Alle Wünsche des Vaters erfüllen?
Keine Lust mitzufahren, würde auch keiner gelten lassen. Da kämen eher Argumente wie: Wir sind nicht mehr wichtig für dich etc. pp. Meine Mutter hätte in einer solchen Situation gefragt, ob ich sie nicht mehr lieb habe. Mein Vater und mein Bruder würden da im Grunde nur andere Worte für benutzen, aber im Endeffekt dasselbe aussagen wollen.
Ich führe halt auch meinen Angehörigen gegenüber ein Doppelleben. Sooft sehe ich sie ja nicht und ich weiss halt auch vorher wenn sie sehe. Da kann ich in den meisten Fällen halt auch mit Medikamenten gegenlenken. Und es sind für mich überschaubare Zeiträume, die ich mit ihnen zusammen bin. Und das geht halt auch schon automatisch, das ich die Zeit mit ihnen halt irgendwie "heiter" hinbekomme. Zumindest halt nach aussen hin. Wobei ich halt die Zeit mit ihnen schon in einer Art Hab- Acht- Stellung verbringe, aus Angst was nun noch kommen könnte.
Mein "Kreis der Helfenden" erlebt mich zur Zeit eher in der Art, das eine enorme Spannung da ist, wil niemand wirklich weiss was in mir vorgeht. Es offensichtlich zu erkennen ist, das einiges brodelt. Und an sich jeder, inklusive mir, an sich eher Sorge und auch Angst haben, was als nächstes passieren könnte. Und meine Familie bei den Gedanken eine sehr untergeordnete Rolle spielt.
Mit Geld kann ich mich nicht rausreden. Mein Vater sagt, er käme für die Kosten auf. Zumindest Fahrt und Unterkunft wären abgedeckt. Und ich habe zur Zeit auch kein Amt im Rücken, welches mir da Probleme machen könnte. Das weiss meine Familie auch. Und mit Therapie- und Arztterminen brauche ich auch nicht kommen, da es halt wie gesagt, ein Wochenende ist. Und ich es auch lange genug weiss, das ich die Termine hätte anders legen können. Und selbst wenn ich ein Amt dahinter hätte, welches Probleme machen könnte, dann würde mein Vater sagen: Ach das bekommen wir schon hin. Und das Ergebnis wäre, das man mir im schlimmsten Fall das Geld streichen würde und ihn würde es nicht interessieren. So Situationen haben wir nun oft genug durch.
Hallo zusammen!
Anscheinend scheint deine Familie ja wirklich keinerlei Verständnis für deine Kranlheit und für dich zu haben. Ich finde es wirklich schade und vor allem macht es das Leben für dich ja auch nicht gerade leichter. Du könntest sicher besser leben, wenn deine Familie über alles Bescheid wüsste und es akzeptiert würde.
Wenn du so große Probleme hast, mit deiner Familie weg zu fahren und das nicht möchtest, dann würde ich ihnen an deiner Stelle auch sagen, dass ich keine Lust dazu habe. Deine Krankheit akzeptieren sie nicht und stellen dich als zu faul zum arbeiten hin, da werden sie kaum verstehen, wenn du sagst, dass du wegen deiner Probleme nicht mitfahren kannst. Du kannst ja vorher nochmal mit deinem Therapeuten über die ganze Situation reden und mal hören, welche Tipps er dir gibt.
Wie im Eröffnungspost schon geschrieben, gab es Versuche, meine Angehörigen über die Krankheit aufzuklären. Auch mit professioneller Hilfe. Das endete im Chaos. Und da dürfte auch von keiner Seite aus mehr Interesse dran bestehen.
Und ich schrieb auch, das ich mit meinem Therapeuten da nicht drüber sprechen braucht.
Und meinem Vater brauche ich mit keine Lust nicht gross kommen. Der breitet dann erst mal vor mir aus, das ich mich glücklich schätzen kann, eine Reise geschenkt zu bekommen, die ich mir an sich nicht selber leisten könnte. Und er fühlt sich dann als Gönner. Ausserdem ist es halt sein grösster Wunsch und so. Nur geht er auf meine Wünsche so gar nie ein.
Mein Bruder zeigt mittlerweile mindestens gelegentlich Verständnis. Zumindest weiss er, das ich mit vielen Menschen ein Problem habe. Aber er fährt halt gerade bei unserem Vater halt auch oft die Schiene: So ist Papa nun mal, das müssen wir hinnehmen. Und ich sehe es mittlerweile nicht mehr ein, alles hinzunehmen. Auf seine Wünsche und Ansprüche einzugehen und er nimmt unsere Wünsche und Erwartungen gar nicht war. Ich habe ihn innerhalb der letzten 12 Monate vielleicht vier Mal um was gebeten was mir wichtig war. Er hat es kein einziges Mal erfüllt. Und ich bitte an sich recht selten um Hilfe. Dann muss es mir schon wichtig sein.
Mit meinem Therapeuten fand doch nochmal ein Gespräch zu dem Thema statt. Allerdings mit eher mässigem Erfolg.
"Zwischenstand" ist zur Zeit, das man Vater mich nun noch mal am Telefon auf diese Reise ansprach. Und das auf eine, in meinen Augen, recht unfaire Weise. Er meinte, er wünscht sich soo sehr, das er mich an seinem Geburtstag in den Arm nehmen kann. Und ich solle mir das mit der Reise doch noch mal überlegen und wir bräuchten ja nicht ganz so weit wegfahren, wie München. Als weitere Möglichkeit schmiss er Stuttgart in den Topf. Wohlbemerkt ist Stuttgart auch nicht soviel näher als München. Ich sagte erstmal nur ja Papa. Sprich ja Papa ich denke darüber nach. Mehr wollte er da ja nicht.
Leider machte ich im Verlauf des Telefonates noch den Fehler, ihn zu fragen, was er sich denn zum Geburtstag wünscht oder ob er besondere Wünsche hätte. Seine Antwort war dann, das sein grösster Wunsch ist, mich an seinem Geburtstag in den Arm zu nehmen.
Für mich klang das Gespräch am Anfang schon nach emotionaler Erpressung. Und sowas kann ich nicht ab. Erinnert mich an so Sprüche meiner Mutter, wenn ich nicht auf Wunsch funktionierte, die dann fragte: Hast du mich denn nicht mehr lieb?. Mein Vater nimmt an sich nur andere Worte dafür. Und ganz ehrlich, wenn unsere Mutter noch leben würde, wäre ihm das alles nicht so wichtig. Dann würden die beiden verreisen und eventuell würden wir Kinder an seinem Geburtstag, je nach Entfernung, für ein paar Stunden kommen.
Mein Therapeut meint, ich soll ihm halt sagen, das es mir zur Zeit nicht gut geht und ich das deshalb nicht möchte. Ich meinte dann nur, dann sagt mein Vater: Ach das ist ja erst Ende November, bis dahin geht es dir besser. Mein Therapeut meinte dann, ich soll ihm halt sagen, du Papa ich kenne mich gut genug und habe es die letzten Jahre erlebt, das wird nicht besser bis dahin. Mein Therapeut stellt das als eine der leichtesten Übungen hin. Nur ich weiss, das mein Vater das halt nicht akzeptieren wird.
Mein Vater hat bisher nicht mehr gefragt, wie ich denn nun entschieden habe. Und ich habe mich auch nicht getraut es anzusprechen. Ab Sonntag wird er in Rente gehen. Am Samstag will er das anscheinend feiern. Gut von mir aus. Mir ist aber auch klar, das ich mich da der Antwort dann stellen muss. Mir wäre es am Telefon ja lieber gewesen. Da hätte ich einfach auflegen können.
Eine Bekannte, die die Story auch nur grob in schriftlicher Form kennt, meinte, ich soll ihm halt sagen das es mir nicht gut geht und ich das nicht möchte. Und wenn er dann anfängt zu diskuttieren, soll ich sagen: Papa bitte akzeptiere meine Entscheidung. Das war an sich auch der letzte Lösungsweg den ich in Angriff nehmen wollte. Vorgeschwebt sind mir noch andere Sachen. Die allerdings schon recht hart gewesen wären.
Dem könnte ich, falls er weiter diskuttieren möchte, noch hinzufügen, das ich darüber mit ihm alleine nicht mehr sprechen möchte und er gerne einen Termin bei jemand aus dem Kreis der Helfenden machen könnte, damit wir das mir ihr gemeinsam "besprechen" können. Betreffende Person hat dem Vorschlag auch zugestimmt.
Heute habe ich meinen Bruder gesehen. Der sprach mich dann auf die Sache an. Ich würde ja eventuell mit nach Köln fahren. Ich nur HÄ? das habe ich nie gesagt und war schon gespannt, was die beiden Herren, da mal wieder besprochen haben. Es klärte sich aber auf, das seine Freundin da was in einem Gespräch mit mir falsch verstanden hatte.
Mein Bruder drängt nun natürlich drauf, das es Papa wissen muss, weil man ja auch die Fahrkarten mal kaufen müsste. Mir ist ein wenig unwohl bei dem Gedanken, das am Samstag Abend in einem Restaurant anzusprechen. Vorallem da ich halt bei Treffen mit meiner Familie recht fit wirke. Was auch kein Wunder ist, wenn ich mich nun seit letzten Samstag darauf einstellen kann, weiss das es ein sehr übersehbarer Zeitraum ist und ich wahrscheinlich genügend Bedarfsmedikamente intus habe.
Ich glaube allerdings halt auch nicht, das es eine gute Lösung ist, ihnen offen zu sagen, wie mies es mir geht. Da knabbert das professionelle Umfeld zum Teil schon genügend dran.
So meine absolute Konfrontationslösung war an sich, halt offen zu sagen, das ich immens suizidal bin. Und meinen Vater zu fragen, ob er sich das wirklich antun will, das er sich jedes Mal wenn ich verschwinde ( und wenn es nur auf die Toilette ist), ob ich wiederkomme. Das ist für mich eine Verantwortung, die ich meinen Angehörigen an sich nicht zumuten möchte. Wobei die keinen blassen Schimmer haben, das Suizidalität ein so grosses Thema für mich ist.
Hat vielleicht jemand einen Rat für mich?
Der nette Familienabend hat stattgefunden. Ich habe es auch geschafft mehr oder weniger rauszuwürgen, das ich halt nicht mitfahren werde. Mein Vater reagierte da komischerweise gar nicht drauf. Die Freundin meines Bruders hakte noch mal nach, ob ich denn mindestens an dem Sonntag nach Köln kommen will. Auch das lehnte ich ab.
Mein Vater begleitete mich noch ein Stück auf meinem Heimweg. Auch da sprach er das mit keinem Wort an.
Nun trafen wir uns letzte Woche. Für mich war die Sache erledigt. Da fing er aus heiterem Himmel an, ich soll doch an dem Sonntag nach Köln kommen. Wohlbemerkt ist auch Köln nicht um die Ecke. Ich sagte ihm nein. Da fing er die Tour an, aber er wünscht sich das doch so sehr. Ich war eh erschlagen und sagte ihm dann nur, das ich bis dahin wahrscheinlich eh im Krankenhaus bin. Darauf folgte das grosse Schweigen.
Zwei Tage später fing er am Telefon wieder an. Sie würden nun wahrscheinlich nach Prag fahren für ein paar Tage. Mit dem Bus. Ich soll mir überlegen, ob ich mit will. Ich verwies ihn noch mal darauf, das ich erst am folgenden Tag erfahren würde, was nun mit Krankenhaus ist.
Ich sagte ihm dann fairerweise ab. Da fing er dann an, ja Kind wir kommen ja an dem Sonntag zurück und Abends will er mit uns und vorallem mit mir Essen gehen. Ich druckste rum, das ich wahrscheinlich im Krankenhaus bin. Dann soll ich zusehen, das ich das möglich mache. Ich versuchte ihm klar zu machen, das ich bis spätestens 19 Uhr wieder auf der Station sein muss und man mich, je nach Aufnahmetag, wahrscheinlich auch gar nicht gehen lassen wird. Ja mit wem er da sprechen muss und so weiter. Es war ihm nicht begreifbar zu machen, das man wegen ihm für mich keine Supersonderausnahmen machen wird.
Generell wäre das nun mit dem Oberarzt geklärt. Wenn ich Abends mit ihm Essen gehen will, dann würde man das möglich machen. Gut das weiss mein Vater noch nicht.
Ich weiss allerdings immer noch nicht, ob sie nun nach Köln oder Prag fahren. Wenn sie nach Prag fahren, bin ich aus der Sache entgültig raus und gegen das Abends essen gehen habe ich nichts einzuwenden oder würde es halt auch ihm zu Liebe machen. Wenn sie nun aber doch nach Kökn fahren, wird der Terror bis zum Abend vorher gehen, das ich doch (gefälligst) Sonntag nach Köln kommen soll. Ich bin noch nicht mal mehr gespannt was da kommt. Es macht mir einfach Angst.
Hallo
Erst mal tut es mir leid, dass es passieren kann, dass man in Situationen gerät, die man nicht will, aus denen man schwer raus kommt und die einen scheinbar sehr zu schaffen machen. Was soll ich dazu sagen, ich bin kein Therapeut aber so rein vom Herzen her würde ich sagen, spreche dich frei von deiner Familie.
So wie ich es rausgelesen habe, wirst du mit deinen Problemen und deiner Krankheit von deiner Familie eh nicht akzeptiert, beziehungsweise man verdreht die Tatsachen und unterstellt dir, dass du faul bist obwohl du eigentlich krank bist. Wenn nicht die Familie in so einer Situation zu einem hält, wer denn dann?
Du schreibst ja auch, dass du überfordert bist mit der ganzen Situation und das Verhältnis nie sehr innig war. Mein Tipp nimm dein Leben in die Hand und unter Umständen wenn es von deiner Familie nicht ernst genommen oder verstanden wird, dann mache es ohne sie.
Die Wünsche deines Vaters, ich kann sie irgendwo verstehen aber er kann dich nicht zwingen und wenn du lieber nicht möchtest warum auch immer dann sage ihm das. Entweder er versteht endlich deine Lage oder es bestätigt nur, was ich eh schon denke, dass du ohne besser dran bist.
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