Tarnkappenflugzeuge: Für das Radar unsichtbar?

vom 11.08.2010, 07:55 Uhr

Gestern hat mein Mann einen Bericht geschaut, den er aufgenommen hatte. Dieser Bericht, der vor ein paar Tagen wohl im Fernsehen lief, handelte von Krieg und Tarnkappenflugzeuge. Ich habe mich für den Bericht nicht sonderlich interessiert. aber ich habe mir schon eine Frage gestellt, die ich auch in dem Bericht, den ich wohl auch nicht so aufmerksam geschaut habe, nicht beantwortet bekam.

Aus welchem Material sind diese sogenannten Tarnkappenflugzeuge, dass man sie auf dem Radar nicht sehen kann? Wie ist man darauf gekommen, dass gerade dieses Material so abschirmt, dass man am Radar nicht gesehen wird? Was ist das für eine Technik, die es ermöglicht nahezu unsichtbar für das Radar zu werden?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei den Tarnkappenbombern kommt es auch aber nicht hauptsächlich auf das Material an. Vielmehr ist es die Oberflächenbeschaffenheit, die spezifische Form sowie die Technik, wie mit den Abgasstrahlen der Triebwerke umgegangen wird. Es soll einfach möglichst kein Radarecho zurück geschickt werden. Und die Triebwerke sollen auch nicht mittels Infrarotsicht gesichtet werden können. Daher werden die Abgasstrahlen gekühlt!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Sehr wichtig ist, dass keine rechten Winkel vorhanden sind. Der Grund ist ganz einfach: Wenn ein Strahl (ob nun von einem Radar gesendet oder ganz normales Licht) auf ein Objekt trifft, das aus zwei spiegelnden Flächen besteht, die im 90° Winkel zueinander angeordnet sind, wird der Strahl genau in die Richtung der Quelle zurückgeworfen. Das heißt rechte Winkel sorgen prinzipiell für eine sehr große Erkennungsfläche, deshalb müssen diese vermieden werden. Ohne rechte Winkel muss man entweder auf Streuung von anderen Sendern hoffen oder man muss sich mit dem zufrieden geben, was genau senkrecht auf die Fläche trifft und entsprechend genau so zurückgeworfen wird.

Dazu gibt es aber noch (geheime) Oberflächenbeschichtungen, die zusätzlich noch dafür sorgen, dass weniger des Radarsignals überhaupt wieder vom Flugzeug zurückgeworfen wird. Das hat mit verschiedenen Faktoren zu tun, zum Beispiel der genauen Struktur und der verwendeten Substanz.

Auf die Art und Weise gibt es, wie der Vorredner sagte, nur noch eine Gefahrenquelle: Die Triebwerke. Diese erzeugen gewaltige Hitze und beim Höhenflug auch Wolken durch Kondensflüssigkeit. Die direkte Ortung der Hitzequellen wird unterbunden, indem man die Triebwerke auf der Oberseite der Flugzeuge platziert. Zusätzlich werden noch verschiedene Verfahren angewendet, um den Abgasstrahl "unkenntlich" zu machen, sprich Kondensation möglichst zu verhindern und auch die Temperatur zu senken. Sogar für ein möglichst spätes hörbares Geräusch wird gezielt entwickelt.

Und noch etwas ganz offensichtliches: Natürlich fliegen Tarnkappenflugzeuge ohne Positions- und sonstige Lichter und generell bei Nacht. Ein Nebeneffekt davon ist, dass nicht einmal die eigenen Truppen wissen, wo sich das Flugzeug befindet, da jeglicher Funkverkehr die Position verraten würde.

Abgestürzt ist meines Wissens von den amerikanischen B-2 und F-117 nur eine einzige F-117, wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob die abgeschossen wurde oder ein Problem vorlag.

» AP Nova » Beiträge: 336 » Talkpoints: 19,85 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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