anforderungen arg übertrieben und überspitzt waren.

Wir haben uns mittlerweile auch auf diversen Seiten und auch mithilfe dieses Threads nochmal kundig gemacht, was ein Hund so alles brauch bzw was auf uns zukommt. Und wir sind zu dem Entschluss gekommen das es machbar ist und auch für den Hund sehr angenehm wird.

Zum Thema Auslauf kann ich dir sagen das wir schon regelmäßig mit dem Hund rausgehen werden. Dies wird kein Problem sein da wir öfters längere Spaziergänge machen (2-3 Stunden), hinzu kommt auch noch das ich mehrmals die Woche Joggen gehe (11km durch den Wald). Auch Morgens dürfte es kein Problem sein ca 1 Stunde Auslauf zu bekommen. Und die Vermutung das wir nur einen Hund haben wollen, der die ganze Zeit in der Ecke liegt, schön aussieht und schläft ist falsch. Wir werden ihn fördern und das nicht zu knapp. Weiterhin wollen wir zwar nach Berlin ziehen jedoch muss man dazu sagen das wir ein bisschen außerhalb von Berlin auch ein kleines Wassergrundstück am See haben. Dadurch das wir im Sommer so gut wie jedes freie Wochenende dort sind dürfte auch der wasserliebende Aspekt eines Labbys zur genüge befriedigt werden.

» Stoppelhopser » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,17 »



Stoppelhopser hat geschrieben:Vielen Dank für die Links, sie sind wirklich sehr aufschlussreich und geben einen guten Einblick. Jedoch bin ich der Meinung das es sich in diesen Fall um einen besonders schwierigen Hund handelt.

Nein, das, was kleineliebe da erlebt, ist normal, wenn ein Welpe auf hundeunerfahrene Menschen trifft, die sich erst mit den Problemen auseinander setzen, wenn sie bereits entstanden sind. Labradors sind normalerweise ausgesprochen gut zu erziehende Hunde, die gerne lernen, nicht allzu temperamentvoll sind und freundlich sind. Einige andere Rassen sind da weit problematischer, wenn man da Fehler macht, sieht sich der Hund ganz schnell als Boss. Und das kann bei Kraftpaketen von mehr als 70 Kilo Muskelmasse schnell unschön werden. Aggressiv werden solche Hunde zwar nur seltenst, aber wenn so einer dann sein Herrchen hinter sich herzieht, ist das auch nicht gerade prima. Oder den Wohnzimmersessel für sich beansprucht oder den Garten nach eigenen Vorstellungen gestaltet.

Wenn ihr wirklich einen Labrador wollt, so ist der kräftemäßig zumindest problemlos zu halten. Trotzdem kann ich nur empfehlen, dass ihr euch unbedingt vorher andere erfahrene Hundebesitzer sucht. Die meisten Fehler merkt man nämlich erst, wenn sie sich längst festgesetzt haben.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

vielleicht wäre es erst einmal eine Idee sich am Wochenende oder wann auch immer Ihr Zeit habt, mal Hunde auszuführen (von Tierheimen oder ähnlichen Einrichtungen, damit jeder Hund, der sich dort aufhält möglichst seinen Auslauf bekommt). Ihr erhaltet im Gegenzug dafür dann einen Einblick, wie es ist mit einem Hund raus zu gehen, auch wenn deine Freundin das zar schon kennt, aber ein Hund erfordert viel Zeit, für mich hört es sich nicht so an, als wäre es Euch möglich den Bedürfnissen eines Hundes nachzukommen.

Das Du es jetzt etwas anders schreibst, ändert nichts daran, denn wenn Ihr schon neuen Stunden lang den Hund alleine lasst, ist das doc hLangeweile pur für den Hund und nach der Arbeit dann den ganzen Abend Hundepogramm, sowie gleich Morgens nach dem Aufstehen, dazu hat man wohl kaum Lust.

Ich finde man kann die Haltung eines Hundes unter solchen Umständen nicht wirklich rechtfertigen, es ist eher Egoismus, weil es klar schön sein könnte, Familie und Hund zu haben. Aber da Ihr noch keine Kinder habt, Ihr somit noch gar nicht wisst, wie anstrengend es mit einem bzw. zwei Kindern sein wird, ob eines der Kinder vielleicht auch noch allergisch ist gegen Hundehaare, würde ich auf jeden Fall diesen Wunsch erst einmal weiter in die Zukunft verschieben.

Wie gut es ist sich einen großen Hund anzuschaffen, wenn kleine Kinder im Haus sind, sei auch mal dahingestellt.

Vielleicht solltest Du Dich wirklich erkundigen, wo es bei Euch Möglichkeiten für das Hunde ausführen gibt, ich denke, wenn deine Freundin da oft hingeht, wird Sie vielleicht sogar die Möglichkeit haben, einen bestimmten Hund regelmäßig auszuführen. So tut Ihr etwas Gutes, deine Freundin hat Kontakt zu Hunden, ohne sich zeitlich einzuschränken und ohne die ganze Arbeit die man sonst so mit einem eigenen Hund hat.

Ebenso wäre ich auch nicht für eine Katze, die den ganzen Tag alleine herum lungert, man muss nur mal Katzen sehen, die vernachlässigt werden, vielleicht nicht aus der Wohnung dürfen oder sollen, wie sich diese mit der Zeit entwickeln, wenn nichts los ist.

Denk bitte erst einmal an das lebendige Tier, da sollten keine Kompromisse gemacht werden, wie andere Leute ihre Tiere halten, ist leider auch absolut keine Rechtfertigung, dass das bei Euch auch schon gehen wird.

Mach bitte nicht aus Trotz oder sonstigen Gründen nicht zu, sondern versuche die Meinungen der Leute hier dazu anzunehmen. Züchter o.ä. sind manchmal auch froh, dass Sie einen Hund unterbringen konnten, also da kann man auch nicht so drauf vertrauen, kommt immer drauf an, wen Du vor Dir hast.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als Hund der relativ wenig Auslauf braucht fällt mir da ein Windhund ein, zum Beispiel ein Greyhound. Die sollen sozusagen die Sofakartoffeln unter den Hunden und mit relativ wenig Auslauf zufrieden sein, allerdings muss man ja trotzdem bei jedem Wetter raus. Außerdem sind diese Hunde dafür wieder anfälliger für Magendrehungen und können eine sogenannte Greyhoundsperre bekommen (alle Windhunde) die tödlich enden kann.

Den perfekten Traumhund wie du ihn dir anhand deiner Kriterien vorstellst wird es wohl nicht geben, entweder muss man da Kompromisse eingehen und sich auf den Hund einlassen oder doch auf das Stofftier zurückgreifen.

» Adean » Beiträge: 176 » Talkpoints: 6,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Stoppelhopser hat geschrieben:Wir sind meist so ca. 9 Stunden auf Arbeit, also im Extremfall wenn wir beide die gleiche Schicht haben müsste er 9 Stunden alleine klarkommen.


Alleine schon dieser Satz müsste euch doch zu denken geben. Einen Hund neun Stunden alleine lassen grenzt ja meiner Meinung nach fast schon an Quälerei. Was ist wenn der Hund in den neun Stunden pullern muss, und das wird er wenn er den Tag über trinkt? Wer geht in den neun Stunden mit dem Hund Gassi? Wer gibt dem Hund sein Futter? Wer beschäftigt sich mit dem Hund? Einen Hund von Heute auf Morgen 9 Stunden alleine lassen wird nicht funktionieren, der Hund muss an so lange Zeiten langsam gewöhnt werden. Für einen Welpen ist das ja sowieso ein KO-Kriterium, die müssen alle Nase lang raus nach jeder Aktivität um sie stubenrein zu bekommen, und so ein Welpe kann keine neun Stunden lang Kot und Urin einhalten, selbst meine vierjährige Hündin würde da streiken und munter wenn sie es nicht mehr einhalten kann in die Wohnung pullern und häufeln.

Klar, du magst deiner Freundin gerne den Wunsch erfüllen, aber doch bitte nicht um jeden Preis. Ich sage ja nicht das man als Berufstätiger keinen Hund halten kann, aber dann muss einfach alles gut organisiert sein. Jemand muss sich mit dem Hund beschäftigen und mit ihm Gassi gehen wenn sich die Arbeitsschichten überschneiden, wer geht mit dem Hund wenn einer von euch krank ist und der andere arbeiten ist? Ich könnte endlos weiterschreiben, man muss so vieles bedenken! Wenn das alles geklärt ist und ihr für jedes Problem das auftreten könnte eine Lösung habt, spricht nichts gegen einen eigenen Hund.

Warum geht ihr nicht regelmäßig an ein paar Tagen in der Woche mit einem Tierheimhund Gassi? Berlin wird sicher ein Tierheim haben, sicher auch viele Tierschutzvereine die oft händeringend nach regelmäßigen Gassigängern suchen. Da ist dann sicher auch ein Schäferhund oder Labrador bei.

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» Shini » Beiträge: 350 » Talkpoints: 25,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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