Dioxin in deutschen Eiern

vom 03.01.2011, 21:00 Uhr

Der Skandal um mit dem Gift Dioxin belasteten Eier weitet sich aus: So sind inzwischen fast überall in Deutschland Hühnerhöfe geschlossen worden, weil die Hühner mit dem verseuchten Futter gefüttert worden sind. Auch wenn die Dioxinbelastung nicht akut schädlich für den Menschen sein soll, wurden dennoch alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, dass keine Eier mehr zu den Endverbrauchern gelangen.

In einem Hühnerhof im Kreis Soest (NRW) sind jedoch bereits vor Bekanntwerden der Dioxin-Vergiftung 120.000 Eier ausgeliefert worden. Diese wurden wahrscheinlich inzwischen verzehrt. Aber auch Schweinefarmen sind von der mit Dioxin belasteten Tiernahrung betroffen und mussten bereits geschlossen werden.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wie oft haben wir nun schon Skandale mit Dioxin erlebt. Und wieder hat ein Futtermittelhersteller in das Futter für die Hühner und Schweine Dioxin gemischt und in den Handel gebracht. Viele Eier konnten nicht mehr zurückgerufen werden.

Wieviel Menschen müssen nun wieder bangen, dass sie verseuchte Eier gegessen haben. Wenn der Handel verboten ist, hat das einen Grund, auch wenn jetzt gesagt wird, dass das Essen der dioxinbelasteten Eier nicht direkt schädlich ist. Diese Hersteller sollten sehr hart bestraft werden, schon als Abschreckung für eventuelle Nachahmer.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich bin über den Ausmaß dieses Dioxin-Skandals selbst überrascht. Dass nun auch Bauernhöfe mit Schweinen betroffen sind, ist ja schon ein Zeichen dafür, dass wir dringend eine schärfere Kontrolle des Futtermittels innerhalb der EU benötigen, da das verseuchte Tierfett wie es scheint aus den Niederlanden kam. Gerade Grundnahrungsmittel wie Ei und Schweinefleisch sollten besser unter Beobachtung stehen.

Gut hingegen finde ich, dass die Behörden so schnell eingegriffen haben und deswegen die Zahl der potentiellen Opfer minimal gehalten wird. Dennoch wird es wohl wieder eine Weile dauern, bis man unbesorgt Fleisch oder Eier einkaufen gehen wird.

» Williams » Beiträge: 263 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde diesen Vorfall wieder sehr erschreckend. Im Grunde genommen sind es die Menschen aber doch selber schuld. Alle wollen immer möglichst billiges Fleisch und billige Eier. Mit diesem Geiz an der falschen Stelle ist es doch nur klar, dass die Massentierhaltungsanlagen immer mehr sparen müssen und sich irgendwelche Lösungen ausdenken. Die Menschen sollten endlich einfach mal begreifen, dass die komplette Massentierhaltung ständig neue Probleme aufwirft und sich daran generell etwas ändern muss. Nur so können solche Vorfälle vermieden werden.

Mir tun die Tiere ungemein leid. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Tiere jetzt getötet werden weil sie vorher vergiftet wurden, dann wird mir übel und ich werde traurig und wütend.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Man darf doch eigentlich gar nicht darüber nachdenken, was man isst. Ist es kein Dioxin, dann ist es was anderes und man steht wieder vor irgendeinem Fleischskandal oder wie in diesem Falle Eierskandal. Wir alle haben den rinderwahn überlebt, die Schweinepest durchgemacht, Geflügel gegessen, was eventuell Vogelgrippe hatte und wir haben sämtliche Fleischskandale überlebt.

Ich bin ehrlich, mich beunruhigt sowas schon nicht mehr und ich denke, dass viele Dinge auch von der Presse aufgebauscht wird. Sicher können einem die Tiere leid tun. aber mal ehrlich, sie wären sowieso geschlachtet worden. Dass sie vorher giftiges Futter gefressen haben ist natürlich absolut schlimm. Das bezweifel ich nicht. Aber ich denke, dass die Medien da mehr draus machen als ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Von mir aus können die im Radio und im Fernseher sagen was sie wollen. Man stirbt doch nicht gleich, wenn man mal einen Grenzwert überschritten hat. Meine Mama hat immer gesagt, so schnell stirbt es sich nicht. In Deutschland ist eh alles überreguliert. Wenn es uns nach überschreiten der Grenzwerte schlecht gehen würde, dann wären in anderen Ländern die Menschen schon längst alle Tod. Glaubt von Euch jemand das z.B. in der Türkei die deutsche Hygienestandards eingehalten werden. Wir leben trotzdem noch.

Ich sage man sollte es mit den ganzen Regeln nicht übertreiben. Es gibt fast kein anderes Land in dem am Straßenrand Rasen gemäht wird. Trotzdem ist die Unfallquote in diesen Ländern nicht höher. Nur ein kleines Beispiel wie man es übertreiben kann und die teuer verdienten Steuergelder verschwenden kann. Nun kontrollieren wir Hühner und Eier und Schweine mit völlig überteuerten Tests.

» traumzauberbaum » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,83 »


Sorry, traumzauberbaum. Dioxin ist ja nicht irgend etwas harmloses, sondern ein Gift, das nachgewiesen stark krebserregend ist. Je nach Dosis kann es sogar tödlich sein. Am bekantesten wurde Dioxin damals wegen dem Seveso-Unglück. Damals konnte man genau sehen, wozu Dioxin in der Lage ist. Bevor Du hier so einen Unsinn verbreitest, dass für solche Kontrolle Steuergelder herausgeschmissen werden, solltest Du dich einfach mal informieren, traumzauberbaum.

Derzeit empfehlen wieder alle, dass man besser Bioeier essen solle. Beim letzten Dioxinskandal, der Eier betraf, waren besonders die Bioeier betroffen. Das finde ich auch ganz schön lachhaft. Daran sieht man, dass man auch nicht unbedingt geschützt ist, wenn man hochpreisige Lebensmittel kauft.

Der Fehler liegt einfach im System. Warum zum Geier ist es überhaupt möglich, dass ein Betrieb, der Futtermittel herstellt, technische Fette ins Futter gibt. Normalerweise hat so eine Substanz nichts in den Räumen zu suchen. Welcher vernünftige Mensch gibt schon Fett, das z.B. zum Fetten von Maschinen vorgesehen ist, in Futtermittel? Das entbehrt jeder Logik.

Wer sich über die tatsächliche Risiken informieren will, dem empfehle ich das Dokument vom Bundesamt für Risikobewertung, das noch aus der letzten Dioxinskandalzeit stammt. Darin steht, welche Risiken man durch den Verzehr verseuchter Eier zu erwarten ist. Darin steht zwar, dass eine kurzzeitige Einnahme solcher Eier nicht schwerwiegende Wirkungen verursachen soll. Das ist aber noch lange kein Grund, Kontrollen auszusetzen. Entschuldigung, das ist total absurd. Hier ist das erwähnte Dokument.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich muss ehrlich sagen, dass ich das als Panikmache empfinde, weil alles hier in Deutschland doch so sehr geprüft wird und alles und jedes irgendwelche Siegel bekommt. Wie kann dann Dioxin in die Nahrungskette der Tiere gelangen, wenn doch alles immer so gut geprüft wird und wie sind sie dann drauf gekommen, dass der Skandal wieder da ist? Welches Futter ist denn genau betroffen? Sollte man nun auch Angst haben Schweinefleisch, Rindfleisch, Käse und andere Milchprodukte zu essen?

Ich finde es ja gut, wenn vor solchen Dingen gewarnt wird. Aber heute Mittag wurde auch gesagt, dass die Menge, die in den Eiern gefunden wurde nicht bedenklich wäre, aber die Eier trotzdem aus dem Verkehr gezogen werden. Auch die Hühner sind nicht bedenklich verseucht. Aber trotzdem werden Legehennen geschlachtet.

Ich habe mich da mit meinem Mann drüber unterhalten und irgendwie sind wir da ziemlich der gleichen Meinung, dass wieder mal ein Skandal her muss, der Lebensmittel (Fleisch und eier) aus dem Verkehr zieht, damit man dann die Kostenexplosion erklären kann, wenn dann wieder genügend Eier und Hühnerfleisch da ist. Nach jedem Fleischskandal wurde das betroffene Fleisch teuerer.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich gehe mal davon aus, dass die Grenzwerte, die derzeit für Fleisch und Eier gelten ganz bestimmt nicht zu niedrig angesiedelt sind. Sonst hätten die Bauernverbände und die Tierprodukte erzeugende Industrie schon längst etwas dagegen unternommen. Deshalb halte ich es für sinnvoll, dass Produkte aus dem Handel entfernt werden, die diese Grenzwerte überschreiten.

Was die Medien machen ist wirklich mehr oder weniger nah an der Panikmache, das hängt dann auch vom entsprechenden Sender bzw. Verlag ab. Wenn ich das Papier vom Bundesamt für Risikobewertung richtig beurteilt habe, dann ist wohl wirklich keine Lebensgefahr zu erwarten, nur weil man einige der verseuchten Eier verzehrt hat. Gesunde Erwachsene erreichen so kaum kritische Werte. Was aber ist mit den Kindern? Da die Gefahr sich umso mehr verstärkt, je mehr Dioxin man pro Kilogramm Körpergewicht aufnimmt, ist es logisch, dass Kinder besonders gefährdet sind, da sie ein geringes Körpergewicht haben. Mit zwei verseuchten Eiern haben Kinder eine vergleichsweise höhere Dioxinkonzentration im Blut, als Erwachsene.

Ich finde es ist keine übervorsichtige Aktion, die Eier und sonstigen Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Das tückische am Dioxin ist, dass es sich im Fettgewebe anreichert. Mit jedem Nahrungsmittel, dass man mit Dioxin isst, sammelt sich das Dioxin mehr und mehr an. Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist. Ein Ei davon ist noch harmlos, 10 vielleicht auch. Aber wenn man über Jahre hunderte davon isst, hat man eben irgendwann einen schönen Dioxinvorrat angelegt. Wer will das schon?

Vielleicht wissen von euch ja einige noch, dass man in den 60ern den Frauen abgeraten hat, ihre Babys zu stillen, da die meisten Frauen zu hohe Schadstoffwerte, unter anderem Dioxinwerte im Körper hatten. Dioxin und andere Schadstoffe gehen eben in die Muttermilch über und sammeln sich dann wieder in der nächsten Generation an. Dank der Grenzwerte, die es nun gibt, hat sich diese Situation so weit verbessern, dass das Dioxin heute nur selten noch ein schweres Problem für das Stillen darstellt. Das widerrum zeigt, dass die Grenzwerte wirklich sinnvoll sind.

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