Unterhalt für Kinder bezahlen aber Kinder nicht sehen dürfen

vom 05.09.2008, 04:40 Uhr

Männer und Frauen, die am Leben ihrer Kinder nicht teilhaben, zahlen äußerst ungern Unterhalt. Doch der Staat schreibt per Gesetz diese monatlichen Zahlungen vor. Viele Nichterzieher leiden darunter, ist es nicht die finanzielle Komponente, so stellt es oft ein moralisches Problem dar.

Vor allem Väter leiden an dieser furchtbaren Lage. Das Kind sagt schon lange zu einem Fremden Papa, die leibliche Mutter des Kindes schaut nur auf den monatlichen Scheck. Da fragen sich viele Leidtragende, wieso soll ich jährlich mehrere tausend Euro bezahlen, wenn ich vom Kind wenig bis gar nichts habe?

» Hundekeks » Beiträge: 229 » Talkpoints: -0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube so einfach ist das nicht. Jeder Elternteil hat das Recht die eigenen Kinder zu sehen, sei es an Besuchswochenden oder nur am Nachmittag in der Woche. Wenn dem Elternteil das Besuchsrecht gerichtlich verweigert wurde muss irgendetwas vorgefallen sein, dass das Kindeswohl beeinträchtigt. Ich unterstelle in diesem Fall einfach mal, dass es dann auch das beste für das Kind ist.

Wer Kinder in die Welt setzt muss auch dafür gerade stehen, wenn schon nicht durch Liebe dann durch Unterhaltszahlungen. Schließlich möchte man dem Kind auch ein vernünftiges Leben bieten.

» meredesgrey » Beiträge: 309 » Talkpoints: 9,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke auch das die Möglichkeiten gegeben sind sich sein Recht zu erkämpfen. Ich glaube aber das viele Väter eher resignieren und sich damit abfinden. Trotzdem haben sie ihren Kindern gegenüber eine Verpflichtung. Denn keiner kann von Luft und Liebe leben.

Der moralische Aspekt ist natürlich eigentlich auch sehr wichtig und viele Frauen weigern sich einfach die Kinder herzugeben ( wobei der Mann in dem Fall wie gesagt Möglichkeiten ausschöpfen könnte ) und die Väter sich dann fragen, warum soll ich bezahlen, wenn ich mein Kind garnicht sehen darf. Nun ja das sind die Befindlichkeiten der Eltern und ich finde diese Einstellung sehr unreif, denn das kann ja nicht zum Wohle des Kindes sein.

Auch jeder Vater, der sein Kind nicht sieht, sollte ein Interesse daran haben, das es dem Kind gut geht. Und muss eben für dieses Kind auch aufkommen. Andersherum wäre es ja genauso, kommt selten vor, aber wären die Kinder beim Vater, müsste die Mutter auch Unterhalt bezahlen.

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» Danyli » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man sich das schon bei der Scheidung überlegen muss, wenn man die Bedingung stellt, die Kinder sehen zu wollen und ansonsten nicht der Scheidung zustimmt, dann muss der Noch-Partner wohl oder übel nachgeben, ansonsten kommt die Scheidung ja nicht zustande.

Auf jeden Fall wäre es besser, sich eine gute Rechtsvertretung zu suchen und dieser klarzumachen, wo die eigenen Prioritäten sind und sich informieren, wie man diese durchsetzen kann. Wenn ich meine Kinder sehen will, verlange ich von meinem Anwalt, dass er das irgendwie veranlasst, beim Familienrichter wird das sicherlich auch auf Verständnis stoßen, nur muss dieser eben auch sehen, dass man sich darum bemüht. Ein Vater zB, der einfach nur die Scheidungspapiere unterschreibt und sich nicht fragt, wie das mit dem Besuchsrecht wohl später sein wird, wirkt nicht wirklich wie ein Vater, dem die Kinder so wichtig sind.

Wie gesagt, anlässlich der Scheidung wäre der richtige Zeitpunkt, wenn schon eine längere Zeit vergangen ist - vielleicht sogar Jahre - stellt sich die Frage, ob es im Sinne des Kindeswohls ist, wenn dieses plötzlich mit einem "neuen/alten Vater" konfrontiert wird. Ich glaube, dass das für ein Kind ziemlich verwirrend sein kann.

Aber lassen wir die negativen Gedanken - hört man nicht so oft, dass Kinder irgendwann plötzlich ihre Herkunft hinterfragen und nach dem wahren Vater/der wahren Mutter suchen? Ich denke, man darf die Hoffnung nie aufgeben.

» marrria » Beiträge: 111 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ganz so einfach ist es ja auch wieder nicht. Wenn zum Beispiel ein Vater sein Kind sehen will, dann kann er dies auch tun. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten. So einfach, kann es eine Kindsmutter nicht verbieten. Der Papa kann erstmal mit der Mutter reden, hilft das nichts, dann kann er zum Jugendamt und zum Gericht gehen.

Auch wenn die Mutter sagt, dass der Vater das Allerletzte ist, so besteht noch immer die Möglichkeit, das Kind im Beisein des Jugendamtes oder eines Familienbeistandes zu sehen. Doch mal ganz ehrlich, meistens ist es doch dann so, wenn es zu dem leidigen Thema Unterhalt kommt, dass meistens dann die Väter nicht zahlen wollen. Dann kommt eine Klage im Namen des Kindes und dann irgendwann zahlt der Vater mal, oder er kann nicht zahlen oder sorgt eventuell auch noch dafür.

Wenn man sein Kind wirklich sehen will, dann sieht man es auch. Ich kenne nicht einen einzigen Fall, wo man als Vater sein Kind nicht sehen durfte.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Normalerweise hat jeder Vater auch das Recht seine Kinder zu sehen. Ebenso eben auch die Pflicht Unterhalt zu zahlen. Wenn der Vater das Recht verwirkt seine Kinder zu sehen, dann spricht ihn das nicht vom Unterhalt frei.

Deswegen sollte man sich beim Kinderzeugen schon überlegen, dass man ein Leben lang für diese Kinder da sein muss. Zumindest finanziell. Dass manche Väter die Kinder nicht sehen ist oftmals eigene Bequemlichkeit oder die Väter haben sich was zu Schulden kommen lassen.

Mein Exmann hatte auch weder das Sorgerecht, noch das Besuchsrecht. Er meinte dann auch keinen Unterhalt zahlen zu müssen. Aber das Gericht hat anders entschieden. Er musste trotz gerichtlichen Besuchsverbots den Unterhalt zahlen. Warum sollte auch die Mutter oder der Staat für die Kinder aufkommen, wenn sie einen Vater haben. Und wenn er sie nicht sehen darf oder nicht sehen will, dann ist es die eigene Schuld.

Übrigens war mein Exmann auch gegen die Scheidung. Aber nach Einhaltung des Trennungsjahres wurde ich trotzdem von ihm geschieden. Dass er sich am Scheidungstag dagegen geäussert hat, hat nichts zu sagen gehabt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kenne aber auch einen Fall in meinem Bekanntenkreis, indem nach der Trennung die Eltern 600 Km weit (berufliche Gründe) auseinanderlebten. Anfangs ging es gut, der Vater hat viel und oft mit der Tochter telefoniert. Ab und zu ist er die 600km gefahren um seine Tochter zu besuchen und hat ein paar Tage bei einer Bekannten übernachtet oder seine Tochter abgeholt und sie war ein paar Tage bei ihm.

Aber als die EX-Frau einen neuen Partner hatte und kurze Zeit darauf noch ein Kind bekam, brach der Kontakt immer mehr ab. Sie wollte nicht mehr das er hinkommt , dabei hing die Kleine echt total an ihrem Vater, dann kamen von der Frau dauernd Ausreden, warum die Kleine keine Zeit hätte usw.

Dabei hat sie sich immer riesig auf die Zeit mit ihrem Papa gefreut. Es wurden immer weniger Telefonate zwischen den beiden und die Mutter meinte irgendwann, die Tochter hätte keine Lust usw. Was inzwischen dabei rausgekommen ist weiß ich nicht, aber ich fand es damals schon traurig, zumal der Vater wirklich nicht wenig für die Tochter zahlen muß.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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