Warum verlobt man sich?

vom 09.01.2011, 14:55 Uhr

Hier Verloben oder direkt heiraten? ging es schon kurz um das Thema. Ich war total überrascht dass diese alte Tradition überhaupt noch so populär zu sein scheint. Für mich wäre interessant zu wissen warum man sich überhaupt heutzutage noch verlobt und auch warum man sich früher viel öfters verlobt hat.

Mir ist schon klar dass zum Anfang des neunzehnten Jahrhunderts andere Moralvorstellungen galten und eine offizielle Verlobung einem Pärchen vieles leichter machten um auch einmal alleine und ohne Anstandsdame unterwegs zu sein. Aber selbst bis zum Ende der Siebziger Jahre waren Verlobungen eigentlich fast ein muss. Dabei wurde nicht nur ein Ring angesteckt sondern auch wertvolle Geschenke von den Eltern dem zukünftigen Brautpaar überreicht. Vielleicht handelt es sich ja um Traditionen die aus romantischen Gründen so weitergeführt wurden, andererseits wurden aber gleichzeitig auch wilde Ehen mit oder ohne Verlobung toleriert. Die moralische Schiene fällt damit nach meiner Einschätzung als Grund aus.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die meisten Paare, die sich heute noch offiziell verloben mit einer großen Feier, machen das, weil man dann Geschenke bekommt. Ansonsten ist heutzutage kaum noch Sinn hinter einen offiziellen Verlobung. Für mich persönlich ist man dann verlobt, wenn man sich einen Heiratsantrag gemacht hat und den annimmt. Aber man muss es dann niemanden groß auf die Nase binden. Eine Verlobungsfeier habe ich nie gemacht und würde es auch nicht machen. Bis zum feststehenden Hochzeitstermin und der Bekanntgabe wußte keiner, dass ich überhaupt heiraten werde.

Heutzutage verloben sich sogar die Paare, obwohl sie niemals heiraten würden. Das ist meines Erachtens einfach nur die Lust Geschenke zu kassieren und die Paare wisssen oft überhaupt nicht was eine Verlobung überhaupt ist und warum sie sich verloben. Wenn sie sich mit dieser Verlobung das Versprechen geben, immer zusammen zu bleiben, können sie auch heiraten. Aber heutzutage wird sich auch verlobt, wenn die Paare absolut gegen Heirat sind. Warum also dann verloben?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Also ich sehe die Verlobung als das, was es ist: ein Heiratsversprechen. Leider ist mir auch immer wieder aufgefallen in den letzten Jahren, dass sich verloben auch eine Art Modeerscheinung ist. Einfach weil es sich toll anhört zu sagen: "Ich bin verlobt!". Ich hatte das zum Beispiel bei einer Bekannten, die mit ihrem Freund ca. 3 Jahre zusammen war. Einmal erzählte sie mir, dass es nicht mehr gut laufen würde mit ihrem Freund und sie überlegt, ob sie sich nicht trennen sollten. 2 Wochen später kamen beide an und verkündeten mit großem Trara ihre Verlobung. Weitere 4 Wochen später verkündeten dann beide ihre Trennung. Diese Bekannte war auch diejenige, die wegen meiner Verlobung einen riesen Terz veranstaltet hatte. Ich hatte das einigen Leuten erzählt, unter anderem ihr. Und als wir uns dann mit Freunden getroffen hatten, wurde ich nach vorne gezogen und ohne das ich etwas davon wusste, verkündetete sie, dass ich was zu sagen hätte. Da merkt man schon, dass es weniger um den eigentlichen Gedanken des Verlobens geht, als mehr um die Show, die man damit veranstalten kann.

Mein Freund und ich haben uns verlobt, weil wir auf jedenfall heiraten wollen, aber im Moment nicht die Mittel dazu haben. Wir sind auch jetzt bereits seit über 2 Jahren verlobt und eine offizielle Feier gab es in dem Sinne nicht.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Sicherlich geht es beim Verloben noch um Tradition, aber die meisten Menschen nehmen das nicht sehr ernst. Mein Freund hat mir nach einem Jahr Beziehung einen Verlobungsantrag gemacht. Klar kennt man die "Richtlinien" ein Jahr später heiraten, aber das haben wir noch nicht (sind jetzt ca. 14 Monate verlobt).

Trotzdem finde ich, dass eine Verlobung ein Liebesbeweis ist. Andererseits kenne ich auch viele die über eine Verlobung sagen : Warmhalten und weitersuchen, das entspricht aber nicht meiner Meinung.

Letztendlich nehme ich eine Verlobung aber jetzt nicht so ernst, dass mich das abhalten würde mich von meinem Partner zutrennen. Wäre ich mit meinem Partner verheiratet würde mich das eher abhalten, da die Scheidung heutzutage auch nicht gerade streßfrei ist, was den Vorteil hat, dass sich die Paare nicht einfach aus dem Affekt trennen.

» Nena-Alina » Beiträge: 72 » Talkpoints: 32,31 »



Naja, vielen Menschen geht es natürlich immer noch ein wenig um die Tradition. Aber ich glaube auch dass es viele gar nicht anders kennen oder dass sie es sich so wünschen oder anders auch gar nicht vorstellen könnten. Nunja, immerhin zählt das ja auch noch zu den sehr schönen Traditionen. Auch für mich, eine Hochzeit ohne Verlobung käme für mich nicht wirklich infrage.

Für mich ist die Hochzeit nur der nächste Schritt einer Verlobung (ob man diesen Schritt gehen möchte, bleibt natürlich jedem immer noch selbst überlassen) . Wenn man verlobt ist, sollte man sich meiner Meinung nach nicht mehr nach "etwas besserem" umschauen, so wie es ja viele auch noch in einer gewöhnlichen Beziehung tun. Aber bei einer Verlobung wird es schon etwas ernster. Man weiß schließlich nie, ob man selbst oder der Verlobte eigentlich schon bereit ist, um der Eheschließung eine Chance zu geben. Und eine Ehe wird ja nicht umsonst als heilig angesehen! Ganz so ernst sieht man das Ganze zwar heutzutage in der Regel nicht mehr. Aber trotzdem, dass eine Ehe etwas ganz Besonderes ist kann niemand bestreiten.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke gar nicht, dass das bei vielen noch so viel mit Tradition zu tun hat. Das kommt eben drauf an, was genau man unter ''Verlobung'' versteht. Wenn man jemandem einen Antrag macht, dann kann kann man nun mal nicht sofort heiraten, weil das alles Zeit und Vorbereitung braucht. Also kommt nach dem Antrag eine Zeit, in der man eben schon fest zusammen, aber noch nicht verlobt ist. Diese Phase kann man auch gar nicht überspringen, wie soll man das denn anstellen. Also ist man eben einige Wochen lang verlobt, bis der Termin steht und man heiraten kann. Also ist die Verlobungsphase letztendlich nur zum überbrücken da, mehr nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass es früher einfach mal so Tradition war, sich zu verloben. Heute wird das eher locker gehandhabt. Allein durch die Tatsache, dass es heute sehr viele Beziehungen gibt, in denen die Partner auf den Trauschein verzichten wollen, auf der anderen Seite aber viele Partnerschaften aber auch Ehen in die Brüche gehen, hat eine partnerschaftliche Beziehung welcher Art auch immer einen gänzlich anderen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen. Das ein Partner dem anderen für ein ganzes Leben lang versprochen ist, davon kann schon lange keine Rede mehr sein. Ist irgendwie schade, weil dadurch auch viele Ideale wegfallen, allerdings ist auch der Zwang, in jedem Fall durchzuhalten, auch wenn es gar nicht mehr geht, weg. Durch all dies hat die Ehe selbst aber auch die Verlobung einen geringeren Stellenwert.

» chrissi10-0 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,64 »



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