Nachträgliche Ausmusterung

vom 22.04.2010, 01:10 Uhr

Vor 1 1/2 Jahren wurde ich beim Bund gemustert und als T2 eingestuft, was mich ziemlich geärgert hat, da ich ausgemustert werden wollte, da ich nach der Schule ein Studium anfangen will und die Bundeswehr jemanden noch bis zum erreichen des 3. Semesters einziehen kann. Ich bin 20 Jahre und stehe jetzt gerade im Abitur, d.h. ende Juni habe ich mein Abiturzeugnis und bin mit der Schule fertig. Meine Pläne direkt nach der Schule zu studieren sind jedoch etwas verschoben worden, da mir das Geld fehlt und ich kein BAföG beantragen möchte. Als erstes möchte ich in der Firma meines Vaters anfangen zu arbeiten um so ersteinmal Geld zu sparen. Es ist ein sehr gut bezahlter einfacher Job und in ein paar Monaten hätte ich ein super Startkapital. Nun habe ich jetzt das Problem mit der Bundeswehr.

Ich wurde T2 gemustert, obwohl ich Rückenbeschwerden habe, die Ärztin stellte nur eine "leichte Rückenverkrümmung" fest, die mich aber nicht beeinträchtigen würde. Ansonsten habe ich alle möglichen Arten von Allergien, was ihr aber sehr egal schien, da ich keinen Allergiepass dabei hatte. Astma / Chronische Bronchitis habe ich auch - ich hatte sogar einen Attest dabei, jedoch nur vom Hausarzt, den sie dann nur blitzschnell überflog. Desweiteren habe ich nach längerem Laufen oder schnellem Gehen Schmerzen in meiner Rechten Schulter. Dies war ihr genauso egal, auch hier hatte ich kein Attest vom Arzt. Da es mir absolut nicht in den Kram passt jetzt eingezogen zu werden bzw. Zivildienst machen zu müssen würde ich natürlich am liebsten im Nachhinein noch ausgemustert werden. Ich habe gelesen, dass man nach 2 Jahren erneut eine Musterung beantragen kann, oder wenn sich der Gesundheitszustand seitdem verschlechter hat. Ich habe jetzt einen Allergiepass und beim Ortopäden lasse ich mir diese Woche auch einen Termin geben, was leider aber meist 5-6 Wochen dauert...

Meine Frage: Kann ich überhaupt erneut gemustert werden, wenn ich "nur" diese Beschwerden vorzuweisen habe?
Damals wurde über alles mehr oder weniger hinweggesehen, da ich keine Atteste hatte. Ich wusste jedoch nicht, dass man nach 2 Wochen wiederspruch gegen die Musterung einlegen kann...

Ich frag mich auch, wie ich denn über längere Zeit marschieren / laufen soll, wenn ich nach 15 Minuten extreme Schulterschmerzen bekomme, oder wenn ich schon nach 10minuten immer schwerer Luft bekomme? Über sowas darf man doch nicht einfach drüber weg sehen? Finde das eine Schweinerei, aber das ist ein anderes Thema.

Wie stehen meine Chancen, dass 1. mein Antrag auf Nachmusterung angenommen wird, da mein Gesundheitszustand sich ja verschlechtert hat? Und 2. Wie stehen meine Chancen, dass ich dann auch wirklich ausgemustert werde? Ich weiß, dass ich einfach den Kriegsdienst verweigern kann und dann auch nicht das Problem mit der Schulter hätte, jedoch ist mir auch der Zivildienst ein starkes Hindernis auf meinem Weg, da ich diese Zeit einfach als vergeudet sehe. Wenn ich bei meinem Vater anfange zu arbeiten verdiene ich das 3 fache und es läuft auf dasselbe an "gewonnener Erfahrung" hinaus. Da ich damals etwas naiv und eingeschüchtert von den Leuten beim Bund war, sagte ich natürlich überall die Wahrheit und versuchte bei allen Tests mein Bestes zu geben ...

Es ist zwar nicht korrekt, aber in meinem Fall hilfreich: Bringt es was, wenn ich denen z.B. erzähle, dass ich jeden Tag Alkohol trinke, also jeden Abend 3-4 Bier und am Wochenende dann harte Sachen, was natürlich nicht stimmt. Wisst ihr was zur Ausmusterung führen kann?
Würde mich über Antworten freuen! :)

» Phr34k » Beiträge: 13 » Talkpoints: 10,87 »



Es ist zwar nicht korrekt, aber in meinem Fall hilfreich: Bringt es was, wenn ich denen z.B. erzähle, dass ich jeden Tag Alkohol trinke, also jeden Abend 3-4 Bier und am Wochenende dann harte Sachen, was natürlich nicht stimmt. Wisst ihr was zur Ausmusterung führen kann?

Lügen können gut nach Hinten losgehen. Wenn da jemand sitzt, der sich in den Kopf gesetzt hat, jungen menschen das Alkohol trinken abzugewöhnen, dann kann es härter für dich werden, als du denkst. Also bleibe bei der Wahrheit.

Der Bundeswehrarzt wird wohl ein ziemlich "harter Knochen" sein. Aber wenn er sich wegen deinem Rücken nicht für untauglich erklärt, dann liegt es vielleicht daran, dass viele Rückenbeschwerden von zu wenig Bewegung kommen und der Sport und die Übungen beim Bund sogar gut für deinen Rücken wären.

Mein Neffe hat auch Asthma und verschiedene Allergien und ist Berufssoldat. Das ist also auch kein Grund zur Ausmusterung. Ich denke, dass du dir da ein wenig spät Gedanken drüber machst und mit der Hoffnung der Ausmusterung zur Musterung gehen kann, wie du siehst auch in die Hose gehen.

Rufe mal beim Kreiswehrersatzamt an und frage nach einem Nachmusterungstermin und ob das überhaupt geht. Die beim Kreiswehrersatzamt werden dir ganz genau Auskunft darüber geben können und die auch gleich sagen, was du mitbringen musst. Mit Attesten von "privaten Hausärzten" oder Fachärzten kannst du auch Pech haben, dass sie nicht anerkannt werden. Da würde ich dann beim Kreiswehrersatzamt auch nach fragen. Und wenn du dann noch mal gemustert werden solltest und wieder tauglich bist, dann würde ich auch die Fristen einhalten um einen Widerspruch einzulegen.

Es kann aber auch sein, dass du schlafende Hunde weckst und sie dich gar nicht mehr einziehen. Eigentlich sind die Bundeswehrärzte immer sehr genau und wissen schon, wen sie für tauglich erklären und wen nicht. Die Schmerzen kann man mit Physiotherapie ja vielleicht in den Griff bekommen. Wenn du in so jungen Jahren schon so "lädiert" bist, dann solltest du was dran machen.

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