Tod durch Überstunden in Japan als Arbeitsunfall anerkannt

vom 01.12.2007, 17:50 Uhr

In Japan wurde jetzt von einem Gericht entschieden dass der Tod durch zu viele Überstunden als ein Arbeitsunfall angesehen werden kann und so den Hinterbliebenen eine Rente zusteht.

Im Beispielfall klagte die Witwe von Kenichi Uchino, Hiroko Uchino, auf eine Rente da ihr erst 30 Jahre alter Mann 2002 in Japan an seinem Arbeitsplatz, einem Toyota Werk in Zentraljapan, wo er als Ingenieur tätig war, nach mehrfach vielen Überstunden zusammenbrach und nach 2 Stunden verstarb. Die japanischen Behörden wollten dies nicht als einen Arbeitsunfall ansehen und der Frau keine Rente zusprechen.

Das Gericht entschied im Sinne der Klägerin, da die Überstunden Herzrhythmusstörungen hervorgerufen hätten, die für den Tod verantwortlich seien – Uchino hatte innerhalb eines Monats Laut der Witwe über 150 Überstunden geleistet, die Gewerbeaufsicht erkannte nur 45 an, das Gericht stelle 106,75 Überstunden fest und stimmte der Aussage zu, dass Uchino kaum noch nach Hause kommen konnte, da er fast nur arbeitete.

Toyota wollte zu der Entscheidung übrigens keinen Kommentar mit dem Hinweis abgeben, es handele sich um einen Streit zwischen der Witwe und den zuständigen Behörden, jedoch bedaure man den Tod Uchinos und unternähme größtmögliche Anstrengungen die Gesundheit der Mitarbeiter zu achten und zu schützen.

In Deutschland gab es bis jetzt noch keinen ähnlichen Fall, daher ist fraglich, wie deutsche Gerichte entscheiden würden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe diese Geschichte auch gelesen und ich muss sagen, dass das sehr gut zu Japan und ihrer Kultur passt. Ich beschäftige mich derzeit sehr viel mit dem Toyota Produktionssystem und deren Philosophie, welches in Japan enstanden ist. Man hat in japanischen Firmen, z.B.: bei einem bekannten Hersteller von Kameras, Drucker usw. einen Schritttempomesser installiert und sollte der Mitarbeiter nicht schnell genug gehen, geht ein Alarm, eine Sirene und ein Blinklicht an, also sehr extrem. Japaner sind sehr eigen, arbeiten sehr viel und hart.

» sweetysarah » Beiträge: 469 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Tod durch Überstunden? Ne, des glaube ich nicht. war der nicht noch irgednwie anders krank? Ein gesunder und vorallem noch so ein junger Mensch stirbt nicht an Überstunden. Und zudem, wieso arbeitet der 100 Stunden pro Mante mehr? Das ist ja vollkommen blöd... Maximal 10 Überstunden pro Monat ist okay.

mfg

» janno » Beiträge: 75 » Talkpoints: -0,48 »



Nein der war nicht "anders krank" :wink: - ist auch bewiesen dass man Menschen durch Stress töten kann, ist sogar eine Foltermethode.

janno hat geschrieben:in gesunder und vorallem noch so ein junger Mensch stirbt nicht an Überstunden.

Wie Du siehst doch - hab ja grad geschrieben, dass man anerkanntermaßen Menschen durch Streß töten kann. Achso auch durch mangelndern Schlaf fällt mir ein.
Janno hat geschrieben:Und zudem, wieso arbeitet der 100 Stunden pro Mante mehr? Das ist ja vollkommen blöd... Maximal 10 Überstunden pro Monat ist okay.

sweetysarah hat geschrieben:Man hat in japanischen Firmen, z.B.: bei einem bekannten Hersteller von Kameras, Drucker usw. einen Schritttempomesser installiert und sollte der Mitarbeiter nicht schnell genug gehen, geht ein Alarm, eine Sirene und ein Blinklicht an, also sehr extrem. Japaner sind sehr eigen, arbeiten sehr viel und hart.

Klar dass wir Europäer eher fauler sind im Gegensatz zu den Japanern - das bekommt man ja oft genug zu hören, Workaholics sind bestimmt nur die wenigsten.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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