Glaubensfreiheit wirklich "frei"?

vom 14.10.2009, 11:26 Uhr

Ich finde, dass der Begriff "Glaubensfreheit" oder"Religionsfreiheit" totaler Quatsch ist. Dazuwill ich mal mehrere Exempel errichten. Ersten einmal, auch wenn ich das gar nicht in den Mittelpunkt rücken will, wird ein neugeborenes Kind von den Eltern dazu "gezwungen" einer Religion beizutereten (falls diese dasmöchten). Das zieht sich fort bis zur Kommunion und dann bis zu Firmung (im Falle eines Christen mit katholischer Konfession). Das Kind wird dazu genötigt, besser gesagt bekommt es den "Glauben" augezwungen. Kann man da wirklich von Religions- und Glaubens- Freiheit sprechen?

Mein Zentralaspekt sei aber mal folgender. Wie oft höre oder lese ich den Satz "Aber jeder darf ja glauben, was er will". Ich finde das dieser Satz so nicht stimmt. Klar, darf man Dinge anders interpretieren und anderer Auffasung sein. Aber eine Meinung, die gegen jede Logik steht und allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht kann doch nciht "frei" sein? Also was ich meine, verdeutliche ich mal so. Es gibt unterschiedliche Meinungen. Das sind wir wohl auch alle ein und der selben Meinung. Aber es gibt auch "Pseudomeinungen", die einfach keine Meinung sein können, da sie gegen Logik und Wissenschaft stehen. Man darf es doch nciht als Meinungsverschiedenheit sehen, wenn jemand den Holocaust leugnet. Den Holocaust zu verleugnen sehe ich beispielsweise nicht als Meinung an.

Und ähnlich sehe ich das mal bei Religion. Hingegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen stellt sich eine Religion. Sie behauptet Dinge, die sie neweisen kann, aber von der Wissenschaft widerlegt werden. Soetwas ist doch keine "freie Meinung"? ODER sie stellt Behauptungen auf, die sie nicht beweisen kann, die aber auch nicht widerlegt werden können. Oder kennt jemand Russels Teekanne? Ich sehe darin die slebe Aussage. Jemand der aufgrund aller Widerlegungen behauptet, es gäbe einen Gott oder dies und jenes, der gibt Unsinn von sich. Außerdem gäbe es unendlich wieter Behauptungen, die man treffen könnte, ohne dass sie jemals widerlegt werden. Ich könnte sagen, dass es in einem anderen Universum einen Planten gibt, auf dem nur Elefanten und Spaghettimonster leben. Aber keiner könnte mir das widerlegen. Aber bevor ich etwas behaupten kann, muss ich das auch belegen können!

Ich sage mal, dass es keine "freie Meinung" sein kann, wenn jemand etwas erfindet (z.B. dass es den Holocaust nicht gegeben hat, oder dass Adam und Eva existierten) - und ja ich sehe es als erfunden an, wenn man aus freiem Himmel heraus behauptet, ein Gott hätte "Adam" und "Eva" erschaffen - und kann dies nicht akzeptieren. Ich toleriere es, aber mir widerstrebt es immer mehr die Leute glauben zu lassen, was sie wollen.

Ich finde es unerhört, dass es in Schulen einen sogenannten Religionsunterricht gibt! Dabei sollten Schulen den Kindern wissenschaftliche Erkenntnisse näherbringen und nicht erfundene Märchengeschichten als "wissenschaftlich" lehren!

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Gedanken sind frei, insofern herrscht überall auf der Welt Religionsfreiheit. In Deutschland haben wir zudem noch das Glück, fast jede Meinung vertreten zu dürfen (abgesehen von z.B. dem inkonsequenten Holocaustbeispiel). Wenn Du also der Meinung bist, dass Du Napoleon bist oder dass Bananen Dein Fahrrad stehlen während Du schläfst, kannst Du das ruhig jedem erzählen.

Es ist nicht die Aufgabe des Staates die Leute von ihren Wahnvorstellungen zu heilen. Wo ich Dir aber recht gebe ist, dass der Staat diese verqueren Illusionen nicht noch zusätzlich unterstützen sollte. Russels Teekanne verdeutlicht das: solange jeder für sich das glaubt, was er möchte, ist noch alles gut und schön. Wenn man aber anfängt, andere für deren Überzeugung über den Haufen zu schiessen ist es nicht akzeptabel.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Richtig. Es ist nicht die Aufgabe des Staates. Und da sag ich nur mal CDU. Was steht da? ein C? Ein C für christlich? Es heißt ja in ihrem Programm, dass sie Deutschland unter Leitung christlicher Werte regieren und dass eben diese christlichen Vorstellungen ganz wichtig seien. Und das wird eben auch an Schulen gelehrt. wie man eine Irrlehre lehren kann ist mir völlig unbegreiflich.

Meinungsfreiheit in fast allen Dingen? Naja. :lol: Ich weiche nicht ein Stückchen von meinem Standpunkt, dass manche "Meinungen", bzw. hier Glauben, keine Meinung oder Glauben sind / darstellen dürfen. Man kann verschiedener Auffassung sein, aber eine Meinung die gegen Logik undVerstand spricht, ist doch keine Meinung! :wink:

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Freiheit ist auch immer die Freiheit des Andersdenkenden, das sollte man nicht vergessen. Der Vorschlag von Sann, gewisse Meinungen gesetzlich zu verbieten ist bestenfalls befremdlich.

Wo ich Sann aber zustimmen muss: die Verquickung von Staat und Religion gehört abgeschafft. Das Unterrichten von Religion an staatlichen Schulen findet durch die Kirche statt (der man kaum Obektivität in Bezug auf Religion zutrauen kann). Es werden auch nicht alle Religionen gleichermaßen beleuchtet, sondern vorwiegend die üblichen Verdächtigen, von umfassender Information kann keine Rede sein (Ethik-Unterricht mag da anders sein)

Eins noch: auch, wenn viele Religionen behaupten, sie hätten ethisches Verhalten erfunden, existiert auch eine religionsunabhängige Ethik.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also teilweise hat er Recht. Wie oft gab es hier bei Talkteria schon den Satz "Hilfe, mein Kind will nicht zur Kommunion" oder so, wo die Eltern ihr Kind um jeden Preis zwingen wollten ihre Religion anzunehmen. Daraus folgt, dass irrationale Meinungen, sofern sie fest genug im Hirn verankert sind, zu Intoleranz anderer Glaubensrichtungen führt und daher möglichst verhindert werden sollte.

Zudem wird das Kind über die Indoktrination durch ihre Eltern und bei streng Gläubigen durch die Kirche (jeden Sonntag, Kommunionsunterricht) praktisch gezwungen den Glauben (zumindest teilweise) anzunehmen. Da ist es mit der Religionsfreiheit nicht mehr weit, wenn sich Viele nicht bewusst für einen Glauben entscheiden können, sondern nur aufgrund von Indoktrination und Tradition einer Religion angehören.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es werden auch nicht alle Religionen gleichermaßen beleuchtet, sondern vorwiegend die üblichen Verdächtigen, von umfassender Information kann keine Rede sein (Ethik-Unterricht mag da anders sein)

Ich kann nur von meiner Schule sprechen, einem humanistischen Gymnaisum, aber wir haben sehr wohl viele verschiedenen Religionen durchgenommen. Auch religiösen Gruppierungen und Sekten haben wir uns ausführlich gewidmet. Vor allem in den höheren Stufen, in den letzten Jahren vor dem Abitur, haben wir viele Diskussionen zu den einzelnen Gruppierungen und Religionen geführt, uns wurden soziologische Ansichten nahe gebracht.

Und unterrichtet wurden wir von Religionslehrern, die teilweise sehr wohl NICHT geglaubt haben. Von Indoktrinierung kann hier keine Rede sein. Natürlich kann man es auch wie in Frankreich halten, und Religion als Privatsache deklarieren. Aber auch dann sollte man sich darüber informieren, um wirklich "entscheiden" zu können, was man glaubt und was nicht. Und eine freie Entscheidung geht eben nicht ohne Informationen über das "Andere", in diesem Fall die Religionen.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Dass religiöse Eltern ihre Kinder religiös erziehen, ist doch sehr verständlich würde ich mal meinen. Okay, es gibt einige Eltern, die es tatsächlich übertreiben - meine Eltern zum Beispiel. Mein Vater versucht heute noch mich in eine Kirche zu ziehen, aber ich will das nicht und so gibt es immer Streit. Das ist dann in der Tat nicht mehr mit "Religionsfreiheit" zu vergleichen, das ist dann Zwang.

Aber es gibt auch Eltern, die zwar mit ihren Kindern bis zu einem bestimmten Alter beten und ähnliche Dinge tun, aber sie zum Beispiel nicht zwingen, sich konfirmieren zu lassen. So würde ich das mit meinen Kindern machen. Du musst Dir das mal überlegen: musikalische Eltern erziehen ihre Kinder immer musikalisch, ehrgeizige Karriereeltern erziehen ihre Kinder ebenso, sportverrückte Eltern erziehen ihre Kinder mit viel Sport, selbst "Schickimickieltern" erziehen ihre Kinder in solch einem Lebensstil - da ist es ganz klar, dass religiöse Eltern ihre Kinder ebenso nach ihren Idealen erziehen. Religion hat ja auch etwas mit Traditionen und Kultur zu tun und diese werden nun einmal von generation zu Generation weitergegeben. Wäre ja auch eigentlich schade, wenn nicht, oder? Dann wären nämlich alle Menschen irgendwann gleich und es würde sehr langweilig werden.

Und natürlich ist eine Religion frei auch wenn sie mit Wissenschaft nichts zu tun hat! Gerade das macht sie ja sehr frei :lol: Wissenschaft hat nicht viel mit Freiheit zu tun: da gibt es entweder ein ja oder nein, ein dazwischen existiert nicht. Und wenn 5 verschiedene Wissenschaftler 5 verschiedene Theorien über die Entstehung des Weltalls haben, dann irren mindestens 4 davon. In der Religion ist das anders. Da glaubt jeder ein bisschen was anderes, jeder legt seine Bibel, seinen Koran, sein Thora, etc. recht individuell aus. Du kannst als religiöser Mensch stundenlang mit einem Pfarrer diskutieren, er wird Dir nicht sagen: Nein, das ist falsch, wie Du das siehts - er kann es gar nicht und so kannst Du glücklich werden mit Deiner eigenen Auslegung. Also wenn das mal nicht frei ist! Mit Dummheit hat das auch nichts zu tun. Das ist einfach Glauben, den Du nicht verstehst. Ich übrigens auch manchmal nicht. Wir können die anderen unmöglich für blöd halten, nur weil wir uns nicht in sie hineinversetzen können. Wären wir dann nicht eher dumm?

Religionsfreiheit hört auf, wenn Leute kommen, die Dir ein Kopftuch vorschreiben oder wenn sie in bayrischen Schulen Cruzifixe ins Klassenzimmer hängen oder wenn Du von Deiner Familie verstoßen wirst, weil Du in den Hinduismus übertrittst oder natürlich, wenn Wissenschaftler kommen und Dich für dumm verkaufen wollen. Dann nehmen Religions-, Glaubens- und Meinungsfreiheit sowie Toleranz, Respekt bis hin zum Wert eines Menschen ab. Ich finde es vollkommen okay, wenn es Atheisten gibt, aber ich finde es unerhört, wenn Menschen mit Sätzen wie "Dabei sollten Schulen den Kindern wissenschaftliche Erkenntnisse näherbringen und nicht erfundene Märchengeschichten als "wissenschaftlich" lehren!" Das mag vielleicht Deine Auffassung sein, aber das in diesem Wortlaut so zu schreiben und es so hinzustellen, als wäre es die einzige Wahrheit, ist sehr intolerant.

Woher weißt Du, dass es Märchen sind? Nun, ich weiß es nicht, aber Religion ist Kultur und die Schule sollte neben wissenschaftlichen Erkenntnissen (die auch immer nicht ganz stimmen bzw. ist man sich nicht sicher, siehe Evolutionstheorie) auch ein gewisses Maß an Kultur vermitteln. Schule sollte Wahrheit vermitteln und für die Häflte der Welt ist Religion Wahrheit. Also kannst Du das nicht einfach streichen, nur weil Du keinen Glauben hast. Außerdem lernen Religionsschüler oftmals mehr als Ethikschüler. Während man in Ethik nur über ein paar Dinge diskutiert, die auch wieder jeder anders sieht, lernt man in Religion viele Fakten über andere Religionen, man lernt etwas über Geschichte, über Persönlichkeiten, die in der Welt einmal etwas bewegt haben, über Moral- und Wertevorstellungen, über andere Länder, natürlich sind auch religiöse Aspekte enthalten. Ich weiß nicht, wie der katholische Religionsunterricht abläuft, aber der evangelische ist nicht so an den Haaren herbeigezogen, wie Du als Atheist vielleicht denkst. Ich würde sagen: erstmal informieren, bevor man etwas abschaffen möchte.

Ich kann zwar vieles auch nicht recht nachvollziehen, aber ich finde es toll, wenn überall Menschen mit unterschiedlichem Glauben herumlaufen. Ich finde, dass das die Vielfalt ungemein erhöht und ich finde das außerdem recht interessant mich mit anderen Religionen zu beschäftigen. Das Ganze hat übrigens auch einen Namen: Theologie. Und Theologie ist eine Wissenschaft, liebe Sann :wink: Also ist es demnach Wahrheit :D

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meiner Meinung nach hat Glaubensfreiheit nicht umbedingt etwas mit Meiningsfreiheit zu tun oder beispielsweise Pressefreiheit. Nach deiner Formulierung klingt es so als seien Meinungs- und Glaubensfreiheit dasselbe, was aber nicht zutrifft sonst würde man es ja nicht so unterscheiden.

Aber erst einmal: Die Kinder zwingen einem Kind meiner Meinung nach keine Religion auf. Wenn sie selber religiös sind, möchten sie vielleicht ihre Kinder auf diese Weise erziehen, da sie es vielleicht nicht anders kennen. Sollte das Neugeborene etwa selber entscheiden ob es getauft werden möchte oder nicht? Treffen die Eltern nicht generell noch viele andere wichtige Entscheidungen für das Kind, die genauso tragend sind wie die Religion (zum Beispiel: Erziehung, Schulbildung, Ernährung, etc.)? Heißt das etwa, dass ein Kind nicht "frei" ist, wenn die Eltern ihm nicht erlauben so viele Süßigkeiten zu essen, wie er mag, um es einmal überspitzt zu fromulieren?
Selbst wenn die Eltern die Frage der Religion für einen entscheiden ist man später frei diesen Glauben zu verlassen. Ich wurde beispielsweise überhaupt nicht religiös aufgezogen und bin auch nicht gläubig, aber wenn das Gegenteil der Fall wäre würde ich wahrscheinlich einen ganz anderen Charakter haben. Genauso gut könnte ich jetzt behaupten, man hätte mir die Möglichkeit des Glaubens geraubt und ich wäre somit nicht "frei".

Ich gestehe meinen Atheismus voll und ganz ein, aber trotzdem habe ich nichts gegen Religionen und gläubige Menschen. Es ist schwer zu erklären, aber meiner Meinung nach ist jede Freiheit auch begrenzt. Man kann sich nun einmal nicht dem Buddhismus anschließen, wenn man noch nie von so einer Religion gehört hat. Beim Glaube allgemein ist es genauso: entweder hat man die Möglichkeit und das Verlangen danach oder nicht. Ich verstehe deine Argumentationeinfach nicht so ganz. Bedeutet für dich glauben dasselbe wie meinen?

Wenn man eine Meinung hat ist das für mich zum Beispiel ein Standpunkt zu irgendeinem Thema. Diese Meinung kann man beweisen, belegen und argumentieren, muss man aber nicht. Glaube ist nun einmal irrational. Ich habe noch nie gehört, dass eine gläubige Person versucht zu beweisen, dass es Gott wirklich gibt, einmal von der Aussage "ich glaube daran". Na und? Wen störts? Die Verleugnung des Holocaust ist für mich auf einer ganz anderen Ebene und hat hiermit nichts zu tun. Wenn man nicht mit den Grundsätzen eines Glaubens übereinstimmt sollte man einfach austreten und wenn man alles toll findet eben nicht.

Außerdem werden auf den Schulen glaube ich, sowohl Religionsunterricht als auch Ethikunterricht angeboten, aber das nur nebenbei.

Ein wichtiges Argument finde ich ist, dass, wenn irgenjemand behauptet es gäbe einen Elefantenplaneten kann man das nicht gleich mit der Masse von Menschen gleichsetzten die an Adam und Eva glauben. Man kann weder beweisen, dass es stimmt noch, dass es erlogen und erfunden ist. Es wird wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben und die Existenz des Elefantenplaneten vermutlich auch :D

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich weiche nicht ein Stückchen von meinem Standpunkt, dass manche "Meinungen", bzw. hier Glauben, keine Meinung oder Glauben sind / darstellen dürfen. Man kann verschiedener Auffassung sein, aber eine Meinung die gegen Logik und Verstand spricht, ist doch keine Meinung

Wer bist du zu entscheiden, was jemand meinen darf und was nicht? Solch eine Einstellung ist intolerant, respektlos und unreif. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Pluralismus der Meinungen erlaubt ist. So lange niemand seine Meinung anderen aufzwingt und sie von eigenen Meinung abbringen will, also niemanden schadet, ist es überhaupt kein Problem, jede Meinung, egal wie sie auch immer geartet ist, zu äussern. Daher auch das Menschenrecht der Meinungsfreiheit

wird ein neugeborenes Kind von den Eltern dazu "gezwungen" einer Religion beizutereten

Das ist insofern Quatsch, dass jeder das Recht hat, aus der Kirche auszusteigen, sobald er das möchte. Religionsfreiheit hat zwei Seiten: einmal bedeutet das einfach, dass man das Recht hat, religiöse Gruppen zu gründen, solange diese andere unveräusserliche Menschenrecht nicht verletzen und auch nicht gegen Gesetze verstoßen. Und zweitens heißt Religionsfreiheit eben auch, dass man aus Religionen, religiösen Gruppen etc. beliebig aus- und eintreten darf. Auch wenn man als Kind in eine Religion hineingeboren wird, ist es zumindest in Deutschland kein Problem, daraus wieder auszutreten.

Aber eine Meinung, die gegen jede Logik steht und allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht kann doch nciht "frei" sein?

Wieder der Satz von vorher: wer bist du, das zu entscheiden? Glauben beruht eben nicht auf bewiesenen Tatsachen, das macht den Glauben ja aus. Wer bist du also, über Millionen von Menschen zu urteilen, die genau das machen: glauben. Für diese Menschen stelllt der Glauben abseits von Wissenschaft und Logik eine Art von Lebenshilfe dar. Ich glaube ebenfalls nicht an die Lehren der Kirche, verurteile aber niemanden der es tut. So etwas nennt man Toleranz und Offenheit. Das sollte einem mündigen Erwachsenen eigentlich kein Fremdwort sein.

Ich toleriere es, aber mir widerstrebt es immer mehr die Leute glauben zu lassen, was sie wollen

Du tolerierst es eben nicht. Denn in dem was du in diesem Thread schreibst, forderst du ja ganz klar, dass solche Ansichten nicht als Meinung gelten dürfen, überspitzt forderst du, dass solche Ansichten verboten werden. Was ist daran bitte tolerant?

Ich finde es unerhört, dass es in Schulen einen sogenannten Religionsunterricht gibt! Dabei sollten Schulen den Kindern wissenschaftliche Erkenntnisse näherbringen und nicht erfundene Märchengeschichten als "wissenschaftlich" lehren!

Schulen haben die Aufgabe, junge Menschen zu mündigen Bürgern zu erziehen, die entscheiden können, was sie für wahr halten wollen, die entscheiden können, was für sie der richtige Weg ist. Daher ist eine umfassende Bildung wichtig. Dazu gehört auch, über Religionen Bescheid zu wissen. Denn nur wenn man alle Seiten kennt, hat man die Möglichkeit, sich später frei zu entscheiden. Ob man glauben will oder nicht. Würde man den Religionsunterricht streichen, wie kann man sich dann frei entscheiden? Das geht nur, wenn man alle Alternativen kennt.

Es heißt ja in ihrem Programm, dass sie Deutschland unter Leitung christlicher Werte regieren und dass eben diese christlichen Vorstellungen ganz wichtig seien. Und das wird eben auch an Schulen gelehrt. wie man eine Irrlehre lehren kann ist mir völlig unbegreiflich.

Das ist doch Wahnsinn. Irrlehren? Es geht hier nicht darum, den christlichen Glauben zu verherrlichen oder Jesus Christus jedem Nahe zu bringen. So wie du das darstellst, will die Politik missionieren. Hier geht es um christliche Werte, um Grundwerte innerhalb der Gesellschaft wie Nächstenliebe, Respekt voreinander und so grundsätzliche Dinge, welche auch in Gesetzen verankert sind, dass man z.B. nicht töten soll. Dieser "Irrsinn", namentlich eines der 10 Gebote, ist auch gesetzlich verankert. Mord ist - wie du wahrscheinlich weißt - per Strafe verboten.

Egal wie wenig man vom Glauben oder Religionen hält, das Wertesystem auch noch anzuzweifeln, welches die Grundlage für die spätere Norm- und Gesetzgebung gebildet hat, finde ich doch stark übertrieben. Denn ohne dieses System würde die Gesellschaft im Chaos versinken.

Und wenn du dich ein bisschen mit Religionen auseinandersetzt, wirst du merken, dass es um mehr geht als den "irrsinnigen" Glauben an eine nicht zu beweisende Gottheit. Es geht vielmehr auch um menschliche Werte. Und um Toleranz und Respekt. Und niemand kann leugnen, dass das Eigenschaften sind, die notwendig sind.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wer bist du zu entscheiden, was jemand meinen darf und was nicht? Solch eine Einstellung ist intolerant, respektlos und unreif. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Pluralismus der Meinungen erlaubt ist. So lange niemand seine Meinung anderen aufzwingt und sie von eigenen Meinung abbringen will, also niemanden schadet, ist es überhaupt kein Problem, jede Meinung, egal wie sie auch immer geartet ist, zu äussern. Daher auch das Menschenrecht der Meinungsfreiheit.

Du würdest also auch sagen, dass es respektlos und unreif ist Holocaust Leugnern eine Schranke vorschieben zu wollen? Du würdest also sagen, dass auch solche Meinungen aktzeptabel sind? Du sagst, eine Meinung ist okay, wenn sie keinem schadet und niemandem eine Meinung aufzwingt. Würdest Du Religionen nicht als solches betrachten? Ich finde sehr wohl, dass Religionen einem schaden und einem zu sehr eine andere Meinung aufdringen.

Das ist insofern Quatsch, dass jeder das Recht hat, aus der Kirche auszusteigen, sobald er das möchte. Religionsfreiheit hat zwei Seiten: einmal bedeutet das einfach, dass man das Recht hat, religiöse Gruppen zu gründen, solange diese andere unveräusserliche Menschenrecht nicht verletzen und auch nicht gegen Gesetze verstoßen. Und zweitens heißt Religionsfreiheit eben auch, dass man aus Religionen, religiösen Gruppen etc. beliebig aus- und eintreten darf. Auch wenn man als Kind in eine Religion hineingeboren wird, ist es zumindest in Deutschland kein Problem, daraus wieder auszutreten.

Das wiederum ist in sofern Quatsch, dass Eltern ihr Kind beispielsweise mit vier Jahren in den Klavierunterricht stecken könnten und das Kind erst mit 18 oder gar 21 den Unterricht beenden dürfte. So musst du das mal mit der Kirche vergleichen. Und das nennst Du Meinungsfreiheit und Blödsinn, wenn ich sage, dass es das nicht ist? Außerdem schreibst du, dass "solange diese andere... verletzen". Das ist doch schon einmal in sofern Blödsinn, dass es im Islam z.B. zu erheblicher Unterdrückung kommt. Und natürlich ist das gegen die Menschenrechte. Und Religionen sind mit ein wichtiger Faktor, warum Frauen z.B. einen viel geringeren Wert in der Gesellschaft hatten! Nach und nach wird jetzt mal aufgeklärt, aber wie war es egal ob im Islam oder in´m Christentum oder sonst wo. Die Frauen hatten schon immer einen nicht so hohen Stellenwert. Und das nennst du Menschenrechte?

Wieder der Satz von vorher: wer bist du, das zu entscheiden? Glauben beruht eben nicht auf bewiesenen Tatsachen, das macht den Glauben ja aus. Wer bist du also, über Millionen von Menschen zu urteilen, die genau das machen: glauben. Für diese Menschen stelllt der Glauben abseits von Wissenschaft und Logik eine Art von Lebenshilfe dar. Ich glaube ebenfalls nicht an die Lehren der Kirche, verurteile aber niemanden der es tut. So etwas nennt man Toleranz und Offenheit. Das sollte einem mündigen Erwachsenen eigentlich kein Fremdwort sein

Jetzt denk doch mal rein logisch. Wie kann man denn zu einer Annahme kommen, die nicht bewiesen werden kann und für die es keine Indizien gibt? Was ich damit sagen möchte, das "Gründer" irgendwelcher Religionen sich eine lustige Geschichte ausgedacht haben und das eben alles an den Haaren herbei gezogen haben. Und diese Lügenmärchen jemandem aufzuzwingen, ja sogar als Realität zu bezeichnen soll Glaubensfreiheit sein? Ich nenne es nicht Offenheit, wenn ich einen Muslim, der seine Frau unterdrückt, ein Christ der sagt, es gäbe einen Teufel oder einen Mann der behauptet, der Holocaust hätte niemals stattgefunden, toleriere. Das kann und will ich nicht tolerieren und mir fehlt jedigliches Verständnis, wie man das gut heißen kann. Ich möchte mal noch den Ablasshandel nennen. Verstößt auch keineswegs gegen Menschenrechte. Oder Kreuzzüge (Wo wir ja mal wieder dabei wären wenn es um Glauben / Meinung aufzwingen geht). Oder Schwulenfeindlichkeit. Oder diverse Aussagen unseres lieben Papstes. Das nennst Du Glaubensfreiheit, wenn man solche Dinge toleriert?

Du tolerierst es eben nicht. Denn in dem was du in diesem Thread schreibst, forderst du ja ganz klar, dass solche Ansichten nicht als Meinung gelten dürfen, überspitzt forderst du, dass solche Ansichten verboten werden. Was ist daran bitte tolerant?

Ein Versehen meinerseits, dass ich mich wohl falsch ausgedrückt habe. Ich will damit sagen, dass ich es erstens nicht akzeptieren kann, will und auch niemals werde. Zweitens ist es mir auf der einen Seite egal, wie jemand denkt. Aber auf der anderen Seite muss doch mal aufgeklärt werden, die Menschen zum Nachdenken gebracht werden, was schief läuft und wie blind sie irgendwelchen Leuten folgen!

Schulen haben die Aufgabe, junge Menschen zu mündigen Bürgern zu erziehen, die entscheiden können, was sie für wahr halten wollen, die entscheiden können, was für sie der richtige Weg ist. Daher ist eine umfassende Bildung wichtig. Dazu gehört auch, über Religionen Bescheid zu wissen. Denn nur wenn man alle Seiten kennt, hat man die Möglichkeit, sich später frei zu entscheiden. Ob man glauben will oder nicht. Würde man den Religionsunterricht streichen, wie kann man sich dann frei entscheiden? Das geht nur, wenn man alle Alternativen kennt.

Nach deiner Aussage kann man sich hinterher entscheiden. Ja aber wozwischen? Ob man den einen oder den anderen Unsinn "glaubt" ? Wenn man sich bei etwas entscheiden oder zwischen etwas wählen soll, so erwarte ich eine Alternative. Und um eben Menschen zu zeigen, dass die Alternative, die ich beispielsweise gewählt habe, auch in ihre Auswahl fallen kann, kann ich nicht den Mund halten und still halten. Es muss offen ausgesprochen werden. Wenn man seine ganze Kindeszeit und das Jugendalter dazu gebracht wird an die Religion zu glauben, an die auch die Eltern glauben. Wie soll man denn da hinterher eine andere Meinung haben? Wenn man alle Seiten kennt kann man hinterher entscheiden sagst du so schön. Aber wie will man sehen, wie der Suppenteller von oben aussieht, wenn man im Teller drin ist? Wenn Kinder z.B. in der HJ darauf erzogen wurden, dass Juden weniger werte Menschen sind, bzw. die Feinde des Ariers, dann denken sie das eben auch so, da es ihnen so vorgelebt wurde. Und genauso verhält es sich mit anderen Dinge, mitunter Religionen auch.

Das ist doch Wahnsinn. Irrlehren? Es geht hier nicht darum, den christlichen Glauben zu verherrlichen oder Jesus Christus jedem Nahe zu bringen. So wie du das darstellst, will die Politik missionieren. Hier geht es um christliche Werte, um Grundwerte innerhalb der Gesellschaft wie Nächstenliebe, Respekt voreinander und so grundsätzliche Dinge, welche auch in Gesetzen verankert sind, dass man z.B. nicht töten soll. Dieser "Irrsinn", namentlich eines der 10 Gebote, ist auch gesetzlich verankert. Mord ist - wie du wahrscheinlich weißt - per Strafe verboten.

Ja, Irrlehren. Religionen sind nun einmal erstunken und erlogen. Da kannst Du soviel rütteln wie Du willst. Und nein, die Politik will nicht missionieren. Aber überleg mal, welch großen Einfluss Religionen schon immer auf die Politik haben und hatten! Es ist und bleibt ein Machtapperat, der geschwächt werden muss.Und jetzt kommen wir zu einem Knackpunkt. Ich habe nie ausgedrückt, dass ich die Moral, die durch Religionen vermittelt werden kann ablehne. Im Gegenteil finde ich die Moral die vermittelt wird (teilweise / größenteils) gut und wünsche mir auch keine anderen Wertevorstellungen, falls Du das vermutest. Aber um diese Werte zu vermitteln, braucht man keine Religion. Und außerdem wollte ich noch eine Alternative zum Religionsunterricht geben. und zwar gibt es ja auch den Ethikunterricht. Der bedeutende Unterschied liegt dain, dass das eine zu einem viel selbstständigerem Denken bringt, während man beim tiefen Glauben an eine Religion blauäugig den Lügenmärchen anderer folgt. Und wie Du schon sagst, ist Mord z.B. durch das Gesetz verboten. Und denkst Du etwa die 10 Gebote bekämen Kinder nicht beigebracht, nur weil die Eltern keiner Religion angehörig sind? Außerdem widersprechen sich doch die Gebote der christlichen Lehre selbst. Sieh z.B. mal das "Du sollst Dir kein Gottesbild machen" - hätte die Kirche ja auch nie getan, nich wahr? Oder Du sollst nicht morden - es gab auch niemals irgendwelche Kreuzzüge oder die Inquisition. Und das (inoffizielle) Gebot, dass man seinen nächsten lieben soll, wie sich selbst, wird ja auch wirklich strengstens befolgt. Die katholische Kirche zeigt sich ja immer recht verständnisvoll anderen gegenüber. :wink:

Egal wie wenig man vom Glauben oder Religionen hält, das Wertesystem auch noch anzuzweifeln, welches die Grundlage für die spätere Norm- und Gesetzgebung gebildet hat, finde ich doch stark übertrieben. Denn ohne dieses System würde die Gesellschaft im Chaos versinken.

Wie gesagt, zweifle ich nicht dieses an, sondern die Art und Weise. Es geht mir darum, dass entgegen aller Logik Unsinn behauptet wird und Kinder weit unselbstständiger denken.

Und wenn du dich ein bisschen mit Religionen auseinandersetzt, wirst du merken, dass es um mehr geht als den "irrsinnigen" Glauben an eine nicht zu beweisende Gottheit. Es geht vielmehr auch um menschliche Werte. Und um Toleranz und Respekt. Und niemand kann leugnen, dass das Eigenschaften sind, die notwendig sind.

Es geht schon auch um diese Werte, wie Du richtig festgestellt hast, allerdings werden diese von Religionen selbst zahlreich missachtet. Die Art und Weise ist einfach eine falsche. Und Religionen dienen als Machtapperate. Und das Toleranz und Respekt notwendige Werte sind, will ich gar nicht leugnen. Aber ich leugne auch nicht, dass sich Religionen in keinster Weise daran halten und nicht dem gerecht werden, was sie eigentlich sollten.

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