Guyana bietet Großbritannien Regenwald an

vom 24.11.2007, 16:33 Uhr

Tausche Regenwald gegen Entwicklungshilfe - so könnte man den Deal des Präsidenten, Bharrat Jagdeo, von Guyana zusammenfassen.

Guyana liegt an der Atlantikküste im Norden von Südamerika. Die Einwohnerzahl beträgt nur rund 1 Million, aber das Land verfügt über eien Fläche so groß wie England (also ohne Schottland, Wales).

Der Vorschlag sieht bisher vor, dass Großbritannien das Gebiet mit einer Größe von rund 170.000 Quadratkilometer von einer internationalen Organisation unter Führung Großbritannies verwaltet wird. Im Gegenzug soll das Land mehr Entwicklungshilfe erhalten. Gewünscht wird vor allem Hilfe zur Selbsthilfe, also zum Aufbau der Infrastruktur, beim Ausbau von Industrie oder bei Bildungseinrichtungen.

Der Vorteil des Deals: Das Land könnte wachsen und mehr Wohlstand entwickeln ohne den Urwald abzuholzen. Somit wäre dies ein Beitrag zum Klimaschutz und gleichzeitig würde die stärkere Förderung eine Entwicklung zur Unabhängigkeit fördern.

Ich finde die Idee gut, es sollte aber dann nicht als Rechtfertigung zum mehr Ausstoss benutzt werden. Aber wenn man gleichzeitig noch spart und die Umwelt auch in England schont.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist wirklich eine gute Idee.
Dann macht wenigstens mal wirklich jemand etwas für den Klimawandel. Wobei es ja schon ein französisch Guyana gibt und jetzt wohl auch bald ein Art britisches.
Wenn dadurch der Regenwald geschütz wird ist es auf jeden Fall eine schöne Sache.

» derT » Beiträge: 188 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Da hat sich der Präsident von Guyana aber mal etwas Tolles einfallen lassen. Jetzt muss Großbritannien nur noch auf diesen Vorschlag eingehen, denn die "Hilfe zur Selbsthilfe" wird ja mit einigen Kosten verbunden sein... Wenn dadurch aber wirklich ein so riesiges Stück Regenwald geschützt werden kann, dann ist das Ganze aber auf jeden Fall lohnenswert.
Ich bezweifle aber, dass man dadurch auch das illegale Abholzen des Regenwaldes verhindern kann. Man hat ja schon oft gehört, dass Bauern weite Flächen des Regenwaldes gefällt haben, um das Holz zu verkaufen und neues Ackerland dazu zu gewinnen. Sowas sind dann oft Verzweiflungstaten, um sich das eigenen Überleben zu sichern, und mit ein paar britischen Pfund wird man dagegen wahrscheinlich nicht allzu viel ausrichten können... :(

Gruß,
yakumo

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» yakumo56 » Beiträge: 431 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wow, das sind ja ganz ungewohnte Töne.

Inzwischen ist es ja leider zum Normalfall gewordne, dass arme Staaten den Regenwald ausbeuten und die Entwicklungshilfegelder in irgendwelchen Funktionärstaschen versickern (genauso wie das Geld aus der Regenwaldrodung). Da ist dieser Fall eine echt positive Ausnahme. Hilfe zur Selbsthilfe ist langfristig immer besser als einfach Geld in ein Land zu pumpen (typisch für das schrecklich verengte Blickfeld der kapitalistischen westlichen Welt). Und wenn dafür auch noch der Regenwald "geschützt" wird , in dem sinn dass Großbritannien den wohl nicht hemmungslos ausbeuten wird, scheint mir das ein guter Deal zu sein.
Ich hoffe, Großbritannien steigt drauf ein, das wäre ein wichtiges Signal.

Grüße, flo

» flochen » Beiträge: 57 » Talkpoints: -0,04 »



Hallöchen,

Die Idee an sich klingt wirklich fast zu nett um wahr zu sein. Wer weiß, in wie fern das umgesetzt wird :) aber man kann ja noch hoffen.
Als ich den Titel gelesen habe, dachte ich allerdings, dass sie den regenwald verkaufen um ihn abszuholzen. Hat mich etwas verwirrt (und empört).

Ehrlich gesagt habe ich aber noch nicht begriffen,welchen Vorteil Großbritanien davon hat? Für Guyana leuchtet es mir ein. Aber das Großbritanien sich mit der bloßen Verwaltung zufrieden gibt, vermag ich zu bezweiflen. Aber vielleicht hab ich das auch falsch interpretiert?

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wahrscheinlich einfacher Emissionshandel, das Großbritannien das ganze dann vielleicht als Wald abrechnen kann, denn es "selber" hätte und so international im Vergleich besser dasteht oder damit mehr Emissionen generieren kann - auch wenn dann der Sinn bezüglich Klimaschutz weitgehend sinnlos ist - auch wenn so wenigstens immernoch der Regenwald geschützt wird.

Wäre so gesehen ein nettes Modell für alle Industrienationen, tausche Selbsthilfe gegen Regenwald um die Verschmutzung hochzuhalten, aber da Guyana im Commonwealth ist und so indirekt zu Großbritannien "gehört" ist das ganze mit dem Emmissionstaushc hier vielleicht leichter zu bewerkstelligen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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