Alltag einer Klosterfrau?

vom 12.01.2011, 22:39 Uhr

Heute habe ich eher durch Zufall eine Klosterfrau gesehen. Das ist an sich ja nichts Besonderes, und ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie habe ich mir dann überlegt, wie der Alltag einer Klosterfrau aussieht.

Leben Klosterfrauen durchgehend in einem Kloster, oder gibt es auch Nonnen die außerhalb in einer ganz normalen Wohnung leben? Üben Klosterfrauen einen eigenen Beruf aus oder ist eine Klosterfrau an sich schon eine Art Beruf? Ich kenne Nonnen, die zum Beispiel als Lehrerin an privaten Schulen unterrichten und mir ist auch bekannt, dass es in Klosterspitälern oft Klosterfrauen als Krankenschwestern gibt. In anderen sozialen Einrichtungen könnte ich es mir auch vorstellen, auch wenn mir da nun konkret kein Beispiel einfallen würde.

Kann ein Klosterfrau nun eigentlich zumindest rein theoretisch zum Beispiel als Bankangestellte arbeiten? Wobei das natürlich nur ein Beispiel sein soll. Ich hätte auch noch keine Klosterfrau als Verkäuferin oder Serviererin oder sonstwo gesehen. Liegt es daran, dass Klosterfrauen nur in bestimmten Bereichen arbeiten dürfen oder können sie sich zum Beispiel eben während der Arbeitszeit "normal" kleiden? Die Überlegungen sind für andere vielleicht sehr naiv, aber ich muss gestehen, dass ich mir noch nie so recht Gedanken darüber gemacht habe und keine Ahnung davon habe.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nonnen arbeiten in sozialen Berufen oder sie haben ihre Berufung im Klostergarten oder eben in der Küche des Klosters. Einige Klosterfrauen, also Nonnen sind für die Sauberkeit im Kloster zuständig, andere eben für das Essen und wieder andere für die Wäsche. Die Arbeiten im Kloster sind aufgeteilt. Oftmals ist an einem Kloster dann noch ein Kinderheim oder ein Altenheim angeschlossen, wo die Nonnen dann arbeiten.

Der Alltag einer Nonne ist eigentlich ein Alltag wie ein Alltag, den jeder andere mensch auch hat. Nur eben, dass die Nonne eben die Berufung im Kloster hat und eben durch die Nonnenkluft eben auffällt. Die Nonnen stehen auch meist früher auf als unsereins, weil schon früh am Morgen vor dem Job der Gottesdenst ruft. Nonnen sind eben mit Gott verheiratet. Sie gehen ihrem Job nach und sind dann wieder zuhause, was dann eben das Kloster ist.

Allem "weltlichen" wie Männer, haben Nonnen sich abgewendet, weil sie eben mit Gott verheiratet sind. Deshalb wird der Alltag eben auch in unseren Augen etwas trister wirken, weil sie auch seltener in ein Kaffee gehen oder gar nicht in eine Kneipe. Geld wird im Kloster (bis auf ein Taschengeld) abgegeben. Geld wird als Spende für das Kloster verwendet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn jemand eine Berufung verspürt Nonne zu werden, ist es üblich für eine bestimmte Zeit, die man selbst wählen kann, als Bewerberin im Kloster die Gemeinschaft kennenzulernen, das nennt man Postulat. Das soll dazu dienen, sich selbst über seine Gefühle zu Gott klar zu werden.

Anschließend beginnt das einjährige Noviziat, wo man die Grundlagen des Ordenslebens kennenlernt. Die Mitglieder des Konfents unterrichten die Novizen in Kirchen- und Ordensgeschichte, Ordensregeln, Bibelstudium, in Liturgie und Gebet. Die Novizen lernen unbedingten Gehorsam und Schweigen. Sie lernen zu meditieren und bekommen psychologische Kenntnisse beigebracht. Dauert das Noviziat länger als ein Jahr, kommt eine Berufsfelderkundung hinzu. Das Noviziat endet mit der Einkleidung zur Klosterfrau/Nonne und mit der Ablegung des Ordensgelübdes. Nun sind sie die Bräute Christi.

Das Leben einer Nonne ist vom Beten und Arbeiten geprägt. Zeitweiliges Schweigen gehört ebenfalls zum Alltag. Je nach Einteilung der Arbeiten ( es sind die Arbeiten einer Hausfrau, eines Gärtners, eines Bäckers) tragen sie zum Gemeinschaftsleben durch das Verrichten der Tätigkeiten bei. Das hat Diamante schon geschrieben. Zusätzlich gibt es dann Nonnen, die in einem Gymnasium des Ordens unterrichten, in einem Kindergarten arbeiten oder in kirchlichen Krankenhäusern ihre Arbeiten verrichten. Das hat sich in den letzten Jahren etwas geändert, in dem immer mehr Ordensfrauen auf Anweisung diese Tätigkeiten nicht mehr ausüben. Sie widmen sich nun ganz dem Klosterleben in der Gemeinschaft ihrer Schwestern.

Dass es in einem Kloster nicht mehr ganz so streng zugeht wie früher, zeigt allein schon die Tatsache, dass Ordensschwestern in einer Quizsendung im Fernsehen bei Pilawa aufgetreten sind. Das wäre in früheren Zeiten völlig undenkbar gewesen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe noch eine Klosterfrau gesehen, die in einer ganz normalen Wohnung lebt. In der Regel leben diese Frauen schon im Kloster bzw. in einem Schwesternhaus. Denn diese Klosterfrauen nennt man auch Ordensschwestern. Es gibt viele verschiedene Orden, denen eine Nonne angehören kann. Je nachdem unterscheidet sich auch der Alltag dieser Frauen. Es gibt Orden, die in absoluter Armut leben, also auf so gut wie alles verzichten. Es gibt keinen eigenen Besitz, alles gehört der Gemeinschaft. In anderen Orden sieht das wieder anders aus. Teilweise arbeiten die Nonnen auch. Das Geld fließt dann in die Gemeinschaft und die Klosterfrauen bekommen eine Art Taschengeld oder zumindest dann Geld, wenn sie sich mal was kaufen wollen bzw. Geschenke für andere oder sowas. Es gibt da ziemlich große Unterschiede.

In Banken oder bei Versicherungen wird man aber keine Nonnen finden, also zumindest nicht zum Arbeiten. Denn die Berufe, die die Schwestern ausüben, sind in der Regel soziale bzw. pädagogische Berufe.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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