Ein Schlüsselkind sein

vom 18.05.2008, 13:48 Uhr

Mir sagte bis eben der Begriff Schlüsselkind auch überhaupt nichts, aber nun bin ich ja aufgeklärt vielen dank. Ich war in der Grundschule auch ein Schlüsselkind meine Mutter musste früh los zur Arbeit, arbeitete aber immer nur Halbtags, also war der Schlüssel nur mit falls meine Mutter auch nicht pünktlich zuhause war. Ich musste zwar wenn ich raus ging auch einen Schlüssel mitnehmen, damit sie nicht alle fünf Minuten zur Tür rennen musste nur weil ich reinwollte, was ich auch verstehen kann.

Sonst war eigentlich immer jemand zuhause wenn wir von der Schule nachhause kamen oder wenn ich vom Fußballtraining gekommen bin. Also würde ich mich nicht unbedingt als Schlüsselkind bezeichnen. Ich denke das sind wirklich Kinder die von der Schule kommen und die Eltern bis Abends oder Nachmittags arbeiten müssen und noch keiner Zuhause ist wenn man nach Hause kommt.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die ersten beiden Grundschuljahre habe ich keinen Schlüssel mit in die Schule genommen, da meine Mutter Angst hatte, dass ich ihn verbummeln würde und wir dann nachts ungebetenen Besuch bekämen. Ab der dritten Klasse hatte ich ab und an einen mit, wenn sie einen wichtigen Termin hatte, der sich nicht anders arrangieren liess und schlussendlich habe ich ab der 4. einfach eigenständig einen Schlüssel mitgenommen, da meine Mutter mich ab und zu nicht gehört hat, wenn sie im Garten war. Ich hatte keine Lust wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür stehen. :D

» Kikoo » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe mir zuerst unter dem Begriff Schlüsselkind etwas ganz anderes vorgestellt, denn bei uns in der Schule hießen so immer die Kinder, die für die Garderobenschlüssel verantwortlich waren.

Meinen eigenen Hausschlüssel habe ich bekommen, als ich ins Gymnasium gekommen bin, also in der 5. Klasse. Damals habe ich mich echt toll gefühlt, da ich endlich etwas Verantwortung bekommen hatte. In der Grundschule war das noch nicht nötig gewesen, da ich damals noch in den Hort gegangen bin und als ich dann nach Hause gekommen bin, war immer schon jemand da.

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» Katara » Beiträge: 1294 » Talkpoints: 5,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war auch kein Schlüsselkind. Ich hatte sehr lange keinen eigenen Haustürschlüssel, da entweder meine Eltern zu Hause waren oder aber ich nach der Schule in den Hort gegangen bin, falls sie doch mal nicht da waren. Meine Eltern hatten meistens Angst, dass ich den Schlüssel verlieren würde und dann jemand bei uns einbrechen würde, deswegen bekam ich keinen.

Ich hatte den Schlüssel dann irgendwann bekommen, als ich auf dem Gymnasium war, vermutlich so mit ca 12 Jahren. Ich hätte es eigentlich besser gefunden, wenn ich vorher auch schon einen Schlüssel gehabt hätte, da ich den Hort sehr nervig fand und es auch öfter vorkam, dass ich nach der Schule vergessen hatte, in den Hort zu gehen und dann, fast zu Hause angekommen, wieder umdrehen und zurücklaufen musste.

Ich finde aber nicht unbedingt, dass es was mit Selbstverantwortung zu tun hat, wenn ein Kind einen Schlüssel hat und sich selbst die Tür aufschließen muss. Das ist in meinen Augen eher normal und mit Verantwortung hätte das wohl eher was zu tun, wenn das Kind sich dann noch selbst Essen kochen müsste, was wohl meistens nicht der Fall sein wird, da die meisten Schlüsselkinder ja ihr vorgekochtes Essen nur aufwärmen oder eben Brote essen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Als ich ein kleines Kind war, war meine Mutter in den ersten Jahren zu Hause. Sie ist erst wieder arbeiten gegangen, als ich in die weiterführende Schule gegangen bin. Allerdings ist sie auch dann nur halbe Tage arbeiten gegangen und kam kurze Zeit nach mir nach Hause. Ich fand das immer sehr gut, dass jemand zu Hause war, wenn ich aus der Schule kam. Ich finde es irgendwie traurig, wenn Kinder Mittags ganz alleine sind und sich selber um ihr Mittagessen kümmern müssen. Meiner Meinung nach fehlt da etwas. Natürlich ist es auch noch einmal etwas anderes, wenn größere Geschwister vorhanden sind, die sich kümmern.

Meinen ersten Haustürschlüssel habe ich zwar schon in der Grundschulzeit bekommen, musste ihn aber kaum nutzen. Oder ich habe ihn verwendet, obwohl jemand zu Hause war und ich demjenigen so nur den Weg zur Tür ersparen wollte. :)

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne den Begriff ''Schlüsselkind'' eigentlich auch nicht, aber ich verstehe jetzt natürlich, was du damit meinst. Bei mir war das so, dass meine Mutter in der Grundschule immer etwa dann von der Arbeit kam, als ich Schulschluss hatte. Oft war sie dann auch schon zu Hause und hat mich eingelassen, aber manchmal kam sie später, weil sie noch was einkaufen wollte oder so und dann musste ich vor der Haustür warten oder bin manchmal zu meinen Nachbarn gegangen. Irgendwann hat meine Mutter mir dann doch einen Schlüssel nachmachen lassen und ich konnte alleine aufschließen. Ich hatte dann auch kein Problem damit, alleine zu Hause zu sein, da man dadurch, wie du schon sagtest auch Selbstständigkeit entwickelt.

Als ich dann auf eine weiterführende Schule ging, hatte meine Mutter ständig wechselnde Arbeitszeiten, was auch heute noch so ist. Manchmal macht sie die Frühschicht, manchmal die Nachmittagsschicht und manchmal die Nachtschicht. Gestört hat mich das aber noch nie und ich habe schnell gelernt, mir selbst Essen zuzubereiten und eigenständig auch was im Haushalt zu machen. Trotzdem habe ich damals manchmal die Kinder beneidet, die nach Hause kamen und von der Mutter erstmal ein frisch gekochtes Mittagessen serviert bekommen haben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich persönlich finde es sehr angebracht auch schon jüngeren Kindern einen eigenen Haustürschlüssel anzuvertrauen. Natürlich kann man dagegen argumentieren und sagen das die Kinder den Schlüssel verlieren könnten. Wenn mich nicht alles täuscht passiert dies auch Erwachsenen noch, denn oftmals hat es nichts mit Leichtsinnigkeit zu tun. Dem Kind wird mit dem ersten eigenen Haustürschlüssel symbolisiert das man sie ein wenig 'erwachsen' wahrnimmt. Ich war dadurch so stolz, dass ich den Schlüssel die meiste Zeit wie meinen Augapfel bewacht habe.

Ich habe meinen Schlüssel in der 4. Klasse bekommen. Es bestand zwar keine Notwendigkeit, denn meine Mutter war als Tagesmutter beschäftigt und arbeitete somit von zu Hause aus. Jedoch gab es einige Vorfälle, an denen ich unerwartet zu früh nach Hause kam und meine Mutter war einkaufen oder einfach nur spazieren. Es passierte zweimal das ich geschlagene 2 Stunden vor der Haustür saß und auf meine Mutter wartete, was sie schließlich dazu bewog mir einen Haustürschlüssel anzuvertrauen.

Bei meinen eigenen Kindern werde ich es ebenso handhaben, denn solche Situationen können immer vorkommen. Sollte mein Kind den Schlüssel verlieren, dann sei es so. Es ist aus meiner Sicht jedoch eindeutig besser, als mein Kind vor der Tür sitzen zu lassen, sollte es unerwartet aus der Schule kommen. :wink:

» yuuhi » Beiträge: 281 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich war ab der vierten Klasse ein "Schlüsselkind". Meine Eltern haben einfach nciht die Zeit gehabt, zu Hause zu bleiben. Als ich noch in der Grundschule war, hat mein Vater 20 Kilometer entfernt gearbeitet und war niemals vor 17 Uhr zu Hause und meine Mutter hat in Schichten gearbeitet. Das heißt, dass sie mich manchmal direkt von der Schule abholen konnte und manchmal nicht. Für alle, die sich fragen, was ich vor der vierten Klasse gemacht habe, wenn meine Eltern nicht zu Hause waren, ich war im Hort, bis meine Mutter mich abholen konnte, wenn es nicht früher ging. Sollte es mal garnicht gepasst haben, dann hat mich auch einmal mein Opa abgeholt.

Das mit der Verantwortung finde ich allerdings Quatsch. Ich meine, es gibt genug Kinder die auch schon im Alter von neun Jahren alt genug sind, auf einen Schlüssel aufzupassen. Ich denke, das hängt auch immer damit zusammen, wie man es dem Kind beibringt und auch sagt, dass man, wenn man einen Schlüssel für zu Hause hat, größere Verantwortung trägt.

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte als Kind auch erst spät einen eigenen Schlüssel, weil meine Mutter immer zu Hause war. Jetzt bin ich aber selber in der Situation, zu entscheiden ob ich meinem Sohn mit 8 Jahren einen eigenen Schlüssel geben soll. Ich bin alleinerziehend und möchte demnächst wieder arbeiten gehen. Dann wäre es schon von Vorteil wenn mein Sohn seinen eigenen Schlüssel hat. Vorher würde ich aber auf jeden Fall mit ihm üben, die Tür aufzuschließen und ihm wichtige Telefonnummern wie z.B. von der Oma und seiner Tante aufschreiben, damit er falls es irgendein Problem geben sollte immer jemanden hat, mit dem er reden kann.

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» miamaus83 » Beiträge: 129 » Talkpoints: 0,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich für meinen Teil durfte ab Ende der dritten Klasse alleine mit dem Fahrrad nach Hause fahren, wenn meine Mutter zu Hause war. Die war dann eine gute Übung und irgendwann durfte ich dann auch alleine nach Hause fahren, wenn keiner da war oder meine Eltern ein paar Minuten später kommen. Zu der Zeit war ich richtig stolz auf mich, weil ich eine der Ersten aus meiner Klasse war, die das durfte.

Ich finde es jetzt auch nicht schlimm, wenn man ein "Schlüsselkind" ist. Es hat auch die positive Seite, dass man nicht immer stundenlang im Hort warten muss und sich dort langweilt. Außerdem lernen die Kinder so sehr früh was es heißt Verantwortung zu übernehmen und einen eigenen Schlüssel zu haben.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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