Kindergärtnerin ist Frau von NPD Politiker...

Vorab möchte ich anmerken, dass ich überhaupt nichts von der NPD und deren sogenannter Politik halte. Das Gedankengut, das von dieser Partei und ihren Angehörigen vertreten wird, ist meiner Meinung nach nicht haltbar. Aber darum geht es hier ja nicht, auch wenn hier offenbar einiges durcheinander geworfen wird.

Ich finde es schon schlimm genug, dass hier die beiden Eheleute pauschal in einen Topf geworfen werden, auch wenn es sich einfach um zwei eigenständige Menschen handelt. Der Mann steht hinter einem ziemlich grenzwertigen Parteiprogramm und bringt auch dieses Denken mit in die Beziehung ein. Aber die Frau ist eben auch ein eigenständiger Mensch und hat einen Job, in dem sie wahrscheinlich auch sehr gerne arbeitet. Nur weil sie mit dem Mann verheiratet ist, heißt das noch lange nicht, dass sie seine politischen Ansichten überhaupt teilt.

Und selbst falls die Frau die gleichen politischen Ansichten wie ihr Mann vertritt, bedeutet das ja nicht automatisch, dass sie diese auch auf die Kinder überträgt. Eine professionelle Erzieherin wird kaum ihre Schützlinge mit ihren politischen Ansichten belasten. Das wäre absolut unprofessionell.

Bevor die ganzen Eltern direkt fürchten, dass die Kinder nun mit dem Programm der NPD bombardiert werden, sollten sie vielleicht einen Gang herunterschalten und auf konkrete Verdachtsmomente aufpassen. Falls es diese nicht gibt, sollte man nicht anfangen, irgendwelche Gespenster zu sehen, die einfach nicht da sind. Diese Frau für die politische Orientierung ihres Mannes verantwortlich zu machen, selbst wenn sie die Meinung nicht teilt, finde ich dumm und kleinkariert.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Aber die Frau ist eben auch ein eigenständiger Mensch

Cologneboy2009 hat geschrieben:Nur weil sie mit dem Mann verheiratet ist, heißt das noch lange nicht, dass sie seine politischen Ansichten überhaupt teilt.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Und selbst falls die Frau die gleichen politischen Ansichten wie ihr Mann vertritt, bedeutet das ja nicht automatisch, dass sie diese auch auf die Kinder überträgt. Eine professionelle Erzieherin wird kaum ihre Schützlinge mit ihren politischen Ansichten belasten. Das wäre absolut unprofessionell.

Cologneboy2009 hat geschrieben:finde ich dumm und kleinkariert.

Starker Tobak was derpunkt da so schreibt. Vielleicht hilft ja mal ein Blick ins Grundgesetz (..niemand darf wegen seiner politischen Anschauungen benachteiligt werden..). Auch wenn die Argumente noch weitere drei mal wiederholt werden, sie werden dadurch nicht besser und gehören auch nicht in dieser Breite unbedingt zum Thema.

Ich stimme derpunkt sogar zu wenn er vermutet dass die Erzieherin als Ehefrau eines NPD- Politikers dem rechten Gedankengut nicht unbedingt abgeneigt ist, aber zu unterstellen dass die Kinder oder deren Eltern auf Empfänglichkeit für diese Ideologie vorbereitet und getestet werden halte ich für übertrieben. Der Arbeitgeber versteht da keinen Spaß, ein falsches Wort und die Kindergärtnerin muss sich einen neuen Job suchen. Ich denke mal dass jeder der so etwas vorhat auch intelligent genug ist das auch zu wissen das man unter Beobachtung der Eltern, Kollegen und der Vorgesetzten steht. Das gilt besonders für das im Eingangsthread erwähnte kleine Dorf.

Ich bin schon erstaunt, welche Wendung diese Diskussion zum Teil nimmt. Da wird zum einen schon mal schlicht unterschlagen, dass sich gerade die ranghöheren Funktionäre sicher nicht durch platte Parolenklopfereien und für jeden offensichtliche Verbreitung ihrer Ideologien auszeichnen. Das sind dann doch eher andere Parteimitglieder oder -anhänger. Die hohen Funktionäre sind nicht wirklich die dümmsten.

Gerade deswegen finde ich es sehr schwierig zu beurteilen, inwiefern die Frau schon das Gedankengut ihres Mannes teilt. Sicher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Frau früher oder später auch Anhängerin der Ideologien wird, die von ihrem Mann vertreten werden. Aber das zu unterstellen werde ich mich hüten.

Trotzdem würde ich da wachsam sein, denn wie schon erwähnt, die hohen Funktionäre tragen ihre Einstellungen nicht so offensichtlich in die Öffentlichkeit, sondern eher verdeckt und eben nicht für alle erkennbar. Noch dazu die Tatsache, dass sich Kinder nicht immer genau erinnern können und da manches verkehrt ankommt (sowohl im positiven als auch im negativen Sinn) halte ich diese Situation schon für nicht ganz ungefährlich. Aber da ja erst mal die Schuld zu beweisen wäre, bleibt eben nichts als genaue Beobachtung.