Denkanstöße im Alltag

vom 01.02.2009, 19:10 Uhr

Hallo!

Kennt ihr das auch, man tut etwas (oder auch nicht) und denkt auf einmal über völlig absurde Sachen nach? Es kommen euch auf einmal total komische Fragen in den Sinn, zum Beispiel kann ein Baum auf dem Balkon wachsen, wie warm ist die Sonne eigentlich und wie feiert wohl der Nachbar Weihnachten?
Und von jetzt auf gleich ergeben sich neue Fragen, es ist wie ein Kreislauf, der nie enden möchte. Oft denke ich mir auch total skurrile Sachen, wie eben, warum grün eigentlich grün heißt, und wenn ich länger darüber nachdenke, umso komischer kommt mir dieses Wort überhaupt vor. Das geht dann weiter bis hin wer sich wohl die Form und die Art der Buchstaben ausgedacht hat, also wer zum Beispiel auf die Idee kam, ein "g" wie ein "g" zu schreiben, usw. Meistens lese ich solche Sachen dann im Internet nach, sofern sie nicht zu abwegig sind.

Oder natürlich auch so, dass ihr selbst Denkanstöße bekommt. So wie ich letztens bei einer kleiner Feier meiner Freunde. Alle haben davon erzählt, wie sich ihre Eltern kennen gelernt haben. Und da ist mir irgendwie aufgefallen, dass ich nach 22 Jahren noch immer keine Ahnung habe, wie meine Eltern sich überhaupt kennengelernt haben und habe dann darüber nachgegrübelt, ob sie mir das überhaupt erzählt haben. Haben sie nicht - aber ich habe ja auch nie gefragt (was ich natürlich dann nachgeholt habe). Oder auch einmal, die beliebteste Frage, was der Sinn des Lebens ist. Ich habe wirklich Nächte damit verbracht, darüber nachzudenken, wobei ich teilweise richtig depressiv geworden bin.

Ich habe oft solche Ideen und spinne Gedanken weiter, so wie "was-wäre-wenn". Und manchmal finde ich allein garkeine Antwort, bzw. komme auf keinen grünen (haha!) Zweig. Es ist manchmal irgendwie zum Verrücktwerden, weil ich manchmal einfach Antworten möchte, aber keine bekomme. Kein Wunder, denn manchmal denke ich so absurde Sachen, auf die wahrscheinlich gar keiner kommen würde.

Un so träumt man sich durch den Tag. Und wenn man jemanden Fragt, dann guckt der nur ungläubig, wie man denn jetzt auf DIESE Idee käme. Manchmal wird einfach nur darüber gelacht, aber Antwort geben kann mir keiner. Aber irgendwie merke ich, wenn ich solche komischen Fragen in die Runde werfe, wie die einzelnen Köpfe unterbewusst zu rauchen anfangen und jeder doch darüber nachdenkt warum dies oder jenes so ist, wie es ist.

Kennt das noch jemand? Habt ihr auch solche Momente, wo ihr wirklich über total abwegige Sachen nachdenkt? Oder über Sachen, die ihr bis jetzt noch nie hinterfragt hattet, aber auf einmal euch die Frage stellt, warum dies so ist?

Würde mich über Antworten freuen!

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo!

Ich kenne das auch und frage mich oft, was wäre wenn jetzt. Ich darf nur oft gar nicht weiter darüber nachdenken, weil ich sonst Angst bekomme. Einmal habe ich gedacht, was denn jetzt wäre, wenn die Heizung plötzlich anfängt zu brennen. Wir haben den Heizungsraum bei uns hier unten in der Wohnung. Wir haben in der ganzen Wohnung keinen Feuerlöscher und ich habe mir vorsgestellt, wie ich mich verhalten würde, wenn es brennt. Ich habe zwei Katzen, einen Hund und 4 Meerschweinchen und außerdem noch drei Aquarien. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich alle retten könnte, ohne das die Katzen oder die Meerschweinchen dann weglaufen könnten. Ich war in der Nacht alleine, da mein Freund auf einer Schulung war. Und so kamen mir dann so komische Gedanken.

Manchmal frage ich mich auch, wie es weiter gegangen wäre, wenn ich in einer Situation ganz anders reagiert hätte. Das hätte sicher alles total verändert udn sich wäre dann auch alles anders gekommen. Ich denke, dass jeder mal solche Gedanken hat. Ich versuche die unangenehmen dann aber schnell wieder zu verdrängen und nicht weiter darüber nachzudenken. Sonst mache ich mich ja nur selbst verrückt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich glaube, ich kann da auch gut mitreden. Vor allem abends vor dem Schlafen gehen, besser vor dem EIGENTLICH schlafen sollen, was dann nicht klappt, habe ich solche Gedanken. Aber auch wenn ich alleine spazieren gehe oder besser, wenn ich mich alleine auf dem Weg irgendwohin befinde.

Manchmal sind es eben nur kleine beiläufige Dinge, die mir schnell wieder entfallen, aber manchmal "hänge ich mich regelrecht an einem Gedanken auf". Besonders "nett" ist immer wieder, warum genau ich es auf die Erde geschafft habe. Darin kann ich mich wirklich verlieren, so dass ich am Ende manchmal komplett verwirrt bin.

Ich kenne auch diese Gedanken, was wäre wenn. Nun habe ich in letzter Zeit häufig von Unfällen unter Alkoholeinfluss gelesen, wobei Menschen umgekommen sind, die gar nichts dafür konnten. Oder diese Leute, die einfach mal Steine von der Brücke auf die Autobahn werfen. Wenn ich mich in diese Gedanken reinsteiger, sitz ich z.T. schon in Alarmbereitschaft am Steuer, obwohl ich mir dann immer einrede, warum es genau mich treffen sollte.

Meine persönliche Erklärung für diese "Gedankenspiele" ist, dass diese meistens bei Menschen auftreten, die sehr sensibel, ängstlich und auch intelligent sind. Im Sport könnte man uns wahrscheinlich mit einem sehr guten Quaterback (Football) vergleichen, der die komplette Spielübersicht beherrscht und jede Eventualität mit einplant. Im richtigen Leben ist es manchmal aber gar nicht so schön.

» LillyBietz » Beiträge: 131 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das passiert mir sogar sehr oft, dass ich über Dinge nachdenke die kein Mensch sonst überhaupt in seinen Kopf lässt. Das wurde mir auch schon oft gesagt. Viele sagen zu mir: Simone, Deine Fantasie möchte ich haben oder sie sagen: Mensch Du denkst aber über Sachen nach das gibt es ja gar nicht.

Wo es mir meistens passiert das ich über banale Dinge nachdenke ist beim Autofahren oder wenn ich alleine spazieren gehe. Besonders wenn ich am Abend spazieren gehe wenn es bereits dunkel ist. Dann schaue ich auch in die Fenster und überlege was die Leute wohl tun und wie die wohl leben.

Ein Beispiel über was ich so nachdenke und was mir auch grad spontan wieder in den Sinn kommt, ist das Thema Bäume. Ich sehe einen Baum an. Schon als Kind habe ich meinen Vater gefragt ob der Baum damals schon da gestanden hat. Er sagte mir dann auch, dass der schon über 100 Jahre alt ist oder noch älter.

Dann versuche ich zurück zu denken und überlege wie die Leute damals wol an diesem Baum gestanden haben. Wie wurde er gepflanzt und wer hat ihn gepflanzt. Die Antwort kann mir sicher keiner mehr geben, aber mich beschäftigt es dann schon eine Weile das muß ich schon zugeben.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Oh ja, ich kenne diese Situationen der plötzlichen "Horizonterweiterung" auch. :lol: Das sind meistens diese Momente, in denen man völlig in sich gekehrt irgendwo herumsitzt und irgendwie aus dem ganzen Geschehen heraustriftet, einfach aufhört mit der Zeit zu gehen und völlig in sich gekehrt die Welt anfängt von hinten aufzurollen.

So ging ich eines Tages mal mit meiner Freundin spazieren und wir gelangten an eine viel befahrene Straße. Da waren lauter Autos mit vielen Menschen drinnen, die alle zu einer Einkaufshalle wollten. Und während ich mir das so anguckte, kam mir in den Sinn, wie albern das für Gott aussehen muss, wenn er von oben sieht, dass die Menschen sich in solche Blechschüsseln auf Rädern setzen und sich so selbst überallhin transportieren anstatt wie jeder andere auch zu laufen. Und dann kommen sich die Menschen damit noch so wahnsinnig toll und hochentwickelt vor, wie sie da so drinnen in einem Haufen Metall sitzen. Also ich fand das bei genauerer Überlegung wirklich albern. :lol:

Und dann - es ist noch gar nicht so lange her - fing auf einmal meine Freundin an zu lachen - mitten hinein in unser gemütliches Schweigen in einem Cafe angrenzend an dieselbe Einkaufshalle. Sie lachte Tränen und ich fragte wieso lachst du so? Sie brauchte erst einmal ihre Zeit zur Beruhigung, dann sagte sie: wie dumm das eigentlich ist, dass die Leute alle so einen silbernen Wagen vor sich herschieben. Wohl wahr, das ist auch sehr bizarr.

Und dann gibt es immer diese Momente, in denen kommt einem ein Wort in den Sinn und man spricht es immer wieder vor sich hin und dies mal laut, mal leise und immer wieder anders betont und auf einmal hat man vergessen, was das Wort eigentlich bedeutet. Kokos ist so ein seltsames Wort. Es heißt Kokos, aber wir sagen irgendwie alle "Kokuss", warum? Kokos klingt richtig ausgesprochen auch irgendwie dumm. Aber warum wird es dann so geschrieben und wer hat sich sowas überhaupt ausgedacht?

Wer hat sich überhaupt die Namen für die Dinge ausgedacht? Deutsche Wörter sind meistens immer auch sehr nichtssagend, sie beschreiben überaupt nicht die Bedeutung des Wortes. Wie kommt man darauf, einen Stuhl, Stuhl zu nennen? Man könnte ihn genauso Ballaballa nennen oder ganz anders.

Wenn man eine Sache erfindet, kann man ihm jeden Namen geben, den man möchte. Googeln zum Beispiel, was ist das? Etwas im Internet suchen. Dabei sieht man das dem Wort gar nicht an, es macht gar keinen Sinn.

Und dann diese zwei berühmten Fragen: Wenn in einem Wald, o sich niemand befindet, ein Baum umfällt, ergibt das dann ein Geräusch? Und das andere, ok, das ist inzwischen keine Frage mehr, aber eine seltsame Vorstellung: Wenn man nicht hinsieht, existiert der Regenbogen gar nicht. Komische Sache, oder?

Und dann finde ich auch komisch, sich vorzustellen, dass andere Leute auch eine Ich-Empfindung haben. Und dann die Frage: wo geht das alles hin, wenn man stirbt? Dann sagt wieder einer weniger "ich".

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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