Kind bevorzugen - Einbildung der Kinder?
Man hört ja immer wieder von manchen Kindern, dass die Eltern das Geschwister lieber hätten und sie quasi das Aschenputtel in der Familie wären.
Ich würde einmal von den Eltern, die mehr als ein Kind haben, ob man wirklich beide Kinder gleich gerne hat und warum dann, wenn es so ist, manche Kinder das Gefühl haben, es wäre anders? Es muss ja einen Grund haben, dass sich Kinder benachteiligt vorkommen. Was kann das für Gründe haben?
Hallo,
ich denke, dass Kinder noch nicht so wirklich vergleichbar denken können. Welches Kind kommt sich nicht benachteiligt vor, wenn das andere Kind etwas bestimmtes bekommt? Kinder können wirklich grausam sein. Es ist vielleicht manchmal der Neid oder aber auch die Angst, zu kurz zu kommen oder nicht so sehr geliebt zu werden. Dabei können sie nicht wirklich erkennen, dass sie vielleicht kurz zuvor etwas Ähnliches bekommen haben und eigentlich gleichberechtigt wurden.
Sollte das Kind gar nicht mehr klar kommen und sich nur noch benachteiligt vorkommen, dan müsste man darüber nachdenken professionelle Hilfe hinzuzuziehen.
Hallo!
Es gibt bestimmt Eltern, die eines der Kinder bevorzugen. Und viele Kinder bilden es sich nicht einfach nur so ein. Es ist aber auch schwer für die Eltern, jedes Kind wirklich gleich zu behandeln.
Ich selber bin als 2. Kind aufgewachsen und ich war auch immer das 2. Kind. Meine Mutter bevorzugte grundsätzlich jeweils das erste Kind. Sei es bei ihren eigenen Kindern oder auch bei ihren Enkelkindern. So war der erste Sohn meiner Schwester immer ihr Favorit und auch dann mein Sohn, der mein ältestes Kind ist. Wenn man sie drauf hin ansprach hat sie auch daraus kein Geheimnis gemacht.
Ich habe mich immer bemüht meine Kinder gleich zu behandeln. Und ich denke, dass es mir auch eigentlich ganz gut gelungen ist. Aber dennoch musste ich mir von meinem Sohn und auch von meiner Tochter sehr oft anhören, dass sie sich benachteiligt fühlten. Da diese Äusserung aber von beiden Kindern kam, habe ich mir darüber dann nicht mehr so viel Gedanken gemacht. Denn es gibt wohl immer auch mal Phasen, wo man einfach nciht 100% gleich behandeln kann. Denn jedes Kind ist ein Indivikuum, was anders behandlet werden muss und dabei kommt es auch schon mal vor, dass sich eben ein Kind nicht fair behandelt fühlt.
Ich habe mich vor noch nicht allzulanger Zeit mal mit meiner Tochter genau darüber unterhalten und sie meinte, dass , wenn sie mal genau zurückdenkt, ich die beiden doch gleichgehalten habe.
Da mein Exmann seine Tochter sehr bevorzugt hat, tat mir mein Sohn manchmal sehr leid und ich habe dann versucht es wieder irgendwie auszugleichen und da hat sich auch verständlicher Weise meine Tochter oft in den Hintergrund gesetzt gefühlt. Aber mittlerweile kann sie auch verstehen, warum ich dann manchmal so gehandelt habe. Für ein kleines Kind ist das natürlich schwer zu verstehen. Vor allem sehen sie dann auch nur , dass sie zurückgesetzt werden und dass sie aber auch in gewissem Sinne bevorzugt wurden, dass sehen sie in dem Moment nicht.
Für keinen ist es leicht, mehrere Personen gleichzuhalten. Auch wenn man sich noch so sehr bemüht. Eben genau deswegen, weil jedes Kind sich eben auch anders verhält und man auch andere Konsequenzen ziehen muss. Wird dann das eine Kind mit Konsequenzen bestraft, fühlt dieses Kind sich natürlich erst mal falsch verstanden und glaubt, dass sein Geschwisterkind alles darf.
Ich habe mich damals auch oft benachteiligt gefühlt, als ich 6 Jahre alt war und mein kleiner Bruder wurde geboren. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass sich alles nur um den Baby drehte und mich niemand mehr beachten würde. Auch wenn wir mal Besuch hatten drehte sich alles nur um den ,,Kleinen" und wie süß er doch ist usw., dabei kam ich mir echt manchmal ziemlich überflüssig vor.
Natürlich versuchte ich,mit allen Mitteln auch meine Aufmerksamkeit zu bekommen, z.B. indem ich den ganzen Tag nur gesungen oder sonstigen krach gemacht habe,was meinen Eltern letztendlich doch auf die Nerven ging aber ich wollte beweisen, dass ich etwas kann ,was mein Bruder noch nicht konnte. Oft hörte ich dann nur das ich leise machen sollte, er bräuchte ja Ruhe zum Schlafen. Ich fühlte mich in dieser Zeit oft einsam und verkroch mich in mein Kinderzimmer.
Irgendwann ist es meinen Eltern aufgefallen, dass ich mich sonderbar verhielt und ob ich eventuell eifersüchtig auf meinem kleinen Bruder wäre. Ich habe dann mit meinen Eltern über die Sache gesprochen und sie sagten mir, dass es keinen Grund gäbe eifersüchtig zu sein, weil sie uns beide gleich lieb hätten.
Die ganze Situation hab ich dann auch mit der Zeit akzeptiert, natürlich war es für mich eine große Umstellung, kein Einzelkind mehr zu sein aber ich habe dadurch auch viel gelernt, eine große Schwester zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Es ist nachvollziehbar, dass ein kleines Kind mehr Aufmerksamkeit braucht, als ein etwas älteres. Gerade bei einem Neugeboren ist das selbstverständlich. Trotzdem finde ich das die Eltern für die anderen bzw. das andere Kind, auch Zeit nehmen und Interesse zeigen sollten, dass es gar nicht erst das Gefühl bekommt benachteiligt zu werden.
Ich denke, im grossen und ganzen, macht man durchaus Unterschiede. Was aber auch am Alter, Geschlecht und Art der Kinder liegen kann.
Das ein Neugeborenes mehr Aufmerksamkeit braucht als das ältere Kind, ist ja an sich klar. Als Eltern kann man aber das ältere Kind da durchaus mit ein beziehen, damit keine Eifersucht aufkommt.
Mit Mädchen wird man durchaus anders umgehen als mit Jungen. Mädchen mehr rausputzen als Jungen zum Beispiel. Wobei an sich in der heutigen Zeit, ausser bei der Bekleidung, an sich weniger Unterschiede mehr gemacht werden brauchen. Typische Männersachen und typische Frauensachen sollte an sich heute überholt sein. Ich für meinen Teil würde einem männlichen Nachkommen durchaus auch das Stricken beibringen. Genauso wie ich es für durchaus nicht uninteressant empfinden würde, einer Tochter irgendwelche handwerklichen Dinge bei zu bringen.
Die Art der Kinder. Es wird immer ruhige und nicht so ruhige Kinder geben. Kinder die mehr Aufmerksamkeit brauchen und Kinder die sich durchaus auch mal alleine beschäftigen können. Als Elternteil sollte man da aber doch auf die jeweiligen Bedürfsnisse der Kinder Rücksicht nehmen und gleichzeitig darauf achten, das alle Kinder im Endeffekt das selbe bekommen.
In meinem Elternhaus war es auch so, das mein Bruder mir vorgezogen wurde. Die Gründe kenne ich nicht. Mir wurde auch immer wieder gesagt, das bilde ich mir ein. Am Totenbett hat meine Mutter aber wohl zu ihrer Hospizbetreuerin gesagt, das es ihr leid tut, das ich immer hinter meinem Bruder zurück gestanden hätte.
Klar waren wir unterschiedlich von unserer Art her. Ich eher das stille Kind, das man in späteren Jahren einfach mit einem Buch irgend wohin setzen konnte. Während meiner Bruder eher der quirlige Typ war, der immer in Aktion war.
Noch dazu lebte meine Mutter die Geschlechtertrennung auch noch ein wenig aus, wie es mir heute scheint. Sie sagte zwar immer wieder, das sie nicht möchte, das mein Bruder so ein Pascha wird, wie unser Vater. Aber trotzdem wurden da schon Unterschiede gemacht. Ich musste schon früh einen Teil meiner Kleidung selber bügeln, beim Spülen helfen, einkaufen gehen etc. Für meinen Bruder hat meine Mutter noch gebügelt, lange nach dem er nicht mehr daheim lebte. Und auch als wir Beide nicht mehr daheim wohnten, war es normal, das bei Familienessen ich helfen musste den Tisch zu decken, abzuräumen etc. Während mein Bruder nur da sass und auf das Essen wartete.
Ich muss dazu aber sagen, das meine Mutter zwar immer gesagt hat, das es nicht stimmt, das sie meinen Bruder mir vorzieht, ich aber teilweise schon Bestätigung von aussen bekam. Hat mir nur wenig genutzt.
Und mein Vater hat sich aus der Kindererziehung ganz rausgehalten. Als Teenager hat er mal gesagt, das ich halt zu ihm kommen soll, wenn mein Bruder mich mal wieder provoziert. Was aber nicht wirklich möglich war. Auf der einen Seite hat er wohl gesehen, das ich nur der Lückenbüsser bei meiner Mutter war, aber er hat auch nicht eingegriffen. Was zum Teil wohl auch daran lag, das ich halt ein Mädchen war und er damit wenig anfangen konnte. Mit meinem sportlichen Bruder konnte er da mehr anfangen.
Ich denke, in dem Moment, in dem die Kinder aussprechen, du ziehst meine Schwester/ meinen Bruder vor, sollte man da hellhörig werden und versuchen sich damit auseinander zu setzen.
Mir für meinen Teil hätte es eventuell geholfen, wenn ich gewusst hätte, warum es so ist. Meine Mutter hat mir zwar mal versucht zu erklären, warum ich als Strafe Hausarresst bekam und mein Bruder nicht. Aber im Endeffekt war es halt so, das ich strenger bestraft wurde und mein Bruder sich halt einiges leisten konnte und die Strafen minimal waren.
Ich habe 3 Kinder und behandle eigentlich alle 3 gleich. "Eigentlich" darum, weil jeder andere Bedürfnisse hat und alle 3 in einem Alter sind, wo immer einer etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt.
Ich hoffe das ich allen 3 Kindern gerecht werden kann, und verteile meine Zeit je nach Bedürnissen. Denoch meinen meine Kinder, das ich immer den einen oder anderen vorziehe.
Der große ist 15 jahre alt und, er benötigt mich nicht mehr so intensiv wie früher, darum kommt er schon ab und zu etwas zu kurz, aber ich versuche mich auch soweit es halt geht mich mit ihm zu beschäftigen. Lernen und Aufgaben machen macht er fast alleine, nur beim lernen und beim Referate schreiben helfe ich ihm. Auch führen wir Gespräche, zu seinen Interessen.
Deer mittlere ist 10 Jahre alt und das typische Sandwichkind. Er ist eigentlich sehr pflegeleicht und möchte auch nicht so wirklich die Aufmerksamkeit haben. Denoch meint er das er nicht so sehr geliebt wird wie der kleine oder der große. Bei ihm muss ich mich sehr darum kümmern, das er in der Schule weiterkommt und auch ordentlich lernt. Darum sind meine Zeiten mit ihm leider mit intensivem lernen verbunden. Natürlich spiele ich auch gerne mit ihm, und nur mit ihm alleine, damit er auch einmal nur er die Hauptrolle bei mir spielen kann. Auch mache ich gerne mit ihm meine Shoppingtouren, weil er es so gerne mag wie ich.
Dann habe ich noch meinen kleinen, der ist jetzt 8 Jahre alt, und er denkt auch leider immer, das er immer im Mittelpunkt stehen muss. Das äußert sich doch auch immer wieder darin, das er just in dem Moment wenn ich mich mit dem mittleren oder dem großen beschäftige, das er genau dann etwas benötigt. Er ist schon ein ganz Eifersüchtiger und hätte mich am liebsten nur für sich alleine. Auch wickelt er mich am meisten um den kleinen Finger.
Bestrafungen oder Hausarrest gibt es bei uns keinen und machen die 3 einmal einen Blödsinn, so schimpfe ich mit allen 3en, da wird keiner bevorzugt behandelt. Trotzdem meinen meine Kinder, das ich den einen oder anderen lieber habe. Da sich der kleine immer in den Vordergrund drängt meinen meine 2 anderen Kinder, das der kleine "Prinz" doch immer alles haben kann und immer Bevorzugt wird.
Leider kann ich das nicht ändern, ich versuche wirklich allen 3 Kindern gerecht zu werden, und keinen zu Bevorzugen.
Ja, ich denke schon dass es Kinder gibt die sich nicht nur einbilden benachteiligt zu werden. Viele Eltern haben ein Lieblingskind. Ich für mich habe auch zwei Söhne und könnte jetzt nicht sagen ob ich einen lieber habe. Ich liebe sie beide. Aber ich habe auch schon oft erlebt, dass gerade mein großer Sohn sich zurückgesetzt fühlt. Aber es ist auch seine Art die ihm das glauben lässt.
Mein Vater dagegen hat einen LIeblingsenkel. Das ist mein kleiner Sohn. Der sagt sogar vor den Ohren meines Großen: Leon schön das Du gekommen bist, das freut mich. Das Kai auch noch da ist scheint er nicht zu merken. Das tut mir dann immer weh. Selbst meine Mutter merkt das und hat mit meinem Vater schon mal geredet.
Als mein Bruder geboren wurde, da war ich schon fast 12 Jahre alt und habe mich dann schon benachteiligt gefühlt. Ich wurde langsam ein Teenager und alles hat sich dann um Andreas gedreht. Ich war nicht mehr so geachtet worden wie früher. Meine Eltern hatten nicht immer die Nerven oder die Zeit dann noch für mich. Daher fühlte ich mich zwar benachteiligt, aber ich liebte meinen Bruder selbst sehr und habe ihm das alles gegönnt.
Ich behaupte nun auch mal, das ich meine beiden Mädels gleich behandel. Was bei eineiigen Zwilligen sicherlich nicht so schwer ist. Ich lebe nach dem Motto entweder beide oder keine. Sprich es bekommt nie nur eine was besonderes bei uns. Auch wenn es vielleicht teilweise von der Verwandtschaft gern so gemacht würde.
Allerdings hatte ich mit einer Tochter gestern auch ein Gespräch unter die vier Augen. Sie provoziert derzeit ständig irgendwelche Rügen von uns als Eltern. Am Ende kam aber dabei auch raus, das sie denkt wir hätten ihre Schwester lieber als sie. Ich habe ihr dann versucht durch Beispiele zu erklären, das dem eben nicht so sei und wir beide Kinder gleich lieb haben.
Ich habe das schon immer so versucht zu regeln, wenn eine was besonders toll gemacht hat, das ich der zweiten dann eben auch erklärt habe, das sie andere Dinge dafür besser kann. Sprich, wenn die eine super malt, dann kann eben die andere besser radfahren. Nur das eben nicht jeder Mensch alles gleich gut kann.
Problem am letzten Wochenende waren Übungen im Deutschunterricht. Bei einer Tochter waren diese schon durch die Lehrerin schon kontrolliert worden und dadurch eben auch die Fehler für jeden sichtbar. Damit hatte sie das Gefühl, das sie doch wesentlich dümmer wäre als ihre Schwester.
Und auch da habe ich versucht ihr zu zeigen, das sie nicht dümmer ist, sondern das auch ihre Schwester Fehler gemacht hat. Also nächstes kam dann nur der Spruch, das sie immer nur alles falsch machen würde. Auch da habe ich versucht mit Beispielen zu erklären, das eben auch die Mama noch Fehler macht und sowas eben zum lernen dazu gehört.
Aber genau solche Dinge sind dann auch Situationen wo ein Kind schnell de Meinung ist, das man es hinten anstellt. Einfach weil man auf die vorhanden Probleme und Selbstzweifel des einen Kindes besser eingehen muss. Und da hat man als Mutter auch alle Hände voll zu tun, damit man da wirklich gerecht die Zuwendung auf die Kinder verteilt.
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